Der DGB (Region-NRW-Südwest) lässt die Kundgebung zum ANTIKRIEGSTAG 2023 ausfallen! Wir kommentieren das als AK und sagen, dass das ein großer Fehler ist!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir mit Entsetzen der Lokalausgabe Stadt Aachen der AACHENER ZEITUNG vom 08.09.2023 entnehmen müssen, dass der DGB (Region-NRW-Südwest) gemeinsam mit der VHS Aachen (http://ak-gewerkschafter.com/?s=vhs) anstelle von einer Demo bzw. Kundgebung zum diesjährigen ANTIKRIEGSTAG (http://ak-gewerkschafter.com/?s=Antikriegstag) auf einen Vortrag mit Diskussion setzt.

Wir haben nichts gegen einen Vortrag zum Thema, wenn dieser ergänzend zur Kundgebung/Demo durchgeführt würde!

Hier der entsprechende Pressebeitrag:

Lokales Aachen         Dienstag, 8. August 2022

Antikriegstag in Aachen:

Aufrüsten für den Frieden?

Vortrag und Diskussion in der VHS

Ralf Woelk (DGB, links) und Beate Blüggel (VHS Aachen) präsentieren das Programm zum diesjährigen Antikriegstag. Foto: Andreas Steindl

Von Rauke Xenia Bornefel

Neuausrichtung: Statt einer Kundgebung bieten DGB und VHS ein hochwertiges Bildungsprogramm zum Antikriegstag in Aachen auf – für Einzelpersonen, Schulen und Gruppen.

Seit 1957 wird in Deutschland der Antikriegstag am 1. September – als Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkriegs durch den deutschen Einmarsch in Polen – offiziell begangen, „und in Aachen sind wir wahrscheinlich ähnlich lange dabei“, vermutete Ralf Woelk, DGB-Vorsitzender in der Region NRW Süd-West. Trotzdem hatten die Aachener Organisatoren von DGB und VHS, vereint in der gemeinsamen Weiterbildungseinrichtung „Arbeit und Leben“, dem Programm im vergangenen Jahr eine Neuausrichtung verpasst: Statt Kundgebung an einem Tag gibt es jetzt Rundgänge und -fahrten sowie einen Vortrag mit Diskussion rund um den Antikriegstag. In diesem Jahr vom 28. August bis zum 5. September.

„Mit der traditionellen Kundgebung am 1. September standen wir immer in einer ungewollten Konkurrenz zu den Veranstaltungen rund um die Verleihung des Aachener Friedenspreises“, erläuterte Woelk, der auch in der Aachener Gruppe „Arbeit und Leben“ aktiv ist, die Neuplanung. „Und mit Beginn des Ukraine-Kriegs zeichnete sich zudem ab, dass in der Friedensbewegung keine einheitliche Antwort mehr auf Krieg und Waffenlieferungen gegeben wurde. Für eine Kundgebung ist das schwierig.“ Dass sich zudem seit der Corona-Pandemie immer mehr unliebsame Teilnehmende – von AfD bis ganz links – in solche Kundgebungen mischen, erleichterte den Organisatoren den Abschied vom traditionellen Programm zusätzlich.

„Im vergangenen Jahr konnten wir durch das Herantreten an Schulen und Organisationen auch sehr viele neue, junge Leute für das Programm gewinnen. Und das, obwohl wir die Schulen nur sehr kurzfristig informiert haben und lediglich eineinhalb Wochen zwischen Schulbeginn und Antikriegstag lagen“, bilanzierte Woelk. Jetzt sind es immerhin dreieinhalb Wochen. Beim öffentlichen Programm habe man aus den Fehlern der Erstausgabe gelernt und nun feste Termine angegeben. Für Gruppen werden weiterhin individuell Termine vergeben (aachen@dgb.de).

Inhaltlich können die Organisatoren von DGB und VHS auf das große historische Knowhow von VHS-Referenten und -Referentinnen bauen. Für Schulklassen ab der Mittelstufe, Organisationen und Vereine sowie Betriebsgruppen gibt es im Rahmen des Antikriegstages zwei thematische Rundgänge, die jeweils zwischen 90 und 120 Minuten dauern „und entlang der Tafeln ‚Wege gegen das Vergessen‘ und verschiedener Stolpersteine verlaufen“, erklärte Dr. Beate Blüggel, Leiterin der VHS Aachen und zusammen mit Anja Weber vom DGB Landesvorsitzende von „Arbeit und Leben NRW“.

