Wolfgang Erbe informiert über „Jean Ziegler: Der planetarische Klassenkampf ist in der Endphase!“+ „Die AfD ist keine Partei für Arbeitnehmer/Innen!“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir über den Kollegen Wolfgang Erbe (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=wolfgang+erbe) Ausführungen über zwei hochinteressante Themen erhalten, die uns als Gewerkschafter/Innen sehr stark berühren.

Diese Themen lauten wie folgt:

„Jean Ziegler: Der planetarische Klassenkampf ist in der Endphase Deutschland – USA – Welt!“

und

„Fw: annotazioni.de – Ein Blick ins Wahlprogramm: Die AfD ist keine Partei für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer!“

Wir haben beide Ausführungen in ihrer Gänze nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

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Wolfgang Erbe teilt mit:

Jean Ziegler „Der planetarische Klassenkampf ist in der Endphase“

Der Soziologe und Autor Jean Ziegler über die „kannibalische Weltordnung“ und die „Proto-Faschisten der AfD“

http://www.fr.de/kultur/jean-ziegler-der-planetarische-klassenkampf-ist-in-der-endphase-a-1250317

Wie ist der Siegeszug des Rechtspopulismus zu erklären?

Zu wenig Debatte über die soziale Frage

Es wird zu viel über Identität und zu wenig über den

Unterschied zwischen oben und unten gesprochen, sagt der Politikwissenschaftler Claus Leggewie.

Seine Forderung: „Wir brauchen mehr Klassenkampf!“

http://www.deutschlandfunkkultur.de/trump-brexit-afd-das-erfolgsrezept-der-populisten.2156.de.html?dram:article_id=373261

http://hate-mag.com/2016/03/hass-allein-genuegt-nicht-mehr-daniel-kulla-zur-landtagswahl-in-sachsen-anhalt-zu-nationalismus-und-klassenkampf/

http://hate-mag.com/ausstellung/

http://hate-mag.com/hatemix/

Klassenkampf: Die politische Krise in Washington und die Strategie der Arbeiterklasse

14. Juni 2017

13. Das typische Merkmal kleinbürgerlicher Politik ist ihre fehlende Unabhängigkeit von der herrschenden Klasse. Ihre Vertreter möchten Einfluss auf die Demokraten ausüben und sie für begrenzte Reformen des kapitalistischen Systems gewinnen. Die eher linksliberalen Elemente dieses politischen Milieus erwähnen zwar die soziale Ungleichheit, kombinieren dabei aber auf prinzipienlose Weise halbherzige Aufrufe zu Reformen mit Unterstützung für die Demokratische Partei und die Ziele des amerikanischen Imperialismus. Dies hängt damit zusammen, dass ihre eigene privilegierte Stellung auf dem Rekordanstieg der Unternehmensprofite und der Aktienkurse basiert. Ihre wesentliche politische Funktion besteht darin, die Dominanz der herrschenden Klasse über die Arbeiterklasse zu wahren. Im Wahlkampf 2016 unterstützten sie die Kampagne von Senator Bernie Sanders aus Vermont, der den Massenwiderstand gegen die soziale Misere auf die Mühlen von Hillary Clinton leiten wollte, der Kandidatin der Wall Street und der Geheimdienste. Heute ist Sanders ein führendes Mitglied der Senatsfraktion der Demokraten.

Der Widerstand der Arbeiterklasse

14. Daneben entwickelt sich ein dritter und ganz anderer Konflikt: der Konflikt zwischen der herrschenden Klasse und der Arbeiterklasse, der breiten Masse der Bevölkerung, die von einem ganzen Bündel sozialer Probleme geplagt wird und vom politischen Leben völlig ausgeschlossen ist.

15. Die Realität der sozialen Krise in den USA ist die objektive Grundlage für zahllose Formen von Widerstand und Opposition der Arbeiterklasse. Die Obama-Regierung behauptete zum Ende ihrer Amtszeit, unter ihr sei das Leben in Amerika so gut gewesen wie nie zuvor. In Wirklichkeit liegt die reale Arbeitslosenquote bei 8,6 Prozent, die Löhne stagnieren, die Arbeiter sind mit brutalen Arbeitsbedingungen und verschärfter Ausbeutung konfrontiert. Der Anteil der Unternehmensprofite am Nationaleinkommen liegt nahe am Rekordniveau, der Anteil von Löhnen und Gehältern hingegen auf einem Tiefststand.

