Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir ein weiteres Infor-Potpourri des Kollegen Wolfgang Erbe (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=wolfgang+erbe).
Darin geht Wolfgang auf folgende Themen ein:
„HARTZ IV – SPD-Vize will Hartz IV Sanktionen beibehalten!“
„Gelbwesten die XVII.!“
„Weiterer Stellenabbau bei VW – jetzt insgesamt 28.000 Jobs weg!“ u. a. m..
Wir haben das komplette Info-Potpourri nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
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Kollege Wolfgang Erbe informiert:
Gelbwesten die XVII.
HARTZ IV – SPD-Vize will Hartz IV Sanktionen beibehalten + weiterer Stellenabbau bei VW – jetzt insgesamt 28.000 Jobs weg
VW – Zahlen für Massenentlassungen gehen immer weiter nach oben
Im Zuge des Zukunftspakts sollen bis 2020 netto 14.000 Stellen durch Vorruhestandsregelungen abgebaut werden. In einer weiteren Sparrunde fallen in Emden und Hannover durch den Umbau zu Elektrostandorten weitere 7000 Arbeitsplätze weg. Damit könnten insgesamt bis 28.000 Stellen bei Volkswagen gestrichen werden
BETRIEBSRATSCHEF BESTÄTIGT – VW will bis zu 7000 Stellen streichen
- Im Dezember hatte VW Einsparungen angekündigt, um Investitionen in Elektroautos und Digitalisierung stemmen zu können.
SPD-Vize will Hartz IV Sanktionen beibehalten
Was denn nun? Sollen alle Leistungsempfänger in Sorge vor Hartz-IV-Sanktionen leben oder doch nur ältere Personen? Bei der SPD weiß offenbar nicht einmal der Vorstand, wohin die Reise gehen soll. SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel beharrt darauf, auch weiterhin Strafen aussprechen zu können, wohingegen Parteichefin Andrea Nahles den Sanktionskatalog öffentlich verteufelt.
Gegen eine generelle Abschaffung
Seit Monaten werden ständig neue Vorschläge für ein neues, besseres und gerechteres Sozialsystem unterbreitet. Dass dabei selbst parteiintern völlig unterschiedliche Töne angeschlagen werden, macht es nicht leichter. Glaubt man den Kommentaren zu unseren Hartz-IV-News, wird dieses Hickhack von den meisten Betroffenen nur noch belächelt. Was anderes bleibt wohl auch kaum übrig, solange die Neuregelung nicht in Stein gemeißelt wurde.
Ärgerlich ist allerdings, dass man sich auf nichts mehr verlassen kann. Das beweist jetzt ein Interview der „Frankfurter Rundschau“ mit SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel. Er sei erfreut, dass sich die SPD „auf konkrete Schritte zur Reform des Sozialstaats verständigt hat“, heißt es. Gleichzeitig betont er im besten FDP-Stil, dass sich Leistung lohnen müsse – im Sinne eines Schutzes der Lebensleistung.
Jüngere bleiben verschont
Auf die Frage, ob Empfänger von Hartz IV sanktioniert werden dürfen und sollen, schlägt Schäfer-Gümbel andere Töne an als seine Chefin. Man habe entschieden, dass Sanktionen für Personen unter 25 Jahren entfallen sollen. Für alle anderen bleibe es bei den Mitwirkungspflichten.
Kurzum: Die Strafen ganz abzuschaffen, lehnt Thorsten Schäfer-Gümbel ab. Die Pflicht zur Mitwirkung habe es schon in der Sozial- und der Arbeitslosenhilfe gegeben. Ein starker Sozialstaat brauche diese Mitwirkung. Denn neben jenen, die sich sehnlichst wünschen, ohne staatliche Hilfe zu leben, gebe es auch Leistungsempfänger, bei denen das Gegenteil der Fall sei. „Und solchen Leuten muss man sagen, dass das nicht akzeptiert wird“, so der SPD-Vize. Warum ausgerechnet Jüngere hier eine Ausnahme bilden sollen, lässt er leider offen.