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Durch den Klick auf den nachstehenden Link könnt Ihr den Beitrag direkt auf der Homepage der AACHENER ZEITUNG Lesen.

> https://www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen/vielseitiges-programm-zum-antikriegstag-in-aachen_aid-95017349 !

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Wir setzen folgenden AK-Aufruf dagegen:

Am 1. September 2023 jährt sich zum 84. Mal der Beginn des II. Weltkriegs. Dieser Krieg begann mit einer Lüge! Hitlers entsetzliche Worte waren: „Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen.“ Dies war seine  ‚Rechtfertigung‘ für den Überfall auf Polen mit einem angeblichen polnischen Angriff auf den Sender Gleiwitz in Schlesien, den Heinrich Himmler und seine SS-Schergen inszeniert hatten. In der Folge wurde weltweit gekämpft und es wurden Kriegsverbrechen und Massenmorde verübt. Insgesamt wurden schätzungsweise mehr als 80 Millionen Menschen getötet.  Trotz dieses unvorstellbaren Leids, das dieser Krieg verursacht hat und trotz des Schwurs von Buchenwald vom 19. April 1945: „Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!“ leben wir wieder in einer Zeit voller Kriege und Kriegsvorbereitungen, und keiner der Kriegsverbrecher der Kriege vom Koreakrieg bis zum 20-jährigen Krieg gegen Afghanistan wurde bisher vor Gericht gestellt. Dies wäre eigentlich Anlass und Grund genug, auch am Antikriegstag 2023 für Frieden, Freiheit, Antifaschismus und für den Aufbau einer humanistischen Gesellschaft auf die Straße zu gehen, wie es der DGB bis dato immer organisiert hat!  

Gerade in der Zeit, wo deutsche Panzer wieder in der Ukraine herumkutschieren, ist Deutschland faktisch schon längst Kriegspartei! Im Ukraine-Krieg, wo Uranmunition, Streubomben und schweres Gerät mit ausdrücklicher Duldung auch der Deutschen Regierung zum Töten von Soldaten, ganz gleich ob sie Ukrainer oder Russen sind, mit Hilfe der NATO zum Einsatz kommen, wären massenhafte Friedensdemonstrationen des DGB bundesweit angezeigt.

Unser Ziel muss ein Weltfrieden sein, ein Leben in friedlicher Gemeinschaft mit allen Menschen weltweit. Nicht Teilung und Zerstörung, wie sie jetzt wieder betrieben werden, muss das Ziel sein. Diese führen nämlich letztendlich nur in einen III. Weltkrieg!

Die Vasallenschaft der NATO-Staaten zu den USA muss aufgekündigt werden, denn deren Interessen zu vertreten, die nicht die unseren sind, wird fatale Folgen haben.

Die Profitewirtschaft, die Schlachtfelder zur Leistungsschau unserer Rüstungsindustrie machen, muss ein Ende haben! Die Ampel-Regierung hat sich mit dem 100-Mrd.-Aufrüstungspaket dafür entschieden, neue Flugzeuge vom Typ F-35 anzuschaffen. Diese sollen die bisher für die nukleare Teilhabe und Bedrohung zur Verfügung stehenden Tornados ablösen. Damit werden die Weichen gestellt für eine jahrzehntelange Fortsetzung der nuklearen Teilhabe.

Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf  den offenen Brief des bekannten Musikers und Pazifisten, Markus Stockhausen, den dieser jüngst an die Bundestagsabgeordneten geschrieben hat und der durch den Klick auf den nachstehenden Link auf der Homepage von BLAUTOPF nachgelesen werden kann.

> https://www.blautopf.net/index.php/politik/krieg-und-frieden/item/683-waffen-retten-kein-leben-brief-von-markus-stockhausen-an-die-mitglieder-des-deutschen-bundestages !

Wir fordern den DGB (Region NRW-Südwest) auf, auch beim ANTIKRIEGSTAG 2023 sich mit einer Kundgebung/Demo für ein FRIEDENSCHAFFEN OHNE WAFFEN auf der Straße einzusetzen!

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

NB. Gerne sind wir bereit, Eure ggf. jeweils gute Ergänzung in diesen Aufruf hineinzuposten!

 

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6 Antworten zu Der DGB (Region-NRW-Südwest) lässt die Kundgebung zum ANTIKRIEGSTAG 2023 ausfallen! Wir kommentieren das als AK und sagen, dass das ein großer Fehler ist!

