LESERBRIEF an die Aachener Zeitungen zur bouelevardjournalistischen Berichtertattung über den lfd. Streik der GDL bei der DB-AG! Der Lessrbrief wurde heute (13.08.2021) verstümmelt durch die AZ/AN veröffentlicht. Lest bitte selbst!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) stellen wir fest, dass gegen die Kolleginnen und Kollegen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer – GDL – (http://ak-gewerkschafter.com/category/tarifpolitik/gdl/) und ihrem Streik (http://ak-gewerkschafter.com/jetzt-geht-es-los-der-streik-der-gdl-gegen-die-deutsche-bahn-beginnt-am-abend-des-10-august-2021/) eine Medienhetzkampagne nicht nur hier in Aachen geführt wird.

Nachstehend drei Links, die Euch nach dem Anklicken zu drei Medienberichten führen, wo ihr dies feststellen könnt.

> https://www.aachener-zeitung.de/wirtschaft/weselsky-schliesst-weitere-streiks-nicht-aus_aid-62126021 !

> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/tarifeinheitsgesetz-119.html !

> https://www.swp.de/panorama/deutsche-bahn-db-streik-gdl-2021-urabstimmung-10-august-dauer-aktuell-erstattung-entschaedigung-58718419.html !

Zum Thema sahen wir uns heute genötigt, den nachstehenden Leserbrief an die Aachener Zeitungen

zu senden.

GDL-STREIK / IHRE BISHERIGEN VERÖFFENTLICHUNGEN DAZU

Sehr geehrte Damen und Herren,

höflich bitte ich um die Veröffentlichung der nachstehenden Zeilen. Sollten Sie diese aus irgendwelchen Gründen nicht veröffentlichen können, bitte ich um ein entsprechendes Feedback.

Überschriften in Ihren jüngsten Zeitungsausgaben wie z. B. „Bahn beklagt ´Eskalation zur Unzeit´“, „Ein Trauerspiel“, „Geld zurück bei Verspätung oder Zugausfällen“, „Harte Tage für Pendler und Urlauber“ oder „Weitere Streiks?…“ treiben mir als Gewerkschaftsmitglied, das dem DGB fast 50 Jahre angehört, die Tränen in die Augen.

Für mich ist dies Boulevardjournalismus in höchster Potenz. Da wird nicht nur aus meiner Sicht eine Medienhetze gegen die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) und gegen deren berechtigten Streik betrieben, wie sie wüster nicht sein kann. Da wird auch gleichzeitug auf die „Tränendrüsen“ der armen Bahnkundinnen und Bahnkunden gedrückt. Und es wird Verständnis für den ach so „biederen“ Vorstand der Deutschen Bahn AG impliziert.

Nur für die „Corona-Heldinnen & Corana-Helden“, die Tag für Tag den Betrieb der Bahn am Laufen hielten und  halten, zeigt man kein Verständnis. Bei einem derzeitigen Höhenflug der Inflationsrate von 3,8 Prozent (bei Lebensmittel fast 5 Prozent!) muss bedacht werden, dass diese Kolleginnen und Kollegen bei stagnierenden Löhnen große Löcher in ihren Geldbeuteln gefräst bekommen. Bei einem Angebot der Deutschan Bahn AG, das lediglich 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 40 Monaten = 3,3 Jahre (!) bietet, wäre dies pro Jahr eine Lohnerhöhung um noch nicht einmal einem Prozentpunkt! Das ist ein herber Schlag in das Gesicht der Kolleginnen und Kollegen, die nicht nur in Corona-Zeiten wacker und allen Unbilden zum Trotz für die Bahnkundschaft eingestanden sind. Da stehen wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter  voll und ganz zum Kollegen Claus Weselsky, zu seiner GDL und zu den für die Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Bahn AG berechtigten Streikmaßnahmen!

Für die Veröffentlichung dieser Zeilen sage ich Ihnen meinen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Engelhardt

Freunder Landstr. 100

52078 Aachen

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So wurde bewusst der Leserbrief gekürzt:

LESERBRIEFE/FERNSEHEN Seite 18 ABCDE          Freitag, 13. August 2021 – Nummer 187

Mehr Geld und mehr Stress

Manfred Engelhardt aus Aachen kritisiert unsere Überschriften zum Streik:

Überschriften in ihren jüngsten Zeitungsausgaben treiben mir mir als Gewerklschaftsmitglied, das dem DGB fast 50 Jahre angehört, die Tränen in die Augen. Für mich ist dies Boulevardjournalismus in höchster Potenz. Da wird nicht nur aus meiner Sicht eine Medienhetze gegen die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) und gegen deren berechtigten Streik betrieben, wie sie wüster nicht sein kann. Da wird auch gleichzeitig auf die „Tränendrüsen“ der armen Bahnkundinnen und Bahnkunden gedrückt. Und es wird Verständnis für den ach so „biederen“ Vorstand der Deutschen Bahn AG impliziert. Nur für die „Corona-Heldinnen und Corona-Helden“, die Tag für Tag den Betrieb der Bahn am Laufen halten, zeigt man kein Verständnis. Da stehen wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter voll und ganz zum Kollegen Claus Weselsky, zu seiner GDL und zu den für die Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Bahn AG berechtigten Streimaßnahmen.