https://www.hartziv.org/news/20190308-spd-vize-will-hartz-iv-sanktionen-beibehalten.html
➔ SPD-Parteivorstand (2019): Arbeit – Solidarität – Menschlichkeit: Ein neuer Sozialstaat für eine neue Zeit. Teil 1: Arbeit, Berlin, Februar 2019
http://aktuelle-sozialpolitik.de/2019/02/16/hartz4-kann-jetzt-weg/#more-6772
- Sanktionen und das BVerfG. Zum Stand der Klage vor dem BverG und den physischen und psychischen Auswirkungen von Sanktionen auf Bedürftige
- “Die Jobcenteraktivistin Christel T. konnte es ermöglichen, uns im ersten Teil zum Thema Sanktionen und Bundesverfassungsgericht detailliert Auskunft darüber zu geben, welche Auswirkungen die drakonischen Sanktionierungsmaßnahmen und Entwürdigungen der Jobcenter auf Hartz IV-Empfängerinnen haben. Nicht nur, dass die Statistiken der Bundesagentur zu den Sanktionen höchst bedenklich sind, sondern auch die Tatsache, dass die Regierung selbst offenbar die menschenrechtswidrigen Umstände der Mindestsicherungsempfänger*innen in ihrer politischen Beschlusspraxis ignoriert, lassen den in den nächsten Monaten zu erwartenden Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes in einem anderen Licht erscheinen...”
„FRIDAYS FOR FUTURE“:
Hessens Schüler rufen zu landesweiter Klima-Demo auf – 15. März
Schmerzensgeld und Schadenersatz gefordert
Anwalt will im Fall Lügde Länder und Landkreis verklagen
Fall Lügde: Anwalt prüft Klage gegen Landesregierungen
- Schadenersatzklage gegen Landesregierungen?
- Vorwurf: Hinweisen nicht ausreichend nachgegangen
- Entscheidung nach Akteneinsicht
Wegen möglicher Behördenfehler im Missbrauchsskandal von Lügde erwägt der Anwalt eines Opfers eine Schadensersatzklage gegen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Es gehe um einen Fall von möglicher Amtshaftung, sagte der Jurist Roman von Alvensleben dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag (08.03.2019).
https://www.youtube.com/watch?v=fyo9PRFG95M
Pan-Africanism: The Total Liberation and
Unification of Africa Under Scientific Socialism
ÄCTION – „Vorwärtsgang“ schlägt vor:
Ab sofort keine Wochenendarbeit, keine Pflichtschichten und Mehrarbeit mehr!
https://www.rf-news.de/2024/kw36/auf-einen-groben-klotz-gehoert-ein-grober-keil
VW-Belegschaftsversammlungen
„Kolleginnen und Kollegen aller Werke, vereinigt euch!“
https://www.rf-news.de/@@search?SearchableText=vW
Heute protestierten Zehntausende VW-Arbeiter gegen die Vorstandspläne auf Betriebsversammlungen.
Von einem Korrespondenten
Mittwoch, 04.09.2024
In Wolfsburg ging eben eine kämpferische Betriebsversammlung von insgesamt fünf Stunden Länge zu Ende. 15.000 Kollegen – so voll war es selten! Eingeläutet haben ihn kämpferische IG-Metall–Mitglieder; mit Fahnen, einem Pfeifkonzert und Sprechchören postierten sich ca. 1000 Kolleginnen und Kollegen direkt vor der Bühne und dem Management und blieben selbstbewusst dort stehen bis zu Aussprache. Auf den Schildern stand: „Wir bluten nicht für eure Fehler – Minus 10 % ist abgelehnt.“ Gemeint waren die angekündigten Lohnkürzungen. Außerdem: „Beschäftigungssicherung – Hände weg!“, oder auch „Übernahme aller Azubis – jetzt“ Seit Montag sind die Kahlschlagspläne der VW-Manager bekannt: Aufkündigung der Beschäftigungssicherung und Kündigungen, angekündigte Werksschließung von zwei Werken in Deutschland, Nichtübernahme der Auszubildenden.
