Herr Werner Schell hat uns seinen XXII. NEWSLETTER des Jahres 2023 überstellt!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben hat uns der XXII. NEWSLETTER 2023 des Herrn Werner Schell (http://ak-gewerkschafter.com/?s=werner+schell) erreicht.

(Das Eigenfoto des Werner Schell zeigt selbigen in Aktion.)

Wir haben diesen NEWSLETTER nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „GESUNDHEITSPOLITIK“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/gesundheitspolitik/) archiviert.

Dem Herrn Schell sagen wir wieder ein herzliches Dankeschön.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Herr Werner Schell informiert:

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung

für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland

Werner Schell – Harffer Straße 59 – 41469 Neuss

E-Mail: ProPflege@wernerschell.de

Internet: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

24.08.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich mache hiermit wieder auf einige Texte im Forum von Pro Pflege … aufmerksam (Auswahl):

  • Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein führt am 09.2023 eine Veranstaltung „Long COVID – eine Herausforderung im Versorgungssystem“ durch. Die Teilnahme ist sowohl vor Ort im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf als auch digital als Übertragung im Livestream möglich. … Näheres hier > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=5&t=790

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  • Am 20.09.2023 wird von 14.00 bis 15.30 Uhr, in der DRK-Geschäftsstelle, 41466 Neuss, Veilchenstr. 8, ein Vortrag mit Diskussion zum Thema Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung angeboten. Der Eintritt ist frei! … >>> Infos >>> https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=2&t=786 Die Vortragsveranstaltung am 20.09.2023 wird im Zusammenwirken mit den Lotsenpunkten Allerheiligen /Rosellen und Reuschenberg durchgeführt!

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  • Bewegung und Sport machen nicht nur Spaß, sondern sind auch von klein auf wichtige Bestandteile unseres Lebens. Die neue Broschüre der Stadt Neuss mit dem Titel „Fit im Alltag“ gibt Kindergärten, Grundschulen sowie Eltern Ideen und Anregungen. – Zum Thema ist auch ein Video (4:33 MIn.) abrufbar. … Näheres unter > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=7&t=834

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  • „So gesund lebt Deutschland“ ->  Die DKV und die Sporthochschule Köln untersuchten in diesem Jahr zum siebten Mal das Gesundheits- und Bewegungsverhalten der Deutschen. Die Ergebnisse sind in einem am 14.08.2023 vorgestellten Report nachlesbar: – Prof. Dr. Froböse: „Es sind über neun Stunden, die wir täglich sitzen. Das kann man nicht wirklich schönreden, es ist wirklich dramatisch“. …. Umfängliche Informationen, Report-Download und Audiobeitrag (5 Min.) hier > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=7&t=838

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  • 059 fachärztliche Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern hat der Medizinische Dienst Bund im Jahr 2022 erstellt. In jedem 4. Fall wurden ein Fehler und ein Schaden festgestellt. … Der AOK-Bundeverband fordert mehr Rechte für Patientinnen und Patienten zum Nachweis von Behandlungsfehler. Ein Meldesystem für besonders schwerwiegende Behandlungsfehler erscheint dringend nötig! – Weitere Informationen zum Thema hier … > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=3&t=842

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  • Die von der Bundesregierung auf Antrag des Bundesgesundheitsministers am 16.08.2023 beschlossene teilweise Legalisierung von Cannabis wird die bereits bestehenden Fehlentwicklungen in Deutschland vermehren (> https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=6&t=839 ). Es gibt umfängliche Warnungen dahingehend, dass die Zahl der Drogenkonsumenten und der Missbrauch zunehmen wird. Die Bundesärztekammer (BÄK) bezeichnet die Legalisierungsabsichten als verantwortungslos! Durch die Freigabe werde eine Droge verharmlost, die „nachgewiesenermaßen abhängig macht“ und gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu schweren Entwicklungsschäden führen könne, warnte am 17.08.2023 BÄK-Präsident Klaus Reinhardt. Ordnungsbehörden und Polizei haben bereits erklärt, dass die geplanten Überwachungsmaßnahmen undurchführbar seien. Bundestag und Bundesrat haben nun noch die Möglichkeit, durch entsprechende Beschlüsse die Legalisierung von Cannabis zu verhindern. – Quelle: https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=7&t=126&p=9863#p9863

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  • Wenn Senioren sich das Heim nicht mehr leisten können: -> Immer mehr Pflegebedürftige in NRW können sich nach WDR-Recherchen ihre Heimkosten nicht mehr leisten und müssen staatliche Hilfen beantragen. Gesundheitsminister Laumann fordert jetzt eine Pflegevollversicherung. …. > Beitrag mit Video ( 06,40 Min.) bis 13.08.2028  verfügbar … > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=5&t=23&p=9831#p9831

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  • In den Pflegeheimen herrscht akuter Fachkräftemangel. Manche Pflegeheimbetreiber setzen deshalb auf die Digitalisierung: Überwachung von demenzkranken Menschen per Funktechnik, Telemedizin und dem Einsatz von Robotern. Aber, wie sicher sind die erhobenen Daten? Wird die Pflege dadurch nicht auch entmenschlicht? … > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=4&t=841

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  • Die Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland blickt optimistischer in die Zukunft als 2022. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind bereit, sich für die Gesellschaft zu engagieren (Quelle: Presseinfo der Bertelsmann Stiftung vom 17.08.2023) … > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=7&t=840

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„Die Idee, sein Geschlecht jedes Jahr neu selbst bestimmen zu können,

kann man nur als eine Geschichte aus dem Tollhaus bezeichnen“.

Alexander Dobrindt, stellvertretender Unionsfraktions- und CSU-Landesgruppenchef im Bundestag,

zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz der Ampelregierung (Zitat des Tages in Rheinischer Post vom 23.08.2023).

>>>  Zu den vorstehenden Hinweisen können Texte im Forum aufgerufen werden.

Bitte jeweilige Fundstelle kopieren und in den InternetBrowser übertragen!

Alle Newsletter sind unter folgenden Adressen nachlesbar

2021 > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=7&t=64

2022 > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=7&t=318  <

2023 > https://www.wernerschell.de/forum/2/viewtopic.php?f=7&t=611 <

Mit freundlichen Grüßen

Werner Schell

https://www.facebook.com/werner.schell.7  

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Nur gemeinsam können wir den Kriegswahnsinn stoppen! Deswegen rufen wir als AK mit zur Demonstration nach Düsseldorf für Samstag, d. 26. August 2023 auf!

Die Eskalation des Krieges in der Ukraine wird immer dramatischer!

Vor dem Hintergrund des immer weiter eskalierenden Krieges in der Ukraine

– gerade jetzt werden wieder Waffen in Milliardenhöhe geliefert,

– demnächst Lieferung  von F-19 Jagdbombern aus den Niederlanden und Dänamark,

– täglich sterben fast 1000 ukrainische und russische Soldaten in einer sinnlosen Schlacht,

– wir stehen an der Schwelle zu einem 3. Weltkrieg,

ist unser Protest gegen diesen Wahnsinn nötiger denn je!

Deswegen zeigenwir  Gesicht für den Frieden gegen den Krieg und rufen mit dem FRIEDENSBÜNDNIS NRW wieder zu einem Protest gegen diesen Krieg auf!

Kommt alle heraus am

Samstag, 26. August, 15 Uhr, Düsseldorf, Johannes-Rau-Platz (Apollowiese), Kundgebung und Demonstration: „GEGEN DEN KRIEGSWAHNSINN!“, Redner u.a.: Andrej Hunko, MdB, Aachen, Näheres hier: https://www.friedensbuendnis-nrw.de/aktuelles

Unsere Forderungen nach wie vor:

Waffenstillstand sofort!

Verhandeln statt schießen!

Stopp aller Waffenlieferungen!

Kein Wirtschaftskrieg gegen Russland!

Nur gemeinsam können wir den Kriegswahnsinn stoppen. 

 

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

 

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Und wieder geben wir Euch exakt am heutigen Mittwoch (23.08.2023) unsere AK-TV-TIPPS für die kommende Zeit!

iebe Kolleginnen und Kollegen,

pünktlich zur Wochenmitte präsentieren wir Euch heute als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) wieder unsere AK-TV-TIPPS  (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=ak-tv-tipps) für die kommenden Tage.

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Am DIENSTAG, D. 29. August 2023, 21.45 Uhr, strahlt der TV-Sender

 die Dokumentation mit dem Titel

„REICHSBÜRGER – INNENANSICHTEN“

aus.

Der Klick auf den nachstehenden Link führt Euch direkt auf die entsprechende Programmvorschau.

> https://www.arte.tv/sites/presse/meldungen-dossiers/reichsbuerger-arte-zeigt-dokumentation-ueber-die-wachsende-verfassungsfeindliche-bewegung/?lang=de !

Hier eine Kurzbeschreibung der Sendung:

Eine Dokumentation widmet sich der Organisationsform und den Aktivitäten der sogenannten Reichsbürger, einer stark wachsenden verfassungsfeindlichen Bewegung mit Schwerpunkt in Deutschland. Mehr als ein Jahr lang begleitete der Filmautor Rainer Fromm im Auftrag von ZDF/ARTE die wichtigsten Reichsbürgergruppen und eine offenbar engmaschig vernetzte staatsfeindliche Bewegung. „Reichsbürger – Innenansichten einer extremistischen Bewegung“ steht am Dienstag, 29. August 2023, ab 21.45 Uhr in der ARTE-Mediathek zur Verfügung und wird zeitgleich im TV ausgestrahlt.

Oft sind es sogenannte Querdenker, Esoteriker, Rechtsextremisten und Aussteiger, die zu den Reichsbürgern finden. Nach einem jahrzehntelangen Schattendasein folgen inzwischen immer mehr Menschen ihren Parolen. Seit der Beobachtung durch den Verfassungsschutz ab dem Jahr 2016 hat sich ihre Zahl in Deutschland im Jahr 2023 auf 23.000 Mitglieder mehr als verdoppelt, von denen rund 2.100 als gewaltorientiert gelten.

Im Interview mit ARTE konkretisiert der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Thomas Haldenwang: „Neuerdings nehmen wir erstmals Bestrebungen wahr, die dann tatsächlich auch darüber nachdenken, diesen Staat mit Waffengewalt zu beseitigen.“

Die Reichsbürger bekämpfen den Staat, möchten alte Reiche neu entstehen lassen oder fordern Autonomie. Sie kaufen Schlösser, gründen eigene Betriebe und Wohngemeinschaften – Gegengesellschaften, die dem heutigen Staat den Kampf ansagen. Viele haben gute Berufe und sind zuvor niemals extremistisch aufgefallen.

Die Dokumentation „Reichsbürger – Innenansichten einer extremistischen Bewegung“ (Regie: Saskia Weisheit, Autor: Rainer Fromm, ZDF/ARTE, Rainer Fromm Film, D 2023, 52 Min.) steht ab Dienstag, 29. August, 21.45 Uhr in der ARTE-Mediathek arte.tv und wird zeitgleich auf ARTE ausgestrahlt.

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Am MITTWOCH, D. 30. August 2023, 20.15 Uhr, strahlt der TV-Sender

 die Dokumentationsreihe mit dem Titel

„DIE SS – MACHT UND MYTHOS“

aus.

Der Klick auf den nachstehenden Link führt Euch direkt auf die entsprechende Programmvorschau.

> https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-ss-macht-und-mythos-100.html !

Hier eine Kurzbeschreibung der Sendung:

Einst eine unbedeutende Wachtruppe, galt die „Schutzstaffel“ bald als Nazi-Elite und war Hitlers wichtigstes Machtinstrument. Ihr menschenverachtendes Weltbild lässt Hunderttausende zu Tätern werden.

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Am FREITAG, D. 01. September 2023, 20.15 Uhr, strahlt der TV-Sender

das Drama unter dem Titel

„LAUF, JUNGE, LAUF“

aus.

Der Klick auf den nachstehenden Link führt Euch direkt auf die entsprechende Programmvorschau.

> https://tvheute.at/3sat-programm/sendung/lauf-junge-lauf-film_164203260 !

