Kollege Wolfgang Erbe informiert zum Klimagipfel COP27 in Ägypten: „Wir haben Sie über den Tisch gezogen, aber war nett mit Ihnen gesprochen zu haben!“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis – (AK-) Mitglied Wolfgang Erbe (http://ak-gewerkschafter.com/?s=wolfgang+erbe) hat uns seinen Beitrag zum Klimagipfel COP27 in Ägypten zukommen lassen.

Wir haben diesen zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme  nachstehend auf unsere Homepage gepostet.

Für diesen umfassenden Beitrag sagen wir dem Wolfgang ein herzliches Dankeschön.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Kollege Wolfgang Erbe informiert:

Klimagipfel COP27 in Ägypten – „Wir haben Sie über den Tisch gezogen, aber war nett mit Ihnen gesprochen zu haben.

Wir können auch anders – warum für Umweltschutz was tun, wenn man die Aktivisten doch wegsperren kann?

https://www.rf-news.de/2022/kw46/sofortige-freilassung-der-umweltaktivisten-aus-der-praeventivhaft

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/ag-muenchen-polizeigewahrsam-praeventiv-gewahrsam-klimaaktivisten-klima-blockaden-bayern/

19.11.2022

Berlin/Sharm el Sheikh, 19.11.2022.

Anlässlich des Scheiterns der COP27 in Ägypten sagt Sabine Minninger, Klima-Expertin von Brot für die Welt:

„Die Verhandlungen verlaufen chaotisch und intransparent. Die Anliegen der ärmsten und verletzlichsten Staaten drohen hier in der schwierigen geopolitischen Gesamtlage völlig zerrieben zu werden! Für deren sichere Zukunft sind die nächsten Stunden entscheidend: Das 1.5 Grad Limit muss gehalten und die ärmsten Staaten müssen bei der Bewältigung von Klimaschäden unterstützt werden. Dafür sind sie hierher gekommen! Jetzt werden Entscheidungen getroffen, obwohl viele kleine Delegationen bereits abreisen und sich nicht mehr positionieren können. Das Ergebnis muss den Anliegen der ärmsten und verletzlichsten Staaten Rechnung tragen“, sagt Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt.

https://www.brot-fuer-die-welt.de/pressemeldung/scheitern-der-klimakonferenz-muss-verhindert-werden/

Aktueller Stand der COP27

https://twitter.com/hashtag/COP27?src=hashtag_click

https://www.argusmedia.com/en/hubs/un-cop#News

Weltklimagipfel in Sharm el-Sheikh

  1. November 2022

An der Schnellstraße zur Hölle wird weiter betoniert

Die Welt befindet sich auf dem Highway in die Klimahölle, warnte der UN-Generalsekretär zu Beginn des Klimagipfels COP 27. Panikmache oder reale Lagebeschreibung? Versuch einer Antwort nach zwei Wochen Sharm el‑Sheikh.

Mit dem Flugzeug zum Klimagipfel? Die freundliche Airport-Mitarbeiterin am Berlin-Brandenburger BER hatte mich als COP‑27-Reisenden ausgemacht. Die Ironie war unüberhörbar. Aber was soll man machen? Selbst die Klimabewegten von Fridays for Future mussten ab Istanbul das Flugzeug nach Sharm el‑Sheikh nehmen.

Anders zum Konferenzort am Roten Meer zu kommen, ist praktisch unmöglich. Daran wurden die rund 35.000 Gipfelbeteiligten auch jeden Tag erinnert – wenn die Jets, das Fahrwerk schon ausgefahren, im Landeanflug übers Konferenzgelände donnern.

Wenigstens wackeln die Piloten nicht grüßend mit den Flügeln. Sie hätten allen Grund dazu. Das Flugwesen befindet sich nach dem Pandemieknick im Aufwind. Das sorgt wesentlich mit dafür, dass 2022 weltweit mehr als 40 Milliarden Tonnen CO2 emittiert werden – ein Rekordjahr, nur noch übertroffen von 2015.

Natürlich will auch der Flugverkehr – wie inzwischen jede Branche – bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden. Bei einem sogenannten Side Event, einer der zahlreichen Nebenveranstaltungen auf dem Gipfel, rief die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO eine „neue Ära grüner Innovationen“ aus.

Klimaneutral nur dank Kompensation

Die Ära sieht bei der Luftfahrtlobby so aus: effizientere Flugzeuge und „grünes“ Kerosin, letzteres vor allem aus Biomasse und Abfall. Ein bisschen Flugsprit soll auch aus E-Fuels kommen. Für „Net Zero“, also netto null Emissionen, reicht das nicht. Der Luftverkehr könnte laut ICAO-Szenario im Jahr 2050 noch bis zu 900 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen.

Dieser „Rest“ soll dann irgendwo anders ausgeglichen werden – durch Wälder oder durch CO2-Abscheidung und -Speicherung. Darüber redet die Luftfahrt aber nicht so gern. Es ist ja auch noch lange hin bis zur Mitte des Jahrhunderts. Wer weiß schon, was dann sein wird.

Das weiß auch Ken Ofori-Atta nicht. Ghanas Finanzminister weiß aber, was heute schon ist: „Wir sind auf einem Highway in die Klimahölle“, zitierte Ofori-Atta bei einem Pressetermin in Sharm el-Sheikh den Erfinder des Höllen-Bildes. Das ist UN-Generalsekretär António Guterres. Der hatte sich bildlich beim Rockkracher „Highway to Hell“ der Band AC/DC bedient.

Wer mehr über die Klimahölle auf Erden wissen wollte, ging erstmal zu einem Side Event der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN.

