Zweite Tarifrunde 2023/24 für den öffentlichen Dienst der Länder ohne Angebot – ver.di ruft zu Warnstreiks auf

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir bereits über die laufende Tarifrunde im öffentlichen Dienst (Länder) berichtet, wie Ihr es durch den Klick auf den  nachstehenden Link aufrufen und nachlesen könnt.

> http://ak-gewerkschafter.com/die-tarifforderung-fuer-den-oeffentlichen-dienst-laender-2023-2024-hat-die-gewerkschaft-ver-di-am-11-10-2023-beschlossen/ !

Nunmehr ist die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis verlaufen.

Dazu teilt die Gewerkschaft Ver.di das Nachstehende mit:

Zweite Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder ohne Angebot – ver.di ruft zu Warnstreiks auf

Pressemitteilung vom 03.11.2023

Die zweite Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder ist heute (3. November 2023) in Potsdam ohne Ergebnis geblieben. „Die Arbeitgeber haben auch in der zweiten Runde kein Angebot vorgelegt und alle wesentlichen Forderungen und Erwartungen rundweg abgelehnt. Das betrifft beispielsweise die Themen nach Schaffung von Tarifschutz für studentisch Beschäftigte und einer Regelung für eine Stadtstaatenzulage. Insbesondere aber verweigern sie einen Abschluss in Höhe des TVöD. Das ist ein Affront gegenüber den Beschäftigten, die erwarten, dass ihre Forderungen ernsthaft diskutiert werden. Das haben die Warnstreiks mit mehreren tausend Demonstrantinnen und Demonstranten zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde deutlich gemacht. Die Arbeitgeber verschließen die Augen vor dem massiven Personalmangel im öffentlichen Dienst der Länder, der Belastungssituation der Beschäftigten und der unzureichenden Bezahlung. Wir werden die Warnstreiks deshalb in der Zeit vor der nächsten Runde massiv ausweiten“, betonte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, am Freitag in Potsdam.

Besonders ärgerlich sei, dass die Arbeitgeber anstelle von ausreichend hohen Gehältern auf den möglichen Bezug von Wohngeld verweisen. „Damit schließen die Länderarbeitgeber für einen Teil ihrer Belegschaften von vornherein auskömmliche Gehälter aus. Das treibt die Beschäftigten auf die Barrikaden“, sagte Werneke.

Gleichzeitig betonte der ver.di-Vorsitzende die berechtigten Erwartungen der Länderbeschäftigten an die laufenden Verhandlungen. Der Unterschied bei der Bezahlung zu Bund und Kommunen betrage im Schnitt mehr als zehn Prozent, in Einzelfällen drohten Gehaltsunterschiede von mehreren hundert Euro, falls es keinen vernünftigen Abschluss gebe. In den Stadtstaaten beträgt die Differenz in den Bereichen, in denen kommunale Aufgaben unter dem Tarifvertrag der Länder durchgeführt werden, mehr als 300 Euro.

Seit dem letzten Tarifabschluss im Herbst 2021 hätten die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder Reallohnverluste im zweistelligen Prozentbereich erlitten: „Die Länderbeschäftigten bilden bei der Bezahlung im öffentlichen Dienst das Schlusslicht“, betonte Werneke. Im gesamten öffentlichen Dienst seien zudem bundesweit mehr als 300.000 Stellen unbesetzt. In Hamburg beispielsweise sind 25 Prozent aller vorgesehenen Stellen akut nicht besetzt. Um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, Beschäftigte zu halten und neue Beschäftigte zu gewinnen, sei eine deutliche und nachhaltige Erhöhung der Gehälter dringend notwendig.

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden.

ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit den DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU sowie in einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion. Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) werden für rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen) geführt. ver.di fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die rund 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie auf rund eine Million Versorgungsempfänger (Angaben ohne Hessen).

Die Verhandlungen werden in der dritten Runde am 7. und 8. Dezember 2023 in Potsdam fortgesetzt.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++

Durch den Klick auf den nachstehenden Link könnt Ihr den Beitrag für die Presse direkt auf der Homepage der Gewerkschaft Ver.di lesen.

