Kollege Wolfgang Erbe informiert über die Protestkundgebung gegen Polizeigewalt vor der Polizeiwache in Köln-Ehrenfeld am 02. Juli 2021!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

über unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Mitglied Wolfgang Erbe (http://ak-gewerkschafter.com/?s=wolfgang+erbe) haben wir den Aufruf zur Kundgebung gegen Polizeigewalt erhalten, die am Freitag,d.  02. Juli 2021 ab 18 Uhr, Venloer Straße 354 vor der Polizeiwache Köln-Ehrenfeld, stattfinden wird.

Wir haben den Aufruf nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnis- und Teilnahme nachstehend auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Kollege Wolfgang Erbe informiert:

Kundgebung gegen Polizeigewalt – junger Mann schwerverletzt und gefoltert in Polizeigewahrsam

Protestkundgebung
Wann?: Freitag, 02. Juli 2021 ab 18 Uhr

Wo?: Venloer Straße 354 vor der Polizeiwache Köln-Ehrenfeld

Vorsicht!

Die folgenden Schilderungen beschreiben Gewaltakte durch die Polizei, die bei Opfern von Gewalt Traumata wieder aufleben lassen können.

In der Nacht von Samstag, den 5. Juni auf Sonntag überfiel die Kölner Polizei den SSK-Ehrenfeld, zerrte einen Bewohner und Kollegen, der auch Vereinsmitglied ist, vom Grundstück des SSK und brachte ihn gewaltsam zu Boden. Bevor sie ihn fesselten, misshandelten sie ihn, traten und schlugen ihn und brachen ihm dabei den einen Arm auf Höhe des Ellbogens und verletzten die Hand des anderen Arms. Daraufhin verfrachteten sie ihn in ein Polizeifahrzeug, fuhren davon, um kurze Zeit später wieder
anzuhalten. In einer völlig unbelebten Gasse in Ehrenfeld wartete ein weiteres Polizeifahrzeug auf sie, und es folgten weitere Misshandlungen im Polizeiwagen. Polizisten rammten mehrfach dem auf dem Rücksitz sitzenden, entführten SSK-Mitglied die Rückenlehne des Beifahrersitzes auf seinen Oberkörper und quetschten ihn so mit seinem gebrochenen Arm immer wieder ein.

Daraufhin fuhren die Gewalttäter in Polizeiuniform das Opfer ins Zentralgewahrsam im Präsidium Köln-Kalk, wo er zwangsweise nackt ausgezogen wurde. In eine Zelle gesperrt wurde er stundenlangem Psychoterror ausgesetzt. Um 6.20 Uhr am Morgen wurde er schließlich auf die Straße gesetzt mit geschwollenen, gebrochenen Armen, Hämatomen und Prellungen am ganzen Körper – misshandelt, verprügelt, verletzt, beleidigt und gedemütigt.

Im Gewahrsam hatte ein Arzt der Polizei dem Gewaltopfer lediglich Blut abgenommen, sich jedoch nicht um seine Verletzungen gekümmert und diese nicht angemessen versorgt bzw. versorgen lassen. Im Gegenteil wurde ihm der gebrochene Arm gewaltsam fixiert und die Nadel in diesen verletzten Körperteil gestochen.

Der Verletzte musste nach Entlassung aus dem Gewahrsam selbst ärztliche Hilfe suchen. Er begab sich in ein Krankenhaus, wo seine Fraktur versorgt und sein Arm in Gips gelegt wurde. Inzwischen zeigt sich, dass auch Sehnen des Arms verletzt sind.

Anlass für den Polizeieinsatz war die Alarmierung durch einen Nachbarn, der widerrechtlich auf das SSK-Gelände eingedrungen, gewalttätig und mehrfach des Geländes verwiesen worden war. Dadurch empfand er sich wohl ungerecht behandelt und rief die Polizei. Diese reagierte vor Ort völlig über, hinterfragte zu keinem Zeitpunkt die Umstände und stürzte sich ohne zu zögern auf das zuerst angetroffene SSK-Mitglied an der Tür, rang es zu Boden, misshandelte, fesselte und entführte es.