„Soziale Kipp-Punkte“ kommen zuerst

Noch bei keinem Gipfel stand die Ernährung so im Fokus. Derzeit haben mehr als 800 Millionen Menschen auf der Welt nicht genug zu essen. Hauptgründe sind die Klimakrise und ihre Folgen wie Dürren, aber auch monatelange Überflutungen.

27 der 35 am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder leiden schon heute unter extremer Ernährungsunsicherheit, sagen die Statistiken. Und das bei einer Erderwärmung von erst 1,2 Grad.

„Denken Sie daran, die Klimaänderungen betreffen die Menschen nicht nur physisch“, redete Johan Rockström, Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, auf dem FAO-Event dem Publikum ins Gewissen. Der Bauer in Burkina Faso werde schon nervös, wenn sich die Regenzeit um zwei bis drei Wochen verzögere, er mache sich Sorgen, dass ihm künftig die Mittel für Saatgut und Dünger fehlen.

Bevor klimatische Kipppunkte überschritten werden, sind schon „soziale Kipppunkte“ erreicht, warnte Rockström. Anders gesagt: Noch bevor Hitze oder Dürre das Leben für die Menschen unmöglich machen, sind ihre sozialen Möglichkeiten, auf den Klimawandel zu reagieren, längst erschöpft.

2.400 Milliarden gegen die Klimakrise

Zuerst gehen für die Menschen Gerechtigkeit, Sicherheit und die Möglichkeit verloren, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, sagte Rockström. Damit wiederum steigen die Risiken für Vertreibung und Konflikte. „Und dann stelle man sich vor, die Erderwärmung beträgt nicht wie heute 1,2 Grad, sondern 2,4 bis 2,8 Grad am Ende dieses Jahrhunderts.“

Das will man sich nicht vorstellen. Noch befinden wir uns im Vorhof zur Klimahölle. Aber schon jetzt, das zeigt ein aktueller Bericht des bekannten britischen Ökonomen Nicholas Stern, würde der globale Süden 2,4 Billionen, also 2.400 Milliarden Dollar pro Jahr für Energiewende, die Anpassung an Dürren, Stürme und Starkregen und die Folgen klimabedingter Naturkatastrophen benötigen.

Zurück zum ghanaischen Finanzminister. Für Ken Ofori-Atta braucht es einen „Marshallplan gegen die Klimakrise“. Und warum die Industrieländer den nicht finanzieren wollen, findet er schwer verständlich. In der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise habe jedes der wirtschaftsstarken G7-Länder Dutzende Milliarden Dollar lockergemacht – aber zum Ausgleich der Klimaschäden soll nichts da sein?

Deutschlands Brückenbau-Idee

Ofori-Atta richtete den Vorwurf in Sharm el-Sheikh direkt an die deutsche Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze anlässlich einer Präsentation des sogenannten „Global Shield“, des von Deutschland ins Leben gerufenen Schutzschirms gegen die Klimakrise.

Für das Finanzinstrument stellt Deutschland 170 Millionen Euro als eine Art Startgeld bereit. Bei der Summe gerät man angesichts der höllischen Schäden, die die Klimakrise mit sich bringt, als deutsche Ministerin und Sozialdemokratin ein bisschen in Erklärungsnot.

Also deutete Schulze das Bild von der Klimahölle um. Statt auf dem „Highway“ dorthin zu rasen, wolle sie lieber eine „Bridge Over Troubled Water“ bauen, entgegnete sie dem ghanaischen Minister, einen Folkrock-Hit von Simon and Garfunkel zitierend. Sie, Schulze, wolle eine Brücke zwischen Industrieländern und den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern.

Auf dem Klimagipfel fragt man sich aber ein ums andere Mal: An welcher Brücke baut Deutschland tatsächlich? Führt der jetzige Weg nicht eher zurück in die Zeiten, als fossiles Erdgas, das jetzt LNG heißt, noch als Brückentechnologie galt?

Deutschland wird, Stand heute, das eigene Klimaziel für 2030 verfehlen und hat praktisch keine Chance mehr, seinen gerechten Teil beizutragen, um das globale 1,5-Grad-Ziel einzuhalten.

Deutschland gehört, ob man das wahrhaben will oder nicht, zu den Ländern, die weiterhin an einer Schnellstraße in die Klimahölle bauen – oder besser gesagt betonieren.

Kohleproblem bleibt ungelöst

Denn am Entscheidenden fehlt es auch hier, und das ist der konsequente Ausstieg aus den fossilen Energien, allen voran der Kohle. „Über 95 Prozent des weltweiten Kohleverbrauchs findet in Ländern statt, die sich verpflichtet haben, ihre Emissionen auf netto null zu reduzieren“, sagte Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur IEA, diese Woche bei der Präsentation des „Coal Transition Exposure Index“, der die Fortschritte beim Kohleausstieg anzeigt.

Es gebe zwar ermutigende Impulse für den Ausbau sauberer Energien, so Birol. Ein großes ungelöstes Problem sei aber, wie mit den riesigen weltweiten Kohlevorräten umgegangen werden soll.

„Kohle ist sowohl die größte Einzelquelle für CO2-Emissionen aus dem Energiesektor als auch die größte Einzelquelle für die Stromerzeugung weltweit“, widersprach Birol der landläufigen Meinung, der Klimakiller habe die beste Zeit schon hinter sich. Kohle ist derzeit die schnellste Spur auf dem Highway in die Klimahölle. Das war schon einmal anders.

Experten erklären das so: Seit dem Pariser Klimagipfel 2015 ist der Klimawandel stets schneller gewesen als die Klimapolitik. Beim letztjährigen Gipfel in Glasgow hatte die internationale Gemeinschaft den Rückstand verkürzt, vor allem mit den beschlossenen Zielen für einen weltweiten Kohleausstieg. Doch davon ist in Sharm el-Sheikh bislang wenig die Rede, ob es der Kohleausstieg in die Abschlusserklärung schafft, ist ungewiss.

