Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir bereits über die Tarifrunde 2023 bei der DEUTSCHEN POST AG berichtet, wie Ihr es durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen könnt.
> http://ak-gewerkschafter.com/?s=deutsche+post+ag !
Den jüngsten Beitrag zum Thema hatten wir am 23. November 2022 auf unsere Homepage gepostet. Diesen könnt Ihr durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen.
> http://ak-gewerkschafter.com/die-gewerkschaft-ver-di-hat-die-tarifforderung-2023-fuer-die-beschaeftigten-der-deutschen-post-ag-aufgestellt/ !
Da bis dato zwei Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben sind, hat die Gewerkschaft Ver.di (http://ak-gewerkschafter.com/category/ver-di/) zum Warnstreik aufgerufen.
https://www.youtube.com/watch?v=j2wfhGLOKMI
Deutsche Post: Zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Arbeitgeber sehen keine Möglichkeit Reallohnverluste und Inflation auszugleichen – als Antwort auf diese „Provokation“ streiken die Beschäftigten bundesweit
20.01.2023
Auch nach der zweiten Tarifverhandlungsrunde für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG sind Arbeitgeber und ver.di ohne Ergebnis auseinandergegangen. „Die Arbeitgeber haben sich sehr deutlich geäußert, dass sie nicht bereit sind, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen. Dies sei nicht finanzierbar. Diese Sichtweise ist für uns nicht akzeptabel“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. „Scheinbar zählen für die Arbeitgeber die Fakten nicht. Unsere Tarifforderungen sind notwendig, gerecht und machbar.“
Der überwiegende Teil der ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Post AG habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste schlichtweg nicht verkraften, so Kocsis weiter. „Dass die Arbeitgeber den Ausgleich von Reallohnverlusten verweigern, ist angesichts der Milliardengewinne des Konzerns eine Provokation. Darauf werden die Beschäftigten in den Betrieben nun eine klare Antwort geben und ihren Forderungen mit Streiks Nachdruck verleihen.“ ver.di ruft die Beschäftigten in allen Brief- und Paketzentren (Verteilzentren) bundesweit bereits für den heutigen Donnerstag direkt nach der Verhandlungsrunde und für Freitag, 20.1.23, ganztägig zum Streik auf. In den folgenden Tagen werden weitere Streiks folgen.
Insbesondere Menschen mit niedrigen Einkommen, zu denen der Großteil der Beschäftigten bei der Deutschen Post AG gehört, sind überdurchschnittlich von der anhaltend hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen. 140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG sind in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert, was einem Monatsgrundentgelt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto entspricht. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug bei der DP AG zwei Prozent. ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Die Grundlage für die Forderungen bilden die Ergebnisse der Mitgliederbefragung. Weitere Informationen zur Tarifrunde finden sich hier: Tarifrunde Deutsche Post 2023 – ver.di (verdi.de) Die Tarifverhandlungen werden am 8./9. Februar 2023 fortgesetzt.
Die Deutsche Post AG zählt zu den sogenannten Krisengewinnern
Während der Corona-Pandemie 2020 ist das Sendungsvolumen rasant gestiegen und hat sich bis jetzt auf einem hohen Niveau gehalten. Die Gewinne des Dax-Konzerns taten es auch. So konnte das Unternehmen das Jahr 2021 mit einem Rekordergebnis von 5,1 Milliarden abschließen und strebt auch für 2022 ein sehr gutes Ergebnis an.
Erwirtschaftet wird der Erfolg der Deutschen Post AG von den Kolleg*innen, die uns Tag für Tag Briefe und Pakete bringen und angesichts des hohen Sendungsvolumens vielfach einer hohen körperlichen und psychischen Belastung ausgesetzt sind. Sie sollen immer schneller, immer schwerer, immer mehr transportieren, um den Umsatz weiter zu steigern.
Am Geld liegt es nicht
Bereits in der Tarifauseinandersetzung 2020 hatte ver.di nach mehreren Warnstreiks 5 Prozent mehr Geld in zwei Stufen, deutlich höhere Auszubildenden-Vergütungen und eine Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2023 durchgesetzt.
Eine der größten Tarifsteigerungen im Post-Konzern erzielten die Beschäftigten von DHL Home Delivery im Juli 2022. Die Kolleg*innen wickeln vor allem für Geschäftskunden die gesamte Lagerung von Waren, ihren Versand und das Retourenmanagement ab. Als Teil eines Konzerns, der Rekordgewinne erwirtschaftete, kann es kaum am Geld liegen, dass der Tarifvertrag bisher unter dem Flächentarif für Logistik in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen lag.
Gutes Geld für gute Arbeit
Die Kolleg*innen bei der Post arbeiten gerade unter Hochbelastung. Denn wie in vielen anderen Branchen auch gibt es einen akuten Arbeitskräftemangel, der aktuell zu Zustellungsausfällen führt und von den Beschäftigten aufgefangen wird. Die Gesellschaft und die Unternehmen sind auf die Dienstleistungen der Brief- und Paketzustellung angewiesen. Von Medikamenten über Bücher bis Gartenstühle bringen die Kolleg*innen zuverlässig alles bis zur Wohnungstür.
Die ver.di-Kolleg*innen wissen: Es braucht gutes Geld für gute Arbeit. Die gute Arbeit leisten sie schon, jetzt wollen sie das gute Geld noch erkämpfen.