Kollege Udo Bucholz informiert als Sprecher & Vorstandsmitglied des BBU über einen OFFENEN BRIEF an Merkel und Putin gegen die Uranmüll-Transporte, der von 47 Organisationen unterstützt wird!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) sind haben wir über den Kollegen Udo Buchholz, dem Pressesprecher und Vorstandsmitglied des BBU (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=udo+buchholz+bbu) einen OFFENEN BRIEF aus Russland an Merkel und Putin erhalten. Dieser BRANDBRIEF wird von 47 Organisationen unterstützt.
 
Wir haben ihn nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/) archiviert.
 
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
 

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Kollege Udo Buchholz informiert:

 
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
 
St. Petersburg/Berlin/Münster, 15. Juni 2020
 
Offener Brief aus Russland an Merkel und Putin:
– „Uranmüllexporte von Gronau nach Russland stoppen“
– „Russland ist keine Müllkippe für Atomabfälle“
– 47 Organisationen unterstützen den Brandbrief
– Uranschiff Mikhail Dudin heute in St. Petersburg gelandet
 
Mittlerweile 47 russische, niederländische und deutsche
Umweltorganisationen und Anti-Atomkraft-Initiativen unterstützen einen
dringenden Brief von Umweltorganisationen aus der Region St. Petersburg
an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die deutsche
Bundeskanzlerin Angela Merkel zum sofortigen Stopp der Uranmüllexporte
von der Urananreicherungsanlage Gronau/Westfalen nach Novouralsk in
Russland. Heute Nacht ist in Ust-Luga bei St. Petersburg das
Frachtschiff Mikhail Dudin mit weiteren 600 Tonnen abgereichertem Uran
aus Gronau eingetroffen. Schon in den vergangenen Monaten gab es dazu in
Russland, den Niederlanden und in Deutschland immer wieder Protestaktionen.
 
In dem offenen Brief heißt es unter anderem: „Diese Transporte bedrohen
die Sicherheit der Bewohner der Ostsee-Region sowie der Gebiete, durch
die die gefährlichen Güter transportiertwerden, insbesondere aber die
Bewohner der Ural- und sibirischen Regionen, in denen das abgereicherte
Uranhexafluorid gelagert werden soll. Sie gehören bereits jetzt zu den
stärksten strahlungsbelasteten Gebieten Russlands. In den geschlossenen
Atomstädten Russlands sind bereits mehr als 1,2 Millionen Tonnen dieser
hochgiftigen Materialien in Containern unter freiem Himmel angesammelt
und gelagert worden. (…) Russland ist keine Müllkippe für Atomabfälle.“
 
Auf deutscher Seite werden die russischen Umweltorganisationen –
darunter die interregionale Umweltbewegung der Region Leningrad und St.
Petersburg,Friends of the Earth und Ecodefense – von zahlreichen
Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW und Niedersachsen sowie vom Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Nuclear Free Future
Foundation unterstützt. Die Initiativen erinnern daran, dass die ersten
Uranmüllexporte von Gronau nach Russland 1995 just in der Amtszeit von
Angela Merkel als Bundesumweltministerin fielen.
 
„Die fortgesetzten Uranmüllexporte von der deutschen
Urananreicherungsanlage in Gronau zur billigen Entsorgung in Russland
stoßen auf immer breiteren Widerstand. Sowohl der Gronauer
Urananreicherer Urenco wie auch dessen deutsche Anteilseigner RWE und
EON sowie die politisch verantwortliche Bundesregierung weigern sich
beharrlich aus Kostengründen, den in Gronau produzierten Atommüll hier
in Deutschland sicher zu entsorgen. Die immer wieder vorgetragene
Behauptung, es handele sich bei dem abgereicherten Uran um „Wertstoff“,
erweist sich angesichts der riesigen Uranmüllberge in Russland als Fake.
Wir fordern den sofortigen Stopp der Uranmüllexporte von Gronau nach
Russland – und damit verbunden die sofortige Stilllegung der
Urananreicherungsanlage in Gronau,“ so Matthias Eickhoff vom
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. Diese Forderungen werden
auch vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) unterstützt.
 
Hintergründe zu den Uranmüllexporten:
 
Bereits im Januar hatten die russischen Umweltorganisationen Ecodefense
und Greenpeace Russland im Bundesumweltministerium in Berlin 70 000
Unterschriften gegen den Export von abgereichertem Uran aus Gronau
überreicht. Am letzten Dienstag hatte sich Ecodefense in einem Appell
erneut direkt an Bundesumweltministerin Svenja Schulze gewandt. Seit
Oktober 2019 finden zudem zu jedem Uranmülltransport von Gronau nach
Russland internationaleProtestaktionen statt. Zwei Uranzüge wurden im
Münsterland durch Abseilaktionen für mehrere Stunden aufgehalten.
 
Das abgereicherte Uran in Form von Uranhexafluorid (UF6) fährt zunächst
per Bahn von Gronau über Münster und Hamm durch das Ruhrgebiet und die
Niederlande zum Hafen von Amsterdam. Von dort transportiert die Mikhail
Dudin die radioaktive Fracht nach St. Petersburg, danach geht es erneut
per zur geschlossenen Atomstand Novouralsk bei Ekaterinburg.
 
Die Urananreicherungsanlage Gronau wird vom internationalen
Urenco-Konzern betrieben, der zu je einem Drittel dem britischen und
niederländischen Staat gehört. Das deutsche Drittel befindet sich zu
gleichen Anteilen im Besitz von RWE und EON. Allein aus Gronau wird rund
jedes zehnte AKW weltweit mit Uranbrennstoff für die Brennelemente
versorgt.
 
Zwischen 1995 und 2009 gelangten bereits 27 300 t abgereichertes Uran
von Gronau nach Russland. Danach wurden die Transporte aufgrund der
internationalen Proteste eingestellt. Seit Wiederaufnahme der Transporte
im Mai 2019 kamen rund 8 500 t hinzu. Allein für 2020 sind sechs weitere
Transporte mit weiteren 3600 t geplant.
 
Hinweis für die Redaktionen:
 
Den offenen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die
deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel finden Sie auf der Website des
 
Für weitere Fragen können Sie beim BUND in Berlin Juliane Dickel
kontaktieren, die dort für Atom- und Energiepolitik zuständig ist: Tel. 0176-31267936
 
Kontakte:
 
Matthias Eickhoff, SOFA Münster, Tel. 0176-64699023
 
Udo Buchholz, AKU Gronau / BBU, Tel. 02562-23125
 
Weitere Infos:
 
 
 
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