Es sprachen drei Top-Manager: Finanzvorstand Arno Antlitz, Volkswagen-Markenchef Thomas Krämer und der Aufsichtsratsvorsitzende Oliver Blume. Alle drei konnten erst nach fünf Minuten Pfeifkonzert anfangen zu reden und wurden immer wieder unterbrochen von Zwischenrufen und Buh-Rufen.
Arno Antlitz wurde mit „Auf Wiedersehen!“-Sprechchören begrüßt. Er sagte, es würden 500.000 Autos weniger in Europa verkauft, daher stünden sogar zwei fahrzeugbauende Werke auf der Schließungsliste. Er sagte, die Netto-Liquidität wäre infrage gestellt und beschrieb einen neuen Schub in der Überproduktionskrise: Alle deutschen Hersteller bauten derzeit zu viele Kapazitäten auf, und dadurch käme es zu einem Preiskampf. Man verdiene derzeit nur 300 € pro Auto. Da kam ein Zwischenruf: „Guckt mal in eure Taschen, wo das Geld ist“. Alle drei Top-Manager waren in der Defensive. Sie beriefen sich bei der Ankündigung von Kündigungen, Nichtübernahme der Azubis und den Werksschließungen infam auf die Zukunft der Jugend, die ja angeblich mit dem Sparkurs gesichert werden würde. Das wurde von Buh-Rufen unterbrochen. Auch die Argumentation, es wäre unser aller Verantwortung, wurde jedes Mal unterbrochen mit Rufen der Kollegen wie „Das ist eure Verantwortung!“ oder „Vorstandsgehälter.“ Oliver Blume sagte auf die Buh-Rufe sogar: „Es ist toll, wie ihr für VW brennt“, was heilloses Gelächter hervorrief. Der Betriebsrat konterte mit der Aussage: „Vorstände gehen, aber die IG Metall bleibt“ begleitet von großem Applaus.
Vor den Vorständen hatte die Gesamt-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo gesprochen. Sie beschrieb die Auswirkungen dieses Horrorkatalogs anhand des Dieselskandals, der „erheblichen Einfluss auf den Alltag der Menschen vor Ort“ hatte. So konnten sich einige Kommunen die Beleuchtung oder die Rattenbekämpfung nicht mehr leisten. Sie kritisierten das Management, „dass es seinen Job nicht macht“, die „DNA der VW-Familie aufkündige“ und machte dann einen Vorschlag für einen Masterplan, also ein eigenes Konzept für die notwendige Ertragssteigerung. Damit fährt Daniela den Kurs der Co-Manager, bessere Vorschläge für das Erreichen des Maximalprofits und für die Ausbeutung der Arbeiterklasse zu machen. Sie sagte auch: „Werksschließungen und Lohnverzicht wird es mit uns nicht geben.“ Allerdings gab es von ihr nur Appelle an das Management. Thorsten Gröger von der IG Metall schenkte dem Management einen Wecker, um aufzuwachen und drohte: Wir 100.000 Kollegen können auch gerne nachhelfen beim Aufwachen!
Die Aussprache ging mit 19 Rednerinnen und Rednern sehr lange. Die meisten kritisierten fachkundig und sachkundig Ausbeutungssteigerungen und Flexibilisierung in der Produktion. Drei Redner forderten sofortige Kampfaktionen, um in die Offensive zu kommen. Ein Kollege forderte: „Kolleginnen und Kollegen aller Werke, vereinigt euch!“ Eine Kollegin sagte, man könne mit Aktionen nicht bis zur Tarifrunde warten und eine dritte Kollegin forderte einen konzernweiten Aktions- und Streiktag von 24 Stunden sowie, dass ab sofort keine Mehrarbeit mehr unterschrieben wird und geleistet wird.