Einziger Lichtblick sind die 20 Milliarden Dollar, die Indonesien bekommen soll, damit es keine neuen Kohlekraftwerke mehr baut. Abbauen und exportieren darf das Land die Kohle aber weiterhin. Die Einigung wurde auch nicht auf dem Weltklimagipfel erreicht, sondern beim gleichzeitig stattfindenden G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali. Das zeigt, wer derzeit entscheidet, wo es weltpolitisch langgeht.

Lula als Star des Klimagipfels

Auf dem Konferenzgelände in Sharm el-Sheikh wuselt es wie bei jedem Klimagipfel. Von morgens bis abends werden Initiativen, Projekte und Konzepte vorgestellt, wird debattiert und gestritten, wie die Welt klimaneutral werden kann: mehr Erneuerbare, mehr CO2-Senken, andere Ernährung. Niemand sagt mehr, der Klimawandel sei nicht so schlimm oder nicht so wichtig.

Diese Woche „testete“ ein Dutzend Fridays-for-Future-Aktiver das offizielle Demonstrationsgelände in Sharm el-Sheikh – weit weg vom Konferenzzentrum und dem Ort selbst. Um auf diesen undemokratischen Zustand aufmerksam zu machen, erklärte die Gruppe, habe sie ihr Privileg nutzen müssen: europäische Pässe. Ägyptische und andere besonders gefährdete Aktivistinnen und Aktivisten hätten nicht einfach an der Demonstration teilnehmen können.

Menschenrechte und Klimaschutz sind unteilbar – selten ist dieser Zusammenhang so augenfällig wie in Sharm el-Sheikh. Als neuer Star der Klimabewegten des globalen Südens erweist sich dabei der neugewählte Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva.

Lula machte der COP 27 am Mittwoch seine Aufwartung – und sorgte für den ersten Flashmob des Klimagipfels. Stundenlang standen Klimagruppen vor dem Saal, in dem Lula auftrat, und versuchten noch hineinzugelangen, initiierten Sprechchöre und tanzten sogar.

Auch für Adrián Martínez aus Costa Rica ist Lulas künftige Führungsrolle beim Klimaschutz sehr wichtig. Zu oft hätten die Industrieländer die Spaltung des globalen Südens für ihre Interessen ausgenutzt, sagte der Direktor von „Ruta al Clima“, einer Organisation, die die Bürgerbeteiligung in der Klimapolitik fördert.

Lula schlug für 2025 Brasilien als Gastgeber der Weltklimakonferenz vor. Stattfinden soll sie im Amazonasgebiet.

Wie wird ein Europäer da wohl am besten hinkommen? …

https://www.klimareporter.de/klimakonferenzen/an-der-schnellstrasse-zur-hoelle-wird-weiter-betoniert

Bevor es weiter unten weiter geht mit der Berichterstattung zur Weltklimakonferenz und neu-kolonialer Wirtschaftsimperialismus in Afrika und der Klimagipfel jetzt ein wenig Theorie zum Thema:

Der Leninismus und die nationale Frage in Afrika

https://www.kommunismusgeschichte.de/jhk/jhk-2019/article/detail/der-leninismus-und-die-nationale-frage-in-afrika

Arbeiterklasse und Nation Berlin 1949/1950

Jugendsekretariat Parteischulung der SED – Broschüre

https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/26538/arbeunna_BV026171264.pdf;jsessionid=18A5693C685ACE9AA62ECCC0BDE5E6E1?sequence=1

Grundlagen des Marxismus-Leninismus. Lehrbuch
Berlin : Dietz 1960

Kapitel 16 Die nationale Befreiungsbewegung der Völker gegen Kolonialismus

Kapitel 17 Kampf der Völker der kapitalistischen Länder für die Wahrung ihrer Souveränität

https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Grundlagen-des-Marxismus-Leninismus-Lehrbuch-Redaktionell-durchgesehen-u-%C3%BCberarb-v/id/A01dvKfs01ZZx?pid=8&gclid=EAIaIQobChMIkYSLp9O4-wIV3QWiAx25hgIIEAQYAiABEgKLk_D_BwE

KPÖ – Zur österreichischen Nation

Die im vorliegenden Buch abgedruckten Aufsätze haben „Geschichte gemacht“. Mit ihnen begründete der kommunistische Publizist Dr. Alfred Klahr 1937/38 die Theorie der österreichischen Nation. Sie erschienen in Zeitschriften, die damals von der illegalen KPÖ im Untergrund verbreitet wurden. Vor allem der erste Aufsatz: Zur nationalen Frage in Österreich, veröffentlicht im März- und Aprilheft 1937 der aus der Tschechoslowakei nach Österreich geschmuggelten Zeitschrift WEG UND ZIEL, löste eine heftige Diskussion innerhalb der kommunistisehen Bewegung sowie zwischen Kommunisten und Revolutionären Sozialisten aus. Als Resultat dieser Diskussion erklärte die KPÖ die Abwehr der deutschen Annexionsbestrebungen zur Hauptaufgabe der Arbeiterbewegung. Sie versuchte nicht nur, die demokratische Opposition gegen das austrofaschistische Regime für dieses gemeinsame Ziel zu gewinnen, sondern auch mit antinationalsozialistischen Kräften im Regierungslager eine Verständigung darüber herbeizuführen.

https://www.kpoe-steiermark.at/dl/2681f7480fc6ea043b078f7104ec8d53/alfred%20klahr%20%C3%B6sterreich.pdf?target=1

