LIebe Kolleginnen und Kollegen,
unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Kollege Wolfgang Erbe (http://ak-gewerkschafter.com/?s=wolfgang+erbe) hat uns wieder ein Info-Potpourri zugesendet, das folgende Themen beinhaltet: BASF + Intel Entlassungen + Intelligenz in der Petrischale Hirnzellen auf Chip lernen + IG Metall Baden-Württemberg mehr als 10.000 Metaller demonstrieren + IGM Warnstreikwellen – Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober um Mitternacht! Wir haben dieses Info-Potpourri nachstehend in leicht gekürzter Fassung zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.
Dem Wolfgang sagen wir ein herzliches Dankeschön für seine Mühe.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
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Kollege Wolfgang Erbe informiert:
In-vitro -Neuronen lernen und zeigen Empfindungsfähigkeit, wenn sie in eine simulierte Spielwelt eingebettet sind
https://www.cell.com/neuron/fulltext/S0896-6273(22)00806-6?_returnURL=https%3A%2F
%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0896627322008066%3Fshowall%3Dtrue#relatedArticles
WISSEN
Intelligenz in der Petrischale Hirnzellen auf Chip erlernen Videospiel „Pong“
12.10.2022, 17:35 Uhr
Blick durchs Elektronenmikroskop: Nervenzellen wuchern auf dem Chip(Foto: Cortical Labs)
Es klingt nach Science-Fiction: Forschende züchten im Labor eine Mischung aus Elektronik-Bauteil und Hirnzellen. Das Erstaunliche ist, dass ihre Erfindung so etwas wie Intelligenz aufweist. Bereits nach wenigen Minuten lernen die Zellen, ein simples Computerspiel zu beherrschen.
Auf einem Chip gezüchtete Nervenzellen können den Videospielklassiker „Pong“ spielen. Das berichtet ein australisches Forscherteam im Fachmagazin „Neuron“. Die Experimente seien ein Beweis dafür, dass selbst Gehirnzellen in einer Petrischale eine innewohnende Intelligenz aufwiesen, indem sie ihr Verhalten im Laufe der Zeit änderten. Als Nächstes wollen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die Neuronen betrunken machen.
Simpel – für Menschen: das Videospiel „Pong“.
Das Grundprinzip des Videospiels „Pong“, einer sehr groben Simulation eines Tennismatches, dürfte vielen Menschen bekannt sein: Ein Pixel-Ball prallt innerhalb eines Spielfeldes gegen die Wände und muss mithilfe eines an einer Seite auf- und abwärts bewegbaren Balkens zurückgespielt werden. Bei dem kurzen Clip einer Partie, den das australische Biotech-Startup „Cortical Labs“ veröffentlicht hat, sitzt allerdings kein Mensch am Controller: Der Schläger – der bewegliche Balken – wird von einem Haufen in Petrischalen gezüchteter Neuronen gesteuert.
Die Wissenschaftler um Brett Kagan von „Cortical Labs“ haben ihre Erfindung Dishbrain getauft: Die Dishbrains enthalten etwa 800.000 lebende Neuronen, die entweder von embryonalen Mäusegehirnen stammten oder aus menschlichen Stammzellen von Spendern gezüchtet wurden. Die Forschenden ließen die Neuronen auf einem Chip mit einem sogenannten Mikroelektrodenarray (MEA) wachsen, welches die Zellen sowohl stimulieren als auch ihre Aktivität messen kann.
Intelligenz der Zellen nutzen
Erstautor Brett Kagan (l.): „Wir haben gezeigt, dass wir mit lebenden biologischen Neuronen so interagieren können, dass sie ihre Aktivität verändern, was zu etwas führt, das Intelligenz ähnelt.“
Sie schlossen die Nervenzellen so an einen Computer an, dass sie ein Feedback dazu erhielten, ob der Schläger den Ball getroffen hat. „Von Würmern über Fliegen bis hin zu Menschen sind Neuronen der Grundstein für allgemeine Intelligenz“, erklärt Kagan: „Die Frage war also, ob wir mit Neuronen so interagieren können, dass wir diese inhärente Intelligenz nutzen können.“
Das Ergebnis der „Pong“-Experimente scheint diese Frage zu bejahen: So feuerten die Wissenschaftler Elektronen auf der linken oder rechten Seite der Platine ab, um Dishbrain mitzuteilen, auf welcher Seite sich der Ball befindet, während die Entfernung zum Schläger durch die Frequenz der Signale angezeigt wurde. Durch die Rückmeldung der Elektroden lernte Dishbrain, wie es den Ball zurückspielen konnte, indem es die Zellen dazu brachte, sich so zu verhalten, als wären sie selbst der Schläger.