  1. Dr Paul Michels sagt:

    Lieber Manni, liebe Kollegen und Genossen/Innen

    Der DGB macht sich mitschuldig an einer systematischen Verdummungspolitik gegenüber den Massen der Arbeiterinnen und Arbeiter. Ist der politische Analphabetismus schon durch ein unzureichendes Bildungssystem + die Sparwut der Bundesländer vorprogrammiert, so setzt der unverantwortliche NATO-Kurs des DGB weitere widerliche Duftmarken in Richtung Waffenhandel und Parteinahme für die Hegemonialmacht des Westens, für den US-Imperialismus.

    Wenn er nun auch mit den Traditionen des Antikriegstages bricht und diesen Tag als Kampftag auf den Straßen ausfallen läßt, so zeigt er nicht nur das häßliche und abstoßende Gesicht des Opportunismus einer verkommenen Arbeiteraristokratie, sondern macht sich zum Komplizen der mörderischen Selenskji-Diktatur, die, um ihre Felle zu retten, jeden Tag 500 Landsleute über die Klinge springen läßt.

    Wer mit uns für Frieden und gegen das verlogene Regelwerk der westlichen Expansionspolitik nach Osten ist, wer den Krieg und den Militarismus bekämpft, steht am 1.9. wieder mit uns auf der Straße, bzw am Aachener Elisenbrunnen.

    Wir sind nämlich die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die sich nicht klammheimlich, still und leise von einer der größten Forderungen der weltweiten Arbeiterbewegung verabschieden, nämlich der nach Beendigung eines menschenfressenden Krieges und nach sofortigem Frieden durch Verhandlungen und Diplomatie.

    Außerdem sind wir dagegen, daß NATO-Staaten in anderen Teilen der Welt Kriege anzetteln oder daß Soldaten der Bundeswehr dafür eingesetzt werden. Das gilt für Mali, Niger aber auch für außenpolitische Provokationen gegen die VR China.

    Mit dem Totalausfall des DGB (NRW-Südwest) am Antikriegstag 2023 entwaffnet dessen regionale Führung die Arbeiterbewegung anstatt sie zum Kampf für den Frieden zu mobilisieren. Ein weiterer Grund für uns, an diesem Tag auf die Straße zu gehen.

    Paul,

    Mitglied beim AK und bei Ver.di

  2. Letitia Burciu-Gerth sagt:

    Und natürlich herzlichen Dank an Manni Engelhardt für den hervorragenden Artikel und seinen unermüdlichen Einsatz im Dienste von Information, Frieden und Gerechtigkeit!

    Beste grüße,
    Letitia Burciu-Gerth

  3. Manni Engelhardt sagt:

    Passend zum Beitrag habe ich als Kommentar die Kurzinfo der VVN-BdA Düsseldorf unter den Beitrag gepostet.
    Manni Engelhardt -AK-Koordinator-

    Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
    Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten– VVN-BdA
    Kreisvereinigung Düsseldorf
    Postfach 250208, 40093 Düsseldorf, Tel. 0163 9716507
    Bank: IBAN Nr. DE48 3005 0010 1004 0685 63, Stadtsparkasse Düsseldorf
    info@vvn-duesseldorf.dehttp://www.duesseldorf.vvn-bda.de

    Warum die Friedensbewegung
    nicht „rechtsoffen“ ist
    Liebe Kameradinnen und Kameraden,
    Liebe Freundinnen und Freunde!

    Nachdem die Auseinandersetzung um die Frage, ob Teile der Friedens- bzw. der Antifaschistischen Bewegung mit Unterstellungen, Lügen und Diffamierungen kriminelle Dimensionen angenommen hat, sehen wir uns veranlasst, dieser Kampagne unsererseits mit Entschiedenheit entgegenzutreten.

    Seit Wochen wird von Teilen der Friedens- und der Antifa-Bewegung verbreitet, ein Teil derselben sei „rechtsoffen“, würde den Neofaschisten den Weg in diese Bewegungen öffnen. Eine Argumentation, wie sie fast wortgenau in den gleichgeschalteten Regierungsmedien täglich zu finden ist.
    Gleichzeitig wird diese Diffamierungskampagne aber auch praktisch genutzt, mit der Behauptung, das z.B. das Düsseldorfer Friedensforum sei von Rechtsextremen unterwandert, diesem öffentliche Räume (u.a. im zakk) zu verweigern. Dies wird jüngst von einer Gruppe betrieben, die sich „Kö-Antifa“ nennt.
    Seit Monaten werden Friedenskundgebungen und Demonstrationen des „Friedensbündnis NRW“ gezielt gestört. Die maskierten Störer genießen Polizeischutz Fotografieren verboten. Angesprochen darauf, wer die unbekannten Antifaschisten seien, werden Mitgliedsausweise der Antifa präsentiert.
    Zu der Kampagne gehören auch umfangreiche Artikel wie z.b. in der Terz von anonymen Autoren. Platz für eine Richtigstellung gab es nicht.
    An Stelle der ständigen Kampagne gegen das „Friedensbündnis NRW“ wäre es sinnvoll und dringend notwendig, gegen die friedensgefährdende Politik von SPD/Die Grünen/FDP auf die Straße zu gehen.