GRUNDLAGEN DES MARXISMUS-LENINISMUS – nicht identisch mit dem oben aufgeführten Buch vom Dietz Verlag

https://docplayer.org/21533980-Grundlagen-des-marxismus-leninismus.html

DISKUSSION

Aus der Zeitschrift Deutsche Zeitschrift für Philosophie

https://doi.org/10.1524/dzph.1969.17.7.840

https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/dzph.1969.17.7.840/html

Die Integration der westdeutschen Erziehungstheorie in das staatsmonopolistische Herrschaftssystem

HERBERT MAHR

Aus der Zeitschrift Deutsche Zeitschrift für Philosophie

https://doi.org/10.1524/dzph.1969.17.7.773

https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/dzph.1969.17.7.773/html

 

Klimagipfel schiebt neu kolonialen Wirtschaftsimperialismus in Afrika an – der weltweite Imperialismus geht zur direkten Zerschlagung der nationalen Souveränität aller afrikanischer Staaten über

Wir enthüllen die Verantwortlichen hinter der fossilen Expansion in Afrika

während die Delegierten derzeit auf dem UN-Klimagipfel in Sharm el-Sheikh verhandeln, sind allein in Ägypten 55 Unternehmen damit beschäftigt, nach neuen Öl- und Gasfeldern zu suchen. Fossile Brennstoffe sind die Hauptursache für die Klimakrise und Afrika ist hiervon stärker betroffen als jeder andere Kontinent. Dennoch überschwemmen 200 Kohle-, Öl- und Gasunternehmen den Kontinent mit schmutzigen Energieprojekten, die mit den Pariser Klimazielen und dem 1,5-Grad-Limit völlig unvereinbar sind. Diese Unternehmen verfolgen in 48 von insgesamt 55 afrikanischen Ländern Projekte zum Ausbau fossiler Energien. Seit 2017 wurden in Afrika 886.000 km2 für neue Öl- und Gasexplorationen genehmigt – eine Fläche größer als Frankreich und Italien zusammen.

Die Gesamtausgaben für Öl- und Gasexploration (CapEx) in Afrika sind von 3,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 5,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 gestiegen. Auf afrikanische Unternehmen entfällt weniger als ein Drittel dieser Summe für 2022. Der Großteil der Suche nach neuen Öl- und Gasvorkommen in Afrika wird von ausländischen Unternehmen durchgeführt und finanziert.

Welche Unternehmen führen die Öl- und  Gasexpansion in Afrika an?

Der französische Ölmulti TotalEnergies ist der größte Öl- und Gasentwickler in Afrika. Er fördert dort bereits 25% seiner Gesamtproduktion und plant, sein afrikanisches Produktionsportfolio um 2,27 Milliarden Barrel Öläquivalent (boe) zu erweitern. Die Förderung und Verbrennung dieser neuen Ressourcen entsprächen dem Dreifachen der jährlichen CO2-Emissionen Frankreichs. Von den 20 Top-Entwicklern von Öl und Gas in Afrika kommen 13 aus dem Ausland.

Energie-Kolonialismus?
In Afrika entwickeln Öl- und Gasunternehmen neue LNG-Terminals mit einer Gesamtkapazität von über 87 Millionen Tonnen pro Jahr. Diese Projekte werden die bestehende LNG-Terminalkapazität in Afrika um 116% erhöhen. Aber: Über 89% der neuen LNG-Infrastruktur wird für den Export gebaut, hauptsächlich nach Europa und Asien. Millionen von Afrikaner*innen, die noch immer keinen Zugang zu Energie haben, werden also kaum vom Run auf das Öl und Gas des Kontinents profitieren.

Mit Stand Juli 2022 hielten mehr als 5.000 institutionelle Investoren Aktien und Anleihen im Gesamtwert von 109 Milliarden US-Dollar an Unternehmen, die neue fossile Projekte in Afrika vorantreiben. Auf die 23 größten Investoren entfallen 50% dieser Summe – 14 von ihnen haben ihren Hauptsitz in den USA und sechs in Europa. Darunter sind auch die Deutsche Bank mit der DWS und die Allianz mit den Töchtern AGI und Pimco.

Wer finanziert die Flut fossiler Expansion in Afrika?

Geschäftsbanken haben zwischen Januar 2019 und Juli 2022 über 98 Milliarden US-Dollar Unternehmen zur Verfügung gestellt, die neue fossile Projekte in Afrika entwickeln. Die Nummer eins unter den Banken, die fossile Expansion in Afrika unterstützen, ist die Citigroup (5,6 Mrd. USD). Die Deutsche Bank liegt auf Platz 18 mit insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar, die Commerzbank kommt auf Platz 35.

72% sind Mitglieder der „Net Zero Banking Alliance“

Finanzinstitute, die behaupten, sich für 1,5°C einzusetzen, müssen aufhören, Kunden zu unterstützen, die uns in eine Welt jenseits dieser Schwelle treiben. Die Richtlinien von Banken und Investoren zu fossilen Energien müssen dringend verschärft werden.

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http://newsletter.urgewald.org/m/14318531/15874-fba17b5e28318db8d4455366f028851949c8c835a82db8baffefc7c833e2eca18307bf88e514a468c62249f91d92b1bc

COP27: BP-Chef als Delegierter für Mauretanien aufgeführt

https://www.bbc.com/news/science-environment-63584993

Von Matt McGrath

Umweltkorrespondent

Die BBC hat erfahren, dass BP-Chef Bernard Looney als Delegierter für arme Länder für die COP27 registriert wurde.

Herr Looney steht auf den offiziellen UN-Listen als Delegierter aus Mauretanien, einer westafrikanischen Nation, in der BP große Investitionen tätigt.

Hier gehören auch vier weitere BP-Mitarbeiter zum Mauretanien-Team.