Den Forschern zufolge erfassten die Mini-Gehirne das Spielprinzip sehr schnell: Sie hätten dafür nur fünf Minuten gebraucht und seien mit der Zeit immer geschickter geworden. „Wir haben gezeigt, dass wir mit lebenden biologischen Neuronen so interagieren können, dass sie ihre Aktivität verändern, was zu etwas führt, das Intelligenz ähnelt“, fasst Kagan zusammen.
Zellen wollen Umgebung kontrollieren
Das Lernen der Neuronen führen die Forscher auf eine Theorie zurück, die auf dem Prinzip der freien Energie beruht: Vereinfacht besage jenes, dass Zellen auf dieser Ebene versuchten, die Unvorhersehbarkeit ihrer Umgebung zu minimieren. „Ein unvorhersehbarer Reiz wurde auf die Zellen angewendet und das System als Ganzes reorganisierte seine Aktivität, um das Spiel besser zu spielen und eine zufällige Reaktion zu minimieren“, beschreibt Kagan.
„Bemerkenswerterweise haben die Zellkulturen gelernt, ihre Welt vorhersehbarer zu machen, indem sie auf sie einwirken“, ergänzt Mitautor Karl Friston vom University College London, der das Prinzip der freien Energie entwickelt hat: „Das ist bedeutsam, weil man diese Art der Selbstorganisation nicht lehren kann, einfach, weil diese Mini-Gehirne – anders als ein Haustier – keinen Sinn für Belohnung und Bestrafung haben.“
Der „schöne und bahnbrechende“ Aspekt dieser Arbeit bestehe darin, die Neuronen mit Empfindungen – dem Feedback – auszustatten und vor allem mit der Fähigkeit, auf ihre Welt einzuwirken, so Friston weiter. Das Prinzip könne in Zukunft womöglich genutzt werden, um etwa die Auswirkungen von Medikamenten zu testen. Auf lange Sicht könnte eine Alternative zu Tierversuchen geschaffen werden.
„Wir machen sie betrunken“
Als Nächstes wollen Kagan und sein Team testen, welchen Effekt Alkohol auf Dishbrain hat. „Wir versuchen, eine Dosis-Wirkungs-Kurve mit Ethanol zu erstellen: Wir machen sie im Grunde genommen ‚betrunken‘ und sehen, ob sie das Spiel schlechter spielen – genau wie Menschen, wenn sie trinken“, erläutert Kagan. Das eröffne möglicherweise neue Erkenntnisse zu den Vorgängen im Gehirn.
Dass Dishbrain zunächst an Science-Fiction erinnert, scheint den Autoren durchaus bewusst, nichtsdestotrotz sind sie von der Bedeutung ihrer Erfindung überzeugt. So schreiben sie gleich zu Beginn der Studie: „Die Nutzung der Rechenleistung lebender Neuronen zur Schaffung einer synthetischen biologischen Intelligenz (SBI), die bisher nur im Bereich der Science-Fiction angesiedelt war, könnte nun in greifbare Nähe des menschlichen Erfindungsgeistes rücken.“
Quelle: ntv.de, Alice Lanzke, dpa
https://www.n-tv.de/wissen/Hirnzellen-auf-Chip-erlernen-Videospiel-Pong-article23645529.html
BASF stemmt sich gegen hohe Kosten – Entlassungen
Der Chemieriese BASF ist wie die gesamte Branche massiv von den hohen Energiekosten betroffen. Der DAX-Konzern zieht nun die Reißleine und will jährlich eine halbe Milliarden Euro einsparen. Dazu beitragen sollen auch Stellenstreichungen.
Der Chemieriese BASF zückt nach einem Ergebniseinbruch im dritten Quartal und roten Zahlen in Deutschland den Rotstift. Außerhalb der Produktion sollen jährlich 500 Millionen Euro eingespart werden, wie der Konzern ankündigte. Dabei sind auch Stellenstreichungen vorgesehen, über deren möglichen Umfang machte BASF allerdings keine Angaben. „Wir befinden uns in einem frühen Planungsstadium“, sagte ein Sprecher. Sowohl Unternehmens-, Service- und Forschungsbereiche als auch das Corporate Center, die zentrale Unternehmenssteuerungseinheit, sollen gestrafft werden. Dabei liegt der Fokus des Programms, das in den beiden kommenden Jahren umgesetzt werden soll, auf Europa und insbesondere Deutschland.
Am Unternehmenssitz in Ludwigshafen beschäftigt das Unternehmen rund 39.000 seiner insgesamt 110.700 Mitarbeiter. Betriebsbedingte Kündigungen sind dort laut der laufenden Standortvereinbarung bis Ende 2025 ausgeschlossen. BASF kündigte Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen an. Wir werden den Prozess kritisch begleiten“, sagte Betriebsratschef Sinischa Horvat. „Wenn Stellen wegfallen, muss auch die entsprechende Arbeit wegfallen. Diese darf nicht auf noch mehr Schultern verteilt werden.“ Beim vorhergehenden Sparprogramm, das bis Ende 2021 lief, hatte BASF weltweit mehr als 6000 Stellen gestrichen.
Am Unternehmenssitz in Ludwigshafen beschäftigt BASF 39.000 Mitarbeiter. (Foto: picture alliance/dpa)
PROZESSOREN: Intel plant Entlassungen Tausender Mitarbeiter
Der US-Chiphersteller scheint sich auf Sparmaßnahmen einzustellen. Im letzten Quartal machte Intel einen Verlust.
Intels Umsatz ging im zweiten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent zurück. Das Unternehmen machte einen Verlust in Höhe von 454 Millionen US-Dollar. Damit setzt sich ein Trend aus fort, den der US-amerikanische Chiphersteller bereits im ersten Quartal spürte. Damals sank der Umsatz besonders bei der Client-Computing-Sparte. Eine Ursache ist der schwächelnde PC-Markt. Nach Berechnungen verschiedener Analysten fielen die Verkäufe im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 12 bis 15 Prozent. Als Ursache sehen sie die Angst vor einer Rezession sowie anhaltende Schwierigkeiten bei den Lieferketten.
Nach den schlechten Geschäftszahlen korrigierte Intel im Juli seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Jahr 2022 nach unten. Für das dritte Quartal rechnet Intel mit 15 bis 16 Milliarden US-Dollar Umsatz, im Gesamtjahr mit 65 bis 68 Milliarden. Die Stimmung bei den Anlegern ist schon länger schlecht. Im Mai 2022 stimmte eine Mehrheit der Aktionäre von Intel erneut gegen Bonuszahlungen für die Geschäftsführung.
Die ganze US-amerikanische Technologiebranche reagierte auf die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Monate mit Massenentlassungen. Softwareentwickler Oracle will mit einem Stellenabbau eine Milliarde US-Dollar einsparen, die Geschäftsführungen von Google und Meta stimmten ihre Belegschaft auf Einstellungsstopps ein. Intel selbst hatte zuletzt im Jahr 2016 Tausende Mitarbeiter entlassen. Damals wurden 12.000 Stellen gestrichen, davon 350 auch in Deutschland.
US-CHIPHERSTELLER: Tausende Intel-Mitarbeiter sollen vor der Entlassung stehen
- AKTUALISIERT AM 12.10.2022
Der amerikanische Chiphersteller Intel plant einem Bericht zufolge angesichts des Abschwungs auf dem Computer-Markt einen umfassenden Personalabbau. Die Zahl der Entlassungen werde wahrscheinlich in die Tausende gehen, berichtete die Agentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Kündigungen sollen noch in diesem Monat ausgesprochen werden.
Einige Abteilungen wie Vertrieb oder Marketing könnten von Kürzungen von bis zu 20 Prozent der Belegschaft betroffen sein, heißt es in dem Bericht weiter. Das Unternehmen zählte laut Bloomberg im Juli 113.700 Mitarbeiter.
