Kollege Wolfgang Erbe hat einen weiteren Beitrag zur Explosion in Leverkusen und deren Folgewirkung verfasst!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Kollege Wolfgang Erbe (http://ak-gewerkschafter.com/?s=wolfgang+erbe) hat wieder zur Explosion in Leverkusen (http://ak-gewerkschafter.com/?s=+leverkusen) und ihre Folgen einen Beitrag verfasst.

Diesen qualifiozierten Beitrag wollen wir Euch nicht vorenthalten und haben ihn nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Nur wenige Anwohner berichten, warum schweigen die Leute? Warum gibt es in den Medien keine Interviews mit Anwohner*innen und Mitarbeiter*Innen? – Explosion in Leverkusen – Umweltverbrecher – zur Verantwortung ziehen!

Leverkusen – Umweltverbrecher – zur Verantwortung ziehen!

https://twitter.com/DerPoet5/status/1419964888261304333

Gabi Elabor Anwohnerin berichtet: „Das hat bestialisch gestunken“

Nach Mega-Explosion in Leverkusen: Anwohnerin hat Angst um ihre Gesundheit

Anwohnerin riecht Rauchgase trotz geschlossener Fenster und Türen

Es ist gegen 09:40 Uhr vormittags, als es zu der Explosion auf dem Gelände der Entsorgungsfirma Currenta im Chempark Leverkusen kommt. Gabi Elabor wohnt nur wenige Meter Luftlinie vom Unfallort entfernt. Sie legt gerade die Wäsche zusammen, als plötzlich ihre Wohnung anfängt zu beben. „Auf einmal gab es einen Knall und das Haus fing an zu wackeln […] ich habe erst gedacht, das war ein Erdbeben“, berichtet die 52-Jährige. Wenig später habe sie einen riesigen Rauchpilz aufsteigen sehen, gefolgt von Sirenen. Aus Sorge um ihre Gesundheit habe sie sofort Türen und Fenster geschlossen. „Das hat bestialisch gestunken, als wenn ein Auto brennt, auch durch die geschlossenen Fenster“, so Elabor.

https://www.rtl.de/cms/nach-mega-explosion-in-leverkusen-anwohnerin-hat-angst-um-ihre-gesundheit-4803864.html

Großeinsatz nach Explosion in Chemiepark in Leverkusen © imago images/Tim Oelbermann, Tim Oelbermann via www.imago-images.de, www.imago-images.de

Viola Hackenberg – weitere Anwohnerin berichtet:

http://ak-gewerkschafter.com/wolfgang-erbe-informiert-aktuell-zur-grossen-explosion-in-der-sondermuell-verbrennungsanlage-in-leverkusen/#comment-205083

http://ak-gewerkschafter.com/wolfgang-erbe-informiert-aktuell-zur-grossen-explosion-in-der-sondermuell-verbrennungsanlage-in-leverkusen/

