Wolfgang Erbe informiert: Vier Wochen Streik bei Halberg Guss Leipzig – Kunden machen Druck! / Alarm bei Thyssen-Krupp – Führung in der Krise! /

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben erreicht uns als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) eine ganz wichtige Mitteilung des Kollegen Wolfgang Erbe (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=wolfgang+erbe)zu den Themen „Vier Wochen Streik bei Halberg Guss Leipzig: Kunden machen Druck, Jobgarantie wackelt!“

„Alarm bei Thyssen-Krupp – Führung in der Krise – Rücktritte der Vorstände bei Thyssen-Krupp – Streit in der Krupp Stifung – Arbeitsplätze akut bedroht!“ Wir haben diese wichtige Mitteilung in Ihrer Gänze zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme nachstehend auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Wolfgang Erbe informiert:

Vier Wochen Streik trägt  Früchte

Kunden in Panik – wilde Drohungen

Saarbrücken/Leipzig –

Beim bestreikten Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) wird die Lage aus Sicht des Managements kurz vor den Verhandlungen mit der Gewerkschaft immer brenzliger. „Die einzelnen Kunden machen jetzt ernst und sagen: Entweder ihr fangt nächste Woche die Produktion an, oder wir ziehen die Werkzeuge ab“, sagte NHG-Geschäftsführer Barbaros Arslan der Deutschen Presse-Agentur. Laut dem Manager wackeln dann auch diejenigen Jobs, die der Zulieferer im Werk Saarbrücken nicht streichen wollte.

„Damit stellt sich auch die Frage, ob die Jobgarantie der NHG-Geschäftsleitung für das Werk in Saarbrücken überhaupt aufrechterhalten werden kann“, erklärte Arslan. Für diesen Donnerstag (12. Juli) sind in dem seit Wochen andauernden Konflikt Sozialtarifverhandlungen in Frankfurt anberaumt. Dabei geht es um die geplante Schließung des Werks in Leipzig mit 700 Beschäftigten Ende 2019 sowie um den erwogenen Abbau von 300 der insgesamt 1500 Arbeitsplätze in Saarbrücken.

Die NHG gehört seit Januar zur Prevent-Gruppe, die sich vor allem mit Volkswagen immer wieder erbittert um Lieferkonditionen gestritten hat. Die IG Metall fordert eine Qualifizierungsgesellschaft und einen Treuhandfonds.

Die Geschäftsleitung hatte in einem Brief an die Mitarbeiter schon versucht, die andere Seite mit dem Verweis auf negative Folgen des Streiks für die Kunden zum Einlenken zu bewegen. Kunden bestätigten bereits Lieferausfälle. Seit dem 14. Juni – also seit mehr als drei Wochen – werden die Werke in Leipzig und Saarbrücken bestreikt. Das Unternehmen stellt vor allem Motorblöcke und Antriebswellen für Autos und Lastwagen her. Sowohl Opel als auch VW gehören zu den Kunden.

Spielraum für größere finanzielle Zusagen als bisher angeboten sieht Arslan nicht. „Die andere Seite denkt, es sei ein Bluff. Am Donnerstag werden die Arbeitnehmer sehen, dass das Maximale schon seit vier Wochen vorliegt“, sagte er. Die Geschäftsleitung beziffert die Kosten für die Forderungen der Arbeitnehmerseite auf rund 700 Millionen Euro – das könne das Unternehmen nicht leisten.

Nun stehe es mit dem von Kunden angedrohten Abzug von Werkzeugen Spitz auf Knopf, meinte Arslan: „Die Gleichung ohne Kunde funktioniert nicht.“ Rechtlich könne er das nicht verhindern. „Ich kann die Kunden ja nicht daran hindern, ihr Eigentum mitzunehmen.“ Für die Fertigung von spezifischen Teilen stellen Abnehmer aus der Autoindustrie den Zulieferern häufig Werkzeugmaschinen zur Verfügung, die aber ihr Eigentum bleiben. (dpa)

 
 
 
Automobilindustrie –                Kunden machen Druck

Motorenbauer Deutz mit Gewinnsprung – Streik bei Neue Halberg Guss belastet

Deutz kann sich über gute Quartalszahlen freuen. Trotzdem trübt der anhaltende Streik beim Zulieferer Neue Halberg Guss die Aussichten.