Intel lehnte eine Stellungnahme zu den Stellenstreichungen zunächst ab. Das Unternehmen hatte im Juli seine Jahresumsatz- und Gewinnprognosen gesenkt, nachdem es die Schätzungen für das zweite Quartal verfehlt hatte.
HALBLEITERKONZERN: Was ein Stellenabbau bei Intel für Magdeburg bedeuten könnte
- VON ROLAND LINDNER, NEW YORK, STEPHAN FINSTERBUSCH, FRANKFURT
- -AKTUALISIERT AM 12.10.2022
Ein Stellenabbau käme einer recht plötzlichen Kehrtwende gleich. Bis zuletzt hat das Unternehmen seine Belegschaft ausgeweitet. Ende des zweiten Quartals beschäftigte es 128.200 Mitarbeiter, fast 15.000 mehr als ein Jahr zuvor. Ein umfangreiches Sparprogramm wäre auch insofern bemerkenswert, weil sich Intel inmitten einer gigantischen Investitionsoffensive befindet und neue Fabriken auf beiden Seiten des Atlantiks bauen will.
IG Metall Baden-Württemberg mehr als 10.000 Metaller demonstrieren + Fw: IGM Rollen bald die Warnstreikwellen? – Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober um Mitternacht
IG Metall Ulm Kundgebung im Donautal
IG Metall Baden-Württemberg
Kornwestheim. Die zweite Verhandlung in der Tarifrunde der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ist nach gut 1,5 Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter für Baden-Württemberg: „Ohne Angebot können keine Verhandlungen geführt werden. Nun sind die Arbeitgeber endlich gefordert. Ich frage mich ernsthaft, wozu wir in Zukunft noch eine Friedenspflicht brauchen, wenn die Arbeitgeber diese nicht ansatzweise nutzen. Nach über vier Wochen hat es die Arbeitgeberseite nicht geschafft einen Vorschlag zur Lösung zu unterbreiten. Stattdessen hat die Gegenseite nur Vorschläge aus der Mottenkiste als Provokation zu bieten. Für uns bedeutet das, dass wir uns mit voller Vehemenz auf eine konfliktäre Auseinandersetzung vorbereiten. Die Arbeitgeber spielen auf Zeit und gefährden damit den sozialen Frieden.“
Zitzelsberger stellt unmissverständlich klar: „Nach 2018 gab es keine tabellenwirksame Erhöhung der Monatsentgelte, sondern lediglich tarifliche Zusatzzahlungen. Nun braucht es endlich eine nachhaltige Erhöhung der Monatseinkommen. Dafür kämpfen wir und dafür haben wir auch einen langen Atem – wie heute die Kolleginnen und Kollegen in Kornwestheim und in ganz Baden-Württemberg eindrücklich zum Ausdruck gebracht haben.“
Begleitet wurde die zweite Runde der Tarifverhandlungen mit zahlreichen Aktionen in Baden-Württemberg, bei denen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie die Forderung nach 8 Prozent deutlich unterstrichen. Mehr als 5000 Kolleginnen und Kollegen gingen heute in Kornwestheim auf die Straße und demonstrierten ihre Entschlossenheit. Weitere Aktionen fanden in den IG Metall-Geschäftsstellen Albstadt und Villingen-Schwenningen, Freiburg-Lörrach, Friedrichshafen-Singen, Gaggenau, Heidelberg, Karlsruhe, Offenburg, Schwäbisch Hall, Ulm und Heidenheim statt. Insgesamt beteiligten sich rund 10.000 Beschäftigte und demonstrierten ihre Unterstützung für die Forderungen der IG Metall.
Verhandlungsführer Zitzelsberger gibt sich selbstbewusst und kampfbereit: „Die Aktionen heute waren nur ein Vorgeschmack, wozu wir Metallerinnen und Metaller in der Lage sind. Bei uns gibt es keine „schweigende Masse“, sondern selbstbewusste Metallerinnen und Metaller. Offensichtlich müssen wir das den Arbeitgebern von Südwestmetall vor Augen führen.“
Nicht nur heute am Verhandlungstag, sondern schon die ganze Woche sind viele IG Metall-Geschäftsstellen mit verschiedenen Aktionen aktiv und machen sich stark für die Forderung nach 8 Prozent mehr Geld.