Hier eine Kurzbeschreibung der Sendung:

Der neunjährige Srulik entflieht aus dem Warschauer Getto. In seinem täglichen Überlebenskampf begegnen ihm wohlgesinnte Helfer, aber auch solche, die sich als Verräter entpuppen. Um zu überleben, muss er seine jüdische Identität geheim halten und sich als polnisch-katholisches Waisenkind ausgeben. Als er nach Kriegsende, mit neuer Identität, ein Zuhause findet, glaubt er sich am Ziel seiner Wünsche. Doch alles Verdrängte holt ihn wieder ein. Srulik ist neun Jahre alt, als ihm gerade noch rechtzeitig die Flucht aus dem Warschauer Getto gelingt. Um den deutschen Soldaten zu entkommen, flieht er in ein riesiges und unwegsames Waldgebiet. Auf sich allein gestellt muss er lernen, in der Wildnis zu überleben. Da er von einem unerschütterlichen Überlebensinstinkt getrieben wird, übersteht er die ersten Monate seiner Flucht. Aber die eisige Kälte des Winters und die unerträgliche Einsamkeit treiben den Jungen in die Zivilisation zurück. Doch es ist schwierig, die Menschen zu erkennen, denen er trauen kann. Als er eines Tages an die Tür der Bäuerin Magda Janczyk klopft, deren Mann und Söhne sich den Partisanen angeschlossen haben, lernt Srulik die wohl wichtigste und zugleich schmerzlichste Lektion, um zu überleben: Magda bringt ihm bei, seine Religion und damit auch seine Identität zu verleugnen und sich fortan als katholischer Waisenjunge Jurek auszugeben. Auf seiner dreijährigen Flucht durch das besetzte Polen bleibt die Angst vor Entdeckung sein ständiger Begleiter. Nur dadurch, dass Srulik immer stärker mit seiner falschen Identität verschmilzt und seine wahre Herkunft immer mehr verdrängt, gelingt ihm das Unmögliche: den Wahnsinn dieser Zeit zu überstehen. „Lauf, Junge, lauf“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Jugendromans des israelischen Autors Uri Orlev, basierend auf dem Schicksal von Yoram Friedman, der heute in Israel lebt. Mit großer erzählerischer Kraft zeichnet Pepe Danquarts so erschütterndes wie lebensbejahendes Kriegsdrama ein Kinderschicksal in einer unmenschlichen Zeit. Redaktionshinweis: 3sat zeigt „Lauf, Junge, lauf“ anlässlich des Anti-Kriegs-Tags am 1. September. Aus demselben Anlass folgt um 22.25 Uhr der Spielfilm „Die Brücke am Kwai“

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Wenn bei Euch Interesse an der einen oder anderen Sendung besteht, so bitten wir um Vormerkung, denn wir werden die Sendetermine auf unserer Homepage nicht wiederholen.

 

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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WeMove.EU hat eine Kampagene zur Rettung der Oder gestartet! Macht bitte ALLE mit!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) Haben wir eine Kampagne von WeMove.EU (http://ak-gewerkschafter.com/?s=wemove.eu) zur Rettung der Oder erhalten.

Diese haben wir zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme und Bedienung nachstehend auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „KAMPAGNEN“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/kampagnen/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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WeMove.EU informiert:

Hallo Manni Engelhardt,

Die Oder ist einer der letzten naturnahen Flüsse in Europa – ein lebendiges Wesen, ständig in Bewegung, dynamisch und wild. Sie kann ihr eigenes Wasser von Verunreinigungen befreien. Aber die polnische Regierung hat sie dieser Macht beraubt.

Im letzten Sommer verendeten Millionen von Fischen und anderen Lebewesen in der Oder. [1] Das gesamte Ökosystem des Flusses wurde gestört.

Jetzt gibt es wieder viele tote Fische in Gewässern, die mit der Oder verbunden sind. [2]

Wenn sich nichts ändert, kann sich die Katastrophe des letzten Jahres wiederholen. Aktivist*innen in Polen fordern seit Langem mehr Schutz für das wichtige Ökosystem. Aber die polnische Regierung ignoriert ihre Forderungen und verstößt weiter gegen EU-Recht. [3]

Die Menschen hinter diesem Appell haben sich mit der Europäischen Kommission getroffen und eine formelle Beschwerde eingereicht. [4] Aber die EU reagiert nur langsam – viel zu langsam, um eine weitere Katastrophe zu verhindern. Bis heute haben sich die Fischbestände in der Oder nicht von dem Massensterben erholt.

Es ist Zeit, dass wir eingreifen manni. Wir wollen den Verantwortlichen in der EU zeigen, dass wir uns um die Oder sorgen. Nicht nur in Polen, sondern in ganz Europa. So können wir die Chancen erhöhen, dass sie sofort handeln. Schließen Sie sich der internationalen Bewegung an, um die Oder zu retten!

Ja, ich will unsere Flüsse verteidigen!

Wie alle wilden Flüsse hatte auch die Oder früher eine unglaubliche Fähigkeit zur Selbstreinigung. Aber sie hat diese Kraft nicht mehr, weil die polnische Regierung große Teile des Flusses zubetoniert – und nichts gegen die Einleitung von Schadstoffen tut.

Wir wollen diese Zerstörung stoppen. Wenn das Ökosystem der Oder geschützt und wiederhergestellt wird, können wir kostbare Lebensräume für geschützte und bedrohte Arten erhalten. Und die Oder kann sich wieder selbst reinigen und so lebendig werden, wie sie es einmal war.

Doch die polnische Regierung setzt ihren zerstörerischen Kurs fort, um Konzernen die Taschen zu füllen. Sie hat ein Projekt genehmigt, das die gesamte Oder in einen betonierten Kanal verwandeln würde, ohne die Auswirkungen auf die Umwelt ausreichend zu prüfen. [5]

Dieser Plan gefährdet zahlreiche polnische und deutsche Schutzgebiete. Damit steht unser gemeinsames europäisches Naturerbe auf dem Spiel!

Jetzt muss die EU eingreifen. Sie muss Polens Regierung daran hindern, gegen die EU-Gesetze zum Schutz der Natur zu verstoßen! Wenn die Verantwortlichen in der EU einen massiven Aufschrei ihrer Wähler*innen in ganz Europa erleben, werden sie uns nicht ignorieren können. Also, manni, helfen Sie mit, diesen wertvollen Fluss zu verteidigen!

Ja, ich setze mich für die Oder ein

Mit Liebe für unsere Flüsse,

Olga Iskra (Warschau), Giulio Carini (Rom) und Virginia López Calvo (Madrid)
für das gesamte WeMove Europe Team

PS: Wir haben schon oft Appelle wie diesen unterstützt, die von lokalen Gruppen mithilfe unseres YouMove Europe-Tools ins Leben gerufen wurden – und gewonnen! Mit unserer Macht von unten konnten wir in Teneriffa einen geplanten Megahafen stoppen, der ein wichtiges Meeresschutzgebiet bedrohte. [6] Wir können auch die wertvolle Oder retten! Unterzeichnen Sie den Appell!

Referenzen:
[1] Lesen Sie den EU-Bericht über die Oder-Katastrophe:
https://environment.ec.europa.eu/news/oder-river-report-2023-02-17_en
[2] https://oko.press/zlote-algi-juz-zabijaja
https://opolska360.pl/sniete-ryby-w-januszkowicach-wylowiono-okolo-200-sztuk/
[3] https://szczecin.wyborcza.pl/szczecin/7,34939,29561414,marek-grobarczyk-obraza-sad-i-ignoruje-orzeczenie-nsa-chodzi.html
[4] https://eko-unia.org.pl/stop-niszczeniu-odry-zlozylismy-skarge-do-ke/
[5] https://www.teraz-srodowisko.pl/aktualnosci/regulacja-odra-skarga-ke-renaturayzacja-12688.html
[6] Citizens Plattform ‚No al Puerto de Fonsalía‘ auf YouMove Europe: Handeln Sie für HOPE! Kein neuer Mega-Hafen auf Teneriffa

You Move Europe ist eine Online-Aktionsplattform, mit der Sie sich für ein ökologisch und sozial gerechteres und demokratischeres Europa einsetzen können. Wir geben Ihnen mit You Move Europe das Werkzeug in Ihre Hand. Falls Sie eine Idee haben, wie Europa verbessert werden kann, hilft Ihnen You Move Europe diese umzusetzen. Petitionen auf dieser Plattform werden von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Bürgern initiiert und durchgeführt. WeMove Europe hostet diese Petitionen, die im Einklang mit unseren Werten stehen, aber nicht zwangsläufig von WeMove Europe mitgetragen werden. Wenn Sie sich abmelden wollen, klicken Sie bitte hier.

WeMove Europe SCE mbH | Planufer 91 Berlin | www.wemove.eu/de | Datenschutzerklärung

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Heute veröffentlichen wir den 26. ordentlichen NEWSLETTER 2023 des Kollegen Harald Thomé auf unserer Homepage für Euch!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben hat uns als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) der 26. ordentliche NEWSLETTER 2023 des Kollegen Harald Thomé (http://ak-gewerkschafter.com/?s=harald+thom%C3%A9) erreicht.

  (Foto: Regine Blazevic)     

Wir haben diesen NEWSLETTER zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme und Bedienung auf unsere Homepage gepostet und in den Kategorien „HARTZ IV“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/hartz-iv/) und „SOZIALPOLITIK“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/sozialpolitik/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Thomé Newsletter 26/2023 vom 20.08.2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

mein heutiger Newsletter zu folgenden Themen: 

1. Bundesamt für Statistik: Armut oder soziale Ausgrenzung bedrohen ein Viertel der Kinder und Jugendlichen – Anteil in zwei Drittel aller EU-Staaten niedriger als in Deutschland
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Eine Meldung, die aufrütteln muss: Aus einer PM des Statistischen Bundesamtes vom 26.7.2023 geht hervor: „Armut ist ein mehrdimensionales Phänomen und kann sich nicht nur in finanziellen, sondern auch in sozialen Faktoren niederschlagen. Im Jahr 2022 war knapp jede oder jeder vierte (24,0 %) unter 18-Jährige in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
Im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) lag das Risiko für Armut oder soziale Ausgrenzung für Kinder und Jugendliche in Deutschland 2022 mit 24,0 % nur knapp unter dem Durchschnitt: EU-weit waren im vergangenen Jahr 24,7 % der unter 18-Jährigen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dennoch war der Anteil der armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Kinder und Jugendlichen in gut zwei Drittel aller EU-Staaten niedriger als hierzulande.“
Mehr: https://t1p.de/c76n1

Auf ein Wort: Ich werde immer wieder wahnsinnig, wenn ich solche Zahlen lese. Besonders wahnsinnig werde ich über diese Friedhofsruhe hier im Land. Die Menschen müssen aufstehen gegen diese Politik, die nur noch auf Profitmaximierung basiert. Aufstehen gegen Sozialkürzungen, für ein auskömmliches Leben aller Menschen, gegen den konstanten Abbau demokratischer Rechte, gegen rechte Mobilisierung und einen Rechtsruck in Gesellschaft und Politik. Und vor allem auch gegen die weitere Zerstörung der Umwelt und Erde. Die Folgen dessen bekommen alle mittlerweile hautnah zu spüren.
Gestern stand bei einer Demo gegen Rechtsextreme in Wuppertal auf einem Transparent: Nazis hatten wir schon mal. War Kacke!
Das muss auch angegangen werden. Wir müssen rechten Mobilisierungen entgegengetreten treten. Hier, jetzt und immer wieder!

2. Kinderarmut II: Gutachten zur Kindergrundsicherung: Wer bei den Kindern spart, zahlt später drauf
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Die Studie zeigt, dass die gesellschaftlichen Folgekosten von Kinderarmut vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung und sozialer Teilhabe viel stärker diskutiert werden müssen. (…) Die Kurzexpertise, die DIW Econ, eine Beratungstochter des DIW Berlin, im Auftrag der Diakonie Deutschland erstellt hat, stellt umfassend das Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland dar und erörtert die gesellschaftlichen Folgekosten in den Bereichen Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe. Darüber hinaus zeigt die Kurzexpertise auf, welche Effekte eine Erhöhung der monetären Hilfen für Kinder in armen Haushalten auf das Armutsrisiko der Betroffenen hätte.

„In der Diskussion über die Kindergrundsicherung dürfen nicht nur die kurzfristigen Sparzwänge im Bundeshaushalt eine Rolle spielen. Wir müssen auch über die mittel- und langfristigen Belastungen für Staat und Steuerzahler sprechen, die sich zwangsläufig ergeben, wenn wir nicht frühzeitig in alle Kinder investieren“

Alle wichtigen Informationen und die Studie dazu auf der Seite der Diakonie: https://t1p.de/ng4xj

weitere Infos auf Labournet: https://t1p.de/j4chf

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Berufsbetreuer/in werden?!

Seit Januar 2023 müssen Berufsbetreuer/innen vor dem Start als solche ihre Sachkunde (Qualifikation) nachweisen.

Die Sachkundelehrgänge und -module von Betreuer/innen-Weiterbildung sind offiziell nach § 8 BtRegV zertifiziert und damit bundesweit anerkannt.

Unsere Lehrgänge

  • sind praxisnah aufgebaut und
  • bieten den Teilnehmer/innen viel Raum für eine selbstständige Erarbeitung & Übung der Inhalte,
  • unter der professionellen Anleitung von 14 fachspezialisierten & hochqualifizierten Dozent/innen! •
  • sind berufsbegleitend,
  • finden in Präsenz (Münster) & Online statt,
  • werden jeweils halbjährlich (4 Lehrgänge pro Jahr) angeboten,
  • bieten eine hohe Flexibilität und sind Ihren Bedürfnissen angepasst,
  • bieten zudem Kontinuität
  • und eine der Qualität angepasste und angemessener Preisgestaltung.

Mehr Informationen:

www.betreuer-weiterbildung.de oder telefonisch 0251/526287.

