Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir seitens des Kollegen Udo Buchholz, dem Vorstandsmitglied und Pressesprecher des BBU (http://ak-gewerkschafter.com/?s=udo+buchholz+bbu), eine Pressemitteilung über den 444. Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage erhalten. Wir haben diese Pressemitteilung nachstehed zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme nachstehend auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/atompolitik/) archiviert.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
(Das linke Eigenfoto zeigt Udo Buchholz.)
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Kollege Udo Buchholz informiert:
(Das Foto vom 06.02.2022 zeigt: Auch in Corona-Zeiten fanden die monatlichen Sonntagsspaziergänge an der Gronauer Urananreicherungsanlage kontinuierlich statt, mit Abstand und Maske)
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Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Kontakt: Tel. 02562-23125
Pressemitteilung, 31.08.2023
444. Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage (3.9.2023)
Scharfe Kritik an jüngsten Pläne des Urenco-Konzerns
Der Protest gegen die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage in
Gronau (Westfalen) reisst nicht ab. Am Sonntag (3. September 2023)
findet an der umstrittenen Uranfabrik in ununterbrochener Folge der 444.
monatliche Sonntagsspaziergang statt. Traditionell werden sich dabei
Mitglieder niederländischer und deutscher Umwelt- und
Friedensorganisationen treffen.
Der erste Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage
wurde Ende September 1986 im Rahmen einer Umweltwoche der Stadt Gronau
durchgeführt (wenige Monate nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl).
Seit November 1986 finden die Sonntagsspaziergänge immer am ersten
Sonntag im Monat statt, traditionell auch immer um 14 Uhr.
Die monatlich stattfindenden Sonntagsspaziergänge an der Gronauer
Urananreicherungsanlage zählen zu den bundesweit ältesten und
kontinuierlichsten Aktionen der bundesweiten Anti-Atomkraft-Bewegung.
Die Urananreicherungsanlage in Gronau wird vom Urenco-Konzern betrieben,
an dem auch die Energiekonzerne RWE und E.ON beteiligt sind. Für den
Betrieb der Anlage gibt es eine vom
NRW-Wirtschaftsministeriumausgestellte unbefristete Betriebsgenehmigung.
Umweltverbände, Bürgerinitiativen und Friedensgruppen fordern gemeinsam
die sofortige Stilllegung der Anlage, in der in großen Mengen Uranmüll
anfällt und in der nach Umbauarbeiten Uran für Atomwaffen produziert
werden könnte. Anlässlich des jährlichen Antikriegstages, der immer am
1. September begangen wird, werden sich die Gespräche beim
Sonntagsspaziergang sicherlich auch um die militärischen Aspekte der
Urananreicherung drehen.
Im Januar 2010 hat sich in der Anlage der bisher schwerste Störfall
ereignet, ein Mitarbeiter der Anreicherungsanlage wurde dabei
verstrahlt. In den letzten Jahren kam der Urenco-Konzern zudem immer
wieder massiv in die Kritik, weil er in großen Mengen Uranmüll nach
Russland exportiert hat. Und neben der Anlage wird in Gronau ungeschützt
Uranmüll in Containern unter dem freien Himmel gelagert. Der Betrieb der
Uranfabrik ist außerdem mit zahlreichen hochgefährlichen Urantransporten
von und nach Gronau verbunden.
Auf scharfe Kritik stoßen die jüngsten Pläne des Urenco-Konzerns. Neben
der Gronauer Urananreicherungsanlage sollen ein Lager für alte
Zentrifugen und eine Anlage zur Verarbeitung der Zentrifugen gebaut
werden. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau fordert die sofortige
Stilllegung der Urananreicherungsanlage. „Alte Zentrifugen können dann
zunächst in den bisherigen Anreicherungshallen gelagert werden“ betont
der Arbeitskreis.
Unterstützt werden die vielfältigen Aktivitäten gegen die
Urananreicherungsanlage (Demonstrationen, Ostermärsche,
Unterschriftensammlungen, Blockaden etc.) immer wieder von örtlichen und
überregionalen Initiativen sowie von Umweltverbänden (Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen, Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU), IPPNWu. a. m.).
Gemeinsam mit niederländischen Anti-Atomkraft- und
Friedensorganisationen wird im Dreiländereck NRW – Niederlande –
Niedersachsen auch die sofortige Stilllegung der Uranfabriken in Lingen
(Brennelementeproduktion) und in Almelo (NL, Urananreicherung) gefordert.
Weitere Informationen zum Themenkomplex Uranfabriken und Urantransporte: