Sehr geehrte Damen und Herren,
höflich bitte ich um Veröffentlichung der nachstehenden Zeilen zum Artikel in Ihrer heutigen Zeitungsausgabe unter dem Titel „Belgien auf der Suche nach der Zukunftsformel“:
Der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG), Herr Karl-Heinz Lambertz, rechnet laut des Artikel aus Ihrer heutigen Zeitungsausgabe (3.1.2011) fest damit, dass sich die Belgier insgesamt wieder zusammenraufen. Andererseits äußert er allerdings auch: „Ob ich mich als Belgier fühle? Die Frage macht hier keinen Sinn. Man ist Flame, Wallone, Brüsseler oder deutschsprachiger Belgier.“ Und genau diesen Eindruck habe ich von Belgien und der derzeitigen Situation in diesem Föderal-Staat.
Persönlich vertrete ich eine Landwirtin aus der DG, der durch die für die Landwirtschaft zuständigen wallonischen Regierung die EG-Subventionen erheblich gekürzt wurden, und das erfolgte mit Methoden, die ich auf das Schärfste verurteile und die auch Herrn Ministerpräsidenten Lambertz durch mich bekannt gemacht wurden (www.ak-gewerkschafter.de).
Herr Lambertz verweist allerdings auf seine Nichtzuständigkeit, so dass der Aachener Gewerkschafter/innenkreis, dem die Landwirtin als Mitglied der Christlichen Gewerkschaft Belgiens beigetreten ist, hier sowohl in Eupen als auch bei dem Sitz des wallonischen Landwirtschaftsministerium in Huy zigtausende Aufklärungsflugblätter in der Bevölkerung verteilt haben. Dies geschah dann auch mit Erfolg; denn der betroffenen Landwirtin wurden am Folgetage neue Fristen eingeräumt, die das Verfahren in den vorhergehenden Stand versetzten.
Zwischenzeitlich hat die Landwirtin sich auch juristischen Beistand geholt, was in Belgien unabdingbar in solchen Fällen erscheint! In Belgien ist dies kein Einzelfall und viele Menschen in der DG fühlen sich deshalb als Belgische Staatsbürger III. Klasse. Solange derartige Eindrücke aber bestehen, wird es hier kein vorbehaltloses JA der DG zu einem Belgischen Einheitsstaat unter dem Begriff „Königreich Belgien“ geben. Da ist eine, wenn auch zugegebener Maßen, spekulative Orientierung zu einem eventuell notwendig werdenden Anschluss der DG nach Luxemburg nicht ganz abwegig.
Für Ihre Veröffentlichung sage ich Ihnen meinen Dank im Voraus. Diese Stellungnahme wird auch unter Hinweis auf den Bezugsartikel auf unserer Webseite www.ak-gewerkschafter.de gepostet.
Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Engelhardt
Freunder Landstr. 100
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