Die Kollegenzeitung Vorwärtsgang hatte schon morgens einen konzernweiten selbständigen Streik ins Gespräch gebracht.
Kritisiert wurde von vielen die umfangreiche Dividende sowie angesichts des aktuellen Prozesses im Dieselskandal die 30 Milliarden €, die dieser seit 2015 gekostet hat. Die Vorsitzende der JAV sprach dazu, dass VW wieder eine Familie werden solle und fragte Herr Blume, ob er noch zur Familie gehöre oder diese zerstören möchte. Und dass das nicht mehr das VW wäre, das sie kannte. Darauf ging eine Kollegin ein und stellte die Frage, ob hier nicht eher das wahre Gesicht von Volkswagen zutage tritt: Es ist ja ein Plan, angesichts von Überproduktion weitreichend Kapital zu vernichten und Leute zu entlassen. Nämlich der Plan, den die kapitalistische Profitwirtschaft seit 150 Jahren in ihren Krisen durchführt. Wir brauchen keinen besseren Plan zur Steigerung des Maximalprofits, wir brauchen den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz und die Ernüchterung, dass es niemals eine VW-Familie gegeben hat. Es gab und gibt seit jeher die Klasse der Ausbeuter und die Arbeiterklasse. Dass wir zusammen mit den Kollegen in der Stahlindustrie kämpfen können und in die Offensive gehen müssen! Das erhielt großen Beifall. Die Stimmung ist kämpferisch, aber es gibt noch viel zu klären!
https://www.rf-news.de/2024/kw36/kolleginnen-und-kollegen-aller-werke-vereinigt-euch
Hier gibt es eine Korrespondenz von der Betriebsversammlung bei VW in Kassel
https://www.rf-news.de/2024/kw36/pfiffe-bei-betriebsversammlung-in-baunatal
Hier gibt es eine Korrespondenz vom Tor bei VW in Kassel
https://www.rf-news.de/2024/kw36/90-prozentige-abnahme-beim-verteilen-des-vorwaertsgang-extra
Hier gibt es eine Korrespondenz von der Betriebsversammlung bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover
https://www.rf-news.de/2024/kw36/protest-unmut-wut-nachdenklichkeit
Dokumentiert: Extra-Ausgabe der Kollegenzeitung „Vorwärtsgang“
https://www.rf-news.de/2024/kw36/scann-vorwaertsgan-extra.pdf
VW
Jetzt kommen wir – Krieg dem Krieg
Die kündigen die Tarifverträge – das heißt Krieg – Entlassungen ab 2025
https://qr.ae/p2Ciyg
https://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/beben-volkswagen-40111280
Kämpferische Betriebsversammlung bei VW Zwickau
„Wir gehen jetzt raus! Wir bestimmen den Takt!“
„Noch nie habe ich bei uns eine solche Betriebsversammlung erlebt: Das war der Hammer; ich hab noch Gänsehaut!“, fasst es ein Kollege zusammen. Rund 4000 Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich an der kämpferischen, lauten und selbstbewussten Betriebsversammlung.
Von Korrespondenten
Dienstag, 10.09.2024
Es lief nichts mehr: Gegen ausdrückliche Aufforderung des Personalwesens, bis 14 Uhr die Arbeitszeit einzuhalten und trotz Drohungen einiger Meister, folgte die Masse der Kolleginnen und Kollegen der Aufforderung der Vertrauensleute, schon vor 13 Uhr ihren Arbeitsplatz zu verlassen, um Markenvorstand Thomas Schäfer zu „begrüßen“!
„Im Karo-Bau haben wir bis zur letzten Minute diskutiert. Einige hatten Sorge, dass sie Ärger kriegen oder die ersten sind, wenn dann Leute rausfliegen.“ Doch überall setzte sich die richtige Entscheidung durch: Wir gehen jetzt raus, wir bestimmen den Takt. Je mehr wir sind, desto weniger können die uns an den Karren fahren.