Die Gewalt gegen unseren Genossen ist ein nicht hinzunehmender Akt der Barbarei. Es handelt sich um eine Form staatlichen Terrors, der oft im Geheimen, der möglichst ohne Zeug*innen und der möglichst ohne Beweise abläuft. Dieser Staatsterror findet immer wieder statt, bevorzugt gegen Minderheiten und Menschen ohne Lobby, oft aus rassistischen oder anderen diskriminierenden Gründen. Er wird so durchgeführt, dass es nichts Gerichtsverwertbares gibt.

Und er wird gedeckt

– von Kolleg*innen mit ihrem Korpsgeist,

– von Staatsanwaltschaften, die eher die Opfer durch alle Instanzen zerren als die Täter*innen und

– von Politiker*innen, die der Exekutive freie Hand geben.

Zu diesem Zweck

– wurde die Kennzeichnung von Polizist*innen lange Zeit verweigert und nach kurzer Einführung direkt wieder abgeschafft;

– ermitteln Polizist*innen gegen Polizist*innen und keine unabhängigen Institutionen;

– sind Staatsanwaltschaften zuständig, die von der Polizei abhängig sind, weil diese ihre Ermittlungsarbeit leistet;

– verweigern Innenminister auf allen Ebenen unabhängige Untersuchungen zu Polizeigewalt und rechten Strukturen im Polizeidienst und

– gibt es in der Regel keine manipulationssicheren Videoaufnahmen oder unabhängige Aufsichtspersonen in den Gewahrsamsstellen.

Kommt zu der Kundgebung gegen Polizeigewalt.

Veranstalter*innen: Alle Bewohner*innen, Kolleg*innen und Vereinsmitglieder der*des SSK

https://plotter.infoladen.de/upcoming

V.i.S.d.P.: Torben Strausdat, Salierring 37, 50677 Köln

Wolfgang Erbe

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2 Antworten zu Kollege Wolfgang Erbe informiert über die Protestkundgebung gegen Polizeigewalt vor der Polizeiwache in Köln-Ehrenfeld am 02. Juli 2021!

  1. Wolfgang Erbe sagt:

    Update als Kommentar zum Beitrag

    Justiz und Polizeiskandale – Nein zu Mord, Gewalt und Terror – auf die Straße jetzt! – DEMONSTRATION -UPDATE: Kundgebung gegen Polizeigewalt – junger Mann schwerverletzt und gefoltert in Polizeigewahrsam

    Nach Justizirrtum verbrannt. Wegen einer Verwechslung kam der Syrer Amad A. ins Gefängnis / Frappierende Parallelen zum Fall Oury Jalloh

    https://www.labournet.de/interventionen/asyl/asylrecht/ausweisung/nach-justizirrtum-verbrannt-wegen-einer-verwechslung-kam-der-syrer-amed-ins-gefaengnis-frappierende-parallelen-zum-fall-oury-jalloh/

    https://initiativeamad.blackblogs.org/pressespiegel/

    https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfall_in_der_JVA_Kleve

    „Mein Name ist Amed“

    Unerträgliche Schmerzen – Schmerzfolter in Haft – unterlassene Hilfeleistung

    Zu seinem Gesundheitszustand führte Çelik aus, dass er seit 2001 jeden Tag Schmerzen hat. Er erkrankte an Kimura, einem sehr seltenen Krankheitsbild. Seit 2008 sei diese nicht mehr als tödlich klassifiziert worden und habe sich chronifiziert. Nach seiner letzten Haftentlassung im Jahr 2018 seien die Schmerzen stärker geworden, er wurde sieben Monate lang mit Kortison behandelt. Die Schmerzen strahlen vor allem in Ohren, Augen, Mund, Zähne und Rachen aus, seit wenigen Wochen habe er Schwellungen an Handflächen und Fußsohlen und die Schmerzen seien unerträglich.

