Rundschreiben des „ZUG DER ERINNERUNG“ aus November 2015:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) hat uns soeben das nachstehende Schreiben über den Antifaschisten und VVN-BDA-Mitglied Kurt Heiler (http://ak-gewerkschafter.com/?s=kurt+heiler) erreicht.

Es handelt sich um das 8. Rundschreiben an die Zeichner des Appells zugunsten der Jüdischen Gemeinde von Thessaloniki, das der „Zug der Erinnerung e.V. verfasst hat.

Sehr gerne haben wir dieses Rundschreiben zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme direkt auf unsere Homepage und in die Kategorie „ANTIFA“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/antifa/) gepostet. Vielleicht ist die eine oder der andere ja zu einer Spende bereit.

http://www.zug-der-erinnerung.eu/Bilder/buch/cover.jpg

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

RUNDSCHREIBEN:

http://www.zug-der-erinnerung.eu/download/rundschreiben_thessaloniki_11.2015.pdf

„Zug der Erinnerung e. V.

Ausgezeichnet von der EU-Kommission mit dem Golden Stars Award 2010 für aktives bürgerschaftliches Engagement

November 2015

Achtes Rundschreiben an die Zeichner des Appells

zugunsten der Jüdischen Gemeinde von Thessaloniki

Sehr geehrte Damen und Herren, werte Kolleginnen und Kollegen,

liebe Freunde,

seit sechs Monaten warten die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki und der „Zug der Erinnerung“ auf ein Schreiben der Bundesregierung. Die Erben der „Deutschen Reichsbahn“ weigern sich, unsere gemeinsame Forderung nach Rückzahlung der Fahrtkosten für die antisemitischen Massendeportationen zu beantworten. Das Geld wurde den über 50.000

Opfern geraubt, bevor sie von der „Reichsbahn“ nach Auschwitz und Treblinka verschleppt wurden: 89 Millionen Euro in heutiger Währung.

Die Bundesregierung versucht, diese Forderung auszusitzen. Dem Bundestag haben CDU/CSU und SPD auf Nachfrage mitgeteilt, unser gemeinsames Schreiben werde „mit einer, dem Thema gebührenden Sorgfalt behandelt und beantwortet werden“.

* Ein offensichtlich überforderter Regierungsapparat, der seit sechs Monaten nicht in der Lage ist, zumindest den Eingang des sechsseitigen Briefes zu bestätigen?

Um Ausreden sind sämtliche bisherigen Bundesregierungen nie verlegen gewesen. Sie haben alle gehofft, „das Thema“ werde sich „durch Zeitablauf erledigen“, wie es in den internen Korrespondenzen des Auswärtigen Amtes heißt.

Mit solchen Anspielungen auf den absehbaren Tod der letzten Überlebenden operiert auch die gegenwärtige Regierung. Bei Hinterzimmer-Treffen lockt sie die meist greisen Opfer mit „humanitären Gesten“ und will die Verbrechenserbschaft herunterhandeln. Die Bundesregierung weiß, dass die Opfer nur noch wenig Zeit haben, eine moralische und materielle Genugtuung aus Deutschland lebend zu empfangen. Diese geringe Zeit ist das größte Kapital der Bundesregierung, um einer vollständigen Restitution der deutschen Schulden zu entgehen.

*

Deutscher Bundestag, Drucksache 18/5970 vom 10. September 2015.

Antwort der Bundesregierung: Rückerstattung der Fahrtkosten für unter Mitwirkung der Deutschen Reichsbahn

deportierte Nazi-Opfer.

Der Verein ist beim Amtsgericht Montabaur registriert und wird vom Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg als gemeinnützig anerkannt.

Mohrenbach 1

51598 Friesenhagen&

+49 (2297) 1649 & +49 (2297) 1010

+49 (2297) 7248

+49 (171) 190 50 50

E-Mail:

info@zugde.eu

http://zug-der-erinnerung.eu

Zug der Erinnerung e.V., Mohrenbach 1, 51598 Friesenhagen

Seite 2 des Schreibens an die Zeichner des Appells zugunsten der Jüdischen Gemeinde von Thessaloniki

(November 2015)

Um der angeblichen Sorgfalt der Bundesregierung zu entsprechen, hat der „Zug der Erinnerung“ die vergangenen sechs Monate für ein Beweissicherungsverfahren genutzt. Wir wollten dokumentieren, wie das Blutgeld für die Todestransporte tatsächlich in die deutschen Kassen gelangt ist.

Das Beweissicherungsverfahren haben wir Anfang November abgeschlossen.

Wir danken unseren Spendern, ohne die diese Arbeit nicht hätte geleistet werden können.

Und wir danken den griechischen und deutschen Helfern, die in Thessaloniki, Athen, in Berlin und in Frankfurt am Main viele Stunden auf der Suche nach Dokumenten in historischen Archiven verbracht haben.

Die Arbeit war erfolgreich.

Den Behauptungen der Deutschen Bahn AG, Zahlungen aus den millionenfachen Deportationsverbrechen seien bei der „Reichsbahn“ wohl nicht eingegangen**, können wir in Thessaloniki mit Beweisen entgegentreten:

Die staatlichen Eigentümer der „Reichsbahn“ haben sich zwar um die Kassen gestritten, aus denen sie für die Fahrtkosten in Vorleistung treten mussten – aber über die Deckung der Kosten waren sie sich einig:

Die Fahrkarten nach Auschwitz sollten die Juden Thessalonikis mit ihrem geplünderten Vermögen bezahlen.

Nachkriegsdeutschland hat dieses Geld geerbt und enthält es den Opfern seit 1949 vor.

Eine Kurzfassung unserer Dokumentation erhalten die Spender mit diesem Rundschreiben.

Interessierte Zeichner des Appells bitten wir um eine kurze Nachricht, sollten sie im Internet Einsicht nehmen wollen.

Auf der beweissicheren Grundlage der Dokumente wird der „Zug der Erinnerung“ seine Aktivitäten für die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki öffentlichkeitswirksam fortsetzen.

Sollten Sie dabei mithelfen wollen, so freuen wir uns über Ihre Unterstützung.

Sie erhalten eine steuerlich absetzbare Spendenbescheinigung. Spendern, die 50.- Euro und mehr erübrigen können, danken wir mit dem Buch „Der Zug der Erinnerung, die Deutsche Bahn und der Kampf gegen das Vergessen“ (448 Seiten; mit ganzseitigen, teils mehrfarbigen Exponaten aus der Zugausstellung).

Bitte Fügen Sie bei Banküberweisungen

Ihre Postadresse und Mailanschrift

Bei Kreissparkasse Köln

IBAN: DE60 3705 0299 0352 550392

BIC: COKSDE33XXX

Wir werden Sie über unsere nächsten Schritte informieren.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Rüdiger Minow

Vorstandssprecher“

Vgl.: Pressesprecher der Deutschen Bahn AG in der ARD-Dokumentation „Das Kriegserbe der Bahn“ vom 20.10.2014:

Es gibt keine Hinweise, dass tatsächlich auch Geld geflossen ist.

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https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/Zug_der_Erinnerung_20080407-DSCF0388.jpg

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