Faktisch entschied sich damit eine große Masse aus der Halle für eine Stunde selbständigen Streik! Diese Entscheidungen und Erfahrungen sind bedeutend für die bevorstehenden Kämpfe! Ein stolzer Demozug mit Transparenten, Trommeln und Tröten zog aus der Montage zum Haupttor. Azubis mit Plakaten, Delegationen aus Dresden, Chemnitz, von Schnellecke und vom VW-Bildungsinstitut beteiligten sich. „Wir sind hier, wir sind laut, wenn Ihr unsre Tarifverträge klaut!“, wurde Tausendfach skandiert. Alle sammelten sich auf der Mittelstraße und zwangen Vorstandschef Schäfer, durch ein Meer von Fahnen, Metaller-Mützen, ohrenbetäubendem Lärm und vor allem durch die wütende Zwickauer Mannschaft zu fahren. Er und sein Tross dürften sich in ihren abgedunkelten Autos nicht wohlgefühlt haben. Auch die anschließende Betriebsversammlung war von großem Selbstbewusstsein geprägt und dem Bedürfnis, den Chefs in – für Zwickauer Verhältnisse neuem Maß – zu zeigen: „Redet nicht von WIR – hier steht die Belegschaft und da steht IHR. Wir trauen Euch nicht mehr!“. Minutenlange Pfeifkonzerte, „Lügner-, Lügner“-Rufe, „Wir ham‘ die Schnauze voll“-Gesänge, als Schäfer von nötigen Maßnahmen für die Zukunftssicherung spricht.
Tosender Applaus für die Beiträge mutiger Kolleginnen und Kollegen, einiger IG-Metall-Betriebsräte und Vertrauensleute, die das Wort ergreifen: Rücknahme der Angriffe – Hände weg von den Tarifverträgen! Wir haben jahrelang durch unsere Arbeit für die Beschäftigungssicherung „bezahlt“, ihr seid Vertragsbrecher! Kein Blatt darf zwischen die Belegschaften und Standorte passen! Ihr legt Euch mit allen an und auch die Befristeten und alle Zulieferer gehören dazu! Ihr setzt Milliarden in den Sand, wie mit der Dieselgate-Affäre, und wir sollen das zahlen! Ihr habt die Büchse der Pandora geöffnet. Mit uns wird es keine Standortschließungen geben! Versprechungen über Versprechungen und nichts davon gehalten.
Große Empörung darüber, dass letzte Woche noch 100 neuen Azubis erzählt wurde, in welchem tollen Unternehmen sie lernen dürfen und ein paar Tage später wird Kahlschlag angekündigt. Stehender Applaus für einen Kollegen, der früher in der Montage gearbeitet hatte und jetzt in Altersteilzeit, extra reinkam: „Ich bin überwältigt, Euch hier so zu sehen – das macht mir Mut für meine Kinder und Enkel. Kollegen, denkt an den alten Spruch ‚Wenn der Werker es will, stehen alle Bänder still!‘“. Diese Betriebsversammlung wirkt nach.
https://www.rf-news.de/2024/kw37/wir-gehen-jetzt-raus-wir-bestimmen-den-takt-1
https://www.rf-news.de/2024/kw37/offene-politische-krise-hat-begonnen-auf-alles-einstellen-und-die-kaempfe-der-industriearbeiter-forcieren
https://www.rf-news.de/
https://salonzurdiskussiondesdialektischenmaterialismus.quora.com/
https://www.facebook.com/wolfgang.erbe.52/
Die KollegInnen wollen streiken
Stuttgart
Mercedes-Betriebsversammlung im Zeichen des Generalangriffs bei VW
3000 Kolleginnen und Kollegen strömten am gestrigen 16. September zur Betriebsversammlung von Mercedes Stuttgart-Untertürkheim. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stand der Angriff auf die VW-Belegschaft und welche Konsequenzen bei Mercedes daraus gezogen werden.