Der Schrei

Stille

Mittwoch, 28.Juli
Staatsanwaltschaft schließt menschliches Versagen nicht aus

Nach der Explosion in Leverkusen hat die Polizei Köln unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Köln eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts des fahrlässigen Herbeiführens eine Sprengstoffexplosion und fahrlässiger Tötung aufgenommen. Das Verfahren richtet sich gegen Unbekannt. „Menschliches Versagen kann nicht ausgeschlossen werden“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer dieser Zeitung. Ob es zu dem schwierigen Vorfall bei Arbeiten auf dem Werk kam, könne noch nicht gesagt werden.
Rauchwolke enthielt giftige Stoffe – Untersuchungen dauern aber noch an
Das nordrhein-westfälische Landesumweltamt (LANUV) teilte mit, man gehe „derzeit“ davon aus, dass über die freigesetzte Rauchwolke „Dioxin,- PCB- und Furanverbindungen“ in die umliegende Wohngebiete getragen worden seien. Die Betreiber-Firma des von der Detonation erschütterten Chemparks erklärte derweil, dass sie vom Tod der noch vermissten fünf Mitarbeiter ausgehe. Die Explosion hatte mindestens zwei Menschen getötet, 31 wurden nach Angaben des Betreibers Currenta verletzt. Die Ursache für die Detonation ist noch unklar.
Nach dem Unglück hatten Tanks gebrannt, in denen nach Angaben von Currenta „organische Lösungsmittel“ gelagert waren. Anschließend stieg eine riesige Rauchwolke auf, Rußpartikel gingen auf nahe gelegene Ortschaften nieder. Unklar war zunächst, welche Stoffe sich genau im Rauch befunden hatten. Die Stadt Leverkusen empfahl ihren Einwohnern unter anderem, kein Obst- oder Gemüse aus dem Garten zu essen, auf dem sich Partikel abgelagert hatten.
Das LANUV erklärte, nach seinen Informationen seien in den betroffenen Tanks unter anderem chlorierte Lösungsmittel gelagert worden. „Die besondere Problematik bei Stoffen, die Chlor beinhalten, ist, dass bei einem Verbrennungsprozess Chlorverbindungen zu Dioxin- oder PCB-Verbindungen werden können“, erläuterte ein Sprecher. In welcher Konzentration dies tatsächlich geschehen sei, werde aktuell noch in einem eigenen Dioxinlabor untersucht. „Diese Untersuchungen sind recht aufwendig, daher werden die Ergebnisse nicht vor Ende dieser Woche vorliegen.“
Die Frage nach der Konzentration ist entscheidend. „Dioxin,- PCB- und Furanverbindungen werden durchaus in Zusammenhang gebracht mit Missbildungen bei Neugeborenen von Tieren, weniger beim Menschen, als Umweltöstrogene oder auch Krebs erregende Substanzen beim Menschen“, sagte Daniel Dietrich, Leiter der Arbeitsgruppe Human- und Umwelttoxikologie an der Universität Konstanz, der Deutschen Presse-Agentur. „Aber – und das ist das große Aber – nur in hohen Konzentrationen. Und die liegen nicht vor, wenn das entsprechende Gebiet im Laufe der Zeit gereinigt und dekontaminiert wird.“
Die Stoffe klebten an Oberflächen, sagte er. „Sie springen einen nicht an, man müsste sie schon aktiv in den Körper transportieren – etwa, wenn man sich nach der Arbeit im Garten die Hände abschleckt.“ Selbst wenn man von oben bis unten mit den Partikeln bedeckt wäre, könnte man diese ohne Gefahr mit Seife abwaschen. „Nach meiner Einschätzung besteht also keine akute Gefahr für die Bevölkerung, wenn sie sich an die Handlungsempfehlungen des Landesumweltamtes und der anderen involvierten Behörden hält“, sagte Dietrich.
Da die endgültige Analyse zunächst noch ausstand, hielt die Stadt Leverkusen ihre Empfehlungen an die Bürger aufrecht. Der Ruß sollte nicht in die Wohnung getragen werden. Neben Obst und Gemüse seien in den betroffenen Arealen etwa auch Gartenmöbel oder Pools zu meiden. Wer dringend im Garten arbeiten müsse, sollte dabei vorsorglich Handschuhe tragen. Die Spielplätze in den – nahe am Explosionsort gelegenen – Stadtteilen Bürrig und Opladen blieben vorerst gesperrt. Bereits am Dienstag hatte die Kommune erklärt, Currenta werde „zeitnah die Straßen, Gehwege und Hauseingänge reinigen“.
Betreiber Currenta hat keine Hoffnung mehr, die Vermissten lebend zu finden.

https://www.rundschau-online.de/region/explosion-in-leverkusen-giftig–russ-analyse-erwartet—suche-nach-opfern-geht-weiter-38939846?cb=1627633763970

Da beim Großfeuer auch chlorhaltige Lösungsmittel verbrannt seien, „ist die Schlussfolgerung naheliegend, dass über die Rauchwolke vermehrt Dioxine und PCB-Verbindungen entstanden sein könnten.“ PCB, Furane und Dioxine seien extrem krebserregend, wenn sie sich im Körper anreichern.
Die Polizei will erst am Donnerstag mit den Untersuchungen zur Ursache des Unglücks beginnen. – Warum werden nicht schon jetzt Unterlagen der Firma gesichtet, bewertet und beschlagnahmt? Warum werden nicht schon jetzt Verantwortliche vernommen, Mitarbeiter*Innen als Zeug*Innen befragt?