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3. Schärfste Sozialkürzung in Arbeit: zum Entwurf eines Haushaltsfinanzierungsgesetzes
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Das Bundesministerium für Finanzen hat vorletzte Woche kurzfristig einen Referentenentwurf für ein Haushaltsfinanzierungsgesetz vorgelegt. Der Referentenentwurf enthält in 44 Artikeln weitreichende Änderungen an Steuergesetzen, die mit Mindereinnahmen und Mehrausgaben in Höhe von etwa 6,6 Milliarden Euro einhergehen würden. Damit drohen weitere drastische Kürzungen sozialer Leistungen. Dies würde soziale Dienste und Einrichtungen in Bund, Ländern und Kommunen hart treffen.

Das Bundesfinanzministerium hatte weniger als 24 Stunden für eine Verbändebeteiligung vorgesehen. Von einem echten Beteiligungswillen kann in einem solchen Verfahren keine Rede sein. Der Paritätische hat seine Kritik nun in einer eigenen Stellungnahme formuliert.

Der Entwurf des Haushaltsfinanzierungsgesetzes enthält Regelungen, von denen besonders einkommensstarke Personen zusätzlich profitieren. Dazu zählt auch, dass Ausgaben des Bundeshaushaltes um den Preis einer deutlich schlechteren Unterstützungsstruktur, wie etwa bei der geplanten Verlagerung der Zuständigkeiten für die Arbeitsvermittlung von unter 25-Jährigen, auf die Beitragszahler in den Sozialversicherungen verschoben werden.

Dazu die Stellungnahme des Paritätischen: https://t1p.de/qg09o

4. Sozialrecht Justament 08/2023 zur Erreichbarkeitsverordnung
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Der Kollege Bernd zerlegt in seinem aktuellen Sozialrecht Justament die neuen Regeln der Erreichbarkeitsverordnung im Detail. Dieses gibt es hier zum Download: https://t1p.de/0e77b

5. Hochgerechnete Regelsatzberechnung im Jahr 2024
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Das Portal HartzIv.org hat mal die zu erwartende Regelsatzänderung für das Jahr 2024 hochgerechnet. Die Infos und Quellen gibt es hier: https://t1p.de/331j6

Die kommenden Regelleistungen sind weiterhin deutlich zu wenig, erforderlich ist eine Erhöhung entsprechend der Berechnung der Paritätischen Forschungsstelle auf 725 EUR, bzw. mit entsprechender Anpassung. Als erster möglicher Schritt ist die Haushaltsenergie aus den Regelleistungen rauszunehmen und in die Unterkunftskosten einzufügen.

6. Online Veranstaltung des Menschenrechtsinstitutes: Am 29. Sept. „Mit Menschenrechten Brücken bauen – Politische Bildung in Transformationsprozessen“
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Wachsende Demokratieskepsis, rechte Narrative und Verschwörungserzählungen fordern die Gesellschaft nicht erst in jüngster Zeit heraus. Sie begleiten Bildungsprozesse im Grunde seit 1945, wenn auch mit wechselnden Rahmenbedingungen und mit sehr unterschiedlich geführten Diskursen.

Gesellschaftliche Transformationsprozesse wie die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die daraus resultierende Energiekrise sowie Inflation beeinträchtigen das Leben und begünstigen menschenverachtende Einstellungen in der Gesellschaft. So sind auch stärker Stimmen zu hören, die die Begrenzung der Zuwanderung fordern. Rassistische Hetze gegen Geflüchtete nimmt wieder Fahrt auf, die Grenzen des Sagbaren verschieben sich. Es bleibt weiterhin notwendig, Lehren aus der Geschichte zu ziehen und sich für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt einzusetzen. Gleichzeitig gibt es Erfolge durch das unermüdliche Engagement von Betroffenen und Zivilgesellschaft.

Wie können Bildungsakteur*innen auf diese gesellschaftlichen Veränderungen und Transformationsprozesse konstruktiv antworten?

 Onlineveranstaltung am 29. Sept. von 9:30 – 16 Uhr
Mehr Infos: https://t1p.de/znezk

Wegen der herausgehobenen Brisanz des Themas und Bedeutung ist es mir ein Anliegen auf diese Veranstaltung explizit hinzuweisen.

7. Praktikumsplatz bei Tacheles in Wuppertal ab sofort frei
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Rechte von Armen stark zu machen und einen Einblick in die Sozialberatung (Schwerpunkt SGB II – Bürgergeld und SGB XII – Sozialhilfe) zu erhalten.

Gerne können auch Nicht-Studierende bei uns ein Praktikum machen oder mitarbeiten.

Über Tacheles e.V.

Der Verein Tacheles redet Tacheles, wenn es um die Rechte sozial benachteiligter und Erwerbsloser Menschen geht. Seit fast 30 Jahren macht der Verein auf Prozesse sozialer Ausgrenzung sowie die Einschränkung der Rechte „Armer“ aufmerksam und formuliert im Namen der Betroffenen Forderungen an verantwortliche Stellen. Gegründet wurde der Verein 1994 als Selbsthilfeinitiative von Betroffenen für Betroffene.

Durch seine erfolgreiche Arbeit und klare Positionierung auf der Seite von Leistungsbeziehenden hat es Tacheles zu bundesweiter Bekanntheit und Anerkennung gebracht.

Neben der politischen Arbeit ist es dem Verein auch wichtig, an der Basis zu arbeiten.

Deshalb führen wir Sozialberatung mit Schwerpunkt SGB II (Bürgergeld / Hartz IV) und SGB XII (Sozialhilfe) durch. Auch hier streitet Tacheles für die Rechte von Betroffenen und hilft, die Leistungsansprüche durchzusetzen.

Wir bieten

– Mitarbeit in einem tollen Team
– Kollegiale Beratung und Hilfe
– intensive Einarbeitung und Fortbildungen im Bereich SGB II und XII
– Flexible Arbeit vor Ort und von zu Hause (wenn gewünscht) sowie Raum eigene Ideen und Projekte umzusetzen
– Vergütung in Form einer Ehrenamtspauschale

Das solltest Du mitbringen

– Zeit und Lust für die Rechte von Menschen zu streiten
– Empathie und soziale Kompetenz
– Teamfähigkeit und Fähigkeit zum eigenverantwortlichen und strukturierten Arbeiten
– Motivation eigene Ideen einzubringen und umzusetzen
– Kenntnisse im Umgang mit Computern und Office sind von Vorteil

Lust, mehr zu erfahren?

Dann melde dich per E-Mail an info@tacheles-sozialhilfe.de

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Weitere wichtige Informationen inklusive Impressum dieses NEWSLETTERS könnt Ihr nach dem Klick auf den hier stehenden Link bei

aufrufen und nachlesen.

> https://www.tacheles-sozialhilfe.de/newsticker/thome-newsletter-26-2023-vom-20-08-2023.html !

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Kollege Wolfgang Erbe informiert: „Der Kapitalismus ist sein eigener Totengräber – auch in ehemals sozialistischen Ländern – VR China!“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis AK haben wir einen hochinteressanten Beitrag des Kollegen Wolfgang Erbe (http://ak-gewerkschafter.com/?s=wolfgang+erbe) zum Thema

„Der Kapitalismus ist sein eigener Totengräber – auch in ehemals sozialistischen Ländern – VR China“

erhaltenb, den wir nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet haben.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Kollege Wolfgang Erbe informiert:

Der Kapitalismus ist sein eigener Totengräber – auch in ehemals sozialistischen Ländern – VR China

Immobilienkonzerne vernichten Milliarden Volksvermögen das die Arbeiter*Innenklasse an Wert geschaffen hat

Dokumente der KP Chinas im Kampf gegen den Wind von rechts, den modernen Revisionismus und schließlich dem Sieg des Klassenfeindes

https://laogairesearch.org/archives/sample-cases-of-defecting-to-the-enemy/

https://laogairesearch.org/archive-database/

http://ak-gewerkschafter.com/?s=wolfgang+erbe+china

Ein Land zwei Systeme?

https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Land,_zwei_Systeme

Aus der Traum: Chinas Immobiliengigant „Evergrande“ ist pleite

Einige Analysten vergleichen die Situation von „Evergrande“ mit der von „Lehman Brothers“, deren Seifenblase geplatzt war und die globale Krise von 2008 ausgelöst hatte. Andere sind der Meinung, dass der chinesische Wohnungsbausektor vom Rest der Welt ziemlich isoliert sei und sich die Auswirkungen auf den Weltmarkt in Grenzen hielten. Außerdem bestehe die Möglichkeit, dass Peking eingreift, um dieses riesige Unternehmen zu retten. Bereits seit 2021 ist Evergrande Ziel von Hunderten von Gläubigerklagen.

Evergrande ist nicht das erste (nur das bisher größte) chinesische Bauunternehmen, das in Konkurs geht. Erst vor wenigen Tagen verpasste der Immobilienriese „Country Garden“ seine Anleihezahlungen und warnte vor Verlusten in Milliardenhöhe. Die Aktien des Unternehmens stürzten daraufhin ab.

https://de.euronews.com/2023/08/19/aus-der-traum-chinas-immobiliengigant-evergrande-ist-pleite

China

Überall im Land gibt es Geisterstädte, für deren Fertigstellung das Geld fehlt. Leidtragende sind die Käufer, die oft ihre ganzen Ersparnisse in eine unfertige Wohnung gesteckt haben

Evergrande meldet in den USA Konkurs an – Chinas Immobilienkrise verschärft sich weiter. Währenddessen droht schon die nächste Pleite.

Insgesamt hat der Konzern mit Sitz im südchinesischen Shenzhen Verbindlichkeiten von 335 Milliarden US-Dollar angehäuft. Der spektakuläre Fall von Evergrande, einst der zweitgrößte Bauentwickler Chinas, ist nur die jüngste in einer endlosen Reihe von Hiobsbotschaften, die derzeit an die Öffentlichkeit gelangen. Zuletzt ist auch der – noch vor wenigen Monaten als ökonomisch solide geltende – Bauentwickler Country Garden in die Negativschlagzeilen geraten.

https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article239219597/evergrande-china-krise-immobilien-wirtschaft.html

Evergrande Group

Die Evergrande Group (chinesisch 恒大集团, auch China Evergrande Group 中国恒大集团, vormals Hengda Group[2]) ist gemessen am Umsatz das zweitgrößte Immobilienunternehmen in China.[3][4] Es verkauft und entwickelt Wohnungen hauptsächlich an Bewohner mit höherem und mittlerem Einkommen. Der Sitz des Unternehmens ist in Shenzhen (Guangdong), wobei die Holdinggesellschaft jedoch auf den Cayman Islands eingetragen ist.[5]

Mitte 2021 geriet das Unternehmen durch eine hohe Verschuldung in Schieflage: Zum 30. Juni 2021 wies das Unternehmen Verbindlichkeiten in Höhe von 1,96 Billionen Renminbi (248,2 Mrd. Euro) aus.[6] Infolgedessen kam es zu einem Kurseinbruch seiner Aktien. Am 17. August 2023 beantragte das Unternehmen in den USA Gläubigerschutz nach Artikel 15 des US-Insolvenzrechts, der Schuldenberg beträgt mittlerweile 2,4 Billionen Renminbi (300 Mrd. Euro).[7][8]

https://de.wikipedia.org/wiki/Evergrande_Group

https://www.finanzen.net/aktien/china_evergrande_group-aktie

Country Garden

Es ist ein Riese, der wankt: Country Garden galt lange als größter Immobilienentwickler Chinas, stand in der Liste der umsatzstärksten Unternehmen der Welt vor Siemens, die Großaktionärin war die reichste Frau Asiens. Als der Konkurrent Evergrande schon in Schieflage war, galt Country Garden noch als solide. Doch jetzt kann der Konzern Zahlungen nicht bedienen, knapp drei Wochen bleiben noch, dann droht die Zahlungsunfähigkeit.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/chinesischer-immobilienmarkt-country-garden-nur-spitze-des-eisbergs-19109845.html#void

Immobilienentwickler Country Garden fliegt nach Turbulenzen aus Hang Seng Index

Einer der größten Immobilienentwickler Chinas steht unter Druck. Nun wird die Aktie des Unternehmens aus einem der wichtigsten asiatischen Indizes gestrichen.

Düsseldorf Country Garden, einer der größten Immobilienentwickler Chinas, wird aus dem Hongkonger Hang Seng Index gestrichen. Das teilte Hang Seng Indexes am Freitag mit. Anlass ist die übliche, vierteljährliche Überprüfung der Indizes.

An die Stelle von Country Garden tritt das Pharmaunternehmen Sinopharm. Die Änderung gilt ab dem 4. September. Der Hang Seng Index ist der führende Aktenindex in Hongkong und gilt als eine der wichtigsten Benchmarks in Asien.

Country Garden steht derzeit unter Druck: Bereits in der vergangenen Woche teilte der Konzern mit, für die erste Jahreshälfte einen Nettoverlust von 7,6 Milliarden Dollar zu erwarten. Den Handel mit einem Teil seiner Anleihen ließ das Unternehmen stoppen. In einer Pflichtmitteilung entschuldigte sich der Konzern dafür, dass er das Ausmaß der Krise nicht frühzeitig erkannt und nicht früher Gegenmaßnahmen eingeleitet habe.

https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienentwickler-country-garden-fliegt-nach-turbulenzen-aus-hang-seng-index/29340534.html

Immobilienbranche steckt in der Krise

Chinesischer Immobilienriese zahlungsunfähig: Das könnte auf Deutschland zukommen

Chinas Immobilien-Giganten Evergrande und Country Garden stehen auf der Kippe. Globale Finanzmärkte bringt das in Sorge. Das sagen Experten über eine Ansteckungsgefahr auf die deutsche Wirtschaft.

Berlin. Evergrande ist das am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen der Welt. Am Donnerstag erklärte sich der Konzern in den USA für zahlungsunfähig. Wie der Finanzdienst Bloomberg und andere US-Medien unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichteten, beantragte der chinesische Konzern in New York City Gläubigerschutz nach Kapitel 15. Laut amerikanischem Insolvenzrecht können damit ausländische Unternehmen vor Klagen von US-Gläubigern geschützt werden. Die Evergrande Group ist am Umsatz gemessen das zweitgrößte Immobilienunternehmen in China.

Dass die privaten Bauträger Evergrande und Country Garden niedergehen, komme angesichts ihrer hohen Schuldenlast nicht unerwartet, sagt Jesch auf RND-Anfrage. „Sowohl die Stimmung der Hauskäufer als auch die der Investoren ist derzeit sehr fragil und die Abwärtsrisiken greifen auch auf den Sektor der Treuhandfinanzierungen in Verbindung mit Vermögensverwaltungsprodukten über“, bewertet der Geschäftsführer die aktuelle Lage in China.

Auswirkungen auf deutschen Außenhandel erwartet

https://www.rnd.de/politik/evergrande-insolvent-was-bedeutet-das-fuer-deutschland-LC6HUFDU4ZB5XCFIBO46QVF6TY.html

Country Garden Holdings
碧桂園

https://de.wikipedia.org/wiki/Country_Garden

https://www.countrygarden.com.cn/home

Yang Huiyan  杨惠

https://www.bannedbook.org/bnews/finance/20230816/1920615.html

Chinesische Börsenspekulantin

Im Jahr 2021, aufgrund des chinesischen Immobilienbooms, war Yang Huiyan die reichste Frau Asiens. Als Mehrheitsaktionärin des größten Immobilienentwicklers des Landes, Country Garden, war sie etwa 30 Milliarden Dollar wert.

Zwei Jahre später hat sich die überwiegende Mehrheit dieses Vermögens verflüchtigt. Eine Immobilien-Liquiditätskrise, die bereits Dutzende von Country Gardens Gleichaltraten getroffen hat, bedroht nun das Geschäft, das ihr Vater vor drei Jahrzehnten gegründet hat.

Die Aktien des Unternehmens haben allein im vergangenen Monat fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Der Entwickler hat Ende Juli eine Börsenplatzierung in letzter Minute gekündigt und Anfang August Zahlungen für seine Auslandsschulden verpasst. Am Montag setzte sie den Handel mit mehreren seiner Festland-Anleihen aus, was die globalen Sorgen über Chinas Immobiliensektor und die angeschlagene Wirtschaft erneuerte.

Die kommenden Wochen werden nicht nur für das Unternehmen, das Verbindlichkeiten von fast 200 Milliarden Dollar hat, sondern auch für Yang und ihre Familie ein entscheidender Test sein. Bei anderen großen zusammengebrochenen Entwicklern sind die Vermögenswerte der Gründer bei langwierigen Umstrukturierungsverhandlungen unter die Lupe genommen worden.

Die Rolle der chinesischen Regierung, die in den letzten Jahren versucht hat, die Ungleichheit durch eine „gemeinsame Wohlstands“-Kampagne zu verringern und die Immobilienentwicklungsbranche zu zügeln, wird auch entscheidend sein, um das Schicksal des Country Garden zu bestimmen. Für die Familie dahinter unterscheidet sich das politische Klima jetzt deutlich von einer früheren Ära der schnellen Urbanisierung, die einen riesigen Reichtum schuf.

„Der Privatsektor und diese Personen sind in vielerlei Hinsicht weitgehend aus dem Blickfeld verschwunden“, sagte Fraser Howie, ein unabhängiger Experte für chinesisches Finanzwesen. „[Die Regierung] hat einige der Exzesse gezügelt. Die Schrift ist schon lange an der Wand.“

Yang wurde 1981 geboren, ein Jahrzehnt bevor ihr Vater Yang Guoqiang den Country Garden in der südlichen Provinz Guangdong gründete. Als Teenager nahm sie laut inländischen Medienberichten häufig an Firmentreffen teil und studierte an der Ohio State University.

Als Country Garden 2007 in Hongkong notiert wurde, überwies ihr der Vater die meisten seiner Anteile, was sie zur reichsten Frau des Landes machte. Das Unternehmen wurde mit Tausenden von Projekten im ganzen Land Chinas größter Entwickler und intelligent gekleideten Mitarbeitern, die Immobilien mit fein geschliffenen Verkaufstechniken verkauften.

Yang, der davor zurückweist, öffentlich zu sprechen, wurde im März dieses Jahres Vorsitzender des Unternehmens, zu einer Zeit, als Chinas Immobilienkrise seit 18 Monaten nach dem Zahlungsausfall von Evergrande, dem weltweit am höchsten verschuldeten Entwickler, seit 18 Monaten tobte.

Laut lokalen Medienberichten über ein Firmentreffen im März versuchte sie, die Wahrnehmung von Country Garden als Familienunternehmen zu zerstreuen, und erzählte von einer Diskussion mit ihrem Vater, nachdem sie aus den USA zurückgekehrt war, wie das Unternehmen sich auf breitere Talente aus der Gesellschaft verließ.

In seinem Hauptquartier in Foshan, einer Stadt in der Provinz Guangdong, wurden sowohl der ehemalige Stuhl als auch seine Tochter oft in zwei Maybach-Autos herumgejagt, die vor dem Gebäude geparkt waren, so ein ehemaliger und ein aktueller Mitarbeiter.

„Ich weiß nicht, ob es einschüchternd oder inspirierend ist“, sagte der ehemalige Mitarbeiter. Die Mitarbeiter des Unternehmens waren „sehr motiviert zu glauben, dass der Beitritt zu diesem Unternehmen mich innerhalb von fünf bis zehn Jahren reich machen wird, solange ich ein Projekt bekommen kann“, fügte die Person hinzu.

Yang war bis vor kurzem auch der größte Anteilseigner von Country Garden Services, einem separaten Unternehmen, das Einnahmen aus der Verwaltung von Mehrfamilienhäusern generiert.

Ende Juli, am selben Tag, an dem Country Garden eine Gewinnwarnung ausgab, spendete Yang etwa 20 Prozent des Dienstleistungsunternehmens im Wert von fast 1 Milliarde Dollar an eine in Hongkong registrierte Stiftung, die nur Wochen zuvor von Yang Ziying, ihrer jüngeren Schwester, als gemeinnützige Einrichtung gegründet wurde.

Laut einem Unternehmen, das eingereicht hat, wurde die Spende für wohltätige Zwecke geleistet, einschließlich der Unterstützung gefährdeter Gruppen, der Finanzierung von Katastrophenhilfe und der Förderung der ländlichen Wiederbelebung auf dem chinesischen Festland.

Der Zeitpunkt der Spende, die eine Woche vor dem Verpassen von Anleihezahlungen kam, wurde von einigen Analysten und Investoren als möglicher Versuch interpretiert, die Aktien abzusichern. Dienstleistungsarme anderer Entwickler haben wichtige Rollen bei Umschuldungen gespielt, wie Evergrande, die diese Woche in New York Konkurs angemeldet haben.

Cindy Li, Analystin bei Citi, deutete an, dass der Schritt durch „karitative, familiäre Vermögensumverteilung, Erbschaft und Risiko-Segregation-Zwecke“ motiviert sei, und stellte fest, dass wohltätige Spenden durch die gemeinsame Wohlstandspolitik der chinesischen Regierung gefördert werden.

Die derzeitige Mitarbeiterin des Country Garden sagte der Financial Times, dass, wenn Regierungs- oder Wirtschaftsvertreter den Hauptsitz des Unternehmens besuchen, sie zuerst zu einer Schule gebracht werden, die von Yang und ihrem Vater finanziert wurde, um ihren karitativen Ansatz zu betonen.

In China spielen Entwickler eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung lokaler Regierungen durch Landkäufe. Im Country Garden betonten Senioren im Unternehmen „immer, wie wichtig es sei, die chinesische Politik zu verstehen“, sagte der ehemalige Mitarbeiter.

Victor Shih, Professor für chinesische politische Ökonomie an der Universität von Kalifornien, San Diego, sagte, dass Chinas große Entwickler „viel politisches Kapital in der Partei hatten“. Sie „waren Schlüssel für die Karrieren der lokalen Beamten angesichts ihrer Rolle bei der Steigerung des lokalen Wachstums“, sagte Shih.

Aber jetzt, fügte er hinzu, hätten sich die lokalen Beamten darauf konzentriert, das Zentrum zu beschwichtigen… anstatt auf die Bedürfnisse lokaler wirtschaftlicher Interessen, einschließlich der Entwickler, zu achten“. Peking, das in den letzten Jahren die Autorität zentralisiert hat, hat kurz vor Immobilienrettungen aufgehört und stattdessen die Fertigstellung unerledigter Projekte gefördert.

Country Garden und Yang Huiyan lehnten einen Kommentar ab.

Yang Huiyan und ihre Schwester haben zuvor Immobilien in Hongkong gekauft. Hui Ka Yan, der Gründer und Vorsitzende von Evergrande, der früher Chinas reichster Mann war, hat gesehen, wie sein persönlicher Reichtum von Investoren inmitten der laufenden Umstrukturierung des Entwicklers unter intensiver Beobachtung kam.

Howie sagt voraus, dass chinesische Milliardäre wie Yang von Peking unter Druck gesetzt werden, um das Wirtschaftswachstum zu stützen – eine immer schwieriger werdende Frage.

„Die [kommunistische] Partei schaut jetzt eindeutig auf den privaten Sektor, ob es sich um Technologie handelt, ob es sich um Eigentum handelt, und sagen Sie, dass Sie Ihren fairen Anteil beitragen müssen“, sagte er.

https://www.businesstelegraph.co.uk/yang-huiyan-the-country-garden-scion-trying-to-stave-off-collapse/

Eigentum, Betriebsführung und Kontrolle, Schutz von Investitionen lt. Verfassung der VR China

Art. 13. Der Staat schützt das Recht der Bürger auf Eigentum an ihren legal erworbenen Einkommen, Ersparnissen, Häusern und anderen legalen Vermögen.

Der Staat schützt gemäß den gesetzlichen Bestimmungen das Recht der Bürger auf Erbschaft von Privatvermögen.

Durch den 23. Verfassungszusatz vom 14. März 2004 erhielt der Art. 13 folgende Fassung:
Art. 13. Das gesetzmäßige private Eigentum der Bürger ist unverletzlich.
Der Staat schützt, in Übereinstimmung mit dem Gesetz, die Rechte der Bürger auf privates Eigentum und Erbschaft.
Der Staat kann, wenn es das öffentliche Interesse in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften  erfordert, privates Eigentum für seine Erfordernisse enteignen oder beschlagnahmen und soll für diese Enteignung oder -beschlagnahme Entschädigungen erteilen.“

Art. 14. Der Staat steigert kontinuierlich die Arbeitsproduktivität, erhöht die wirtschaftliche Effizienz und entwickelt die gesellschaftlichen Produktivkräfte, indem er den Enthusiasmus und das technische Niveau der werktätigen Menschen erhöht, fortgeschrittene Wissenschaft und Technik verbreitet, das System der wirtschaftlichen Verwaltung und das der Betriebsführung und -verwaltung perfektioniert, das sozialistische Verantwortlichkeitssystem in verschiedener Form einführt und die Arbeitsorganisation verbessert.

Der Staat übt strikte Sparsamkeit und bekämpft Verschwendung.

Der Staat plant Akkumulation und Konsumtion in angemessener Weise, zieht die Interessen des Staates, des Kollektivs und des Individuums gleichermaßen in Betracht und verbessert auf der Grundlage der Produktionserweiterung allmählich das materielle und kulturelle Leben des Volkes.

Durch den 24. Verfassungszusatz vom 14. März 2004 wurde dem Art. 14 folgender Absatz 4 angefügt:
„Der Staat errichtet ein ausgewogenes soziales Sicherungssystem, das mit dem Niveau der wirtschaftlichen Entwicklung in Übereinstimmung steht.“

Art. 15. Der Staat führt eine Planwirtschaft auf der Basis des sozialistischen Gemeineigentums durch. Er sichert die ausgeglichene und koordinierte Entwicklung der Volkswirtschaft durch die umfassende Ausbalancierung der Wirtschaftspläne und ergänzend dazu vermittels der Regulierung durch den Markt.

Allen Organisationen und Individuen ist verboten, das ordentliche Funktionieren der gesellschaftlichen Wirtschaft zu stören oder die Wirtschaftspläne des Staates zu sabotieren.

Durch den 7. Verfassungszusatz vom 29. März 1993 erhielt der Art. 15 folgende Fassung:
Art. 15. Der Staat wird eine sozialistische Marktwirtschaft realisieren. The State strengthens formulating economic laws, improves macro adjustment and control and forbids according to law any units or individuals from interfering with the social economic order.“

Art. 16. Die staatlichen Betriebe genießen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Entscheidungsbefugnis in der Betriebsführung und -verwaltung, unter der Voraussetzung, daß sie sich der einheitlichen Führung durch den Staat unterstellen und ihre Verpflichtungen gegenüber den staatlichen Plänen allseitig erfüllen.

Die staatlichen Betriebe praktizieren entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen demokratische Betriebsverwaltung durch die Belegschaftsvertreter-versammlungen oder auf andere Weise.

Durch den 8. Verfassungszusatz vom 29. März 1993 erhielt der Art. 16 folgende Fassung:
Art. 16. Die staatseigenen Betriebe genießen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Entscheidungsbefugnis in der Betriebsführung und -verwaltung. Die staatlichen Betriebe praktizieren entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen demokratische Betriebsverwaltung durch die Belegschaftsvertreterversammlungen oder auf andere Weise.“

Art. 17. Die Organisationen der Kollektivwirtschaft haben Entscheidungsbefugnis in unabhängigen wirtschaftlichen Tätigkeiten, unter der Voraussetzung, daß sie die Führung durch die Staatspläne akzeptieren und die betreffenden Gesetze befolgen.

Die Organisationen der Kollektivwirtschaft praktizieren entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen eine demokratische Verwaltung, indem das Verwaltungspersonal von ihren Werktätigen gewählt und abgesetzt wird und wichtige Fragen bezüglich der Betriebsführung und -verwaltung von diesen entschieden werden.

Durch den 9. Verfassungszusatz vom 29. März 1993 erhielt der Art. 17 folgende Fassung:
Art. 17. Die Organisationen der Kollektivwirtschaft haben Entscheidungsbefugnis in unabhängigen wirtschaftlichen Tätigkeiten, unter der Voraussetzung, daß sie sich an die betreffenden Gesetze befolgen.
Die Organisation der Kollektivwirtschaft praktizieren entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen eine demokratische Verwaltung, wählen im Übereinstimmung mit dem Gesetz ihr Verwaltungspersonal, setzen es ab und entscheiden wichtige Fragen bezüglich der Betriebsführung und -verwaltung.“

Art. 18. Die Volksrepublik China erlaubt ausländischen Unternehmen, anderen ausländischen Wirtschaftsorganisationen oder ausländischen Individuen, in China zu investieren oder mit chinesischen Betrieben oder anderen chinesischen Wirtschaftsorganisationen in verschiedener Form wirtschaftlich zu kooperieren, sofern dies den gesetzlichen Bestimmungen der Volksrepublik China entspricht.

Alle ausländischen Unternehmen und anderen ausländischen Wirtschaftsorganisationen in China sowie Joint-Ventures mit chinesischen und ausländischen Investitionen in China müssen die Gesetze der Volksrepublik China einhalten. Ihre legitimen Rechte und Interessen werden durch die Gesetze der Volksrepublik China geschützt.

https://www.verfassungen.net/rc/index2.htm

Konterrevolution in der VR China

No. 1 / 2001
Thomas Scharping

Autor: Thomas Scharping (t.scharping@uni-koeln.de) ist Professor für Moderne China-Studien, Lehrstuhl für
Neuere Geschichte / Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Chinas, an der Universität Köln

  1. Oktober 1976 Verhaftung von Jiang Qing (der Frau Mao Zedongs), Zhang Chunqiao, Yao Wenyuan und Wang Hongwen

Chinas Militär in der Kulturrevolution: Ye Jianying und der Sturz der ‚Viererbande’

China’s Military in the Cultural Revolution: Ye Jianying and the Downfall of the ‘Gang of Four’

Zusammenfassung:

Dieser Aufsatz enthält einen Bericht über die Ereignisse bei der Verhaftung der ‚Viererbande’ im Oktober 1976 und ihre Hintergründe.

Er ist aus neueren chinesischen Biographien und Memoiren zusammen-
gestellt und mit weiteren Materialien kritisch verglichen worden. Nach einer kurzen biographischen Skizze von
Marschall Ye Jianying, des Hauptstrategen beim Sturz der Führer des linken Parteiflügels, konzentriert sich die
Darstellung danach auf die Konflikte zwischen Militär, Staatsapparat und den Wortführern der Kulturrevolution
zwischen 1966 und Mao Zedongs Tod 1976. Sie macht dabei auch neue Angaben zu Machtbeziehungen,
Führungsstrukturen und Maos Rolle im genannten Zeitraum. Der Aufsatz schließt mit einer personalpolitischen
Analyse der Koalition von Armee- und Parteiveteranen, die 1976 den Sturz der ‚Viererbande’ betrieb.

https://chinastudien.phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/chinastudien/papers/No_2001-1.pdf

Der Schauprozess gegen die Linke nach dem Tod von Mao

Von links nach rechts: Zhang Chunqiao,Wang Hongwen, Yao Wenyuan, Jiangqing. (1980/11/20)

Jiang, Jiang 江青 – beschuldigte den Obersten Richter lautstark als „Faschist“

– Wang Hongwen 王洪文

– Yao Wenyuan  姚文元

– Zhang Chunqiao 張春橋 / 张春桥

Am 24. Dezember nachdem der Oberste Richter die Anklage gegen Jiang, Jiang, zusammengefaßt hatte plötzlich auf und beschuldigte den Obersten Richter lautstark als „Faschist“. Sie behauptete, dass „der wahre Zweck des Prozesses darin besteht, den Vorsitzenden zu verunglimpfen Mao und die große Kulturrevolution, die von Mao initiiert wurde.“ „Dieser Prozess ist nur ein Schauprozess. Ich mache mir nicht die Mühe mich zu verteidigen.“

https://www.deutschlandfunk.de/abrechnung-mit-mao-100.html

In der Person Jiang Qings versucht die derzeitige chinesische Führungsspitze denjenigen abzuurteilen, den sie nicht mehr vor den Richterstuhl zerren kann: Mao Zedong, seinen Utopismus, seinen kommunistischen Radikalismus. Man zeigt uns im Fernsehen eine nicht mehr junge, gefasste Person mit kurzem, aber noch dunklem, dichtem Haar, den Kopf ein wenig geneigt, wie um besser zu hören. Man zeigt uns weder Beweismaterial noch Zeugenaussagen für irgendwelche Delikte.
Diese strenge Frau, die in der Öffentlichkeit stets in grauer Männerkleidung auftrat, ungeschminkt unter der Brille und mit straff zurückgekämmten Haar – die Uniform einer egalitären Revolution der Armen –, wurde öffentlich karikiert mit geschminktem Gesicht; Finger, Handgelenke und Ohren mit Gold und Brillianten überladen, mit superhohen Absätzen und im bis zum Oberschenkel geschlitzten Kleid, das den Blick auf die Beine freigibt. Wie eine Schauspielerin aus fernen Zeiten, gierig und korrupt. – Sie, die Gleichheit gepredigt hatte, die es gewagt hatte, nach Maos Tod die Nachfolge Hua Guofengs anzugreifen, und die Deng Xiaoping vorgeworfen hatte, er wolle China wieder „auf den Weg des Kapitalismus“, des Konsumismus, der gesellschaftlichen Schichtenbildung, der Ausbeutung zurückführen.
Auch die Männer des linken Flügels wurden schonungslos dargestellt, aber als Ehrgeizlinge oder zweideutig. Keiner von ihnen hüfteschwingend oder in Unterhosen: Das sind die Waffen der Frauenfeindlichkeit, die sich gegen die Frau richten, die es gewagt hat, das Wort zu ergreifen, und die Hand nach der Macht auszustrecken. Das sind nicht nur chinesische Waffen.
Eine subtile Komplizenschaft verbindet das Gericht in Peking mit der westlichen Presse. Die Ermittler brauchten also nur das unglaubliche Märchen zu verbreiten, Jiang Qing habe während des Verfahrens einen Striptease vorgeführt – um sie zu verwirren? Um sie zu verführen? Auf jeden Fall, weil sie angeblich gewohnt sei, mit ihrem Körper leichtfertig und provozierend umzugehen – und schon griffen die großen westlichen Zeitungen die Story mit spöttischen Schlagzeilen auf. Welcher männliche Leser lacht nicht über einen Strip einer Siebenundsechzigjährigen? Auch wenn es nicht stimmt, was macht das schon?
„Erschießt mich auf dem Tiananmen- Platz und ruft das Volk zur Exekution herbei“, hat sie vor Gericht gesagt. Es war, glaube ich, nicht nur eine Herausforderung – vielleicht ein Wunsch. Ihr Leben war von einer totalen politischen Leidenschaft durchdrungen wie von einer starken elektrischen Spannung. Die Macht war für sie nicht Ziel, sondern Mittel dieser Leidenschaft. In ihrem Namen hat Jiang Qing fast alle nur denkbaren Fehler begangen, außer denen, die man ihr vorwirft. In ihrem Namen könnte sie sicher leicht den Tod ertragen.
Im Jahr 1972 hat sie der amerikanischen Journalistin Roxane Witke von sich erzählt, die ihr Buch (‚Genossin Tschiang‘) jedoch erst 1977 drucken ließ, als Jiang Qing bereits inhaftiert war.
Es ist ein Zeugnis dafür, wie Jiang Qing sich in einem entscheidenden Moment ihres Lebens sah – als sie noch Hoffnung hatte, das ‚linke Prinzip‘ aufrechtzuerhalten und sich gleichzeitig von dem Verdacht befreien musste, mit dem in Ungnade gefallenen und unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommenen Funktionär Lin Piao kollaboriert zu haben. Das Selbstporträt, das daraus entstand, ist zweifellos authentisch, gerade aufgrund seiner verhängnisvollen Naivität.
Es ist eine lange, bittere Klage über die Härte ihres Lebens, zuerst in tiefster Armut, immer im Kampf. In drei Abschnitten. Der erste umfasst die Zeit von ihrer Geburt bis zu ihrem Eintritt in die Schule für dramatische Kunst in Tsinan, also 1914 bis 1928. Ihr Vater ist Herr Li, ein armer und gewalttätiger Trinker. Die nicht mehr junge Mutter muss fliehen und nimmt die kleine Li Cin mit in eine Art von Halbsklaverei. In ihrer Kindheit lernt Jiang Qing zwei Arten von Unterdrückung kennen: einmal die der Frau durch den Mann, dann die der Bauern durch die Reichen, veranschaulicht durch die abgehackten Köpfe, die die Feudalherren der Umgebung als Warnung für ihre anderen Sklaven an den Mauern der Stadt aufhängen lassen.
Bis zu dem Gesetz von 1950 können Frauen verkauft werden, und der Vater hätte sein weibliches Neugeborenes wie ein Katzenjunges erwürgen können, ohne dass Gesetz oder Sitte es ihm verboten hätten.
Dann gelingt es Li Cin, an einer Theaterakademie zu studieren, und von dort aus führt ihr Weg ins kulturelle und politische Zentrum des vorrevolutionären Chinas, ins Shanghai der 30er Jahre. Erst arbeitet sie am Theater, wo man ihr einen wirkungsvolleren Namen geben wird, Li Yun-ho, was Wolkenkranich bedeutet, dann beim Film, wo sie einen frivoleren Namen erhält, Lan Ping, „Blauer Apfel“. Sie ist grazil, konzentriert, schön.
Hier in Shanghai und gerade in diesen Jahren wenden sich Wolkenkranich und Blauer Apfel der Politik zu. Zuerst einem proletarischen Theaterverband, der progressive Stücke auf dem Land aufführt. Später der Partei. Aber wie schwer ist es für die kleine Schauspielerin, im Untergrund Fuß zu fassen. Jiang Qing spricht von Misstrauen, Drohungen, Erpressungen, Fallen. Als die Polizei sie aufgreift, wird sie vom CVJM, nicht von der kommunistischen Partei gerettet. Sie ist ein verbittertes Mädchen, als sie 1937 nach Yenan, die rote Basis, gelangt, um an der Akademie für dramatische Kunst zu studieren und zu arbeiten.
In Yenan findet das Mädchen, das noch mal von vorn anfangen will, nicht nur zur Partei. Sie trifft auf Mao. Jung, verträumt, leicht anarchistisch, ohne Uniform – der, der am meisten denkt, am wenigsten arbeitet und sich weniger an die Disziplin hält.
Als sie Mao begegnet, wird es fürs Leben sein. Die pflichtbewussten jungen Männer von Yenan sind mit dieser Verbindung keinesfalls einverstanden. Erst 1939 werden sie Mao gestatten, sie zu heiraten. Die Fotografien, die uns aus jener Zeit erhalten sind, zeugen von einer Liebe: zwei junge Menschen, die mit dem gleichen Blick nach vorne schauen, in eine schwierige, unbestimmte Zukunft. Auf einem späteren Schnappschuss sitzt Jiang Qing zu Pferd, hinter Mao. Wie ein Junge wirkt sie.
Als Frau des großen Vorsitzenden muss sie zwischen 1939 und 1964 abseits stehen, um das Misstrauen nicht zu schüren. Nach der Befreiung wird sie ein Amt als politische Beraterin in der Filmindustrie erhalten, sich aber nicht viele Freunde schaffen. Weder bei den Bürokraten noch bei den Intellektuellen, die sich nicht damit abfinden wollen, aus Kunst Pädagogik zu machen, ist sie beliebt.
Während in Mao allmählich die Gewissheit wächst, dass die Struktur der Partei angegriffen werden muss („Bombardiert das Hauptquartier!“), um die Massen zu befreien, schließt sich Jiang Qing näher an ihn an, gewinnt Einfluss, Macht. Im Jahr 1964 wird sie zum ersten Mal sprechen, 1967 wird zum ersten Mal diese Rede veröffentlicht. Es sind ihre flammenden zehn Jahre, endlich hat sie die Möglichkeit, gegen die unterschwelligen Arten von Unterdrückung zu kämpfen, die Unterdrückung durch den Geist, durch die Kultur, durch die Sitte, durch die alte Kultur. Sie wirft sich nicht nur mit Begeisterung, sondern auch mit der Bitterkeit wiederaufgewühlten, vergangenen Schmerzes in den Kampf.
Als Leitfaden dienen ihr jene „Gespräche über Kunst und Kultur“, die Mao in Yenan führte und die als die orthodoxeste, der sowjetischen Ideologie am nächsten stehende von all seinen Abhandlungen anzusehen sind. Die falschen Ideen überwinden, indem man sie ausrottet; den Menschen die Furcht aus dem Herzen reißen, indem man das Gute und das Böse ohne Schattierungen aufzeigt; den Feind in uns verfolgen, die Ungeheuer, die lockenden Dämonen, die die geheimsten und gewaltigsten Mächte umgarnen …
Jiang Qing wird Mitglied des Zentralkomitees der Kulturrevolution und dessen Beraterin fürs Heer, wo man allerdings der Meinung ist, dass der Bedarf an Kulturrevolution eher gering sei. Und in der Tat, als sie versucht, die Heeresspitze zu entflammen, muss sie sich schnell zurückziehen. Doch ihren Ruf als Extremistin wie auch als unbarmherzige Verfolgerin jeder Art von Kultur, die nicht strengstens propagandistisch ist, wird sie nicht mehr loswerden.
Sie ist es, die die alte Oper in Peking zerstört, die Drachen, Prinzessinnen und Krieger. Und sie ist es, die mithilft, den Bestand der Bibliotheken auf wenige Titel zu reduzieren. Sie ist unnachgiebig. Sie glaubt daran, dass sich der neue Mensch auf diese Weise konstruieren lässt, wie eine junge Pflanze, die man nur gut düngen und kräftig gießen muss.
Ist sie auch rachsüchtig? Ihre heutigen Ankläger behaupten das. Sie soll sich an jedem und allem in diesen zehn Jahren gerächt haben. An allen, die sie in den dreißiger Jahren in Shanghai und in den fünfziger Jahren in der Partei gedemütigt haben.
Im Prozess ist Jiang Qing nicht eingeschüchtert: „Wie im alten China verlangt ihr von der Witwe die Schulden, die ihr von dem Ehemann zu Lebzeiten nicht einzufordern wagtet“. Sie denunziert Heuchelei, spricht von Verrat. Sie hat keine Angst, weder vor denen, die ihr den Prozess machen, noch vor dem Tod.

