Liebe Kolleginnen und Kollegen,
soeben erhalten wir als Gewerkschafter/Innen-ARbeitskreis (AK) noch einen brandaktuellen NEWSLETTER des Kollegen Wolfgang Erbe (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=wolfgang+erbe).
Darin berichtet Wolfgang über das KAHLSCHLAGWESEN im GESUNDHEITSWESEN!
„Bundesweite Proteste gegen Kahlschlag im Gesundheitswesen – Chefarzt mobilisiert über 10.000 Menschen – gegen den Trend der deutschlandweit zu beobachten ist: Bettenzahlen werden reduziert, ganze Klinikstandorte gestrichen!“
Wir haben den kompletten NEWSLETTER nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme sauf unsere Homepage gepistet und in der Kategorie „GESUNDHEITSPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/gesundheitspolitik/) archiviert.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
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Kollege Wolfgang Erbe informiert:
Donnerstag, 7. Februar 2019
Fest steht: Die Löhne und Gehälter aller 3200 Mitarbeiter werden bis Ende März von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt. Dadurch kann das Unternehmen bereits einen Millionenbetrag einsparen. Bei der Versammlung am Dienstag in Zell wurden die Mitarbeiter des Klinikums Mittelmosel aufgefordert, eine Verkaufs- und Abtretungserklärung für ihre Arbeitsentgelte an eine Bank abzugeben.
Unklar ist noch, was mit den bis Ende 2018 geleisteten Überstunden passiert. Viele Mitarbeiter im Pflegebereich haben wegen Personalmangels in den vergangenen Jahren teilweise 300 bis über 400 Überstunden geleistet. Laut Geschäftsführung sind die Überstunden derzeit „eingefroren“. Der Vorsitzende der Mitarbeitervetretung (MAV), Markus Lütz, sagt, man werde sich juristisch beraten lassen. Die MAV werde auch eine Versammlung einberufen, der Termin stehe aber noch nicht fest.
Das Unternehmen hat wegen des Insolvenzantrags und den geplanten Sanierungmaßnahmen eigens eine PR-Agentur beauftragt, die sich um die Pressearbeit kümmert. Die Mitarbeiter werden von der Unternehmensleitung gebeten, sich bei Fragen „von außen“ an eine vorgegebene „Sprachregelung“ zu halten. Dafür hat das Unternehmen Fragen mit den entsprechenden Antworten formuliert.
Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler reagierte völlig überrascht auf den Insolvenzantrag von ViaSalus: „Der Träger hatte eine solche Entscheidung bisher in keiner Weise angedeutet.“ Auf Initiative der Ministerin wird morgigen Freitag in Koblenz ein Gespräch mit der Geschäftsführung, der Mitarbeitervertretung, den Leitungen der Einrichtungen und Vertretern der Politik stattfinden. „Die Ministerin hat die klare Erwartung, dass die Katharina Kasper ViaSalus GmbH in diesem Gespräch die weiteren Schritte umfassend erläutern wird“, so das Ministerium. Dabei müssen Patienten, Bewohner der Einrichtungen sowie die Mitarbeiter im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen, forderte Bätzing-Lichtenthäler. Arbeitsplatzsicherheit und die Sicherstellung der Versorgung müssten die Leitlinien für das Gespräch sein, so die Ministerin.
Die Gewerkschaft Verdi Rheinland-Pfalz-Saarland wusste ebenfalls nichts von der wirtschaftlichen Schieflage von ViaSalus. „Wir wurden nicht informiert“, sagte Pressesprecher Dennis Dacke. Derzeit sei Verdi nicht in die Gespräche über eine Sanierung eingebunden, stehe aber in engem Austausch mit dem Mainzer Gesundheitsministerium. „Wichtig ist nun vor allem, dass die Mitarbeiter Sicherheit haben und die Arbeitsplätze erhalten bleiben“, sagte Dacke. „Wir brauchen jetzt ein schnelles Sanierungskonzept“, forderte er.
In den kommenden zwei Monaten wollen die beiden Geschäftsführerinnen von ViaSalus, Elisabeth Disteldorf und Ute Knoop, in Abstimmung mit den Gläubigern und unter Einbeziehung der Arbeitnehmervertreter einen Sanierungsplan ausarbeiten. Dieser soll bis Ende März fertiggestellt werden. Dabei ist noch unklar, ob es zu Kündigungen kommen wird. Als Sanierungsexperte soll Dr. Reinhard Wichels, Geschäftsführer von WMC Healthcare in München, die ViaSalus-Geschäftsführung beraten.
Wichels leitete zuletzt die Sanierung des Klinikkonzerns Paracelsus mit rund 40 medizinischen Einrichtungen, vorwiegend Krankenhäuser und Reha-Kliniken, und insgesamt rund 5200 Mitarbeitern. Während der Insolvenz wurden zwei Häuser geschlossen und rund 400 Stellen gestrichen. Das Insolvenzverfahren endete im August 2018 mit der Übernahme des Klinikkonzerns durch die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Porterhouse Group AG.
Neben Wichels sollen die Fachanwälte für Insolvenzrecht, Friedemann Schade und Stefan Denkhaus von der Kanzlei BRL in Berlin, das Eigenverwaltungs-Verfahren und die Sanierung von ViaSalus begleiten.
In Rheinland-Pfalz wächst die Sorge um die Zukunft der Krankenhäuser. Besonders gefährdet sind kleine Kliniken in ländlichen Gegenden, die weniger als 250 Betten haben. Wenn die Bettenbelegung beispielsweise wegen Personalengpässen zurückgeht, drohen existenzielle Nöte.
„Die Krankenhäuser im Südwesten beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation so schlecht wie bislang noch nie“, erläutert der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Detlef Piepenburg, eines der zentralen Ergebnisse des BWKG-Indikators (2/2017).
Die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper
Die Gruppe (6300 Beschäftigte) fasst in ihrer Holding mehr als 20 Gesellschaften und Beteiligungen zusammen. Gesellschafter der Katharina Kasper Holding GmbH sind der Stiftung Dernbacher Schwestern e. V. und die St. Elisabeth-Stiftung. Die Kernkompetenzen bündeln sich in den Tochtergesellschaften Katharina Kasper ViaSalus GmbH (3200 Beschäftigte) mit den Themen der stationären und ambulanten Krankenversorgung und der Seniorenhilfe und die Katharina Kasper ViaNobis GmbH setzt ihren Schwerpunkt bei den Themen Psychiatrie, Hilfe bei psychischen und geistigen Behinderungen und in der Jugendhilfe.
https://www.klinikum-mittelmosel.de/ueber-uns/das-sind-wir/unternehmensgruppe/
https://www.vianobis.de/ueber-uns/das-sind-wir/einrichtungen-auf-einen-blick/kindertagesstaetten/
https://www.youtube.com/watch?v=fyo9PRFG95M
Pan-Africanism: The Total Liberation and
Unification of Africa Under Scientific Socialism
Wolfgang Erbe