BP sagt, dass Herr Looney von den Mauretaniern zu einer Unterzeichnungszeremonie zur COP27 eingeladen wurde und nicht mehr hier ist.

Es gab anhaltende Kontroversen über die Anwesenheit von Delegierten auf dieser Konferenz, die große Öl- und Gasunternehmen vertreten.

Neue, heute veröffentlichte Daten zeigen, dass ihre Zahl seit der COP26 in Glasgow deutlich gestiegen ist.

Wie also wird der Vorstandsvorsitzende eines der weltweit führenden Ölunternehmen Teil des Teams eines der ärmsten Länder der Welt?

BP sagt, dass Herr Looney von der mauretanischen Delegation eingeladen wurde, an einem Treffen und einer Unterzeichnungszeremonie neben COP27 für ein „bedeutendes Abkommen über Wasserstoff“ teilzunehmen.

Es ist an der Zeit, Führungskräfte aus fossilen Brennstoffen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht zu stellen

DURCH

KATE ARONOFF

Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Führungskräfte für fossile Brennstoffe Massenmörder sind. Wir sollten sie wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht stellen.

Die Beweise stapeln sich

Im September 2015 brachte InsideClimate News die Geschichte, dass Exxon-Wissenschaftler Mitte der 1970er-Jahre damit begannen, sich mit dem Klimawandel zu befassen. Sie brauchten nicht lange, um herauszufinden, dass es ein echtes Problem war und dass ihr Brot und Butter eine Hauptursache war. Als der Rest der Vereinigten Staaten von diesen Gefahren erfuhr – teilweise dank James Hansens Aussage vor dem Kongress im Jahr 1988 – begannen Exxon und seine Freunde, Millionen von Dollar in ausgeklügelte Desinformationskampagnen zu stecken, um die Ergebnisse in Zweifel zu ziehen, die ihre eigenen Wissenschaftler validiert hatten.

Der niederländische Journalist Jelmer Mommers hat viele belastende Dokumente über ähnliche Aktionen von Shell ausgegraben, darunter einen Bericht aus dem Jahr 1988, der zeigt, dass sich ihre Führungskräfte der Gefahr des Klimawandels und der eigenen Rolle des Unternehmens darin voll bewusst waren.

Die Autoren des Berichts stellten fest, dass ihre eigenen Produkte 1984 schätzungsweise 4 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen ausmachten. „Bei sehr langen Zeiträumen“, empfahlen Unternehmenswissenschaftler, „wäre es für die Gesellschaft verlockend, bis dahin zu warten, um irgendetwas zu unternehmen . Die potenziellen Auswirkungen auf die Welt sind jedoch so groß, dass politische Optionen viel früher in Betracht gezogen werden müssen. Und die Energiewirtschaft muss sich überlegen, wie sie ihren Beitrag leisten soll.“ Als Reaktion auf die in Mommers Artikel offenbarten Dokumente hat Friends of the Earth Niederlande angekündigt , Shell zu verklagen, um schnell mit der Einstellung seiner Öl- und Gasförderung zu beginnen.

https://jacobin.com/2019/02/fossil-fuels-climate-change-crimes-against-humanity

Zu diesem Zweck hat ihn das mauretanische Team in die offizielle Teilnehmerliste aufgenommen, die ihm Zugang zur „blauen Zone“ der COP27 gewährt, dem Bereich, der Regierungsdelegationen vorbehalten ist und in dem die wichtigsten Verhandlungen stattfinden.

Herr Looney und vier hochrangige BP-Kollegen waren hier, um eine Vereinbarung mit Mauretanien zu unterzeichnen, um die Entwicklung einer grünen Wasserstoffanlage im Land zu prüfen.

Im Rahmen des Plans wird BP die Machbarkeit des Baus von Wind- und Solarparks prüfen, die für die Produktion von grünem Wasserstoff erforderlich sind, der durch Elektrolyse mit erneuerbarer Energie hergestellt wird.

„Als Teil davon wurde Bernard von der mauretanischen Delegation eingeladen, neben der COP27 an einem Treffen und einer Unterzeichnungszeremonie für das bedeutende Abkommen teilzunehmen“, sagte BP in einer Erklärung.

BP, das im dritten Quartal 2022 einen Gewinn von 8,2 Mrd. USD (7 Mrd. GBP) erzielte, hat erhebliche Investitionen in Mauretanien getätigt, einem Schwellenland, in dem weniger als die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität hat.

Es gab bereits Kontroversen über den Druck einiger afrikanischer Länder, die ihre Öl- und Gasreserven in einer Zeit hoher Nachfrage in Europa und anderswo ausbeuten wollen.

Die Aktivisten waren nicht glücklich über die Aufnahme von fünf hochrangigen BP-Führungskräften als Teil einer Länderdelegation.

Aktivisten sind verärgert über den Einfluss von Lobbyisten für fossile Brennstoffe auf der COP27

„Von allen Orten auf der Welt, an denen BP ein Abkommen mit Mauretanien unterzeichnen könnte, ist es schwer zu verstehen, warum die COP27 der richtige Ort dafür wäre“, sagte Alice Harrison von Global Witness.

„Ebenso ist es ehrlich gesagt bizarr, dass fünf BP-Mitarbeiter, einschließlich ihres CEO, Teil der offiziellen COP27-Delegation Mauretaniens sein müssten, um einen Deal zu unterzeichnen.“

„Was wir wissen, ist, dass eine solche Akkreditierung Looney und Co. privilegierten Zugang zu den wichtigsten Klimagesprächen der Welt gewährt, die bereits mit dem Einfluss fossiler Brennstoffe überschwemmt sind.“

Global Witness hat in diesem Jahr eine Analyse der registrierten Teilnehmer durchgeführt und festgestellt, dass die Zahl der Delegierten, die sich mit fossilen Brennstoffen beschäftigen, im Vergleich zur COP26 in Glasgow um 25 % gestiegen ist.