Von wb
Dienstag, 17.09.2024, 18:00 Uhr
Betriebsrat und IG Metall erklärten die Solidarität mit den VW-Kollegen. Allerdings orientierte der Betriebsratsvorsitzende zusammen mit dem Werkleiter darauf, dass die Beschäftigungssicherung bei Mercedes Bestand habe. Der Betriebsrat wollte eine Zusage zur Verlängerung, was Mercedes aber ignoriert. Das deutet darauf hin, dass auch die anderen Monopole beobachten, wie es bei VW läuft, weil sie ähnliche Pläne selbst haben.
Die Illusion, die Sicherheit von Arbeitsplätzen erkaufen zu können, ist in Wolfsburg doch aktuell geplatzt – warum will man solch ein Luftschloss dann in Untertürkheim aufhübschen? Entsprechend erklärten eine Reihe Kolleginnen und Kollegen in Redebeiträge bei der Aussprache ihre volle Solidarität mit der VW-Belegschaft. Ein IG-Metall-Vertrauensmann versicherte: „Die Busse sind angemietet – wir sehen uns in Wolfsburg – die Kollegen können auf uns zählen.“
Die faschistische Betriebsgruppe „Zentrum“ nahm den VW-Vorstand dagegen aus der Schusslinie: Die „grüne“ Politik der Regierung mit dem Scheitern der E-Mobilität sei die Schuldige. Es brauche eine vollständige Wende, womit der Sieg der AfD nächstes Jahr bei der Bundestagswahl gemeint war. Zuletzt verstieg sich der ideologische Kopf der Faschisten Hilburger noch dazu, das System VW als „echten Sozialismus“ zu bezeichnen „wo nie die Ideologie, sondern immer die Bedingungen schuld seien“.
Ein anschließend sprechender Vertrauensmann entlarvte dieses Verwirr-Manöver: „Zentrum“ liefert damit nur die Argumente für die Arbeitsplatz-Vernichtungspläne des VW-Vorstandes. Ihr gebt euch schein-kritisch als Anwalt der kleinen Leute und der Arbeiter, steht aber tatsächlich auf der Seite von VW, auf der Seite des echten, reinen Kapitalismus. Deshalb kein Wort des Widerstands gegen den Arbeitsplatzabbau von euch.“
Die wirtschaftliche Lage trübt sich auch bei Mercedes zunehmend ein. Internationaler Konkurrenzkampf, Weltwirtschafts- und E-Mobilitäts-Krise brechen durch. Nimmt man darauf Rücksicht oder geht man von der Lage und den Interessen der Arbeiterklasse aus? Dieser Widerspruch wogte durch die Versammlung. Der Arbeitsplatzabbau bei Mercedes geht bisher schleichend vor sich: 4000 Kollegen weniger in vier Jahren.
Gegen Ende griff eine Vertrauensfrau die Verdrehungen von „Zentrum“ nochmal auf: „Wenn wir immer sagen, das ist halt der Kapitalismus, der ist halt so schlimm, dann müssen wir doch gerade über den echten Sozialismus diskutieren, über Alternativen zum Kapitalismus – oder was meint ihr?“ Es bahnt sich auf jeden Fall eine energische und aufgeladene Tarifrunde an. Und die VW-Kollegen können sich der Solidarität aus Untertürkheim sicher sein.
https://www.rf-news.de/2024/kw38/mercedes-betriebsversammlung-im-zeichen-des-generalangriffs-bei-vw
Warum Sreiks richtig und wichtig sind
https://www.igm-bei-vw-bs.de/%C3%BCbersicht/tarifrunde-2018/warnstreiks/
„Stimmung in den Betrieben ist wirklich kämpferisch“:
IG-Metall-Chefin bringt mögliche Streiks in laufender Tarifrunde mit VW ins Spiel
Die IG-Metall-Chefin Christiane Benner will Werksschließungen bei Volkswagen unter allen Umsänden verhindern. Damit sei „für uns eine rote Linie überschritten“, sagte sie im Interview mit dem „Handelsblatt“.
