Der BBU teilt mit: „Uranfabrik in Gronau: 30 Jahre Tatenlosigkeit zugunsten der Atomindustrie!“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der BBU (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=bbu) hat uns als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) seine aktuellste Pressemitteilung mit der Bitte um Veröffentlichung überstellt. Diese Pressemitteilung trägt den Titel:

„Uranfabrik in Gronau: 30 Jahre Tatenlosigkeit zugunsten der Atomindustrie!“

Sehr gerne haben wir diese Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage und in die Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik) gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

http://www.bbu-online.de/images/Logo/RZ_BBU_LOGO_4C.jpg

BBU-Pressemitteilung vom 10. Juni 2016:
„Foto zeigt Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage Gronau, 2015

http://www.ngo-online.de/media/photos/gegebenheiten/ostermarsch-2015.jpg

Uranfabrik in Gronau: 30 Jahre Tatenlosigkeit zugunsten der Atomindustrie

(Gronau, Bonn, Düsseldorf, 10.06.2016) 30 Jahre nach der offiziellen
Inbetriebnahme der Urananreicherungsanlage in Gronau (Westfalen) werfen
Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf
Tatenlosigkeit zugunsten der Atomindustrie vor. Von
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sowie von
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin fordern sie die Aufhebung aller für
die Anlage erteilten Betriebsgenehmigungen. „Wer auf der einen Seite vom
Atomausstieg spricht und sogar das Aus für belgische Atomkraftwerke
fordert, muss vor der eigenen Haustür in Gronau die Uranproduktion für
Atomkraftwerke im In- und Ausland stoppen“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo
Buchholz.

Nur wenige Wochen nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl wurde am 12.
Juni 1986 die Gronauer Urananreicherungsanlage offiziell eingeweiht. Der
damalige Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber wurde dazu extra mit
einem Hubschrauber eingeflogen; vor der Anlage demonstrierten rund 300
Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner. Die eigentliche Inbetriebnahme
der Anlage lag zu diesem Zeitpunkt schon einige Monate zurück. Bereits
am 15. August 1985 begannen in der Gronauer Uranfabrik die ersten
Zentrifugen mit der Vorbereitung von Natururan für den späteren Einsatz
in Atomkraftwerken.

Gegen den Bau der Anlage gab es immer wieder Demonstrationen und andere
Proteste. Auch der mehrfache Ausbau der Anlage war immer wieder Anlass
für Einspruchskampagnen, Kundgebungen und Protestcamps. Getragen wurde
und wird der Widerstand bis heute u. a. vom Arbeitskreis Umwelt (AKU)
Gronau, vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, von Verbänden
wie dem BBU, dem BUND, von Robin Wood und von der Ärzteorganisation
IPPNW. Internationale Unterstützung bekommt der örtliche Widerstand
immer wieder von Initiativen aus den Niederlanden, aus Russland,
Frankreich und sogar aus Japan und aus uranabbauenden Ländern. Ein
absoluter Höhepunkt der Proteste war 2011 der Ostermarsch zur
Urananreicherungsanlage, an dem sich rund 15.000 Menschen beteiligt haben.

Ziel der Proteste gegen die Gronauer Urananreicherungsanlage ist immer
wieder die Landesregierung in Düsseldorf. Sie hat immerhin im aktuell
noch gültigen Koalitionsvertrag vereinbart: „Wir wollen die
Urananreicherung in Gronau rechtssicher beenden. Zudem lehnen wir
sinnlose und gefährliche Atomtransporte quer durch NRW ab“. Doch die
Anti-Atomkraft-Initiativen und der BBU kritisieren: „Es ist nicht
erkennbar, wie die Landesregierung die Urananreicherung stoppen will.
Wenn sie es politisch wirklich wollte, könnte sie die bisher erteilten
Betriebsgenehmigungen aufheben. Doch nichts geschieht. Stattdessen
rollen mehr Atomtransporte denn je quer durch NRW und gefährden die
Bevölkerung, die in der Regel nicht einmal weiß, wo die geheimen
Transportrouten verlaufen“, so Buchholz.

An Themen rund um die Urananreicherung, mit der sich die
Anti-Atomkraft-Bewegung, aber auch die breite Bevölkerung, befassen
muss, wird es auch zukünftig nicht mangeln: Nach einem Störfall 2010
sind die Sicherheit der Anlage und der Katastrophenschutz noch mehr in
den Vordergrund getreten, der geplante Verkauf des Betreiberkonzerns
Urenco und ein neues Lager für 60.000 Tonnen Uranoxid sorgen für Fragen
und Proteste und letztlich steht immer wieder die Möglichkeit zur
militärischen Nutzung der Urananreicherung im Mittelpunkt der Kritik.

Und der Dauerprotest gegen die Urananreicherungsanlage, der sich auch
gegen die weiteren Fabriken der Urenco in den Niederlanden, in
Großbritannien und in den USA richtet, wird fortgesetzt: Seit Ende 1986
treffen sich Mitglieder verschiedener Anti-Atomkraft-Initiativen immer
am ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr an der Anlage zum
Sonntagsspaziergang. Nächster Termin: 2. Juli 2016

Weitere Informationen:

http://bbu-online.de
http://www.urantransport.de/uran.html
http://www.sofa-ms.de/home.html
http://www.laka.org
http://www.wise-uranium.org

Engagement unterstützen

Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU
um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU,
Sparkasse Bonn, IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33).

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter
www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.
Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72.
Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat
seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und
engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die
themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken.
Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche
Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen
die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für
umweltfreundliche Energiequellen.“

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