Die Daten zeigen, dass es in diesem Jahr mehr Lobbyisten für fossile Brennstoffe als Delegierte aus den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern gibt, darunter Pakistan, Bangladesch und Mosambik.

Die größte Einzeldelegation auf der COP27 kommt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die nächstes Jahr Gastgeber der COP28 sein werden.

Sie haben hier 1.073 Mitarbeiter vor Ort, gegenüber nur 170 im letzten Jahr.

Die Analyse ergab, dass 70 dieser Delegationen mit der Gewinnung fossiler Brennstoffe in Verbindung standen.

Russlands Delegation hat 33 Lobbyisten für Öl und Gas in ihrer 150-köpfigen Delegation.

https://www.bbc.com/news/science-environment-63584993

Wolfgang Erbe

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2 Antworten zu Kollege Wolfgang Erbe informiert zum Klimagipfel COP27 in Ägypten: „Wir haben Sie über den Tisch gezogen, aber war nett mit Ihnen gesprochen zu haben!“

  1. Bernd Kluge sagt:

    Bernd Kluge (Kapitalismus-Kritiker):
    Ein Satz dazu: AUSSER SPESEN NICHTS GEWESEN!!!

  2. Wolfgang Erbe sagt:

    Gipfel der Heuchelei
    27. WELTKLIMAKONFERENZ
    Freie Fahrt in die globale Umweltkatastrophe
    https://www.rf-news.de/2022/kw47/freie-fahrt-in-die-globale-umweltkatastrophe
    Liebe Freunde da ein Teil der Links in der Zusammenstellung der Klimanachrichten – Diskussion nicht aktiv übermittelt werden konnte hier jetzt aktiv:
    Der Leninismus und die nationale Frage in Afrika
    https://www.kommunismusgeschichte.de/jhk/jhk-2019/article/detail/der-leninismus-und-die-nationale-frage-in-afrika
    Arbeiterklasse und Nation Berlin 1949/1950
    Jugendsekretariat Parteischulung der SED – Broschüre
    https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/26538/arbeunna_BV026171264.pdf;jsessionid=18A5693C685ACE9AA62ECCC0BDE5E6E1?sequence=1
    Grundlagen des Marxismus-Leninismus. Lehrbuch
    Berlin : Dietz 1960
    Kapitel 16 Die nationale Befreiungsbewegung der Völker gegen Kolonialismus
    Kapitel 17 Kampf der Völker der kapitalistischen Länder für die Wahrung ihrer Souveränität
    https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Grundlagen-des-Marxismus-Leninismus-Lehrbuch-Redaktionell-durchgesehen-u-%C3%BCberarb-v/id/A01dvKfs01ZZx?pid=8&gclid=EAIaIQobChMIkYSLp9O4-wIV3QWiAx25hgIIEAQYAiABEgKLk_D_BwE
    KPÖ – Zur österreichischen Nation
    Die im vorliegenden Buch abgedruckten Aufsätze haben „Geschichte gemacht“. Mit ihnen begründete der kommunistische Publizist Dr. Alfred Klahr 1937/38 die Theorie der österreichischen Nation. Sie erschienen in Zeitschriften, die damals von der illegalen KPÖ im Untergrund verbreitet wurden. Vor allem der erste Aufsatz: Zur nationalen Frage in Österreich, veröffentlicht im März- und Aprilheft 1937 der aus der Tschechoslowakei nach Österreich geschmuggelten Zeitschrift WEG UND ZIEL, löste eine heftige Diskussion innerhalb der kommunistisehen Bewegung sowie zwischen Kommunisten und Revolutionären Sozialisten aus. Als Resultat dieser Diskussion erklärte die KPÖ die Abwehr der deutschen Annexionsbestrebungen zur Hauptaufgabe der Arbeiterbewegung. Sie versuchte nicht nur, die demokratische Opposition gegen das austrofaschistische Regime für dieses gemeinsame Ziel zu gewinnen, sondern auch mit antinationalsozialistischen Kräften im Regierungslager eine Verständigung darüber herbeizuführen.
    https://www.kpoe-steiermark.at/dl/2681f7480fc6ea043b078f7104ec8d53/alfred%20klahr%20%C3%B6sterreich.pdf?target=1
    GRUNDLAGEN DES MARXISMUS-LENINISMUS – nicht identisch mit dem oben aufgeführten Buch vom Dietz Verlag
    https://komaufbau.org/wp-content/uploads/2021/02/Grundlagen-des-Marxismus-Leninismus-web-a4.pdf
    DISKUSSION
    Aus der Zeitschrift Deutsche Zeitschrift für Philosophie
    https://doi.org/10.1524/dzph.1969.17.7.840
    https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/dzph.1969.17.7.840/html
    Die Integration der westdeutschen Erziehungstheorie in das staatsmonopolistische Herrschaftssystem
    HERBERT MAHR
    Aus der Zeitschrift Deutsche Zeitschrift für Philosophie
    https://doi.org/10.1524/dzph.1969.17.7.773
    https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/dzph.1969.17.7.773/html
    Klimagipfel schiebt neu kolonialen Wirtschaftsimperialismus in Afrika an – der weltweite Imperialismus geht zur direkten Zerschlagung der nationalen Souveränität aller afrikanischer Staaten über
    Wir enthüllen die Verantwortlichen hinter der fossilen Expansion in Afrika
    während die Delegierten derzeit auf dem UN-Klimagipfel in Sharm el-Sheikh verhandeln, sind allein in Ägypten 55 Unternehmen damit beschäftigt, nach neuen Öl- und Gasfeldern zu suchen. Fossile Brennstoffe sind die Hauptursache für die Klimakrise und Afrika ist hiervon stärker betroffen als jeder andere Kontinent. Dennoch überschwemmen 200 Kohle-, Öl- und Gasunternehmen den Kontinent mit schmutzigen Energieprojekten, die mit den Pariser Klimazielen und dem 1,5-Grad-Limit völlig unvereinbar sind. Diese Unternehmen verfolgen in 48 von insgesamt 55 afrikanischen Ländern Projekte zum Ausbau fossiler Energien. Seit 2017 wurden in Afrika 886.000 km2 für neue Öl- und Gasexplorationen genehmigt – eine Fläche größer als Frankreich und Italien zusammen.