16. Die Krise im Gesundheitswesen ist akut und verschlimmert sich. Mit Obamacare haben die Unternehmen ihren Beschäftigten einen noch größeren Anteil der Krankenversicherungskosten aufgelastet. Durch die Verschlechterung des nationalen Gesundheitssystems und die starke Ausbreitung von Drogensucht ist die Sterblichkeit gestiegen und die Lebenserwartung gesunken. Ältere Arbeiter müssen länger berufstätig bleiben, weil sie es sich nicht leisten können, in Rente zu gehen. Junge Arbeiter müssen sich für eine Hochschulausbildung in unzumutbarem Ausmaß verschulden.

17. Ein winziger Teil der amerikanischen Bevölkerung beansprucht ein Vermögen für sich, das sich die meisten Menschen überhaupt nicht vorstellen können. Der Ökonom Branko Milanovic schreibt in seinem aktuellen Buch Global Inequality, dass die meisten Menschen gar keinen Begriff davon haben, was eine Milliarde Dollar bedeutet. Um das Ausmaß eines solchen Reichtums zu veranschaulichen, erklärt er, dass eine Person mit einer Million Dollar, die jeden Tag 1000 Dollar ausgibt, in weniger als drei Jahren ihr gesamtes Vermögen verbraucht hätte. Ein Milliardär bräuchte bei der gleichen Rate 2.700 Jahre!

18. Das Gesamtvermögen des obersten einen Prozents der Familien beläuft sich etwa auf die gleiche Summe wie das der untersten 90 Prozent. Zwanzig Personen verfügen zusammen über so viel Vermögen wie die untere Hälfte der Bevölkerung. 40 Prozent der amerikanischen Familien besitzen kein oder ein negatives Vermögen, sind also unterm Strich verschuldet. Die reichsten 0,1 Prozent und die reichsten 0,01 Prozent der Bevölkerung machen sich ihre Politik selbst: Sie verfügen über immense Geldsummen, mit denen sie Wahlen kaufen, Politiker bestechen und anderweitig den politischen Prozess steuern können. Die Trump-Regierung ist der politische Ausdruck des oligarchischen Charakters der amerikanischen Gesellschaft, das Ergebnis eines halben Jahrhunderts sozialer Konterrevolution unter Demokraten und Republikanern.

Die politische Strategie der Arbeiterklasse

19. Vieles deutet darauf hin, dass unter breiten Schichten der Arbeiterklasse aufgrund ihrer unerträglichen Lage der soziale Unmut wächst. Die alten Phrasen, mit denen früher das Leben in den USA beschrieben wurde, wie „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ oder „amerikanischer Traum“, sind bedeutungslos geworden, weil sie keinen Bezug zur Realität mehr haben. Der großen Masse der arbeitenden Bevölkerung wird klar, dass die bestehende Gesellschaft ausschließlich den Interessen derjenigen dient, die ohnehin reich genug sind. Über den Zugang zu grundlegenden Bedürfnissen wie hochwertige Bildungsmöglichkeiten, eine intakte Umwelt, angemessener Wohnraum, sichere Arbeitsplätze, genügend Freizeit und bezahlbare medizinische Versorgung entscheidet die Herkunft, d. h. der Klassen- und der wirtschaftliche Status der Familie, in die ein Mensch geboren wird.

20. Die unablässige Verschlechterung der Lage der Arbeiterklasse in den USA und die sinnlose Gewalt der unaufhörlichen Kriege der herrschenden Klasse auf der ganzen Welt führen dazu, dass sich das soziale Bewusstseins der breiten Masse der Bevölkerung von Grund auf verändert. Obwohl die politischen Führer und Medien immerzu Lobeshymnen auf die Überlegenheit des Kapitalismus singen, zeigen Umfragen, dass vor allem unter Jugendlichen der Sozialismus auf wachsendes Interesse stößt und gutgeheißen wird.

