Wer nimmt, der gibt nicht gerne! Studentenwerk Aachen teilt seinen gebeutelten GmbH-Beschäftigten mit, dass diese auf ihre Gratifikation 2020 verzichten müssen! Vor dem Hintergrund des Skandals um den Ex-Geschäftsführer erscheint dies moralisch absolut verwerflich!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) sind wir aus Insiderkreisen des Studentenwerks Aachen – A.ö.R.- (http://www.ak-gewerkschafter.com/?s=studentenwerk+aachen), das momentan durch eine bekannte Affäre (http://ak-gewerkschafter.com/das-studentenwerk-aachen-kommt-einfach-nicht-zur-ruhe-ein-neuer-skandal-schuettelt-es-durch-sein-geschaeftsfuehrer-dirk-reitz-wurde-gefeuert/) „durchgeschüttelt“ wird, wieder mit neuen Informationen versorgt worden.

                           

Sechszehn Updates füllen derweil unsere Berichterstattung darüber an und das XVII. geht mit diesem neuen Beitrag online.

Uns liegt ein Schreiben der stellv. Geschäftsführerin des Studentenwerks  Aachen vor, das Frau Marion Wenner

(Foto aus https://www.studierendenwerk-aachen.de/de/visitenkarten-geschaeftsleitung/marion-wenner-kontakt-kopie.html)

in dieser vorweihnachtlichen Zeit 2020 an Mitarbeiter der „StW aachen SERVICE gmbh“ gesandt hat.

Dieses haben wir nachstehend auszugsweise für Euch veröffentlicht:

„…Wie sie aus den Medien entnehmen können, dauert die Corona-Pandemie weiterhin an und die Fallzahlen steigen weiter. Durch die Einführung der Kurzarbeit haben wir es – auch mit Ihrer Hilfe – geschafft, uneren Betrieb trotz einem erheblichen Auftragsrückgang aufrechtzuerhalten.

Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, dass es uns in diesem Jahr, aufgrund der aktuell wirtschaftlichen Situation, nicht möglich sein wird eine freiwillige Sonderzahlung mit der Abrechnung 11/2020 zu gewähren.

Laut Ihrem Arbeitsvertrag besteht kein Rechtsanspruch auf eine Gratifikation/Erfolgsprämie. Wenn in der Vergangenheit eine solche gewährt wurde, so handelt es sich um eine freiwillige Leistung, auf die auch bei langjährig wiederholter vorbehaltloser Gewährung kein Rechtsanspruch besteht.

Wir bitten um Ihr Verstänsnis für diese Entscheidung, die uns nicht leicht gefallen ist. Auch die kommenden Monate werden schwierig sein. Doch wir geben gemeinsam unser bestes um die StW aachen SERVICE gmbh durch die Krise zu führen.

Bitte bleiben Sie und Ihre Familien gesund!

Freundliche Grüße

gez. Marion Wenner

stellv. Geschäftsführerin“

Wir stellen dazu das Folgende fest:

1. Die Mitarbeiter der StW aachen SERVICE gmbh unterfallen nicht den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes für die Beschäftigen von Kommunen, Ländern oder Bund. 

2. Ein Betriebsrat in diesem Bereich existiert nicht. Ebenso existiert in diesem Bereich kein gewerkschaftlicher Vertrauensleutekörper.

3. An Personalratswahlen dürfen die Beschäftigten sich weder aktiv noch passiv beteiligen (http://ak-gewerkschafter.com/ovg-entscheid-zur-personalratswahlanfechtung-beim-studentenwerk-aachen-ging-fr-die-antragsteller-negativ-aus/)!

Damit ist diese Sektion in rechtlicher Hinsicht die schwächeste im gesamten Aachener Studentenwerksbereich (http://ak-gewerkschafter.com/zur-juengsten-studentenwerks-affaere-in-aachen-hat-uns-eine-stellungnahme-des-kollegen-basti-heynen-erreicht/)!

Und den Schwächsten, die durch die CORONA-HYSTERIE (http://www.ak-gewerkschafter.com/?s=corona) auch erheblich von Kurzarbeit betroffen waren, wird jetzt zusätzlich die Gratifikation (sprich: „Weihnachtsgeld“) gestrichen.

Es mag zwar, wie Frau Wenner es in ihrem Brief an die Betroffenen mitgeteilt hat, rechtlich zulässig sein, ist aber aus unserer AK-Sicht MORALISCH ABSOLUT VERWERFLICH!

Über den Ex-Geschäftsführer Dirk Reitz schrieben AZ & AN am 09.09.20 u. a.:

„…Im Millionengeschäft mit Mensen und Wohnheimen soll der gefeuerte Geschäftsführer des Aachener Studierendenwerks jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Es geht insgesamt um 191.000 Euro, die der Verwaltungsrat nun von dem ehemaligen Chef zurückfordert…“

Diese Summe übersteigt nach unserer AK-Auffassung bei weitem die Summe, die den GmbH-Beschäftigten in diesem Jahr an Gratifikation fehlen wird.

Diejenigen, die ihre Gratifikationen in der Anstalt des öffentlichen Rechts trotz der CORONA-HSTERIE behalten dürfen, da sie tarifiert sind, wären gut beraten, sich für die in den Po-Gekniffenen solidarisch einzusetzen und gegen das moralisch/verwerfliche Vorgehen der Geschäftsführung einheitliche Front zu machen.

Die Summe in Höhe von 191.000 Euro, die der Ex-Geschäftsführer auf Kosten des gesamten Studentenwerks unrechtmäßig erworben hat, müssen nach Rückzahlung auch zu Teilen an die GmbH-Beschäftigten ausgezahlt werden. Dann stünde zumindest an dieser Stelle ein Adäquat für die gebeutelten Kollegen zu erwarten an!

QUO VADIS STUDENTENWERK AACHEN? QUAM PROFUNDA VENIS SUBMERSI NUNC!

Bei unserer kommenden AK-Sitzung (http://www.ak-gewerkschafter.com/einladungen-treffen/) wird auch diese Negativgeschichte u. a. ein Thema sein.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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  1. Hans W. Kirschfink sagt:

    Es erfüllt mich mit Ekel, was ich da über das Verhalten der Bosse des Studierendenwerks in Aachen lesen muss. Die Herrschaften scheinen in Bezug auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GmbH keine Moral zu kennen!? Sie wünschen dann noch wortwörtlich und für mich absolut höhnisch nach ihrer moralisch verwerflichen Schandtat im letzten Satz ihres Schandschreibens: „Bitte bleiben Sie und Ihre Familien gesund!“
    Das interpretiere ich dahingehend, indem ich offen feststelle, dass „gesunde“ Mitarbeiter/Innen sich optimaler bzw. profitabler ausbeuten lassen, als das bei kranken und nicht so leistungsfähigen der Fall sein kann!
    PFUI TEUFEL!!! 🙁 🙁
    Hans W. Kirschfink

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