    Zu seinen Haftbedingungen gab Çelik an, dass er 23 Stunden am Tag in der Sicherheitsabteilung in seiner Zelle eingeschlossen und Schikanen ausgesetzt ist.

    https://anfdeutsch.com/aktuelles/prozess-in-hamburg-mein-name-ist-amed-20173

    Kundgebung gegen Polizeigewalt – junger Mann schwerverletzt und gefoltert in Polizeigewahrsam
    Protestkundgebung
    Wann?: Freitag, 02. Juli 2021 ab 18 Uhr

    Wo?: Venloer Straße 354 vor der Polizeiwache Köln-Ehrenfeld

    https://az-koeln.org/kundgebung-gegen-polizeigewalt/

    https://twitter.com/rabazkoeln?lang=de

    http://ak-gewerkschafter.com/kollege-wolfgang-erbe-informiert-ueber-die-protestkundgebung-gegen-polizeigewalt-vor-der-polizeiwache-in-koeln-ehrenfeld-am-02-juli-2021/

    https://plotter.infoladen.de/upcoming

    V.i.S.d.P.: Torben Strausdat, Salierring 37, 50677 Köln

    Ist das möglich? Späte Gerechtigkeit für Ahmed I.?
    https://www.hessenschau.de/gesellschaft/nebenklaeger-im-luebcke-prozess-spaete-gerechtigkeit-fuer-ahmed-i,der-fall-ahmed-i-100.html

    Nein ist es nicht!
    „Der Nebenkläger I. wird mit einem Freispruch bezüglich des Mordversuches gegen ihn vom Gericht im Stich gelassen. Gerechtigkeit, eine Entschuldigung für den Umgang der Polizei mit ihm, die Aufklärung der Straftat gegen ihn, wird ihm verweigert.“
    28.01.2021

    „Woher kommt mein Blut an seinem Messer?“

    Statement von Ahmed I. anlässlich der Urteilsverkündung im Prozess wegen des Mordes an Dr. Walter Lübcke im Juni 2019 und des Mordversuchs an Ahmed I. im Januar 2016

    Meine Frage ist noch immer: Woher kommt Blut an das Messer von Stephan Ernst? Wie kommt mein Blut an das Messer im Haus von Stephan Ernst? Diese Frage muss geklärt werden. Ein Prozess ist nur zu Ende, wenn alle Fragen beantwortet sind. Aber meine Frage ist nicht beantwortet. Ich will, dass jemand diese Frage beantwortet. Dann erst habe ich meine Ruhe wieder. Warum glaubt der Staatsanwalt, dass es Stephan Ernst war, aber die Richter nicht? Ich kann das nicht verstehen. Ihr schuldet mir eine Antwort.

    Alle sollen wissen: Es war eine rassistische Tat. Ich bin davon überzeugt und ich zweifle nicht daran, dass es Stephan Ernst war. Für ihn ist der Freispruch eine Bestätigung. Er hatte einen Plan, er hat darüber nachgedacht, wie man eine Straftat macht, ohne bestraft zu werden und es hat funktioniert. Stephan Ernst ist ein Rassist. Er ist nicht allein. Es gibt viele Rassisten. Nicht nur Stephan Ernst, viele dieser Rassisten werden nun denken: „Wir haben es geschafft“. Der Freispruch für den Mordversuch gegen mich ist ein Signal an Rassisten und Nazis, dass sie nicht bestraft werden. Stephan Ernst hat es geschafft.

    „Ich wurde als Opfer nicht mehr gehört.“

    Bis zum 29. Oktober 2020 lief es im Prozess gut und es war alles okay. Aber nach meiner Aussage und meiner Befragung durch die Prozessbeteiligten im Gericht war etwas anders. Vor diesem Prozesstag war mein Gefühl: Wir schaffen das. Es gibt genügend Beweise. Endlich wird alles untersucht und es wird Antworten geben. Der Angriff auf mich wird untersucht und bestraft. Der Tag meiner Aussage fühlte sich an, als ob das Gericht gegen mich wäre. Niemand hat mich wirklich reden lassen zu den Dingen, die wichtig sind – oder mir mit Respekt zugehört. Ich wurde nicht zu den Dingen gefragt, die wirklich wichtig sind. Die Fragen, die mir gestellt wurden, hatten nichts mit dem Angriff auf mich zu tun. Das hat mir ein schlechtes Gefühl gegeben. Und dieses Gefühl hat sich bestätigt.

    Nach diesem 25. Prozesstag ist die Stimmung gekippt. Gegen mich. Alles war anders. Ich wurde als Opfer nicht mehr gehört. Der Richter hatte kein Interesse mehr an meinem Fall, an meiner Akte, an dem, was ich zu sagen habe. Ich war dann unsichtbar. Es fühlte sich an als wäre es erledigt. Im Dezember 2020 sagte das Gericht dann: „Im Moment haben wir große Zweifel, dass wir Stephan Ernst wegen dem Angriff auf Ahmed I. verurteilen werden“. Der Prozess lief noch. Aber es wirkte, als ob da schon alles entschieden war.

