Personalsituation bei der Bahn / GdL-Report

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Besucherinnen und Besucher unserer Webseite,

die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat über ihren jüngsten On-Line-Report zur Personalsituation bei der Bahn Stellung bezogen. Die GDL plädiert für ausreichende Neueinstellungen. Die Bahn findet aber scheinbar nicht mehr ausreichend Personal am Markt. Wir denken aber, das Überstunden für die Bahn kostenmäßig günstiger als Neueinstellungen sind.

Die Kollegen bei der Bahn haben aber nach diesseitigem Dafürhalten eine Grenze überschritten; denn die Krankenstände beim Bahnpersonal sind überproportional. Nach unserer Recherche arbeiten z. B. in Düren von 35 Personen im Fahrdienst nur noch 19! Vermutlich liegt bei einigen erkrankten Kollegen ein „Burnout“ (http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/burnout.htm) vor. Was ferner ins Auge sticht, sind die ständig steigenden Freitodzahlen, die letztlich den tatsächlichen Personalbedarf bei der Bahn noch erhöhen. Durch den entsprechenden Vorfall, über den auch die Medien berichteten, der vorletzte Woche stattfand, sind wieder Lokomotivführer ausgefallen. Freitode sind nicht selten. Wenn ein Lokführer einen Menschen, der den Freitod auf den Gleisen sucht, überfährt, ist er fast immer traumatisiert (http://www.ellen-spangenberg.de/Trauma.html)! Die Heilprozesse sind oftmals langwierig, und erfordern wegen des langen Arbeitsausfalles ebenfalls wieder Ersatzlokführer. Eigenartigerweise hört, siehst und liest man in den Medien darüber sehr selten etwas, was uns schon nachdenklich stimmt. Die Vertrauens- und Betreuungspersonen der Lokführer werden immer häufiger mit derartigen Dingen kontaktiert, und fühlen sich nicht selten damit überfordert.

Den statistischen Darstellungen der Bahn glauben wir nicht. Das „Lügenprinzip“, „Notlüge“, „glatte Lüge“, „Statistik“ ist ja bekanntermaßen nicht von der Hand zu weisen; denn Statistiken dienen oftmals zur „Schönfärberei“. Es soll bei der Bahn Kollegen geben, die auf sogenannte „Langzeitkonten“ weit über 1000 Stunden stehen haben. Vor Langzeitkonten-Schritte seien die Kollegen bei der Bahn ausdrücklich gewarnt; denn das sind „Fässer ohne Böden“! Außerdem geht es nicht nur um Überstunden, wir müssen auch offen darüber sprechen dürfen, das wir in dieser Gesellschaft erhebliche Probleme haben, Probleme die Leute ausbrennen bzw. unterschiedlich schwer erkranken lassen, und Menschen immer häufiger in den Freitod treiben! Diejenigen, die statistische Schönfärberei betreibe, verhindern damit auch eine wichtige Diskussion über die Umstände in unserer Gesellschaft, eine Diskussion die alle etwas angeht, nicht nur die Kollegen Lokomotivführer! Die GDL-Report, den wir selbstverständlich hier gepostet haben, bietet einen guten Ansatzpunkt, die Situation öffentlich zu belichten.

So fühlen wir uns denn als AK verpflichtet, die Dinge offen anzusprechen, damit ein Diskussionsprozess in Gang kommt, der letztendlich das Suchen und Finden nach Lösungen erleichtert.

Aus diesem Grunde sind alle Betroffenen herzlich zu uns eingeladen; denn wir tagen jeden 2. Dienstag im Monat ab 18.00 Uhr, öffentlich in der Gaststätte FREUNDER ECK, Freunder Landstr. 65, 52078 Aachen (http://ak-gewerkschafter.com/einladungen-treffen/) , wo wir die Themen, die uns Arbeitnehmer, Sozialrentner, Arbeitslose, etc. pressieren

So verbinden wir die Bitte nach Teilnahme an unseren AK-Sitzungen auch damit, Themen bei uns einzureichen, damit diese auch rechtzeitig zur Tagesordnung genommen werden können. Aber auch bei jeder öffentlichen AK-Sitzung selbst, können Themen auch noch spontan unter Top.: Verschiedenes zur Diskussion gestellt werden! Die Mächtigen von Kapital, Banken, Adel und Politik sind natürlich nicht daran interessiert, dass sich die sogenannte „Unterschicht“ (In den Hochkulturen „Sklaven“ genannt!), sich mit diesen Themen und deren Lösung in unserem Interesse ernsthaft befassen.

Also schaut bitte zahlreich bei uns vorbei.

Mit kollegialen Grüßen

für den AK
Manni Engelhardt –Koordinator-

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