    Die Gesamtausgaben für Öl- und Gasexploration (CapEx) in Afrika sind von 3,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 5,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 gestiegen. Auf afrikanische Unternehmen entfällt weniger als ein Drittel dieser Summe für 2022. Der Großteil der Suche nach neuen Öl- und Gasvorkommen in Afrika wird von ausländischen Unternehmen durchgeführt und finanziert.
    Welche Unternehmen führen die Öl- und Gasexpansion in Afrika an?
    Der französische Ölmulti TotalEnergies ist der größte Öl- und Gasentwickler in Afrika. Er fördert dort bereits 25% seiner Gesamtproduktion und plant, sein afrikanisches Produktionsportfolio um 2,27 Milliarden Barrel Öläquivalent (boe) zu erweitern. Die Förderung und Verbrennung dieser neuen Ressourcen entsprächen dem Dreifachen der jährlichen CO2-Emissionen Frankreichs. Von den 20 Top-Entwicklern von Öl und Gas in Afrika kommen 13 aus dem Ausland.
    Energie-Kolonialismus?
    In Afrika entwickeln Öl- und Gasunternehmen neue LNG-Terminals mit einer Gesamtkapazität von über 87 Millionen Tonnen pro Jahr. Diese Projekte werden die bestehende LNG-Terminalkapazität in Afrika um 116% erhöhen. Aber: Über 89% der neuen LNG-Infrastruktur wird für den Export gebaut, hauptsächlich nach Europa und Asien. Millionen von Afrikaner*innen, die noch immer keinen Zugang zu Energie haben, werden also kaum vom Run auf das Öl und Gas des Kontinents profitieren.
    Mit Stand Juli 2022 hielten mehr als 5.000 institutionelle Investoren Aktien und Anleihen im Gesamtwert von 109 Milliarden US-Dollar an Unternehmen, die neue fossile Projekte in Afrika vorantreiben. Auf die 23 größten Investoren entfallen 50% dieser Summe – 14 von ihnen haben ihren Hauptsitz in den USA und sechs in Europa. Darunter sind auch die Deutsche Bank mit der DWS und die Allianz mit den Töchtern AGI und Pimco.
    Wer finanziert die Flut fossiler Expansion in Afrika?
    Geschäftsbanken haben zwischen Januar 2019 und Juli 2022 über 98 Milliarden US-Dollar Unternehmen zur Verfügung gestellt, die neue fossile Projekte in Afrika entwickeln. Die Nummer eins unter den Banken, die fossile Expansion in Afrika unterstützen, ist die Citigroup (5,6 Mrd. USD). Die Deutsche Bank liegt auf Platz 18 mit insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar, die Commerzbank kommt auf Platz 35.
    72% sind Mitglieder der „Net Zero Banking Alliance“
    Finanzinstitute, die behaupten, sich für 1,5°C einzusetzen, müssen aufhören, Kunden zu unterstützen, die uns in eine Welt jenseits dieser Schwelle treiben. Die Richtlinien von Banken und Investoren zu fossilen Energien müssen dringend verschärft werden.
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    http://newsletter.urgewald.org/m/14318531/15874-fba17b5e28318db8d4455366f028851949c8c835a82db8baffefc7c833e2eca18307bf88e514a468c62249f91d92b1bc
    COP27: BP-Chef als Delegierter für Mauretanien aufgeführt
    https://www.bbc.com/news/science-environment-63584993
    Von Matt McGrath
    Umweltkorrespondent
    Die BBC hat erfahren, dass BP-Chef Bernard Looney als Delegierter für arme Länder für die COP27 registriert wurde.
    Herr Looney steht auf den offiziellen UN-Listen als Delegierter aus Mauretanien, einer westafrikanischen Nation, in der BP große Investitionen tätigt.
    Hier gehören auch vier weitere BP-Mitarbeiter zum Mauretanien-Team.
    BP sagt, dass Herr Looney von den Mauretaniern zu einer Unterzeichnungszeremonie zur COP27 eingeladen wurde und nicht mehr hier ist.
    Das Ölprojekt wird als Sünde bezeichnet
    Zeit, die Klimarechnung zu bezahlen, auf gefährdeten Nationen zu bestehen
    Wie viele Privatjets waren auf der COP27?
    Es gab anhaltende Kontroversen über die Anwesenheit von Delegierten auf dieser Konferenz, die große Öl- und Gasunternehmen vertreten.
    Neue, heute veröffentlichte Daten zeigen, dass ihre Zahl seit der COP26 in Glasgow deutlich gestiegen ist.
    Wie also wird der Vorstandsvorsitzende eines der weltweit führenden Ölunternehmen Teil des Teams eines der ärmsten Länder der Welt?
    BP sagt, dass Herr Looney von der mauretanischen Delegation eingeladen wurde, an einem Treffen und einer Unterzeichnungszeremonie neben COP27 für ein „bedeutendes Abkommen über Wasserstoff“ teilzunehmen.
    Es ist an der Zeit, Führungskräfte aus fossilen Brennstoffen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht zu stellen
    DURCH KATE ARONOFF
    Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Führungskräfte für fossile Brennstoffe Massenmörder sind. Wir sollten sie wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht stellen.
    Die Beweise stapeln sich
