Kollege Paul Michels kommentiert und sieht die Leserbriefe gg. die Medienbeiträge von AZ & AN zu unserer 1.-Maiveranstaltung 2021 als qualifizierte Polemiken gegen einen falschen Trend!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

über die Berichterstattung der Aachener Medien über unsere 1. Mai-Veranstaltung 2021, die wir gemeinsam mit der Organisation AACHENER FÜR EINE MENSCHLICHE ZUKUNFT am Elisenbrunnen in Aachen durchführten (http://ak-gewerkschafter.com/35112-2/) hat der Kollege Paul Michels einen aus unserer Sicht qualifizierten Kommentar verfasst.

Diesen haben wir nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Wir sagen dem Paul ein herzliches Dankeschön für diese Zeilen.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator- 

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Kollege Paul Michels kommentiert:

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Die beiden Leserbriefe zu den Artikeln in der Lokalpresse, die die Veranstaltung am Elisenbrunnen mit diversen Anwürfen abtun und ihr einen negativen Charakter bescheinigen, halte ich für gute und qualifizierte Polemiken gegen einen falschen Trend, der sich im ganzen Land breit macht. Dass die Mainstreamvertreter ständig zur Entstellung der Position ihrer Gegner greifen müssen, zeigt ihre unlautere Methode auf und deutet auf die Schwächen ihrer Position.

Diese Schwächen haben sie bereits vor etlichen Gerichten den Kürzeren ziehen lassen, haben in der ganzen Medienlandschaft immer mehr Stimmen hervorgebracht, die die Kabinettspraxis von Grund auf ablehnen und an der Verhältnismäßigkeit von Sperrmaßnahmen und ihrer Schutzwirkung zweifeln.

Regierungsnah agierende Kräfte, dabei auch solche, die sich bis vor kurzem als „links“ bezeichneten, sind dazu übergegangen in einem beispiellosen Rundumschlag kritische Äußerungen ohne Rücksicht auf ihren gesellschaftlichen Hintergrund und ohne jede Differenzierung mit negativen und unsachlichen Bewertungen zu belegen.

Für jene, die laut Eigenwerbung eine gesellschaftliche Veränderung und fortschrittliche Entwicklung anstreben, ist dieser regierungstreue Kurs mit der undifferenzierten Absegnung regierungsfreundlicher Zensurbestrebungen perspektivisch demotivierend für jegliche demokratische, erst recht für eine revolutionäre Ausrichtung.

Die Symptome einer verkürzten, sozialvergessenen, ja zum Teil bereits mittelalterlichen Pandemiekritik lassen sich hundertfach anführen.

Nachdenkliche Anrufer bei den Sendeanstalten, Leserbriefschreiber tun das bereits zu Tausenden, ohne dass Moderatoren in der Lage wären, diese Flut zu einer machtvollen und treffsicheren Meinungsbildung zu bündeln.

Viel zu oft gelingt es den Regierenden, ihren jahrzehntelangen Kurs der Zerstörung des Gesundheitssystems durch die Einführung des Profitsystems und der Privatisierung zu kaschieren. Eine Umkehr erwägen sie noch nicht einmal in einer von ihnen selbst so apostrophierten katastrophalen Entwicklung.

Im Gegenteil hatten sie die Chutzpe für einen breiten aber heuchlerischen Applaus zu werben bei gleichzeitiger Verweigerung sinnvoller Gehaltserhöhung also finanzieller Vergütung zB der – wie sie selbst zugeben – überlasteten Angehörigen der Pflegeberufe.

Ein kollektiver Aufschrei bei dieser Abstrusität blieb aus. Zum Teil lag dies auch an der spalterischen Rolle und an der Demotivierung durch einen viel zu großen Teil der linken Bewegung und des gewerkschaftlichen Apparates.

Die Speerspitze müsste sich heute gegen jene richten, die als Büttel der reaktionären Zensur auftreten, indem sie kampferfahrene Gewerkschafter und über jeden Zweifel erhabene langjährige Friedensaktivisten bei ihren Wortmeldungen mit rabiaten Verleumdungen attackieren und so versuchen, sie in der Öffentlichkeit zu desavouieren.

Aber auch ihre Basis, der dumpfe Untergrund des Unwissens muss ausgetrocknet werden. Mit dem weit verbreiteten politischen Analphabetismus hat nämlich die Regierung selbst den besten Nährboden für die Akzeptanz von Verschwörungsmythen, für ihre Delegitimierung, die sie neuerdings beklagt, und für das reaktionäre Übel des Antisemitismus bereitet.

Grüße,

Paul Michels

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