    Mit solidarischen Grüßen
    VVN-BdA Düsseldorf
    i.A. Jürgen Schuh

    Im Anhang übermitteln wir Euch zur Information:
    – Das Thesenpapier der Initiative Frieden-links „Warum die Friedensbewegung nicht ‚rechtsoffen‘ ist“
    – „Rechtsoffen“ – Die Nebelkerze der Kriegsunterstützer (von Jürgen Schütte)

    Einige Aktionstermine:

    Samstag, 19.8.2023 „Rock gegen Rechts“, Beginn 14.oo h, Ballonwiese
    Samstag, 26.8.2023 Demonstration aus Anlass des Antikriegstages „Gegen den Kriegswahnsinn“, 15.oo h, Johannes-Rau-Platz
    Samstag, 26.8.2023 Edelweiß-Piraten-Festival, 16.oo h im zakk

  4. Manni Engelhardt sagt:

    Am 1. September 2023 gibt es eine alternative Möglichkeit den Protest auch ohne den DGB auf die Straße zu tragen, wie Ihr nachstehend lesen könnt:
    Antikriegskundgebung

    1. September 2023 – 18:00 bis 19:15

    Elisenbrunnen, Friedrich-Wilhelm-Platz

    mit anschließender Demonstration zum 1. September

    auch am diesjährigen Antikriegstag im zweiten Jahr des Ukrainekrieges wollen wir mit einer Antikriegskundgebung und Demonstration für einen sofortigen Waffenstillstand und eine diplomatische Lösung eintreten. [1]

    Das Sterben in der Ukraine muss ein Ende haben!

    Wir fordern von der Bundesregierung das Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine.
    Waffenlieferungen verlängern nur den Krieg und das bedeutet täglich mehr Tote in der Ukraine und massive Zerstörungen. Die Bundesregierung muss sich für Verhandlungen statt Krieg einsetzen. Die Bundesregierung muss aufhören mit der Hochrüstungs-Eskalation, die Milliarden verschlingt, Milliarden, die für soziale Leistungen sinnvoll eingesetzt werden könnten.

    Wir fordern ein Ende der Militarisierung ganzer Lebensbereiche, die gerade stattfindet:

    In Schulen sollen Soldaten für den Soldatenberuf verstärkt werben dürfen
    An den Hochschulen sollen die sog. „Zivilklauseln“, d.h. die Verpflichtung nur für zivile Zwecke zu forschen, fallen.
    in den Medien kommen nahezu ausschließlich Kriegsbefürworter zu Wort.
    Kriegsgegner*innen werden als „Lumpenpazifisten“ diffamiert und als politische Outlaws gebrandmarkt.

    Wir fordern alle Kriegsgegner*innen auf:
    Beteiligt Euch an Kundgebung und anschließender Demonstration am 1. September 2023.
    Ort: Elisenbrunnen,
    Beginn um 18 Uhr

    Die Losung von Berta Suttner, die 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis erhielt, ist aktuell wie nie:
    DIE WAFFEN NIEDER!

    Veranstalter: Antikriegsbündnis Aachen

    Kommentarübernahme aus https://kraz-ac.de/events/antikriegskundgebung

  5. Frank Bender sagt:

    Hallo Manni,
    der ANTIKRIEGSTAG in Berlin wurde vom DGB mit Demonstration und Kundgebung gestaltet. Da kann sich der DGB in Aachen hinter verstecken und sich die Augen aus dem Kopf schämen.
    Der Link führt euch auf den ver.di-Aufruf Berlin-Brandenburg dazu:
    > https://bb.verdi.de/service/veranstaltungen/++co++84590840-2b9b-11ee-b1dc-001a4a160110 !
    Eure AK-Stellungsnahme zum DGB in Aachen finde ich super!!!
    Frank Bender

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