Das darf niemals vergessen werden: Karrieren von NS-Ärzten in Aachen auf Kosten der Juden u. a.!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir die Veröffentlichung der RWTH über die Kerrieren von NS-Ärzten von 1933 bis 1945 und darüber hinaus sehr begrüßt.

Der WDR (Stand: 10.07.2019, 15:20) teilte hierzu das Folgende mit:

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Historiker: Neue Erkenntnisse zu NS-Ärzten in Aachen

  • NS-Ärzte wurden nach dem Krieg leitende Ärzte in der Region
  • Mehr als 62 Prozent der Aachener Ärzte NSDAP-Mitglieder
  • Tief verstrickte Ärzte bis in die jüngste Vergangenheit hoch geehrt

Medizinhistoriker der RWTH Aachen haben die NS-Vergangenheit Aachener Ärzte erforscht – und neue Erkenntnisse zur Belastung leitender Mediziner vorgelegt. Einige wurden bis in die jüngste Vergangenheit hoch geehrt – obwohl vielen bekannt war, dass sie sich in der Nazizeit schuldig gemacht hatten.  

Neue Details zu Biographien bekannter Ärzte

Ein Beispiel für einen solchen NS-Mediziner ist Wilhelm Klostermeyer. Er trat schon 1933 als bekennender Nazi auf und denunzierte Kollegen, die sich dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstanden. Nach Erkenntnissen der Medizinhistoriker hat er in seiner Zeit an der Universität Münster seinen Chef, den Pathologen Professor Walter Gross, in den Suizid getrieben – unter anderem, indem er ihm wiederholt drohte, ihn in ein Konzentrationslager zu bringen.

Klostermeyer war NSDAP und SS-Mitglied. Trotzdem konnte er nach dem Krieg in Aachen Karriere machen – zunächst ab 1948 als Chefarzt für Chirurgie an den Städtischen Krankenanstalten, ab 1966 auch an der Universitätsklinik Aachen.

Noch lange in Aachen geehrt

Wilhelm Klostermeyer genoss in Aachen einen beträchtlichen Nachruhm – er galt als einer der Honoratioren der Stadt und wurde noch 1973 – anlässlich seines 65. Geburtstags – in der Aachener Tagespresse geehrt.

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Ähnlich belastet war auch Wilhelm Koester, der Chef des Aachener Alexianerkrankenhauses. „Koester hat die meisten Anträge auf Zwangssterilisation bei Aachener Bürgern gestellt im Dritten Reich“, so der Medizinhistoriker Professor Dominik Groß. „Er war sehr eifrig dabei, Leute auszusuchen, insbesondere psychisch Kranke, bei denen er dachte, die sollten sterilisiert werden, um keinen Nachwuchs zu zeugen.“ Auch er konnte seine Karriere nach dem Krieg erfolgreich fortsetzen.     

Kaum Kritik an solchen Ärzten

In der Nachkriegszeit gab es kaum Kritik daran, dass solche Männer weiter in der Region erfolgreich Karriere machten. Im Gegenteil: Man versuchte bewusst, Mediziner mit einem gewissen Renommee nach Aachen zu holen – vor allem, um die Städtischen Krankenanstalten aufzuwerten. Dabei war man bereit, über ihre NS-Vergangenheit hinwegzusehen.

So setzten auch sehr bekannte Nazis wie Martin Staemmler hier ihre Laufbahn fort. Staemmler war im Dritten Reich einer der glühendsten Verfechter der Rassenhygiene und hatte mehrere populäre, vielfach aufgelegte Bestseller zu dem Thema verfasst. Dennoch erhielt er 1947 einen Ruf nach Aachen und arbeitete ab 1966 am Klinikum. 1972 wurde Staemmler hier schließlich sogar zum Ehrenmitglied der Medizinischen Gesellschaft Aachen ernannt – als eine von nur zwei Personen bisher überhaupt.

Außerordentlich viele Mediziner mit NS-Vergangenheit

Die hohe Akzeptanz, die solche Männer hier fanden, kann auch damit zusammenhängen, dass es in der Region besonders viele Ärzte mit nationalsozialistischer Vergangenheit gab. Im Dritten Reich lag die Quote der NSDAP-Mitglieder unter den Medizinern im Aachener Raum bei rund 62 Prozent – das war deutschlandweit ein der höchsten regionalen Quoten überhaupt.  

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Durch den Klick auf den nachstehenden Link könnt Ihr den Beitrag auf der Homepage des WDR online lesen.

> https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/rwth-aachen-ns-arzt-100.html !

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Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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