Misshandlungen durch zwei Pfleger in einem Seniorenzentrum der AWO

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Die unabhängige und gemeinnützige Initiative „PRO PFLEGE – SELBSTHILFENETZWERK“ hat uns darüber informiert, dass es zu Misshandlungen durch zwei Pfleger in einem Seniorenzentrum der AWO gekommen sein soll. Diesbezüglich hat Werner Schell in seiner Eigenschaft als Vorstand der PRO PFLEGE das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes angeschrieben und diese missliche Situation geschildert. Wir nehmen die zum Anlass, den kompletten Brief nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage zu posten. Auf die Antwort, die wir selbstverständlich ebenfalls veröffentlichen werden, dürfen wir gespannt sein.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Unabhängige und gemeinnützige Initiative
Vorstand: Werner Schell – Harffer Straße 59, 41469 Neuss
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von „Bündnis für GUTE PFLEGE“.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“.

21.06.2012

An das

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen, Familie in Saarbrücken

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu „Misshandlungen durch zwei Pfleger in einem Seniorenzentrum der AWO“ – http://www.saarland.de/SID-4FDCC658-9D85BAA3/59841_93024.htm – haben sich in unserem Internetforum bereits einige Texteinstellungen ergeben: >>

http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?t=17486

U.a. wurde ausgeführt:

„Es ist folgerichtig, dass in der geschilderten Angelegenheit schnell und umfassend ermittelt wird und die entsprechenden Folgerungen gezogen werden. Wie im sog. Mönchengladbacher Pflegeskandal erscheint es aber auch geboten, die Frage zu stellen, ob und ggf. inwieweit hier Führungsverantwortliche versagt haben. Nach dem bekannten Spruch „Der Fisch stinkt vom Kopf her“ drängen sich solche Überlegungen auf. Pflegemissstände können trotz Pflegenotstand meistens abgemildert oder ausgeschlossen werden, wenn die „Führung stimmt.“ Daher ist wohl nicht nur allein in Richtung Pfleger zu ermitteln, sondern die „Führungsetage“ müssen hinsichtlich ihrer Verantwortlichen einbezogen werden.“

Wir schließen uns diesem Statement ausdrücklich an, da wir uns 2010 im Mönchengladbacher Pflegeskandal umfassend eingeblendet haben und letztlich erfolgreich dazu beitragen konnten, das zwei leitende Dienstkräfte der Caritas entlassen bzw. ausgetauscht wurden. Es gab damals erhebliche Fehlleistungen auf der Führungsebene. Siehe dazu zahlreiche Beiträge in unserem Forum:

http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?t=14612&highlight=m%F6nchengladbach

http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?t=14377&highlight=m%F6nchengladbach

Ohne in Ihre Kompetenzen eingreifen zu wollen, regen wir an, nicht nur in Richtung „Pflegekräfte“ zu ermitteln, sondern auch die Verantwortlichkeiten der Führungskräfte zu hinterfragen. Möglicherweise liegen auch dort entscheidende Fehler.

Wir haben aufgrund der seinerzeit in Mönchengladbach gemachten Erfahrungen wiederholt angemerkt, dass weniger die Dokumentationen und die Einrichtungen überprüft werden sollten, sondern stattdessen mehr Augenmerk darauf gerichtet werden sollte, ob und inwieweit die Führungskräfte ausreichend geeignet und qualifiziert sind und so optimal ihren Aufgaben nachgehen können. Pflegeeinrichtungen, die gut geführt sind, haben meist auch einen „guten Ruf“ und können bei einer Heimplatzsuche eher empfohlen werden.

Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie unsere Hinweise aufgreifen und uns gelegentlich mitteilen könnten, wie Sie weiter vorgegangen sind und welche Ergebnisse erzielt werden konnten. Danke im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Werner Schell – Dozent für Pflegerecht

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