https://www.ksta.de/region/leverkusen/giftstoffe–ursache–vermisste-das-ist-bereits-ueber-den-brand-in-leverkusen-bekannt-38944786?cb=1627633867109

16.52 Uhr: Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf

Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung eingeleitet. Zudem werde wegen fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Der Vorwurf richte sich gegen unbekannt. Ein Sprecher sagte, es gehe darum, zu prüfen, ob menschliches Fehlversagen zu der Detonation geführt haben könnte. Bei der Kölner Polizei wurde dafür auch eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.

https://www1.wdr.de/nachrichten/explosion-erschuettert-leverkusen-100.html

Die Betreiber-Firma des von der Detonation erschütterten Chemparks erklärte derweil, dass sie vom Tod der noch vermissten fünf Mitarbeiter ausgehe.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/explosion-in-leverkusen-wie-gefaehrlich-war-der-rauch-17458750.html#void

EXPLOSION IM CHEMPARK
„Warum wird die Bevölkerung im Unklaren gelassen?“

https://www.rf-news.de/2021/kw30/warum-wird-die-bevoelkerung-im-unklaren-gelassen

Die Rauchsäule, die der Brand produziert hatte, war kilometerweit zu sehen. Was für Giftstoffe sind in der Luft? (rf-foto)

Strafrechtliche Verfolgung von Umweltverbrechen:
Grossbrand bei der Chemie-Firma Sandoz

Der Chemieunfall gehört zu den grössten Umweltkatastrophen überhaupt. Die Angst und Wut in der Bevölkerung ist riesig: Eine Woche nach dem Brand nehmen in Basel 10 000 Personen an einer Kundgebung teil. In Anlehnung an die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im April des gleichen Jahres brüllen die Demonstranten «Tschernobâle» und «Sandobyl» in ihre Megafons.
Vom Chemiekonzern wird indes niemand zur Rechenschaft gezogen. Erst als Sandoz 1996 mit dem Chemieunternehmen Ciba-Geigy zur Novartis fusioniert, werden Schadenersatzzahlungen in der Schweiz, in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden von total 43 Millionen Franken geleistet

https://www.nzz.ch/schweiz/brand-von-schweizerhalle-tschernobale-ld.125274

https://de.wikipedia.org/wiki/Grossbrand_von_Schweizerhalle

Das Sevesoverbrechen – Urteile und Entschädigungen:

Am 24. September 1983 verurteilte ein Gericht in Monza fünf Mitarbeiter in erster Instanz zu Freiheitsstrafen von zweieinhalb bis zu fünf Jahren. Alle Verurteilten gingen in Berufung. Das Gericht entschied statt auf Vorsatz auf Fahrlässigkeit und setzte die Strafen des Produktionsleiters Jörg Sambeth, der damals für seine Firma schwieg, und der Schweizer und italienischen Angeklagten zur Bewährung aus. Laut Sambeth waren Schmiergelder und verdeckte Beziehungen im Spiel.[3]
Von 1981 bis 1983 entschädigte Icmesa in außergerichtlichen Vergleichen die betroffenen Gemeinden Desio (mit 748.900 Euro), Cesano Maderno (1,47 Mio. Euro), Meda (671.400 Euro) und Seveso (7,75 Mio. Euro). 1993 klagten 850 Bürger aus den vergifteten Gebieten gegen Givaudan auf Entschädigung für den erlittenen moralischen und biologischen Schaden.[6]

https://de.wikipedia.org/wiki/Sevesoungl%C3%BCck

Die Katastrophe von Bhopal, …

51 – Sekunden vor dem Unglück – Der Chemie-Supergau von Bhopal

https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag8132.html

Sanierung und strafrechtliche Aufarbeitung

Am 7. Juni 2010 – mehr als 25 Jahre nach dem Unglück – wurden erstmals acht[9][10] leitende Angestellte der Betreiberfirma UCIL von einem indischen Gericht der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden und zu jeweils zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 1800 Euro verurteilt.[11][12]

https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Bhopal

Wolfgang Erbe

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