Scharfe Kritik der GAL Gronau: Neuer Uranmüllexport von Gronau nach Russand / 22.000 Tonnen Uranmüll im Freilager neben Gronauer Uranfabrik!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als GewerkschaftER/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir über den Pressesprecher und Ratsherrn der GAL-Gronau, dem Kollegen Udo Buchholz (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=udo+buchholz) eine Pressemitteilung erhalten.

Darin übt die GAL scharfe Kritik am neuen Uranmüllexport von Gronau nach Russand / 22.000 Tonnen Uranmüll im Freilager neben Gronauer Uranfabrik!

Wir haben diese Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Katewgorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

******************************************************** Pressemitteilung der GAL Gronau:

Foto vom Urantransport von Gronau nach Russland vom 29.07.2019 unter
https://www.anti-atom-aktuell.de/2019/2019-07-29_Urantransport/index.html

Foto-Quellenangabe (aaa-West)

Pressemitteilung der Grün Alternativen Liste (GAL) Gronau vom 04.10.2019

Scharfe Kritik: Neuer Uranmüllexport von Gronau nach Russand / 22.000
Tonnen Uranmüll im Freilager neben Gronauer Uranfabrik

Die Wiederaufnahme von Uranmülltransporten von der bundesweit einzigen
Urananreicherungsananlage (UAA) in Gronau (NRW) nach Russland wird von
der Grün Alternativen Liste (GAL) Gronau scharf kritisiert. Zudem wirft
ein Schreiben des NRW-Wirtschaftsministeriums, das die GAL im September
erhalten hat, mehr Fragen als Antworten auf. Und so bezeichnet
GAL-Vorstandsmitglied Udo Buchholz die Lagerung von rund 22.000 Tonnen
Uranmülls neben der Anreicherungsanlage unter dem freien Himmel und die
Sicherung des Anlagengeländes durch einfachen Maschendraht als absolut
besorgniserregend. „Die GAL Gronau fordert zum Schutz der Bevölkerung
die sofortige Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage und der
Uranmüllproduktion sowie ein endgültiges Verbot der Uranmüllexporte nach
Russland“, so Udo Buchholz, der für die parteiunabhängige GAL im Rat der
Stadt Gronau sitzt.

Stilllegung der Urananreicherungsanlage wäre ein konsequentes Zeichen

Anlässlich des 34. Jahrestages der Inbetriebnahme der
Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau hatte die GAL Gronau am 15.
August 2019 in einem Schreiben an NRW-Wirtschaftsminister Andreas
Pinkwart ihre langjährige Forderung nach der sofortigen Stilllegung der
umstrittenen und hochgefährlichen Anlage bekräftigt. In dem Schreiben an
Minister Pinkwart betonte die GAL Gronau: „Als Wirtschaftsminister des
Landes NRW liegt die Atomaufsicht in Ihrer Hand. Es liegt in Ihrer Hand,
weitere Störfälle in der Anlage zu verhindern, die weitere
Atommüllproduktion in Gronau zu verhindern und den weiteren Umgang mit
der hochbrisanten Zentrifugentechnik zu unterbinden. Wiederholt wurde in
Rechtsgutachten festgestellt, die u. a. von der ehemaligen
Bundesumweltministerin Frau Barbara Hendricks in Auftrag gegeben wurden,
dass die Urananreicherung in Gronau rechtssicher beendet werden kann.
Und da Ministerpräsident Laschet vor dem Weiterbetrieb der belgischen
Atomkraftwerke warnt, die auch mit angereichertem Uran aus Gronau
betrieben werden, und die Entsorgung des Gronauer Atommülls weiterhin
ungelöst ist, wäre die sofortige Stilllegung der Gronauer
Urananreicherungsanlage ein konsequentes Zeichen.“

Die GAL Gronau, die sich schon seit ihrer Gründung im Jahr 2008 intensiv
gegen den Weiterbetrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage engagiert,
hat in ihrem Schreiben an Minister Pinkwart auch konkrete Fragen
gestellt. So wollte die GAL wissen, wohin das abgereicherte
Uranhexafluorid verbracht wurde, dass am 29. Juli 2019 mit einem
Sonderzug die Anlage verlassen hat, welche Menge abtransportiert wurde
und wieviel abgereichertes Uranhexafluorid sich aktuell (Stichtag
15.8.2019) in dem Freilager neben der Gronauer Urananreicherungsanlage
befand. Weitere Fragen der GAL bezogen sich auf die Umzäunung der
Urananreicherungsanlage, die aus Maschendraht besteht und auf den
Zustand der Urancontainer, in denen der Uranmüll gelagert und
transportiert wird.