    Es war so wenig Interesse im Gericht für mich. So kannst du dich verhalten, wenn es um einen kleinen Unfall geht und ein Auto einen Schaden hat. Aber es wurde versucht, mir das Leben zu nehmen. Ich wurde mit einem Messer angegriffen. Ich sollte getötet werden. Wenn du einen Tag in meinem Leben lebst, dann weißt du wie schwer es ist. Lebe einen Tag in meinem Körper und du spürst, wie schwer es ist. Die Bauchschmerzen, die Kopfschmerzen, die Rückenschmerzen, die Sorgen. Ich werde jeden Tag daran erinnert, was vor fünf Jahren am 6. Januar 2016 passiert ist. Wenn ich nicht zu meinem Recht komme, dann ist das etwas, das mein Leben beeinflusst.

    https://verband-brg.de/gerechtigkeit-und-aufklaerung-nach-dem-rassistischen-mordversuch-an-ahmed-i/

    Wolfgang Erbe

  2. UPDATE II – ANREISE aus allen Orten NRW’S
    VERSAMMLUNGSGESETZ NRW STOPPEN! – GRUNDRECHTE ERHALTEN
    Versammlungsgesetz NRW stoppen!

    ANREISE ZUR GROSSDEMONSTRATION AM Samstag, 26.06.202
    GROSSDEMONSTRATION 26.06 START 12 UHR
    Treffpunkte für gemeinsame Anreise
    Bahnhofsuhr

    In verschiedenen Regionen in NRW werden Treffpunkte für die gemeinsame Anreise zur Demonstration am 26.06.2021 um 12:00 Uhr (13:30 Uhr Auftakt) in Düsseldorf angeboten. Sobald weitere feststehen, werden sie hier veröffentlicht.

    Aachen
    Treffpunkt: 11 Uhr, Bahnhofsplatz

    Bielefeld
    Treffpunkt: 10:15 Uhr, Hauptbahnhof

    Bochum
    Treffpunkt Klimablock 11:00 Uhr, Buddenbergplatz (HbF Südausgang)
    Treffpunkt Antifa-Block 11:30 Uhr, Buddenbergplatz (HbF Südausgang)

    Bonn
    Treffpunkt: 10:50 Uhr, Bonn Hauptbahnhof auf Gleis 1

    Dortmund
    Treffpunkt 11:20 Uhr, HbF Nordausgang (vor Cinestar)

    Düsseldorf
    Treffpunkt Fortuna Fans 12:00 Uhr Worringer Platz

    Duisburg
    Gemeinsame Anreise ab Duisburg Hbf, Treffpunkt 12:00 Uhr Portsmouthplatz

    Essen
    Treffpunkt 11:30 Uhr Hbf Essen Nordausgang (zur Innenstadt)

    Herford
    Gemeinsame Anreise mit dem Zug, Treffpunkt 9:40 Uhr am Hbf

    Köln
    Gemeinsame Anreise ab Köln Hbf, Treffpunkt 11:30 Uhr Bahnhofsvorplatz

    Münster
    Gemeinsame Anreise ab Münster Hbf (wir nehmen den RE 2 um 11:25 Uhr), Treffpunkt 11 Uhr Bahnhofsvorplatz

    Paderborn
    Gemeinsame Anreise ab Paderborn Hbf, Treffpunkt 10:00 Uhr am Hbf. Es wird Soli-Tickets geben, so dass jede:r die:der will auch mitkommen kann.

    Werne
    Gemeinsame Anreise ab Werne Bhf, 10:55 Uhr

    Wuppertal
    Gemeinsame Anreise ab Wuppertal Hbf, Treffpunkt 11:50 Uhr Gleis 1, Mitfahrgelegenheiten vorhanden
    GROSSDEMONSTRATION 26.06 | INFOS | ANREISE
    https://www.nrw-versammlungsgesetz-stoppen.de/grossdemonstration-in-duesseldorf-26-06/anreise-zur-grossdemonstration-am-26-06-2021/

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