DGB-Chef Sommer: „Hochschulräte plural besetzen!“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

endlich nimmt Michael Sommer in seiner Eigenschaft als DGB-Vorsitzender einmal Stellung  zu der Problematik der Studierenden!

Er beruft sich bei seiner Stellungnahme auf die Angaben des DEUTSCHEN STUDENTENWERKES! Diese Stellungnahme ist nach dem Dafürhalten unseres AK ´s mehr als überfällig!

Als Ehrenmitglied der ARBEITSGEMEINSCHAFT DER PERSONALRÄTE DER STUDENTENWERKE VON NRW im Ver.di LB-NW (ARGE/NW) halte ich diese, zum ersten Mal abgegebene Stellungnahme, die  mehr als überfällig war und ist, auf unsere Homepage posten lassen!

Wäre Euch dankbar, wenn  Ihr sie deutlich kommentieren würdet.

Mit kollegialen Grüßen
Manni Engelhardt
-ARGE-EHRENMITGLIED und AK-Koordinator-

DGB-Chef Sommer: „Hochschulräte plural besetzen!“

  • Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gegen „Vermarktung des Hochschulwesens“
    Interview im neuen „DSW-Journal“ des Deutschen Studentenwerks (DSW)
  • Sommer: Vermögenssteuer wieder einführen, um 500.000 zusätzliche Studienplätze zu schaffen
  • Jede Berufsausbildung soll Hochschulzugang ermöglichen

Berlin, 20. Juni 2011. Michael Sommer, der Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), sieht deutliche Tendenzen der Privatisierung und Entdemokratisierung an Deutschlands Hochschulen. In der neuen Ausgabe des „DSW-Journal“, des Magazins des Deutschen Studentenwerks (DSW), fordert er, die Hochschulen stärker in die Gesellschaft zu integrieren.

Er sei „der festen Überzeugung, dass der Staat den Rahmen setzen muss.“ Die Hochschulen dürften „in keinem Fall der verlängerte Arm von Wirtschaftsinteressen sein“, sagt Sommer. „Ich sage: keine uneingeschränkte Vermarktung des Hochschulwesens“.

Sommer betont im Interview, man müsse die Demokratiefrage an den Hochschulen neu stellen. „Die Deregulierung hat doch in der Vergangenheit oft zu nicht viel mehr geführt, als zu einer Konzentration der Entscheidungskompetenzen an der Spitze der Hochschulen“, kritisiert er. Stattdessen schwebt ihm „eine kluge Mischung“ aus Mitbestimmung der gewählten Gremien und „neuen Formen der Partizipation“ vor, die alle Universitätsangehörigen, aber auch gesellschaftliche Vertreter stärker einbezieht. Vor allem seien die Hochschulräte pluraler zu besetzen, in ihnen müssten auch die Gewerkschaften und die Kirchen vertreten sein.

Gefragt, wie der DGB die von ihm geforderten 500.000 zusätzlichen Studienplätze finanzieren wolle, antwortet Sommer dem DSW-Journal, durch die „verfassungskonforme Wiedereinführung der Vermögenssteuer“.

Sommer sieht eine klare „Tendenz der Privatisierung des Bildungswesens“, die er für „katastrophal und falsch“ hält. „Das fängt an mit privaten Kindergärten und Kitas und es hört mit privaten Elite-Hochschulen noch lange nicht auf. Ich werde mich nie damit abfinden, dass die Kinder der Spekulanten an privaten Hochschulen, die von Spekulanten finanziert werden, zu neuen Spekulanten erzogen werden“, so Sommer.

Der DGB-Chef findet, bei der Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte seien die „Kultusminister nicht mutig genug“ gewesen. Er sagt: „Jede abgeschlossene Berufsbildung muss den Zugang zur Hochschule eröffnen.“ Er halte es für ungerecht, „dass jemand, der eine Berufsausbildung oder berufspraktisch Erfahrung hat oder sich möglicherweise im Beruf weiterqualifiziert hat, schlechter qualifiziert sein soll als jemand, der sein Abitur mit der Note 3,2 abgeschlossen hat.“

Das vollständige Interview auf den Seiten 10 bis 13 dieses Downloads (44 Seiten):
http://www.studentenwerke.de/pdf/DSWJournal_2_11.pdf

Weitere Themen im DSW-Journal 2/2011:

  • „Das BAföG wird bleiben“: Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan zur Zukunft des BAföG
  • Bürger, Auszubildende, Kinder oder Investoren? Jochen Dahm über Studienfinanzierungs-Modelle in Europa
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  • Positive Irritation: Das Beste aus 25 Jahren Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks
  • „It comes natural to us“: Wolf Wagner beschreibt, warum die skandinavischen Länder Bachelor/Master besser machen als Deutschland

Kontakt:
Deutsches Studentenwerk
Stefan Grob
Monbijouplatz 11
10178 Berlin
Stefan.Grob@studentenwerke.de

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