Kollege Udo Buchholz teilt für 7 Umweltorganisationen mit: Am 06. April 2020 soll ein zweiter Anlauf für neuen Uranmülltransport von Gronau nach Russland gemacht werden!

Liebe Kolleginnen und Kollege,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) hat uns eine gemeinsame Pressemitteilung über Kollegen Udo Buchholz, dem Vorstandsmitglied und Pressesprecher des BBU (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=udo+buchholz+bbu), erreicht.

In dieser Pressemitteilung wird die Vermutung zum Ausdruck gebracht, dass am 06. April 2020 ein zweiter Anlauf für neuen Uranmülltransport von Gronau nach Russland gemacht werden soll.

Wir haben die komplette Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Udo Buchholz teilt für 7 Umweltorganisationen mit:

Das Foto zeigt: Ein Sonderzug mit Uranmüll verlässt die Gronauer Urananreicherungsanlage Richtung Münster / Amsterdam / Russland, am 09. März 2020)

Gemeinsame Pressemitteilung

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
IPPNW – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in
sozialer Verantwortung

Gronau/Münster, 2. April 2020

6. April: Zweiter Anlauf für neuen Uranmülltransport von Gronau?
– Urananreicherer Urenco völlig uneinsichtig in Corona-Zeiten
– Transportschiff Mikhail Dudin ist schon in Antwerpen
– NRW-Landesregierung duckt sich weg
– Erste Proteste an den Bahnstrecken bereits angemeldet

Regionale Anti-Atomkraft-Initiativen, der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die Ärzteorganisation IPPNW
befürchten, dass der Gronauer Urananreicherer Urenco für kommenden
Montag, 6. April, einen zweiten Anlauf für einen neuen Uranmülltransport
von der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau zur russischen
Atomfabrik Novouralsk plant. Nachdem es diese Woche keinen
Uranmülltransport gab, zeigten sich Urenco-Sprecher in mehreren
Interviews völlig uneinsichtig angesichts der zusätzlichen Belastung für
die Einsatzkräfte und Krankenhäuser. Das russische Transportschiff
Mikhail Dudin befindet sich bereits im Hafen von Antwerpen.

Die Initiativen und Verbände rufen Urenco sowie die NRW-Landesregierung
und das Bundesinnenministerium eindringlich auf, in den schwierigen
Corona-Zeiten auf diese zusätzliche und vollkommen vermeidbare Belastung
der Öffentlichkeit und Notfalldienste zu verzichten. Atommüll-Exporte
dienen nicht der Energieversorgung und sind besonders in diesen Tagen
eine verantwortungslose Luxus-Aktivität. Der für die Atomaufsicht
zuständige NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart (FDP) hat bislang keine von
drei schriftlichen Anfragen des Aktionsbündnis Münsterland gegen
Atomanlagen zu diesem Thema beantwortet.

Die Route für die Uranmüllzüge führte 2019 von Gronau über Steinfurt,
Münster, Drensteinfurt, Hamm, den Kreis Unna, das Ruhrgebiet, Duisburg,
Viersen, Mönchengladbach, Venlo und viele niederländische Orte bis zum
Hafen Amsterdam. Verladungen sind aber auch in Antwerpen und Rotterdam
möglich.

„Die Corona-Krise dehnt sich von Tag zu Tag aus – auch im Münsterland
und in ganz NRW sind die Einsatzkräfte und Krankenhäuser voll
ausgelastet. Die Bevölkerung wird weiterhin eindringlich aufgerufen,
sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Es kann deshalb nicht sein,
dass ausgerechnet jetzt ein Konzern wie Urenco mit seinen deutschen
Anteilseignern RWE und EON mehrere Hundert Tonnen Atommüll auf die Reise
schickt, dafür Polizeikräfte bindet und den örtlichen Feuerwehren und
Krankenhäusern zusätzliche Vorsorgemaßnahmen aufbürdet. Die Menschen in
Russland dürfen ohnehin nur sehr eingeschränkt protestieren, derzeit
gelten auch dort strikte Ausgangsbeschränkungen. Urenco muss nun
dringend öffentlich Verantwortung zeigen und den Transport verbindlich
absagen,“ so Udo Buchholz vom örtlichen Arbeitskreis Umwelt Gronau.

Protestaktionen und Online-Petition

Bei den letzten Uranmülltransporten hatten AtomkraftgegnerInnen Ende
2019 zwei Uranmüllzüge zwischen Gronau und Münster mit Abseilaktionen
für mehrere Stunden blockiert. Die Proteste richten sich auch gegen die
häufigen Urantransporte mit LKW, die mit dem Betrieb der Gronauer
Uranfabrik verbunden sind. Auch in Russland kam es in St. Petersburg,
Moskau und sogar am Zielort in der abgeschotteten Atomstadt Novouralsk
zu Protesten gegen die Uranmüllexporte.

Für den Fall, dass Urenco jetzt wider aller Vernunft doch den neuen
Uranmülltransport startet, haben AtomkraftgegnerInnen im Münsterland
bereits erste Protestaktionen entlang der Bahnstrecken angemeldet. Für
diesen Fall wird auch ein Gang vor die Verwaltungsgerichte

vorbereitet
zur Durchsetzung von Corona-kompatiblen Protesten.

Mitte März hatte das Bundesinnenministerium einen für Anfang April
geplanten Atommüll-Transport vom britischen Sellafield zum stillgelegten
AKW Biblis in Hessen aufgrund der Corona-Gefahrensituation abgesagt.

Gegen den Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage Gronau richtet sich
aktuell auch ein Ostermarsch-Appell, für den derzeit rund 20 Initiativen
und Verbände mittels einer Online-Petition Unterschriften sammeln. Die
Petition findet sich unter

www.openpetition.de/!cfbxn

Kontakt:

Udo Buchholz, AKU Gronau/BBU, Tel. 02562-23125, 0178-9050717

Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel.
0176-64699023

Weitere Infos:

www.bbu-online.de

 www.sofa-ms.de,

www.urantransport.de

 www.ippnw.de

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