> https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++4e9b8502-7a4c-11ee-9f60-001a4a16012a !

+++++++++++++++++++++++++++++++++++

Als AK sagen wir ganz einfah dazu:

Arbeigeber bewegt Euch, sonst werdet Ihr bewegt!

(Foto aus https://www1.wdr.de/nachrichten/warnstreiks-im-oeffentlichen-dienst-der-laender-angekuendigt-100.html)

Wir bleiben am Thema dran und werden weiter dazu berichten.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

Share
Dieser Beitrag wurde unter Öffentlicher Dienst, Tarifpolitik, Ver.di veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Zweite Tarifrunde 2023/24 für den öffentlichen Dienst der Länder ohne Angebot – ver.di ruft zu Warnstreiks auf

  1. Klaus-Friedel Klär sagt:

    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
    die GEW hat einen wichtigen Beitrag zu dieser ö.D.-Tarifrunde geliefert, worin auch ein Erklärungsvideo enthalten ist.

    Sie teilt auf ihrer Internetseite u. a. mit:

    Tarifverhandlungen erklärt
    Was hat die Tarifrunde mit mir zu tun?

    Im Video zeigen wir dir, was die Tarifverhandlungen mit dir zu tun haben und wie du herausfindest, ob für dich der Tarifvertrag der Länder (TV-L) oder der Tarfifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD) gilt.
    03.11.2023

    Dies ist ein Transkript des Videos, das nicht redaktionell bearbeitet wurde.

    Ich lese hier so viel zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Was hat das denn mit mir zu tun? Egal, als was du arbeitest, es kommt darauf an, wer dein Arbeitgeber ist. Die Kommune, das Land oder der Bund.

    Wenn ein Bundesland dein Arbeitgeber ist, du zum Beispiel als angestellte Lehrkraft arbeitest oder in der Hochschule tätig bist, dann gilt für dich der Tarifvertrag der Länder, der TV-L. Und wenn du in Berlin in den Kita-Eigenbetrieben arbeitest, dann gilt ebenfalls der TV-L für dich.

    Wenn du in einer städtischen Einrichtung arbeitest, egal ob im Norden, im Osten, im Westen oder im Süden Deutschlands. Wenn du also bei der Kommune beschäftigt bist, dann gilt für dich der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst – der TVöD, inklusive seiner Sonderregelung für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst.

    Wenn du also wissen willst, ob die momentane Tarifrunde für dich gilt, TVöD oder TV-L, dann schau in deinen Arbeitsvertrag.

    In der Tarifrunde für den im öffentlichen Dienst der Länder fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten:

    10,5 Prozent mehr Gehalt – mindestens 500 €
    200 € monatlich mehr für alle in Ausbildung
    Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV Stud)

    10,5 Prozent sind nötig, weil die Lebenshaltungskosten stark angestiegen sind. 10,5 Prozent sind sinnvoll, weil die Lohnpolitik der Krise nicht hinterher sparen darf und der öffentliche Dienst ein Vorbild sein muss! Gerade der dramatische Lehr- und Fachkräftemangel an den Schulen bringt viele Pädagog*innen ans Limit. Da muss dann zumindest das Gehalt stimmen – auch und gerade um viel mehr junge Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen!
    Drei Verhandlungsrunden

    Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder sind insgesamt drei Verhandlungsrunden geplant. Der Verhandlungsauftakt fand am 26. Oktober in Berlin statt. Die zweite Runde ist am 2. und 3. November und die dritte und voraussichtlich letzte Runde ist vom 7. bis 9. Dezember 2023 geplant.

    Bei der Länder-Tarifrunde geht es um rund 2,5 Millionen Beschäftigte bei den Bundesländern. Die GEW vertritt dabei vor allem Lehrkräfte, Pädagogische Fachkräfte in Kitas, Horten und im Ganztag, Schulsozialarbeiter*innen sowie Beschäftigte in den Heimsonderschulen und Personal an Hochschulen. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

    Den kompletten Beitrag mit Video könnt Ihr durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen.
    > https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/was-hat-die-tarifrunde-mit-mir-zu-tun

    Kollegial grüßt euch
    Klaus-Friedel Klär

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert