Protestiert mit gegen die Ermordung des Umweltaktivisten ALDEMAR PARRA GAREIA in Kolumbien!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

sieben erhalten wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) eine wichtige Mitteilung des „Klima!Bewegungsnetzwerk“ über die Ermordung des Parra Garcia (http://klima.blogsport.de/2017/01/19/ermordung-von-aldemar-parra-garcia/), einem Vertreter der Zivilgesellschaft in der Kohleregion Cesar (Kolumbien).

Als AK, der wir in Sachen „UMWELT“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=umwelt) sehr aktiv sind, haben wir diese Mitteilung mit Empörung zur Kenntnis genommen und die komplette Mitteilung darüber zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme und Bedienung auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

http://www.stepmap.de/landkarte/landkarte-kolumbien-karte-politisch-mit-gewaessern-186037.png  https://amerika21.de/files/a21/imagecache/bild_voll/img/2015/glencore_el_hatillo.jpg

(Foto rechts zeigt die Kohlegrube bei El Hatillo aus  https://amerika21.de/analyse/121220/glencore-kolumbien)

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„Klima!Bewegungsnetzwerk“ teilt mit:

https://urgewald.org/artikel/weltweite-ngo-erklaerung-zu-morden

https://urgewald.org/sites/default/files/170123_erklarung_zum_mord_von_aldemar_parra_garcia_final.pdfMit Aldemar Parra García wurde erneut ein Vertreter der
Zivilgesellschaft in der Kohleregion Cesar ermordet. Und erneut geht es
um eine Führungsperson einer Gemeinde. Er setzte sich für faire
Bedingungen bei der Umsiedlung seiner Gemeinde El Hatillo ein – sie muss
den nahen Kohleminen weichen. Die Täter setzten mit der Erschießung von
Aldemar Morddrohungen in die Tat um. Wir sind traurig und erschüttert
und gleichzeitig fest entschlossen den Druck auf deutsche
Energieversorger zu erhöhen. EnBW, RWE, Uniper und Vattenfall dürfen dem
Morden nicht weiter zusehen!Der Tathergang
Am 7. Januar wurde Aldemar Parra von zwei bewaffneten Unbekannten, die
auf einem Motorrad unterwegs waren, auf der Straße von El Hatillo nach
La Loma am hellichten Tag ermordet. Er war ein führender Vertreter der
Gemeinde, aktiver Gewerkschafter und bis vor kurzem angestellt in der
Mine von Colombian Natural Resources (CNR). Parra hinterlässt seine Frau
und drei Kinder.

Der regionale Kontext
Der Mord an Aldemar Parra ist kein Einzelfall. Bedauerlicherweise ist
dieser Mord Teil einer ganzen Welle von Gewalt gegen die
Zivilbevölkerung in Kolumbien und in der Bergbauregion Cesar. Dem
Bericht „Civil society under threat“ zufolge wurden zwischen 2012 und
2016 mindestens 200 zivilgesellschaftliche Akteure in Cesar Opfer von
Drohungen, Angriffen und Morden. Dabei ist hervorzuheben, dass es sich
bei diesen Opfern um soziale Führungspersönlichkeiten handelt, deren
Aktivitäten von bestimmten Teilen der Bevölkerung in der Region Cesar
als bergbaukritisch eingestuft werden. Die meisten dieser Taten werden
von neoparamilitärischen Gruppen begangen oder tragen deren Handschrift.
Diese behaupten, die Interessen der Bergbaufirmen und anderer
Wirtschaftssektoren der Region zu verteidigen.
So wurde beispielsweise bereits letzten September Néstor Iván Martínez,
Vertreter einer afrokolumbianischen Gemeinde ermordet, kurz nachdem er
von einer neoparamilitärischen Gruppe bedroht worden war. Er hatte sich
gegen die Expansion der Kohlegruben der amerikanischen Bergbaufirma
Drummond eingesetzt.
Aldemar Parra war ein Mitglied der Gemeinde El Hatillo, einer ländlichen
Gemeinde die seit 2010 mit drei Bergbaufirmen in einen langwierigen
Zwangsumsiedlungsprozess verstrickt ist. Er war mit mehreren führenden
GemeindevertreterInnen verwandt, die sich kritisch zu einem kürzlich von
den Bergbaufirmen vorgeschlagenem Umsiedlungsplan geäußert hatten.
Seit 2014 berichtete die Gemeinde über eine steigende Zahl an
sicherheitsrelevanten Vorfällen wie beispielsweise Drohungen gegen
Mitglieder der Gemeinde durch Flugblätter, SMS oder Telefonanrufe. Seit
September 2016 berichteten Einwohner von El Hatillo, dass unbekannte,
bewaffnete Männer inder Dunkelheit durch die Nachbarschaft ziehen.
Die Verurteilung des Mordes an Aldemar Parra durch die Kohleunternehmen
Prodeco und Drummond ist ein erster Schritt, aber es sind
weitreichendere Maßnahmen notwendig, um die Gewalt gegen die
Zivilbevölkerung in Cesar effektiv einzudämmen.

Wir fordern die kolumbianische Regierung auf:
• den Mord an Aldemar Parra García nicht als Einzelfall zu betrachten,
sondern ihn im Zusammenhang mit der Welle an Einschüchterungen und
Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Cesar zu untersuchen und
• in Übereinstimmung mit dem Friedensabkommen effektiv gegen Mitglieder
aller illegalen bewaffneten Gruppen, die in der Bergbauregion Cesar
agieren, vorzugehen und sie strafrechtl
ich zu verfolgen.

Wir fordern die Bergbaufirmen auf:
• sich öffentlich von den neoparamilitärischen Gruppen zu distanzieren,
die behaupten im Interesse der Firmen zu handeln und
• sich aktiv dafür einzusetzen, dass die Sicherheit derer, die sich
kritisch zu den Folgen des Bergbaus in Cesar äußern, sichergestellt wird und
• nach wirksamen und gerechten Lösungen zu suchen für die von den Folgen
des Bergbaus betroffene Bevölkerung in der Region. Dies vor allem im
Hinblick auf die Wiedergutmachung der schweren
Menschenrechtsverletzungen der jüngsten Vergangenheit, bedrohter
Lebensgrundlagen sowie ungesunder und unsicherer Arbeitsbedingungen.

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Eintragen in die Liste, leere Mail an: klimabewegungsnetzwerk-subscribe@lists.riseup.net

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