Die IG Metall fordert für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent Entgelterhöhung auf 12 Monate.
Die nächste Tarifverhandlung findet am 27. Oktober 2022 statt. Der Tarifvertrag lief bis zum 30. September 2022. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober 2022 um 24 Uhr, ab dem 29. Oktober 2022 sind Warnstreiks möglich.
https://www.bw.igm.de/news/meldung.html?id=103716
https://www.bw.igm.de/extra/tarif.2022.html
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Wolfgang Erbe
IGM’etaller kämpfen!
https://www.automotiveworkers.org/de
Rote Fahne 11/2023
Stahltarifrunde: Hohe Lohnforderung und 30-Stunden-Woche in der Diskussion
Die Tarifkommission Stahl und der IG-Metall-Bezirksleiter von Nordrhein-Westfalen, Knut Gießler, wollen in der nächsten Tarifrunde eine Forderung nach Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich aufstellen. Das entspricht dem Anliegen vieler Kolleginnen und Kollegen
https://www.rf-news.de/rote-fahne/2023/nr11/stahltarifrunde-hohe-lohnforderung-und-30-stunden-woche-in-der-diskussion
Einladung zum bundesweiten Delegiertentreffen der Internationalen Automobilarbeiterkoordination
Kommt zur Beratung der Automobilarbeiter*innen, ihrer Familien und Freunde !
Wann? – am 24.06.2023 von 13:00 bis 18:30 (Europe/Berlin / UTC200)
Wo? -Braunschweig, Varrentrappenstr. 25, Kleingartenverein Eichtal
Koordinierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination
am Samstag, 24. Juni von 13 bis 18.30 Uhr in Braunschweig
Kommt zur Beratung der Automobilarbeiter*innen, ihrer Familien und Freunde !
Wir Kolleginnen und Kollegen aus den Automobil- und Zulieferwerken sind herausgefordert, uns zusammenzuschließen gegen das Abwälzen der Krisen- und Kriegslasten und sagen STOPP zum Krieg in der Ukraine. Wir sind gegen jede imperialistische Aggression, sei es von Putins Russland oder der USA/NATO! Die Autokonzerne fahren Superprofite ein, ob Pan-demie, Chipkrise – auf unserem Rücken. Die Arbeiterbewegung in Deutschland und europaweit nimmt einen Aufschwung. Es geht um mehr als um Arbeitsplätze und Lohn, es geht um unsere Umwelt, für eine Zukunft für die Jugend. Die Internationale Automobilarbeiterkoordination steht weltweit für eine lebenswerte Zukunft, ohne Ausbeutung und Unterdrückung – im Einklang mit der Natur
Koordinierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination
https://www.automotiveworkers.org/de/terminordner/einladung-zum-bundesweiten-delegiertentreffen-der-internationalen-automobilarbeiterkoordination
Stahlaktionstag
Kampf um grüne Stahlproduktion und Lohnnachschlag
Der „Stahlkocher“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen in der Stahlbranche, berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe:
Aus Kollegenzeitung „Stahlkocher“
Freitag, 09.06.2023, 18:00 Uhr
Thyssenkrupp wirbt seit Monaten mit Slogans wie: „Der Stahl wird grün. … Unsere Zukunft wird rosig!“ und damit, dass alle Hochöfen durch Direktreduktionsanlagen (DRI) ersetzt werden. Doch die Entscheidung für den Bau der ersten DRI-Anlagen wurde verschoben, weil die Bundesregierung noch keine Förderzusage gemacht hat. Der Vorstand verlangt, dass bis zu 2 von 2,7 Milliarden Euro Baukosten für die erste Anlage von Bund und Land, also aus unseren Steuergeldern bezahlt werden.