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Trotz der schwierigen Lage im Sektor schließt Benner Streiks in der aktuellen Tarifrunde für die etwa 3,9 Millionen Beschäftigten nicht aus.
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Dementsprechend sei man „natürlich“ bereit, „alle uns zur Verfügung stehenden Mittel auch zu verwenden“, so Benner. „Die Stimmung in den Betrieben ist wirklich kämpferisch, es gibt eine klare Erwartungshaltung.“
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https://www.businessinsider.de/wirtschaft/ig-metall-chefin-streiks-in-laufender-tarifrunde-mit-vw-moeglich/
VW
Streik sofort – kein Abwarten!
Der „Vorwärtsgang“ – Zeitung von Kolleginnen und Kollegen in den deutschen VW-, Audi-, Porsche- und MAN-Werken, schreibt in einem Extra von heute:
Aus Kollegenzeitung „Vorwärtsgang“
Mittwoch, 18.09.2024
Auf den Betriebsversammlungen vor zwei Wochen haben wir den Angriffen von VW eine klare Absage erteilt. Der Vorstand wurde minutenlang ausgepfiffen.
Die Zwickauer Kollegen streikten eine Stunde selbständig, gingen vors Tor und empfingen den Vorstand in einer Menschengasse. Die Trommler in Kassel heizten ein. Kämpferisch und selbstbewusst – so war die Stimmung. Die Drohungen des Vorstands haben wir offensiv zurückgewiesen. VW ist in der Defensive. Sollen wir jetzt abwarten, wie das Kaninchen vor der Schlange? Nix da!
In vielen Versammlungen und Gesprächen fordern Kollegen: Sofort streiken, sofort vors Tor! Das ist das richtige Herangehen! Im Streik merken wir, welche Kraft wir haben. Ein Streik bei VW wird bundesweit und weltweit Wellen schlagen und wir bekommen Solidarität. Eine Stunde oder einen Tag ist für den Anfang gut. Mit unbefristetem Streik geben wir den voll den Takt an! Da wird VW sich schnell bewegen. Dafür machen wir Werbung in der IG Metall und bereiten selbständige Streiks vor. Sie müssen top organisiert sein und die IG-Metall-Führung kann in der Friedenspflicht nicht dazu aufrufen. Die MLPD hat dazu Know-how und die selbständigen Streiks von Rheinhausen und Opel Bochum 2004 zusammen mit den Kollegen ausgewertet.
Ein gutes Training ist die erste Verhandlungsrunde am 25. September in Hannover. Hier werden wir kämpferisch auftreten. Wir können uns mit den Kollegen der anderen Werke beraten. Wenn die Produktion steht, weil alle mitfahren – genau richtig! Wer kleinlaut lamentiert: „Hauptsache, die Produktion läuft weiter“ – der hat nichts begriffen! „Keine Wochenendarbeit mehr!“ Diese Forderung greift um sich. Wenn dadurch andere Werke betroffen sind – umso besser! Jeder Kollege in Wolfsburg versteht doch, wenn wegen fehlender Getriebe aus Kassel nicht mehr gearbeitet wird. Außerdem hat Wolfsburg auch Sonderschichten beim T-Roc und T-Cross.
Manche überlegen allerdings, welche Abfindung sie annehmen würden. Das will VW erreichen: Jeder soll für sich einen Ausweg suchen, statt dass wir gemeinsam vorgehen. Wenn der Arbeitsplatz weg ist, dann fehlt er den Kindern, Enkeln und der Region. Lohnverzicht sichert keine Arbeitsplätze. Das ist eine alte Weisheit der Arbeiterbewegung.
Kampf um jeden Arbeitsplatz!
Konzernweiter selbständiger, unbefristeter Streik, bis die Vorstandspläne vom Tisch sind!
Für ein allseitiges und vollständiges, gesetzliches Streikrecht!
https://www.rf-news.de/2024/kw38/streik-sofort-kein-abwarten