System-Horror gegen Gustl Mollath: Die zweite Episode?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir mit Gustl Mollath, der für uns unzweifelhaft ein Justiz-Opfer ist, Solidarität praktiziert (http://ak-gewerkschafter.com/?s=gustl+mollath) . Am heutigen Tage wird der Fall „Mollath“ vor dem Regensburger Landgericht neu aufgerollt! Dabei ist wieder „OPEN END“ angesagt.

Als AK kündigen wir hier und heute an, dass wir die schreienden Ungerechtigkeiten gegen Gustl in dieser „BANANENREPUBLIK DEUTSCHLAND“, besonders das Handeln der sogenannten „Dritten Gewalt“ im Staate, nicht nur zum „Kotzen“ finden, sondern solidarisch und aktiv den Kampf gegen dieses Unrecht weiter fortsetzen werden. Nachstehend haben wir Euch den entsprechenden Artikel aus den Aachener Nachrichten vom heutigen Tage zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme mit gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

  Mo, 7. Jul. 2014
Aachener Nachrichten – Stadt / Aus aller Welt / Seite 7

Der lange Weg des Gustl M.

Der Fall Mollath wird wieder aufgerollt, der vielen als Justizskandal gilt. Ob der Angeklagte, der lange in der Psychiatrie saß, aber wirklich unschuldig ist, soll ab heute vor dem Landgericht Regensburg geklärt werden.

München. Heute schließt sich für Gustl Mollath ein Kreis, heute wird vor dem Landgericht Regensburg der Prozess gegen ihn neu aufgerollt, der ihn gegen seinen Willen für sieben Jahre in die Psychiatrie gebracht hatte. Das Wiederaufnahmeverfahren bedeutet für den 57-Jährigen die Hoffnung auf eine vollständige Rehabilitation. Ob es dazu kommt, ist offen. Klar ist hingegen, dass der Fall Mollath Zwangsunterbringungen künftig wohl erschweren wird.

Wie und wo genau der gebürtige Nürnberger derzeit lebt, ist unbekannt. Dem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ sagte er kürzlich, dass er sich in einer kleinen Stadt in Norddeutschland aufhalte. Die Wohnung werde ihm von einem Bekannten gestellt. „Gott sei Dank habe ich einen Freund“, sagte Mollath. Demnach verschafften ihm Freunde auch schon eine Stelle als Dozent für Fahrsicherheitstrainings.

Die Ex-Frau schweigt

Doch bevor er Zukunftsplänen nachgeht, muss er den neuen Prozess hinter sich bringen. 17 Prozesstage sind bis Mitte August in Regensburg angesetzt. Etwa 40 Zeugen sollen aussagen, darunter auch ein psychiatrischer Gutachter. Ein Gerichtssprecher sagt, es bestehe weiter die Möglichkeit, dass das Urteil gegen Mollath auf Unterbringung laute.

In dem Prozess geht es um zwei Taten. 2001 soll Mollath laut Anklage seine damalige Frau massiv geschlagen, gebissen und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben und sie nach der Trennung neun Monate später gegen ihren Willen festgehalten haben. Außerdem soll Mollath Ende 2004 bei Menschen aus dem Umfeld seiner Ex-Frau Autoreifen zerstochen haben.

Mollath bestreitet die Taten. Er wurde auch im ersten Prozess freigesprochen. Aber nicht aus Mangel an Beweisen, sondern weil er wegen paranoider Wahnvorstellungen als schuldunfähig eingestuft wurde. Mollath wurde daher vom Landgericht Nürnberg zwangseingewiesen, sieben Jahre verbrachte er danach in der geschlossenen Psychiatrie.

Als die Unterbringung dort am 6. August 2013 nach einer neuen Gerichtsentscheidung aufgehoben wurde, war er Deutschlands bekanntester Psychiatriepatient. Überall fanden sich Unterstützer für ihn, Mollath gilt vielen bis heute als Justizopfer.

Ein Grund dafür war ein erst 2012 bekannt gewordenes Detail. Mollath waren in seinem ersten Prozess auch deshalb Wahnvorstellungen zugeschrieben worden, weil er seiner Ex-Frau vorgehalten hatte, als Beraterin der HypoVereinsbank zusammen mit anderen Schwarzgeldgeschäfte in Millionenhöhe betrieben zu haben.

In einem internen Bericht deckte die Bank auf, dass dies stimmte – doch erst nach jahrelanger Geheimhaltung kam dieser Bericht an die Öffentlichkeit. Dass Mollath vorher nicht ernst genommen wurde, liegt aber auch daran, dass er seine Vorwürfe in seitenlange Konvolute gekleidet und sie außer an die Justiz an alle Bundestagsabgeordneten und auch die Vereinten Nationen geschickt hatte.

Was damals tatsächlich geschah, könnte wohl am ehesten noch Mollaths Ex-Frau aufklären helfen. Doch obwohl sie als Nebenklägerin auftritt, hat sie mitgeteilt, in dem Prozess keine Angaben machen zu wollen. (afp)

 

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