https://www.emma.de/artikel/china-die-mao-witwe-263777

Knast für Feinde der Diktatur des Kapitals – Qincheng Käfig für Tiger

Alle Häftlinge in Qincheng sitzen in Einzelhaft. Sie können sich nicht einmal beim Hofgang treffen.

Kein Journalist durfte hinter seine Mauern blicken. Auch Chinas Justiz bleibt außen vor. Qincheng untersteht nur dem Ministerium für Staatssicherheit.

http://style.sina.com.cn/news/2010-01-03/100654131_4.shtml

Den ersten allumfassenden Report über Qincheng verfasste der Journalist Yuan Ling, der rund 100 ehemalige Insasssen interviewte und für sein chinesisches Buch über das Gefängnis (袁凌:秦城监狱) mehr als zehn Jahre recherchierte. Yuan Ling nennt Qincheng das Ergebnis einer „gemeinsamen Geburt des sowjetischen Systems mit Chinas autoritativen System der volksdemokratischen Diktatur.“ (它是苏维埃体制与人民民主专政权威的共同产儿.) In Festlandchina fand er keinen Herausgeber; in Hongkong traute sich nur eine kleine Druckerei, es 2016 zu verlegen.

Denn seit Amtsantritt Xi Jinpings Ende 2012 hat Qincheng eine neue Verwendung gefunden. Der Volksmund nennt es „Käfig für Tiger“, weil sich Dutzende einst berühmte Parteipolitiker, Provinzgouverneure, Volkskongress-Führer, Militärs oder Großkonzern- und Bankchefs aus dem ganzen Land ein Stelldichein hinter Gittern geben. Xi hat sie alle über Nacht festnehmen, entmachten und später dann formal wegen horrender Korruption verurteilen lassen. Danach landeten sie in Qincheng. Illustre Namen sind darunter, wie Chongqings Parteichef Bo Xilai, Ex-Sicherheitszar Zhou Yongkang, Topgeneräle wie Guo Boxiong, oder KP-Chefberater wie Ling Jihua.

Aktuelle Berichte über das Gefängnis sind tabu. Bekannt wurde nur, dass die gefallene Ex-Elite heute in komfortableren, größeren Einzelzellen untergebracht ist und besser versorgt wird als früher. Doch Qincheng, auf das Chinas Justiz keinen Zugriff hat, bleibt ein Platz , wo die Revolution ihre eigenen Kinder frisst. Es ist wieder so geheimnisvoll und intransparent, wie es einst war.

Die brutalen Erfahrungen, die Liao Yiwu machen musste. Der Schriftsteller war vier Jahre in chinesischer Haft, Anfang der 1990er-Jahre. „Ich war ein politischer Gefangener in China“, erzählt Liao Yiwu, der heute im Exil lebt. „Im Jahr 1989 schrieb ich in der Nacht des Tiananmen-Massakers ein Gedicht namens ‚Massaker‘ und machte eine Audioaufnahme davon. Diese Kassette wurde dann in mehr als 20 Städten in China verbreitet. Später habe ich zusammen mit ein paar befreundeten Dichtern, Schriftstellern und Kritikern einen Film namens ‚Totenmesse‘ gedreht. Wegen dieser beiden Dinge wurde ich ins Gefängnis gesperrt, wo ich vier Jahre verbracht habe.“

„Sie probierten Foltermethoden an mir aus“

Am schlimmsten waren für Liao die zwei Jahre und acht Monate im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Chongqing. An seinen ersten Tag dort erinnert er sich, als wäre es erst gestern gewesen: „Nachdem sie mich durchsucht hatten, hielten sie mich mit den Füßen am Boden und traten gegen meinen Kopf. Danach haben sie mich in meine Zelle gebracht. In zwei Reihen saßen dort kahlrasierte Männer im Schneidersitz und riefen ‚Schlagt ihn tot! Schlagt ihn tot!‘ Ich fing zwei Schläge ein und krabbelte dann wie ein Hund mit den Händen schützend über dem Kopf von der Mitte des Raumes in eine Ecke. Dann ließen sie mich verschiedene Sichuan-Gerichte bestellen, jedes Gericht stand dabei für eine Foltermethode, die sie an mir ausprobierten.“

Auch an seine erste Mahlzeit erinnert sich der 64-jährige Schriftsteller genau. Die Häftlinge seien wie eine Sturzflut in den Gefängnishof geströmt und hätten sich in sechs Reihen vor der Kantine aufgestellt. „Von oben hat mich der Direktor dann begrüßt und gesagt: ‚Gebt ihm ein Stück Fleisch.‘ Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht, da hatte schon ein anderer Häftling das Fleisch aus meiner Schüssel stibitzt und in seinen Mund gestopft. Es war nichts mehr übrig. Die Wächter hatten den Vorgang bemerkt, kamen angelaufen und schlugen ihn mehr als 20 Mal ins Gesicht. Ich sah, wie er aus dem Mundwinkel blutete, aber er kaute trotzdem weiter und schluckte das Stück Fleisch am Ende zusammen mit seinem Blut herunter. Das waren meine ersten Erfahrungen im Gefängnis.“

Liao beschreibt die Haftverhältnisse als “Gesetz des Dschungels”, in dem jeder um das eigene Überleben kämpfen muss. Die Brutalität der Wärter beschränkte sich aber nicht nur auf Schläge. Die Insassen wurden ihrer Menschenwürde beraubt.

Die Wärter hätten sich manchmal einen Spaß daraus gemacht, die Insassen zu malträtieren. „Wenn zwei Häftlinge die Regeln gebrochen haben, haben die Wärter sie an den Händen zusammengekettet, wie siamesische Zwillinge. Wenn man zum Beispiel essen wollte, musste man erst klären, wer von beiden zuerst essen darf. Wenn beide nicht nachgeben wollten, dann konnte keiner essen. Wenn man große Geschäfte verrichten wollte, musste man das vor dem anderen machen und sich dann mit vier Händen abwischen.“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/china-gefaengnisse-mao-100.html

Wolfgang Erbe

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Kollege Udo Buchholz informiert für die GAL-GRONAU: Atomtransporte – Ganz NRW ist betroffen / Sonntag (20.8.2023) Protest in Ahaus!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir über den Kollegen Udo Buchholz, dem Vorstandsmitglied und Pressesprecher des BBU (http://ak-gewerkschafter.com/?s=udo+buchholz), eine weitere Pressemitteilung erhalten.

Darin kündigt er Proteste in Ahaus für Sonntag, d. 20. August 2023 an.

Wir haben die komplette Pressemitteilung nacxhstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme nachstehend auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/atompolitik/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

 

(Das linke Eigenbild zeigt Kollegen Udo Buchholz.)

Kollege Udo Buchholz informiert für die GAL-GRONAU:

Pressemitteilung der GAL-GRONAU vom 18.08.2023: 

Atomtransporte: Ganz NRW ist betroffen / Sonntag (20.8.2023) Protest in
Ahaus

Die parteiunabhängige Grün Alternative Liste (GAL) Gronau weist darauf
hin, dass von den Atommülltransporten, die von Jülich nach Ahaus drohen,
ganz NRW betroffen ist. Die GAL betont: „Die zahlreichen Transporte samt
Polizeieinsatz würden zu massiven Verkehrsproblemen im ganzen Land, und
ganz besonders im Großraum Düsseldorf sowie im Ruhrgebiet, führen. Und
ein Transportunfall kann weiträumige Verseuchungen verursachen. Die
Transporte müssen verhindert werden.“

Die GAL weist darauf hin, dass am Sonntag (20.8.2023) in Ahaus eine
Protestkundgebung gegen die drohenden Atommülltransporte stattfinden
wird. Die Aktion beginnt um 14 Uhr in der Ahauser Innenstadft am
„Mahner“, direkt an der Kirche „St. Marien“. Veranstalter ist die
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“. Auch das Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) rufen zur Teilnahme an der Protestkundgebung auf.

Die GAL Gronau begrüßt die geplante Aktion und ruft ebenfalls zur
Teilnahme auf. „Die Proteste gegen das Atommüll-Lager in Ahaus und gegen
die Urananreicherung in Gronau sind seit vielen Jahren eng vernetzt.
Auch darum werden Mitglieder der GAL Gronau den Protest in Ahaus
weiterhin unterstützen, erklärt die GAL Gronau.

Ahaus ist verkehrstechnisch gut mit der Bahn erreichbar. Abfahrt Gronau
13.20 Uhr, Abfahrt Gronau – Epe 13.29 Uhr. Abfahrt Dortmund 11.52 Uhr.
Abfahrt Münster über Coesfeld: 12.08 Uhr / Coesfeld 13 Uhr.

Weitere Informationen: https://www.bi-ahaus.dehttps://www.galgronau.de

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Herr Michael Zobel informiert uns mit seinem 7. NEWSLETTER 2023 über die Themen „Wald und mehr – Termine für Groß und Klein – und ein großartiges Festival…“!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben hat uns als Gewerkschafter/Innen-Arbeitkreis (AK) die siebte aktuelle Info des Herrn Michael Zobel (http://ak-gewerkschafter.com/?s=michael+zobel) im Jahr 2023 erreicht.

Wir haben diese aktuelle Mitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Dem Herrn Zobel gebührt ein HERZLICHES DANKESCHÖN für sein unermüdliches Wirken. Wir wünschen ihm auch weiterhin Glück und Gesundheit für sein ehrenamtliches Engagement.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

 

(Foto: Eigenfoto)                                                      (Foto: dpa)

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Herr Michael Zobel informiert:

Guten Tag zusammen,
 
die Sommerpause ist zuende, das Naturführer-Programm läuft auf Hochtouren…   und es gibt ein paar Änderungen
 
genauere Informationen zu allen Veranstaltungen auf www.naturfuehrung.com
 
Mittwoch, 23. August, 16 bis 18 Uhr, die Waldkäuze, die offene Kindergruppe für Kinder ab sechs Jahren… weitere Termine 13. September, 27. September  
 
verlegt!!!!  jetzt Freitag, 25. August, 19 Uhr, Dämmerungswanderung für Erwachsene und Kinder am Grenzübergang Köpfchen
 
neu!!! Sonntag, 27. August, 12 Uhr, Wald- und Dorfspaziergang in Manheim am Hambacher Wald – der Kohleausstieg bleibt Handarbeit
 
Samstag, 2. September, Sounds for Climate, das Festival, siehe weiter unten…
 
neuer Termin!!! Sonntag, 3. September, 12 Uhr, Pilzführung im Wald am KuKuK
 
Mittwoch, 13. September, Waldkäuze, siehe oben…
 
Samstag, 30. September, 11 Uhr, noch eine Pilzführung, diesmal für natagora, den belgischen Naturschutzverband, Start wieder KuKuK, https://www.natagora-bnvs.be/veranstaltungen/september
 
2. Oktober bis 5. Oktober, Montag bis Donnerstag, auch am Feiertag, viertägige Herbstferien-Waldwoche für Kinder. Informationen und Anmeldungen ab sofort per Mail…
 
4 Samstage in 2024, März, Juni, September, November, es wird eine weitere Fortbildung geben, „Hinaus in den Wald – und dann?“, bei großer Nachfrage eventuell zwei Gruppen…   Termine folgen zeitnah, weitere Informationen auf Anfrage
 
Sehen wir uns im Tuchwerk?:
 
Samstag, 2. September, Sounds for Climate am Tuchwerk Aachen
 
 
es wird noch dringend um Unterstützung für dieses großartige Festival gebeten, jede Spende zählt, mehr auf der Webseite
 
 
 
Danke!!!
 
Das war´s für heute. Individuell kann natürlich jederzeit gebucht werden, Betriebsausflug, Geburtstag für Kinder oder Erwachsene, Schulklassen, Kindergärten, Fortbildungen, fast Alles ist denkbar und möglich. Ich freue mich auf viele Begegnungen im Wald, im KuKuK, wo auch immer…
 
Einen weiterhin erfreulichen Sommer wünscht

Michael Zobel

Naturführer und Waldpädagoge

www.naturfuehrung.com

info@zobel-natur.de

0171-8508321

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Kollege Laurenz Nurk informiert uns mit seinem zweiten NEWSLETTER im Monat August 2023!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir den zweiten AUGUST-NEWSLETTER 2023 des GEWERKSCHAFTSFORUMS über den Kollegen Laurenz Nurk (http://ak-gewerkschafter.com/?s=laurenz+nurk) erhalten.

Wir haben den kompletten NEWSLETTER nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „GEWERKSCHAFTSARBEIT“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/gewerkschaftsarbeit/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Kollege Laurenz Nurk informiert:

Ein Forum für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die etwas zu sagen haben

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten euch auf neue Artikel auf gewerkschaftsforum.de aufmerksam machen:

Zur konkreten Lebenssituation armer Menschen in der Großstadt: Vom Leben auf der Straße

Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehören ohne Zweifel eine sichere Unterkunft und das Wohnen in Würde, auch in Deutschland. In den vergangenen 10 Jahren ist die Zahl der Menschen ohne Wohnung stetig angestiegen. Am Stichtag 31.01.2022 waren rund 263.000 Personen wohnungslos, knapp 50.000 davon sind obdachlos. Das ist eine ganze Stadt voller Menschen, denen das Recht auf Wohnen verweigert wird. Hinzu kommt eine Dunkelziffer, die niemand genau abschätzen kann.

Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen, explodierende Kosten für Miete und Energie, wegbrechender Neubau von Sozialwohnungen und steigende Einkommensarmut sorgen dafür, dass immer mehr Menschen auf der Straße leben müssen.

Hinter den Zahlen verbergen sich Menschen, die in Armut gedrückt wurden, deren Leben irgendwann einmal ins Schlingern kam und die nun dem mörderischen Leben auf der Straße ausgesetzt sind.

Falls sie darüber reden und ihre persönliche Geschichte erzählen wollen, hört ihnen niemand zu. Für ihre Mitmenschen sind sie nur lästig mit ihrer Bettelei, dazu stören sie das Stadtbild und vergraulen die Kunden in den Kaufmeilen.

Für die Politik gibt es sie meistens gar nicht, kommen sie doch angeblich täglich aus anderen Orten in die Stadt und wenn man etwas zu viel für sie tut, werden immer mehr von ihnen angezogen.

Da sie sich nicht wehren oder gar Forderungen stellen, braucht man sich sozialpolitisch erst gar nicht aus dem Fenster zu lehnen. Wird das Problem zu sichtbar, ist es eines für den Einsatz von Polizei und Ordnungskräften.

Im Folgenden wird versucht, sich den obdach- und wohnungslosen Menschen in der Großstadt einmal zu nähern.  weiterlesen →

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Das Berliner Vergesellschaftung-Gutachten

Von Jürgen Leibiger

Es war nur eine Nachricht unter vielen, als die Expertenkommission zum Berliner Volksentscheid „Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen“ Ende Juni ihr Gutachten vorlegte. Tatsächlich aber ist der Vorgang von einiger Bedeutung. Artikel 14 des Grundgesetzes, in dem Enteignungen geregelt sind, kommt ständig zur Anwendung. Allein 2021 gab es 142 laufende Verfahren; die meisten wurden von Regierungen unter Führung von CDU/CSU für den Straßenbau initiiert. Hingegen soll der Artikel 15 über Vergesellschaftung nach 75 Jahren seiner Geltung zum ersten Mal überhaupt praktiziert werden. Zur Erinnerung: „Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend.“

Eigentlich existieren mehr als genug Kommentare des Grundgesetzes und natürlich wurde auch Artikel 15 immer wieder kommentiert. Aber bislang handelte es sich um Trockenübungen, nie lag ein konkreter Anlass vor. Diesmal ist das anders; es geht beim Berliner Wohnungsbestand ans Eingemachte.  weiterlesen →

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Tagesmütter arbeiten als „Scheinselbständige“ und werden weit unter Mindestlohn bezahlt

Seit dem 1. August 2013 gibt es den Rechtsanspruch auf eine Kindertagesbetreuung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr des Kindes. Doch noch heute, fast 10 Jahre später kämpfen zahlreiche Eltern jeden Tag und oftmals mehr als verzweifelt darum, überhaupt irgendeinen Kita-Platz zu bekommen oder eine Kindertagespflegeperson zu finden.

Um mögliche Klagen der Eltern, deren Kinder keinen Platz erhielten, zu vermeiden, wurde die Tätigkeit Tagesmutter beworben und auf die Schnelle zusätzliche Betreuungsplätze in der Kindertagespflege geschaffen. Dieses Provisorium herrscht bis heute vor, auch weil die Kommunen und die Länder als Verantwortliche nach wie vor ein starkes Interesse daran haben, dass es diese scheinselbstständige Beschäftigung gibt, denn sie sparen dabei viel Geld ein.

Für die Eltern der von den Tagesmüttern betreuten Kinder sind die Kindertagespflegestätten immer beliebter geworden, auch wegen kleinerer Gruppen, der familiären Atmosphäre, der persönlicheren Betreuung und natürlich wegen der fehlenden Kitaplätze.  weiterlesen →

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IMI: Vorbereitung eines Angriffkriegs? Frankreich und die EU evakuieren Bürger aus dem Niger. Kommt nun der Showdown im Sahel?

Von Pablo Flock

Am 1. und 2. August 2023 evakuierte das französische Militär rund 1.000 Personen, darunter über 500 Franzosen, aus dem Niger. Es begründet dies mit den Angriffen auf die französische Botschaft durch Demonstranten. Doch Beobachter fürchten, es könnte andere Gründe haben.

Der Putsch im Niger am 26. Juli 2023 folgt ähnlichen Putschen, die seit 2020 in den beiden Nachbarländern Mali und Burkina Faso stattfanden. Doch etwas ist anders nun.Wie Mali und Burkina Faso kämpft auch der Niger seit einigen Jahren gegen verschiedene dschihadistischen Gruppen, die entweder al-Qaida oder dem Islamischen Staat die Treue schworen. Alle drei Länder sind oder waren Mitglied in der G5-Sahel-Gruppe, die die Islamisten gemeinsam mit der französischen Barkhane Mission bekämpften. Die Putschisten in allen drei Ländern nannten als Grund für ihre Machtergreifung die Unfähigkeit der zivilen Regierungen, die Sicherheitssituation unter ihre Kontrolle zu bringen. Wie in den beiden anderen Ländern wurde der Putsch von Demonstrationen begleitet, auf denen russische Fahnen wehten, Schilder mit „Frankreich tötet Niger – Es lebe Putin“ zu sehen waren und französische Flaggen brannten. Wie in Burkina Faso im Jahr 2022, griffen auch im Niger Protestierende die französische Botschaft an.

Alle drei Länder wurden nach den Putschen von der Regionalorganisation Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (auch unter dem englischen Akronym ECOWAS oder dem französischen CEDAO bekannt) mit Sanktionen belegt, bis sich die Länder wieder auf dem Weg zu Demokratie und Rechtsstaat befänden. Doch die Putschisten im Niger werden ungleich härter unter Druck gesetzt.  weiterlesen →

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AN ALLE GEWERKSCHAFTSMITGLIEDER insbesondere aber an die Delegierten des ver.di-Bundeskongresses SAGT NEIN!

Nachdem der DGB-Bundeskongress 2022 auf Betreiben des DGB-Bundesvorstandes und unter Bruch unserer Satzungen und Beschlüsse das „Ja! zu Waffenlieferungen beschlossen hat, soll dies jetzt auf Initiative des ver.di-Vorstandesunterstützt durch den Gewerkschaftsrat auch auf dem ver.di-Bundeskongress nachvollzogen werden: Ja! zu einer Kriegslogik, die unter dem Deckmantel eines sogenannten „umfassenden Sicherheitsbegriffs“ ausdrücklich „militärische Sicherheit“, indirekt  „Auf- und Hochrüstung“  und Kriegseinsätze auch deutscher Soldat:innen befürwortet – „was zur Erfüllung ihrer Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung erforderlich ist“ und  das alles unter der den wahren Kern verschleiernden Überschrift: „Perspektiven für Frieden, Sicherheit und Abrüstung in einer Welt im Umbruch“.  (Alle in Anführung gesetzten kursiven Passagen sind Originaltext des Leitantrages )

Mit vielen Worten und dem Appell an die „besondere Verantwortung“ der Regierenden garniert, sollen die DelegiertEn die Hand heben für den Schulterschluss der Gewerkschaften mit der deutschen Regierung, insbesondere für die militärische Unterstützung der Ukraine. Heute sind dies Waffenlieferungen bis hin zu weltweit geächteten Streubomben, morgen können das schon Soldat:innen sein! weiterlesen →

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Herzliche Grüße

von den Kolleginnen und Kollegen des gewerkschaftsforum.de

und viel Freude beim Lesen wünscht Euch

Laurenz Nurk

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Kollege Wolfgang Erbe informiert: „Das System wird zum eigenen Totengräber – längst schon schallt es über Berg und Tal – Kapitalismus? – Nein Danke!“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Mitglied Wolfgang Erbe (http://ak-gewerkschafter.com/?s=wolfgang+erbe) hat uns einen Beitrag zum Thema „Das System wird zum eigenen Totengräber – längst schon schallt es über Berg und Tal – Kapitalismus? – Nein Danke!“ zukommen lassen.

Diesen haben wir nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Dem Wolfgang sagen wir ein herzliches Dankeschön dafür.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Kollege Wolfgang Erbe informiert:

Das System wird zum eigenen Totengräber – längst schon schallt es über Berg und Tal – Kapitalismus? – Nein Danke!

Song Of The Marching Children

I’m No Capitalist

I’m No Capitalist

Fight

Damals wie heute – Kapitalismus – nein danke!

https://www.die-stiftung.de/stiftungsszene/kapitalismus-nein-danke-1818/

Armes Deutschland – mitten in der auch gefühlten Systemkrise – die Menschen wenden sich ab – Urteil: Staat und Politik sind wirkungslos, ungerecht, inkompetent, undemokratisch

Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Der Zerfall

Ungerecht, gespalten, egoistisch, unfähig: Eine neue Studie zeigt drastisch wie nie, welch negatives Bild die Deutschen mittlerweile von ihrem Land haben.

