Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir bis dato umfassend zu der Tarifauseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft UFO und der LUFTHANSA berichtet, wie Ihr es durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen könnt.
> http://www.ak-gewerkschafter.de/category/tarifpolitik/ufo/ !
Den jüngsten Beitrag zum Thema hatten wir am 27.12.19 auf unsere Homepage gepostet. Diesen könnt Ihr durch den Klick auf den nachstehenden Link direkt aufrufen und lesen.
> http://www.ak-gewerkschafter.de/2019/12/27/wir-begruessen-es-als-ak-sehr-dass-die-gewerkschaft-ufo-sich-nicht-zum-hanswurschten-der-lufthansa-machen-laesst-die-urabstimmung-laeuft-seit-18-00-uhr-die-streiks-werden-jetzt-sukzessive-beginne/ !
Und die Gewerkschaft UFO lässt sich in ihrer Streik-Formierung nicht aus der gebotenen Ruhe bringen.
Sie teilt das Folgende zur aktuellen Entwicklung des Themas auf ihrer Homepage mit:
Germanwings
Pressemitteilung der Germanwings zur Streikabsage ist eine Finte
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
unter diesem Text findet sich eine Pressemitteilung der Germanwings, mit der sie versucht, den ab Montag angekündigten Streik abzuwenden.
Wie in den letzten Monaten, so ändert sich auch jetzt nichts. Mit “wohlfeilen Formulierungen” und Spielchen wird der Öffentlichkeit suggeriert, man erfülle die Forderungen der Kabine.
Mitnichten:
Plötzlich, nach drei Jahren, nachdem Ihr schonmal dafür gestreikt habt, nachdem eine Schlichtung dazu gescheitert ist und ebenfalls eine Schiedsstelle, soll ein zufriedenstellender TV-Teilzeit vom Himmel fallen?
Wer genau liest, sieht, dass man uns nicht den von uns verhandelten Tarifvertrag, sondern die Regelungen der Lufthansa aufs Auge drücken will. Lufthansa hat weniger Teilzeitmöglichkeiten wie Ihr, die dortige Saisonalität wird über Teilzeit abgebildet und einige Modelle sind nur befristet, andere lassen sich nicht kombinieren, was bereits für großen Unmut gesorgt hat. Vor allem aber, es ist schlicht nicht das, für was wir kämpfen.
Dafür sollen wir aber in eine Schlichtung gehen und auch für alle anderen Themen in der Friedenspflicht sein? Das hat auch der Konzern schon erfolglos versucht, indem er die Germanwings bis zu den letzten Gesprächen am 4. Advent schon dort in eine Friedenspflicht zwingen wollte, ohne ein akzeptables Angebot hierfür auf den Tisch zu legen.
Aber damit nicht genug, mit wirklich unschöner Rhetorik versucht Herr Sciortino Euch unter Druck zu setzen. Seht selbst, lest selbst.
Wir haben Germanwings auf deren Nachfrage heute telefonisch noch einmal mitgeteilt, was es braucht, um den Streik noch abzusagen. Wir haben klare Forderungen gestellt, darüber würden wir auch weiter verhandeln, zur Not auch morgen, aber dazu kam leider keine Antwort außer dieser polemischen Pressemitteilung.
Die Tarifkommission hat soeben darüber beraten und entschieden, dass auf dieser Basis weder rechtlich, noch faktisch, noch aus sonst irgend einem Grund der Streik abgesagt werden kann.
Ganz im Gegenteil fürchten wir, bei der Kommunikation des Managements, dass 3 Tage noch lange nicht genug sein werden.
Wir stehen Euch weiter für Rückfragen zur Verfügung.
Viele Grüße
Eure Tarifkommission Germanwings
Hier die Pressemitteilung:
Germanwings bietet Ufo die Schlichtung aller offenen Tarifthemen an
– Ufo-Streikgrund Teilzeit: Germanwings bietet mit sofortiger Wirkung Tarifvertrag Teilzeit der Lufthansa an
– Damit entbehrt der angekündigte Streik der von Ufo formal angeführten Grundlage
– Emotionaler Appell des Germanwings-Geschäftsführers: „Dürfen Erfolge unserer Mitarbeiter nicht zum Jahreswechsel opfern“
Germanwings unternimmt alles, um Fluggästen ein normales Flugprogramm zwischen den Jahren anbieten zu können. Die Geschäftsleitung des Kölner Flugbetriebs hat der Flugbegleiter-Organisation UFO heute eine Schlichtung aller offenen Tarifthemen bei Germanwings angeboten. „Damit signalisieren wir erneut unseren festen Willen, Germanwings Mitarbeitern schnellstmöglich klare Perspektiven für das Jahr 2020 und darüber hinaus zu geben. Dafür brauchen wir aber die Bereitschaft der UFO und schnelle Lösungen am Tariftisch, keine UFO-Streiks zwischen Weihnachten und Silvester“, sagte Germanwings-Geschäftsführer Francesco Sciortino. Germanwings führt alle Flüge im Auftrag der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Eurowings aus. Mit 30 von insgesamt 140 Eurowings Flugzeugen bestreitet Germanwings heute gut 20 Prozent des Eurowings Flugbetriebs.
Verbunden mit der angebotenen Schlichtung soll auch für den aktuellen Streikgrund der UFO, die Einführung eines Tarifvertrags Teilzeit analog Lufthansa, eine kurzfristige Lösung gefunden werden. Dafür bietet Germanwings den Tarifvertrag Teilzeit der Lufthansa vollumfänglich und mit sofortiger Wirkung an. Teilzeit ist bereits seit vielen Jahren gelebte Praxis im Unternehmen. Bereits heute bietet Germanwings mehr als 30 verschiedene Teilzeit-Modelle an. Im Jahr 2019 konnten für die rund 800 Flugbegleiter nahezu alle Teilzeit-Wünsche realisiert werden. Lediglich für elf Mitarbeiter konnte deren bevorzugter Wunsch nach Teilzeit aus operationellen Gründen nicht gewährt werden. Für diese Einzelfälle einen dreitägigen Streik vom Zaun zu brechen sei unverhältnismäßig, betonte Sciortino.
Der Geschäftsführer verbindet die Bereitschaft zur Schlichtung aller offenen Germanwings Tarifthemen mit einem Appell an die Vernunft der Gewerkschaftsfunktionäre. „Wollen wir wirklich leidenschaftliche Service-Mitarbeiter zwischen Weihnachten und Neujahr mit der Frage belasten, ob sie ihre Fluggäste in einer ganz wichtigen Ferienphase einfach stehen lassen?“ Weite Teile der Belegschaft sind fassungslos über diesen Streikaufruf, zumal dadurch wesentliche Erfolge des Jahres 2019 aufs Spiel gesetzt würden. Sciortino: „Germanwings hat maßgeblich dazu beigetragen, dass unser Unternehmen zurück ist unter den pünktlichsten und zuverlässigsten Airlines in Europa, zuletzt sogar mit neuen Rekordwerten in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld. Diesen wichtigen Erfolg aller Mitarbeiter aufs Spiel zu setzen, wäre geradezu zynisch. Welcher Mitarbeiter, ob in Kabine, Cockpit oder am Boden, soll das bitte noch verstehen?“