21. Die Interaktion der objektiven Krisenbedingungen, in den USA und weltweit, und der Radikalisierung des sozialen Bewusstseins der Massen wird sich im Ausbruch von Klassenkämpfen äußern. Die jahrzehntelange Unterdrückung des Klassenkampfs durch die Gewerkschaftsbürokratie, die Demokraten und wohlhabender Financiers diverser Formen von Identitätspolitik geht zu Ende. Die soziale Konterrevolution der herrschenden Eliten wird bald auf einen Aufschwung der amerikanischen Arbeiterklasse treffen. Die vielfältigen sozialen Proteste in Betrieben, Wohnvierteln und ganzen Städten werden immer deutlicher einen proletarischen, antikapitalistischen und sozialistischen Charakter annehmen. Die Kämpfe in einzelnen Betrieben und Vierteln werden breitere Teile der Arbeiterklasse in einem gemeinsamen Kampf zusammenbringen.

22. Das Zusammentreffen des Klassenkampfs in den USA mit dem Ausbruch des internationalen Klassenkampfs wird zudem dem schädlichen Einfluss des Nationalchauvinismus entgegenwirken und die Entstehung einer tief empfundenen internationalen Klassensolidarität unter amerikanischen Arbeitern begünstigen. Die Arbeiterklasse wird den Kampf gegen soziale Unterdrückung im eigenen Land und gegen Krieg im Ausland als zwei untrennbar miteinander verbundene Bestandteile ein und desselben Kampfs erkennen.

23. In den USA stehen Massenkämpfe bevor. Protestveranstaltungen, Demonstrationen und Streiks werden zusehends einen allgemeinen, landesweiten Charakter annehmen. Aus dieser Analyse ergibt sich der politische Schluss, dass der Kampf der Arbeiterklasse gegen Trump und alles, was er repräsentiert, immer deutlicher zeigen wird, dass eine von Republikanern und Demokraten unabhängige Massenbewegung notwendig ist, die sich gegen beide Parteien, das kapitalistische System und seinen Staat richtet. Diese objektive Tendenz der gesellschaftlichen Entwicklung muss als bewusste Kampfstrategie der Arbeiterklasse zur Entfaltung gebracht werden. In Fabriken, Betrieben, Arbeitervierteln, Schulen und Hochschulen im ganzen Land muss über die Aufgabe diskutiert werden, die Kämpfe gegen die erbärmlichen Lebensbedingungen im Kapitalismus auf der Grundlage eines sozialistischen Programms mit dem politischen Kampf gegen Trump und beide Parteien des Großkapitals zu verbinden.

24. Die Vorbereitung von Massenkämpfen der Arbeiterklasse erfordert den Aufbau eines Netzwerks von Komitees in Betrieben und Stadtteilen, die unabhängig von und gegen die unternehmerfreundlichen und arbeiterfeindlichen Gewerkschaften agieren. Der Widerstand der Arbeitermassen gegen die Trump-Regierung muss mit klaren antikapitalistischen, antiimperialistischen und sozialistischen Forderungen verbunden werden, die sich an den Bedürfnissen der großen Masse der Bevölkerung orientieren.

https://www.wsws.org/de/articles/2017/06/14/pers-j14.html

Betreff: annotazioni.de – Ein Blick ins Wahlprogramm:
Die AfD ist keine Partei für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

a n n o t a z i o n i . d e – Newsletter

#1
Ein Blick ins Wahlprogramm: Die AfD ist keine Partei für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Markus Krüsemann, 14. Juni 2017

Auf dem Bundesparteitag Ende April in Köln hat die AfD ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl beschlossen. Herausgekommen ist eine krude Mischung, die sich in Teilbereichen zumindest formal an Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und sozial Benachteiligte wendet. Doch was hat die AfD diesen Menschen tatsächlich anzubieten?

http://www.annotazioni.de/post/2053?cm=22LKJ827

AfD in Bitterfeld: Hier herrscht Klassenkampf

Zeit und FAZ berichten vom Klassenkampf in Ostdeutschland und dem Nutzen daraus für die AfD

https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/300542.berichte-vom-klassenkampf.html

In der Arbeiterstadt Bitterfeld ist die AfD stärkste Partei. Ihre Wähler haben nicht nur mit Flüchtlingen ein Problem, sondern auch mit dem Kapitalismus.

Von Caterina Lobenstein

http://www.zeit.de/2017/02/afd-bitterfeld-fluechtlinge-kapitalismus-arbeiterstadt

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