Von Lenz Jacobsen und Mia Janzen

Von einer „horizontalen“ und einer „vertikalen“ Vertrauenskrise schreiben die Studienautoren. © Artur Debat/​Getty Images

Man kennt das: Der Schmerz kommt erst, wenn das Adrenalin nachlässt. Die Pandemie ist überstanden, der Krieg in der Ukraine wird alltäglich, die steigenden Preise auch – und erst jetzt wird mit der abklingenden Aufregung das ganze Ausmaß der Verheerungen so richtig sichtbar. Im Sommer 2023 attestieren die Deutschen dem eigenen Land einen gesellschaftlichen Verfallsprozess im fortgeschrittenen Stadium. So lassen sich die Erkenntnisse einer neuen Studie der Organisation More in Common deuten, über die ZEIT ONLINE exklusiv vorab berichtet.

„Zukunft, Demokratie, Miteinander: Was die deutsche Gesellschaft nach einem Jahr Preiskrise umtreibt“, heißt ihre Studie. Die Macher schauen dafür sowohl in die Breite als auch in die Tiefe, sie kombinieren quantitative Umfragen mit qualitativen Einzelinterviews. Schon 2022 konstatierten sie zunehmende Zukunftsängste, ein angeknackstes Gerechtigkeitsempfinden und einen „kritischen Blick auf die Möglichkeiten des Gemeinwesens“. Allerdings, schreiben die Autorinnen ein Jahr später, „müssen wir nun anhand unserer neuen Befragungsergebnisse feststellen, dass sich die Krisenwahrnehmung seither – und zwar auch nach einem Winter, in der nach der Meinung vieler Beobachter die schlimmsten Szenarien nicht eintraten – an vielen Stellen verhärtet hat“. Der befürchtete heiße Herbst und der Wutwinter sind zwar ausgeblieben, die Deutschen sind nicht in Massen auf die Straße gegangen. Sie haben etwas anderes, womöglich Bedrohlicheres getan: Sie haben den Ärger tief in sich hineingefressen.

80 Prozent der Deutschen empfinden die Zustände im Land zumindest als eher ungerecht, so viele wie nie seit Beginn der Befragungen 2019. Interessant ist dabei, wer erst neuerdings dieser Meinung ist. More in Common differenziert die Befragten in sechs Gruppen: die „Involvierten“ und die „Etablierten“, die die Gesellschaft stabilisieren. Die „Offenen“ und die „Wütenden“ als gesellschaftliche Pole; sowie als unsichtbares Drittel die „Pragmatischen“ und die „Enttäuschten“. 

Wenig überraschend fanden die Wütenden und die Enttäuschten die Verhältnisse schon 2019 ungerecht. Aber mittlerweile stimmen ihnen auch klare Mehrheiten aus den anderen vier Gruppen zu. Die Studienautoren erklären das auch mit dem Ende der Corona-Pandemie und den pauschalen Einschränkungen, während der viele das Land zumindest zeitweise gerechter fanden. Allerdings liegt das Ungerechtigkeitsempfinden nun deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Es ist, als würden auch die bisher eher Zufriedenen nun jene Ungerechtigkeiten in den Blick nehmen, die die Unzufriedenen schon seit Jahren beklagen. Die harten ökonomischen Indikatoren, die Ungleichheit messen, sind derweil einigermaßen konstant geblieben, bei der Vermögensungleichheit sogar leicht gesunken. Es scheint sich also vor allem um eine veränderte Wahrnehmung zu handeln – und um das Gefühl, dass die „arbeitende Mitte“ zu wenig gefördert und zu hoch belastet werde, wie es in der Studie heißt.

„Unfassbar hohe Werte“ seien das, sagt Studienautorin Laura-Kristine Krause zur Ungerechtigkeitsdiagnose – und setzt dann einen Kontrapunkt gegen zu viel Pessimismus. „Wenn sich die Gesellschaft so einig darüber ist, dass es ungerecht zugeht, kann aus dieser Einigkeit ja auch etwas Neues entstehen.“ Die Relevanz sozialer Themen sei „frappierend“ und stehe im Gegensatz zur öffentlichen Debatte, sagt sie. Am wichtigsten sind den Befragten Inflationsbekämpfung und bezahlbarer Wohnraum. Dann folgt, gleichauf mit der Begrenzung von Einwanderung, die Sorge um die Rente.  

Allerdings erkennen die Deutschen ihre großen Gemeinsamkeiten nicht. Anstatt aus ihrem gemeinsamen Ärger über Ungerechtigkeit etwas zu machen, wie Krause hofft, beklagen sie ihre vermeintliche Spaltung. Wenn man ihnen Adjektive vorlegt und fragt, was am ehesten auf Deutschland zutrifft, landet auf Platz eins: „gespalten“. Noch vor dem deutschen Klassiker „bürokratisch“. Hier zeigt sich, wie sich eine Gesellschaft auf eine (negative) Erzählung über sich selbst geeinigt hat – und zwar unabhängig davon, ob eine solche Spaltung tatsächlich objektiv beobachtbar ist. Mehrere Soziologen, darunter Steffen Mau und Jürgen Kaube, haben zuletzt auch anhand empirischer Daten zu den Einstellungen der Deutschen nachgewiesen, dass sich das Land keineswegs polarisiert. 

Man könnte also meinen, die Befragten seien hier auf eine mediale Erzählung reingefallen, auf eine aus den Trump-USA importierte, gefühlte Wahrheit. Allerdings meinen sie offenbar gar nicht die Spaltung zwischen irgendwie woke-grün und ethisch-konservativ. Sondern zwischen Arm und Reich. Die meisten, nämlich 63 Prozent, nennen das als die entscheidenden Pole. Auch hier also: ein klassischer, sozialer Materialismus, eine Bereitschaft zum Verteilungskampf, die aber bisher wirkungslos bleibt. Vielleicht auch, weil sie in der Öffentlichkeit von anderen, nebensächlichen Themen und Konflikten überdeckt wird. An die viel besprochene Spaltung zwischen Menschen auf dem Land und in der Stadt glauben nur elf Prozent.

Ungerecht, gespalten – und egoistisch: Das ist die dritte Diagnose, die sich das Land selbst ausstellt. 79 Prozent sind der Meinung, dass sich jeder um sich selbst kümmert. Auch das ein trauriger, neuer Höchstwert. Der Anstieg seit 2020 ließe sich zum Teil mit dem „sozialen Honeymoon“ zu Beginn der Pandemie erklären, schreiben die Autoren. Auffällig ist allerdings, wie schon in der Gerechtigkeitsfrage, der krasse Anstieg bei den „Pragmatischen“. Das ist die jüngste der sechs Gruppen, viele Menschen in Ausbildungsberufen sind darunter, kleine Selbstständige, viele mit Migrationshintergrund. Sie arbeiten viel, ihnen ist Konsum wichtig. „Sie definieren sich weniger über die großen gesellschaftlichen Debatten, sondern über ihr nahes Umfeld, ihren Alltag“, sagt Autorin Krause. Bei ihnen scheinen die Preissteigerungen direkt auf das Gemeinschaftsgefühl und die politischen Ansichten durchzuschlagen.

„Das Tragische in Sachen Misstrauen ist vor allem“, schreiben die Autorinnen, „dass wir einander falsch einschätzen.“ Die meisten Menschen sorgen sich zwar um die Gefahr der Vereinzelung, „das Problem ist nur, dass wir uns diese Sorge gegenseitig absprechen“. Nur 30 Prozent glauben, dass auch andere sich regelmäßig Gedanken um den Zusammenhalt machen, während 62 Prozent sagen, dass sie selbst das sehr wohl tun. Diese „enorme Wahrnehmungslücke zwischen Selbst- und Fremdbild“ könne zu einem „gefährlichen Teufelskreis“ führen, heißt es in der Studie, „bei dem wir uns umso egoistischer verhalten, je weniger wir von den anderen erwarten bzw. gespiegelt bekommen“. Es ist hier also wie beim Spaltungsgefühl: Das Land scheint sich mit sich selbst auf einen Pessimismus geeinigt zu haben, der dann, wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die schlechten Zustände noch bestärkt oder sie erst richtig hervorbringt.

Zu dieser „horizontalen“ Vertrauenskrise kommt zu allem Übel auch noch eine „vertikale“ hinzu. Die Befragten vertrauen nicht nur denen nicht, die neben ihnen stehen, nämlich ihren Mitmenschen. 64 Prozent stimmen der Aussage zu, dass man im Umgang mit den meisten Menschen „nicht vorsichtig genug“ sein könne. Sie haben zudem auch kein Vertrauen nach oben, in die, die für sie entscheiden: Nur 17 Prozent glauben, dass sich Politikerinnen und Politiker dafür interessieren, „was Leute wie ich denken“. Das Bild ist verheerend. Die Arbeit der Bundesregierung in der Preiskrise beurteilen sie, jeweils vor ein Paar aus einem negativen und einem positiven Begriff gestellt, mehrheitlich als durchweg negativ: Wirkungslos, ungerecht, inkompetent und sogar als undemokratisch

Spätestens an dieser Zuschreibung zeigt sich, dass wir es längst mit einer Demokratiekrise zu tun haben. Es kommt eben nicht nur darauf an, ob die Institutionen der Demokratie formal richtig funktionieren und der Rechtsstaat intakt ist. Sondern auch darauf, ob die Menschen das selbst so wahrnehmen. Wenn die Mehrheit der Bevölkerung die Entscheidungen der repräsentativ gewählten Politikerinnen und Politiker für nicht mehr demokratisch hält, hat die Krisenerfahrung auf die Legitimität des politischen Systems als Ganzes durchgeschlagen.

Wie da rauskommen? Den Autoren bleibt nur, das Dilemma zu beschreiben: Auf der einen Seite könnte „das Aufzeigen und Aushalten echter politischer Alternativen innerhalb des demokratischen Spektrums“ das Vertrauen wieder stärken. Nur 24 Prozent finden, dass die Politik die wichtigen Themen und Herausforderungen wirklich angeht. Andererseits wird das Ringen um politische Alternativen, wie beispielsweise beim Heizungsgesetz, als politisches Taktieren und Streiten wahrgenommen, bei dem „das Ganze“ aus dem Blick gerate, wie die Forscherinnen aus ihren Interviews zitieren. Und dem Wunsch nach echten Weichenstellungen steht die Sehnsucht gegenüber, dass alles bitte einfach wieder so normal werden solle, wie es vermeintlich vor der Pandemie war. Die Hälfte der Befragten wünscht sich das. „Das vermeintliche Paradoxon aus Zukunftswünschen einerseits und Normalitätsbedürfnis andererseits offenbart, wie voraussetzungsvoll die politische Aufgabe ist, Hoffnung zu geben, ohne wichtige Teilgruppen der Bevölkerung ‚transformativ‘ zu überfordern“, bilanzieren die Autoren. Dazu gehört auch eine heftige Medienkritik, denen wahlweise attestiert wird, die Dinge in der Berichterstattung zu „deformieren“ oder sich in „Gequatsche“ und „Blabla“ zu verlieren.

Im Sumpf des Misstrauens

Es bleibt: der Rückzug ins Private. „Da werden die Dinge noch als intakter wahrgenommen“, sagt Autorin Krause. Familien, Freunden und Nachbarn vertrauen die Deutschen noch. Polizisten bekommen eine Mehrheit, und, knapp, Wissenschaftler. Alle anderen, die doch eigentlich so wichtig sind für den seriösen Streit und den Zusammenhalt einer Gesellschaft – ob Bürgermeister, Landes- und Bundesregierungen, Journalistinnen, Gewerkschaften, Kirchen oder Wirtschaftsvertreter – sind längst im Sumpf des Misstrauens versunken. Sie kommen auf Vertrauenswerte teils deutlich unter 50 Prozent.

„Womit unsere Studie definitiv aufräumt“, sagt Autorin Krause, „ist die seit Pandemiebeginn bis heute weit verbreitete Ansicht, dass Krisen automatisch zu mehr Zusammenhalt führen. Dass man sich, wie auch der Bundeskanzler gern sagt, gegenseitig unterhakt. Das empfinden die Leute ganz anders.“ 

In der Summe attestiert More in Common eine gesellschaftliche Selbst- und Politikwahrnehmung, die „das Bild einer vermeintlich dysfunktionalen Demokratie befeuern“ könnten. Das kann man, wenn man will, als weitere Erklärung für den momentanen Umfrage-Aufstieg der AfD deuten. Aber allein mit parteipolitischen Folgerungen würde man der Reichweite des gesellschaftlichen Zerfallsprozesses, den diese Studie jetzt noch deutlicher als vorherige vermessen hat, kaum gerecht werden.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-08/gesellschaftlicher-zusammenhalt-studie-more-in-common-ungerechtigkeit-wahrnehmung/komplettansicht

Von der Erkenntnis zur Tat – Hand in Hand – Widerstand im ganzen Land

Fight capitalism

https://www.rf-news.de/2023/kw33/bundesweite-montagsdemo-die-stimme-des-widerstands

Wolfgang Erbe

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