    Im September 2015 brachte InsideClimate News die Geschichte, dass Exxon-Wissenschaftler Mitte der 1970er-Jahre damit begannen, sich mit dem Klimawandel zu befassen. Sie brauchten nicht lange, um herauszufinden, dass es ein echtes Problem war und dass ihr Brot und Butter eine Hauptursache war. Als der Rest der Vereinigten Staaten von diesen Gefahren erfuhr – teilweise dank James Hansens Aussage vor dem Kongress im Jahr 1988 – begannen Exxon und seine Freunde, Millionen von Dollar in ausgeklügelte Desinformationskampagnen zu stecken, um die Ergebnisse in Zweifel zu ziehen, die ihre eigenen Wissenschaftler validiert hatten.
    Der niederländische Journalist Jelmer Mommers hat viele belastende Dokumente über ähnliche Aktionen von Shell ausgegraben, darunter einen Bericht aus dem Jahr 1988, der zeigt, dass sich ihre Führungskräfte der Gefahr des Klimawandels und der eigenen Rolle des Unternehmens darin voll bewusst waren.
    Die Autoren des Berichts stellten fest, dass ihre eigenen Produkte 1984 schätzungsweise 4 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen ausmachten. „Bei sehr langen Zeiträumen“, empfahlen Unternehmenswissenschaftler, „wäre es für die Gesellschaft verlockend, bis dahin zu warten, um irgendetwas zu unternehmen . Die potenziellen Auswirkungen auf die Welt sind jedoch so groß, dass politische Optionen viel früher in Betracht gezogen werden müssen. Und die Energiewirtschaft muss sich überlegen, wie sie ihren Beitrag leisten soll.“ Als Reaktion auf die in Mommers Artikel offenbarten Dokumente hat Friends of the Earth Niederlande angekündigt , Shell zu verklagen, um schnell mit der Einstellung seiner Öl- und Gasförderung zu beginnen.
    https://jacobin.com/2019/02/fossil-fuels-climate-change-crimes-against-humanity
    Zu diesem Zweck hat ihn das mauretanische Team in die offizielle Teilnehmerliste aufgenommen, die ihm Zugang zur „blauen Zone“ der COP27 gewährt, dem Bereich, der Regierungsdelegationen vorbehalten ist und in dem die wichtigsten Verhandlungen stattfinden.
    Herr Looney und vier hochrangige BP-Kollegen waren hier, um eine Vereinbarung mit Mauretanien zu unterzeichnen, um die Entwicklung einer grünen Wasserstoffanlage im Land zu prüfen.
    Im Rahmen des Plans wird BP die Machbarkeit des Baus von Wind- und Solarparks prüfen, die für die Produktion von grünem Wasserstoff erforderlich sind, der durch Elektrolyse mit erneuerbarer Energie hergestellt wird.
    „Als Teil davon wurde Bernard von der mauretanischen Delegation eingeladen, neben der COP27 an einem Treffen und einer Unterzeichnungszeremonie für das bedeutende Abkommen teilzunehmen“, sagte BP in einer Erklärung.
    BP, das im dritten Quartal 2022 einen Gewinn von 8,2 Mrd. USD (7 Mrd. GBP) erzielte, hat erhebliche Investitionen in Mauretanien getätigt, einem Schwellenland, in dem weniger als die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität hat.
    Es gab bereits Kontroversen über den Druck einiger afrikanischer Länder, die ihre Öl- und Gasreserven in einer Zeit hoher Nachfrage in Europa und anderswo ausbeuten wollen.
    Die Aktivisten waren nicht glücklich über die Aufnahme von fünf hochrangigen BP-Führungskräften als Teil einer Länderdelegation.
    Aktivisten sind verärgert über den Einfluss von Lobbyisten für fossile Brennstoffe auf der COP27
    „Von allen Orten auf der Welt, an denen BP ein Abkommen mit Mauretanien unterzeichnen könnte, ist es schwer zu verstehen, warum die COP27 der richtige Ort dafür wäre“, sagte Alice Harrison von Global Witness.
    „Ebenso ist es ehrlich gesagt bizarr, dass fünf BP-Mitarbeiter, einschließlich ihres CEO, Teil der offiziellen COP27-Delegation Mauretaniens sein müssten, um einen Deal zu unterzeichnen.“
    „Was wir wissen, ist, dass eine solche Akkreditierung Looney und Co. privilegierten Zugang zu den wichtigsten Klimagesprächen der Welt gewährt, die bereits mit dem Einfluss fossiler Brennstoffe überschwemmt sind.“
    Global Witness hat in diesem Jahr eine Analyse der registrierten Teilnehmer durchgeführt und festgestellt, dass die Zahl der Delegierten, die sich mit fossilen Brennstoffen beschäftigen, im Vergleich zur COP26 in Glasgow um 25 % gestiegen ist.
    Die Daten zeigen, dass es in diesem Jahr mehr Lobbyisten für fossile Brennstoffe als Delegierte aus den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern gibt, darunter Pakistan, Bangladesch und Mosambik.
    Die größte Einzeldelegation auf der COP27 kommt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die nächstes Jahr Gastgeber der COP28 sein werden.
    Sie haben hier 1.073 Mitarbeiter vor Ort, gegenüber nur 170 im letzten Jahr.
    Die Analyse ergab, dass 70 dieser Delegationen mit der Gewinnung fossiler Brennstoffe in Verbindung standen.
    Russlands Delegation hat 33 Lobbyisten für Öl und Gas in ihrer 150-köpfigen Delegation.
    https://www.bbc.com/news/science-environment-63584993

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