Liebe Kolleginnen und Kollegen,
seitens unseres Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Mitglieds Wolfgang Erbe (http://ak-gewerkschafter.com/?s=wolfgang+erbe) haben wir ein weiteres und wichtiges Info-Potpourri erhalten.
Darin ist u. die Warnung vor dem Kollapas der Kindertagesbetreuung und dramatischen Erfahrungen eines Altenpflegers enthalten.
Wir haben dieses Info-Potpourri nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.
Dem Wolfgang gebührt wieder einmal ein HERZLICHES DANKESCHÖN für sein unermüdliches und ehrenamtliches Engagement.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
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Kollege Wolfgang Erbe informiert:
15.12.2021
Volkssolidarität warnt vor Kollaps in der Kindertagesbetreuung
„Die Situation in den Kindertagesstätten und Horten im Land, vor allem in den Hochinzidenzgebieten ist bestürzend“, mahnt Susanna Karawanskij, Präsidentin der Volkssolidarität, kurz nach dem ersten Corona-Kita-Rat unter Leitung der neuen Familienministerin Anne Spiegel.
„Die Berichte aus den Einrichtungen bestürzen mich. Die Infektionsraten mit Covid-19 sind dort auf einem anhaltend hohen Niveau, aber auch viele andere Infektionskrankheiten setzen Kindern und Fachkräften stark zu. Immer mehr Gesundheitsämter sind für Kitaleitungen oder die Träger nicht mehr zu erreichen, andere übertragen den Einrichtungen die Verantwortung, Quarantäne selbständig anzuordnen, Betreuungszeiten zu reduzieren oder Gruppen zu schließen. Das ist unzumutbar.
Die Personaldecke in vielen Kitas und Horten ist desolat. Hoher Krankenstand und Quarantäne führen dazu, dass manche Einrichtung nur noch mit der Hälfte ihres Teams arbeiten müssen. Viele Fachkräfte arbeiten am Limit oder sind schon darüber“, ergänzt die Präsidentin, „damit der Regelbetrieb aufrechterhalten werden kann. Genehmigter Urlaub kann nicht genommen werden, strikte Gruppentrennungen sind kaum noch umsetzbar. Leitungen stehen täglich vor der Herausforderung zwischen guter pädagogischer Arbeit und einem Fachkraft-Kind-Schlüssel über der Schmerzgrenze abzuwägen.“
Schon vor der Pandemie wurden – laut Ländermonitoring der Bertelsmann-Stiftung – rund 95 Prozent aller Kinder in den ostdeutschen Flächenländern in Gruppen mit einem nicht-kindgerechten Personalschlüssel betreut. Die Pandemie und ihre Folgen haben diese Situation dramatisiert.
„Auch die Testverfahren bei Kindern und Fachkräften sind unzureichend. Zwar müssen sich ungeimpfte Fachkräfte in den meisten Einrichtungen täglich testen, für ungeimpfte Fachkräfte gibt es diese Möglichkeit in der Regel aber nur zweimal pro Woche. Die Refinanzierung der Tests ist in vielen Kommunen nicht ausreichend geklärt. Viele Träger investieren notgedrungen selbst, bekommen aber kaum noch Tests aufgrund der angespannten Marktlage und der damit verbundenen Preissteigerungen.“
Konkret fordert die Präsidentin der Volkssolidarität: „Wie im vergangenen Jahr brauchen wir für das Personal in der Kindertagesbetreuung eine Priorisierung für die Boosterimpfung, Länder und Kommunen sollten mobile Impfteams zur Verfügung stellen, um den Fachkräften den dringend benötigten Impfschutz direkt anzubieten.“
Susanna Karawanskij fordert weiter: „Angesichts der hohen Risikolage im Arbeitsfeld muss Kitapersonal – unabhängig vom Impfstatus – Anspruch auf eine tägliche Testung haben. Die Länder und Kommunen müssen hier finanzielle Verantwortung übernehmen und die Träger unterstützen. Auch die regelmäßige Testung von Kindern erweist sich als Hilfe, um Infektionen frühzeitig zu entdecken und Ausbrüche zu verhindern. Hier haben Länder und Kommunen großen Nachholbedarf. Jedes Zögern erhöht die Risiken für unsere Kitas und Horte.“