Köln

Der Kölner Motorenbauer Deutz hat im zweiten Quartal einen Gewinnsprung verbucht. Wegen des Streiks beim Zulieferer Neue Halberg Guss wagt Vorstandschef Frank Hiller derzeit jedoch nicht, die Jahresziele anzuheben. „Der Start in das neue Geschäftsjahr hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, teilte Hiller am Mittwoch mit. Da aber nicht abzusehen sei, wie sich der Streik weiter entwickelt, könne er die Ergebnisprognose für 2018 derzeit nicht anheben.

Nach ersten Berechnungen schnellte der operative Gewinn im zweiten Quartal um über 70 Prozent auf 26 Millionen Euro nach oben. Der Umsatz legte um 21,2 Prozent auf 463 Millionen Euro zu, der Auftragseingang übertraf mit 522 Millionen Euro den Vorjahreswert um 30,5 Prozent. Der Konzern verkaufte im ersten Halbjahr 105.201 Motoren, inklusive 6345 E-Motoren der übernommenen Marke Torqeedo.

Bei der Neue Halberg Guss (NHG) tobt seit Wochen ein Arbeitskampf, der inzwischen die Autoproduktion belastet. Die IG Metall will einen Sozialtarifvertrag bei dem zur Prevent-Gruppe gehörenden Lieferanten von Motorblöcken durchsetzen. Nach ihren Angaben will NHG das Werk in Leipzig mit 800 Mitarbeitern schließen, in Saarbrücken sollen 300 von aktuell 1500 Stellen wegfallen.

Volkswagen liegt seit längerem im Streit mit Prevent, hinter der die bosnisch-stämmige Unternehmerfamilie Hastor steht. Die Osteuropäer waren vor zwei Jahren in die Schlagzeilen geraten, als die zu ihrem Imperium gehörende Prevent-Gruppe mit Volkswagen erbittert über die Lieferung von Teilen gestritten und zeitweise die Produktion des Autobauers lahmgelegt hatte.

 

Führungskrise Krupp-Stiftung plant offenbar Sondersitzung des Aufsichtsrats von Thyssen-Krupp

Unterdessen hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Vertreter des Unternehmens und der Gewerkschaft zu einem Treffen eingeladen. Der Termin sei am Donnerstag geplant, hieß es aus Regierungskreisen. Die „Rheinische Post“ hatte zuvor darüber berichtet. Laschet ist seit Ende vergangenen Jahres auch Mitglied im Kuratorium der Krupp-Stiftung unter Führung von Gather.
 
 

Thyssenkrupp und die Krupp-Stiftung: Der Machtkampf auf dem Hügel

Die Krupp-Stiftung stürzt mit ihrem Schlingerkurs Thyssenkrupp ins Chaos. Nach Vorstandschef Hiesinger geht nun auch Aufsichtsrat René Obermann von Bord. Stiftungschefin Gather will Aufsichtratschef Lehner verdrängen, heißt es.
 
Nach dem Rückzug von Vorstandschef Hiesinger ist die Sorge um die Zukunft des Konzerns groß. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Krupp-Stiftung.
 
Die Stiftung habe einen Auftrag, den müsse sie erfüllen, mahnt Knut Giesler, Chef der IG Metall NRW. „Ich fordere keinen Rücktritt, aber ich fordere einen Dialog der Stiftung mit der Arbeitnehmerseite zur Stabilität des Unternehmens“, so Giesler mit Blick auf Gather. „Dazu muss die Stiftung sich äußern.“
 
 
 
Wolfgang Erbe
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