Das Antwortschreiben an die GAL Gronau datiert vom 12. September 2019
und wurde nicht von Minister Pinkwart, sondern von einem Mitarbeiter des
NRW-Wirtschaftsministeriums unterschrieben. Udo Buchholz kritisiert,
dass der Minister nicht persönlich geantwortet hat und dass auf die
Kernforderung der GAL nach sofortiger Stilllegung der Gronauer
Uranfabrik überhaupt nicht eingegangen wurde. Und die Beantwortung der
gestellten Fragen bezeichnet Buchholz als weitgehend „oberflächlich und
ausweichend“.

  1. Juli 2019: Sonderzug mit Uranmüll von Gronau Richtung Russland

Und laut GAL Gronau werden neue Fragen aufgeworfen: „Das Ministerium
räumte auf unsere Nachfrage ein, dass am 29. Juli 2019 mit einem
Sonderzug ca. 600 Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid nach Russland
abtransportiert wurden. Offiziell wurden die Uranmülltransporte von
Gronau nach Russland Ende 2009 eingestellt. Da in den letzten Wochen
mehrfach Sonderzüge mit Uranmüll die Anlage in Gronau verlassen haben,
bleibt zu klären, ob diese Transporte vielleicht auch nach Russland
gegangen sind. Als Ziel stand bisher – unbestätigt – Frankreich im Raum.
Denkbar ist jetzt, dass bereits mehrere der jüngsten Transporte Russland
als Ziel hatten. Vielleicht auch schon zwischen 2010 und 2019?“

Erschreckend findet die GAL Gronau die Auskunft, dass Mitte August „ca.
22.000 t abgereichertes Uranhexafluorid (ca. 1.850 Behälter)“ unter dem
freien Himmel neben der Urananreicherungsanlage gelagert wurden. „Diese
Behälter sind im Jahreswechsel allen Extremwitterungen ausgesetzt und
sie sind nicht gegen Flugzeugabstürze oder gegen Sabotage gesichert“, so
Udo Buchholz.

Die Fragen, die die GAL zur Behältersicherheit gestellt hatte, wurden
nur lückenhaft beantwortet. Offenbar werden nicht nur neue Behälter zur
Lagerung eingesetzt und die Frage, wer firmenunabhängig die Sicherheit
der Container überprüft, wurde nur lapidar mit „unabhängige
Sachverständige“ beantwortet. Offen bleibt auch die Frage, wo
Urancontainer verblieben sind, in die der Uranmüll nach der
Inbetriebnahme der Urananreicherungsanlage in den 80er und 90er Jahren
eingefüllt wurde. Udo Buchholz will nicht ausschließen, dass diese alten
Container „irgendwo in Russland vor sich hin rosten“.

Die GAL wird versuchen, durch weitere Anfragen mehr Licht in das
„strahlende Dunkel“ zu bringen.

Am Sonntag (6. Oktober) werden sich erneut Mitglieder der GAL Gronau an
dem Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage
beteiligen, bei dem sich seit Ende 1986 immer am ersten Sonntag im Monat
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Gronau und Umgebung treffen,
Informationen austauschen und das Geschehen bei der Uranfabrik
dokumentieren.

Hintergrundinformationen:

Seit Mitte der 90er Jahre wurden rund 30.000 Tonnen Uranhexafluorid in
abgereicherter Form von der Gronauer Urananreicherungsanlage nach
Russland verbracht. Entsprechende Lieferverträge endeten zum 31.12.2009.
Gegen die Transporte hatte es immer wieder Proteste deutscher,
niederländischer und russischer Umwelt- und Anti-Atomkraft-Initiativen
gegeben. Seit 2010 kritisieren der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU), das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und
weitere Verbände und Initiativen, dass verstärkt Uranmüll von Gronau
nach Frankreich transportiert wird. Ihre Forderung: Die
NRW-Landesregierung ist für den Betrieb der Gronauer Uranfabrik
verantwortlich und muss dafür Sorge tragen, dass die Urananreicherung
und die Uranmüllschieberei beendet werden!

http://www.aku-gronau.de/texte/20100104-presse.html

Weitere Hintergrundinformationen und Fotos von dem Urantransport vom
29.07.2019:

http://urantransport.de/2019/08/muensterland-wieder-urantransporte-proteste-und-anklagen

https://www.anti-atom-aktuell.de/2019/2019-07-29_Urantransport/index.html

http://urantransport.de

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