Offener Brief an alle Mitarbeiter von Grünenthal

Liebe Kolleginnen und Kollegen der Firma GRÜNENTHAL,

am gestrigen Abend hat der AK-GEWERKSCHAFTER/INNEN AC nachstehende Resolution zu Eurer Situation einstimmig verabschiedet:

Unsere Befürchtung, die wir als AK im Konjunktiv per Erklärung von Samstag, den 11.12.2010 veröffentlicht hatten, ist eingetreten.

Jetzt sollen „nur“ noch 141 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Firma GRÜNENTHAL ihren Job verlieren!

Dies sind 141 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu viel!

Wenn dies als Erfolg Eures Betriebsrates verkauft wird, so ist dies in Wirklichkeit eine Niederlage aller Beschäftigten bei der Firma GRÜNENTHAL und eine Niederlage Eures Betriebsrates, der vor dem Management in die Knie gegangen ist!

Wo bleibt die IGBCE, fragen wir hier?

Wo bleibt aber auch Ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen? Jetzt müsstet Ihr eigentlich alle geschlossen in die IGBCE eintreten, damit Ihr solidarischen Druck im Betrieb auf die Geschäftsleitung (Harald F. Stock und seine Führungscrew) aufbauen könnt!

Der Masseneintritt in die IGBCE ist allerdings auch deshalb geboten, um die Gewerkschaft IGBCE bei der Firma GRÜNENTHAL in „Schwung“ zu bringen!

Eine Niederlage der Beschäftigten bei GRÜNENTHAL kann nur vermieden werden, wenn Ihr den Kampf gegen die unmenschlichen Absichten der Firmenleitung gegen Euch und Eure Familien aufnehmt!

Der organisierte Kampf der Kollegschaft bei GRÜNENTHAL und der Gewerkschaft IGBC sind das Gebot der Stunde! Demonstrationen, Streiks und Betriebsbesetzungen sind dir einzige richtige Antwort auf die Vorgehensweise der Firmenleitung!

Das Kontingent der 141 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jetzt bei GRÜNENTHAL ihren Job verlieren werden, ist erst ein Anfang!

Wenn die Firmenleitung merkt, dass dies durch Euch widerspruchslos hingenommen wird, sind weiterer Stellenabbau und Schließungen von Betriebsteilen für die Zukunft vorprogrammiert! Wenn Ihr jetzt nicht kollegial und solidarisch zusammen steht, werdet Ihr als Belegschaft gespalten und zum „Spielball“ weiterer Unternehmerwillkür!

Wer jetzt nicht erkennt, dass zum Beispiel das Fahren von Überstunden (aus Angst, Frust oder Geldnot) die Kollegialität und die Solidarität schädigt, wird „morgen“ oder „übermorgen“ das Nachsehen haben!

Ihr müsst Euch darüber im Klaren werden, dass auch der Zeitpunkt der Propagierung dieser Negativvorhaben der Firmenleitung (Weihnachten / Silvester / Neujahr) geschickt gewählt worden ist, weil sie wähnt, dass Ihr durch die bevorstehenden Feiertage abgelenkt werdet! Lasst Euch nicht“einlullen“, sondern bleibt wachsam und solidarisch.

Wir als AK laden Euch zu unserer nächsten Sitzung am Dienstag, den 11. Januar 2011, 18.00 Uhr, in das DEUTSCHE HAUS, Adalbertsteinweg 128, Aachen (gegenüber der Josefskirche) herzlich ein, um mit Euch Solidaritäts- und Kampfmaßnahmen zu besprechen!

Wie sagt es Hans Lorbeer:

„Es gibt kein Glück, das Dir vom Himmel fällt
Was Du willst, das musst Du Dir erwerben
Und wer nicht mutig kämpft in dieser Welt
Muss ohne je gelebt zu haben sterben“

Für den AK nach einstimmiger Beschlussfassung
Manni Engelhardt

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2 Antworten zu Offener Brief an alle Mitarbeiter von Grünenthal

  1. bouyalaoui sagt:

    hallo herr engelhardt ,ich arbeite seit 21 jahren bei grünenthal und habe gestern bescheidt bekommen ,dass ich gehen muss.ich bin sowas von enttäuscht sowohl von grünenthal als auch von der gewerkschaft in der ich seit 21 jahren mitglied bin.

  2. Pingback: Ein offener Brief an alle Grünenthaler (Teil zwei) | AK Gewerkschafter/innen Aachen

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