Wer dachte, dass es dem Vorstand um Umweltschutz geht, Pustekuchen! Ihnen geht es wie immer um maximal Profit, so Osburg vom Vorstand tkSE: „Wir sind keine Wohltäter oder NGO, sondern ein Wirtschaftsunternehmen, das Gewinne generieren muss!“. Genau dieses Profitstreben hat zur bereits begonnenen Umweltkatastrophe geführt, hauptsächlich verursacht durch die Industrie – dazu gehört die Stahlindustrie. Damit verbunden sind unumkehrbare Kipppunkte, wie das Schmelzen der Gletscher und Permafrostböden. Sich die Umstellung auf Direktreduktion von uns bezahlen zu lassen, ist eine Frechheit!
Ein Großteil der Versprechen der Stahlkonzerne bezüglich des klimaneutralen Stahls ist Greenwashing. So sollen die DRI-Anlagen mit Erd- oder LNG-Gas (hochschädliches Frackinggas aus den USA) anstatt mit Wasserstoff betrieben werden. Auch will ThyssenKrupp nicht alle Hochöfen in Duisburg ersetzen, die anderen DRI-Anlagen „werden wahrscheinlich nicht in Deutschland gebaut“, so Arnd Köfler vom tkSE-Vorstand beim letzten Steel-Dialog. Sie machen es davon abhängig, ob sie damit ihre Profite erzielen. Damit droht statt „Transformation“ und grüner Stahlproduktion die Vernichtung von Tausenden Arbeitsplätzen. Die IG Metall ruft zum Stahlaktionstag am 14. Juni auf, das ist der richtige Schritt! Setzen wir die Anlagen still und nehmen den Kampf um Arbeitsplätze und Umweltschutz in die eigene Hand!
Dazu gehört auch der Angriff auf die Scholz / Habeck / Lindner-Regierung, die als Fortschrittsregierung angetreten ist. Von Fortschritt ist wenig zu sehen, geschweige denn von einer „grünen Transformation“. Im Gegenteil, werden Hunderte Milliarden in Aufrüstung und Waffenlieferungen gesteckt, anstatt in Umweltschutz. Sie greift nicht die Umweltverschmutzung, die Großindustrie, an, sondern uns. Diese machen durch Preistreiberei Extra-Profite. Wie beim neuen Heizungsgesetz, sollen wir dafür bezahlen. Auch wenn sich die Regierung nicht einig ist, welcher Konzern die meisten Milliarden bekommt und ob ThyssenKrupp dazugehören soll, sollen wir jetzt für den Vorstand darum betteln? Nein, danke!
Es ist zwingend notwendig, dass wir für eine umweltschonende Stahlproduktion kämpfen. Aber eine rosige Zukunft, die der Vorstand verspricht, wird es im Kapitalismus nicht geben. Dieser existiert nur noch in Krisen und es wächst die Gefahr eines Dritten Weltkriegs. Machen wir den 14. Juni zu einem Streiktag aller Stahlarbeiter und unserer Familien für unsere Interessen, gegen Regierung und Vorstand.
Für die Umrüstung aller Hochöfen auf wasserstoffbasierte Direktreduktion, auf Kosten der Profite. Für einen monatlichen Lohnnachschlag von 500 Euro und sofortige Auszahlung der 3000 Euro netto als Ausgleich! Für eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder!
https://www.rf-news.de/2023/kw23/kampf-um-gruene-stahlproduktion-und-lohnnachschlag
Kampf um Lohnnachschlag
Reallohn im Jahr 2022 um 4,1 Prozent gesunken
Freitag, 09.06.2023, 18:00 Uhr
2022 war ein Jahr des Reallohnverlusts. Die Inflation von 7,9 Prozent hat mehr als die eh nicht ausreichenden Zuwächse aufgefressen. Entsprechend sind die Reallöhne um 4,1 Prozent gesunken. (Alle Angaben Statistisches Bundesamt). Ein Grund mehr, um den Kampf für einen Lohnnachschlag jetzt aktiv anzupacken und zu führen.
https://www.rf-news.de/2023/kw10/industriestrom-oder-besser-gesagt-profitsicherung-fuer-konzerne
https://www.rf-news.de/2023/kw11/stahlaktionstag-kampf-um-arbeitsplaetze-oder-fuer-billigen-industriestrom
https://www.rf-news.de/2023/kw12/thyssenkrupp-zahlt-streikzeit