Vergleicht die Texte bitte genau und beurteilt das Ganz.

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2 Antworten zu LESERBRIEF an die Aachener Zeitungen zur bouelevardjournalistischen Berichtertattung über den lfd. Streik der GDL bei der DB-AG! Der Lessrbrief wurde heute (13.08.2021) verstümmelt durch die AZ/AN veröffentlicht. Lest bitte selbst!

  1. Kampferprobt und erfolgreich die Eisenbahner im Tarifkampf – ein
    INTERVIEW MIT GDL-CHEF CLAUS WESELSKY
    „Wir sind kampferprobt, haben mehrere mediale Wellen erlebt und sind trotzdem erfolgreich“
    Die Rote Fahne Redaktion führte heute das folgende Interview mit dem Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky:
    Rote Fahne News: Gratulation zur großen Streikteilnahme, mit der ihr beweist: „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“. Wie ist es gelungen, wo euch von der Bahn AG und manchen Medien vorgeworfen wird, dies sei eine „Attacke auf das Land“?
    Claus Weselsky: Uns gelingt eine regelmäßige Solidarisierung unserer Kolleginnen und Kollegen, der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, weil wir kampferprobt sind und schon mehrere auch mediale Wellen erlebt und überstanden haben und trotzdem erfolgreich gewesen sind.
    Rote Fahne News: Die Bahn AG rechtfertigt die von ihr geforderte und mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für dieses Jahr vereinbarte Nullrunde mit ihrem Schuldenberg und Milliarden-Verlusten durch Corona. Ist die GDL „maßlos und auf Krawall gebürstet“?
    Claus Weselsky: Die GDL ist sehr wohl in der Lage, das zu beachten, allerdings hat die DB AG vom Eigentümer Bund, wie alle anderen Eisenbahn-Verkehrsunternehmen, in Milliardenhöhe Unterstützung für die ausgefallenen Fahrkartenerlöse und die Aufwendungen erhalten. Und von daher ist es ein hausgemachtes Problem. Der Schuldenberg der DB hat nichts mit Corona zu tun. Der ist schon eher sichtbar geworden, und das liegt am Missmanagement und am weltweiten Verzocken. Deswegen sagen wir zum Einsparungsbeitrag über Personalkosten: Kann erbracht werden, aber nicht von denen, die im direkten Bereich die Wertschöpfung machen … .
    Rote Fahne News: Die Streikgegner werfen der GDL vor, aus „Machtinteressen“ heraus zu streiken, um so die Mehrheit in den verschiedenen DB-Gesellschaften zu erringen. Wie geht ihr mit dem Tarifeinheitsgesetz (TEG) um, mit dem das Streikrecht noch weiter eingeschränkt soll?
    Claus Weselsky: Nun, wir haben ja dagegen geklagt, was nicht erfolgreich gewesen ist, und wir haben uns jetzt im Herbst 2020 entscheiden müssen, wie wir damit klarkommen. Wir haben uns entschieden, das TEG mit seiner jetzigen, vorhandenen Wirkung erst mal so zu nehmen und daraus unsere Schlussfolgerungen gezogen: Nämlich, dass wir für Mehrheiten in den Betrieben sorgen müssen. Und wir gewinnen Mitglieder mit der klaren Zielsetzung: Schützt eure Tarifverträge, die ihr gemeinsam mit uns erkämpft habt, um im Ergebnis auch bei richtiger TEG-Anwendung die Mehrheit in weit mehr Betrieben zu haben.
    Die willkürliche Festlegung der DB AG, dass wir angeblich nur in 16 (von 170 – Anm. d. Red.) Betrieben Mehrheiten haben, ist eine glatte Lüge. Wir können heute schon belegen, dass wir in weit mehr Betrieben die Mehrheit haben, aber wir überlassen es deutschen Gerichten, die Mehrheiten festzustellen, denn dass BVG hat dazu klar den Weg über § 99 Arbeitsgerichtsgesetz vorgeschrieben. Deshalb klagt die GDL vor verschiedenen Gerichten, um eine Feststellung TEG-gemäß zu bekommen.
    Rote Fahne News: Lieber Claus Weselsky, vielen Dank, dass du in dieser heißen Phase Zeit für ein Interview mit der Rote Fahne Redaktion gefunden hast. Wir wünschen euch viel Erfolg und werden weiter berichten und mithelfen, die Solidarität mit eurem Kampf zu organisieren.
    https://www.rf-news.de/2021/kw32/wir-sind-kampferprobt-haben-mehrere-mediale-wellen-erlebt-und-sind-trotzdem-erfolgreich

  2. Wolfgang Erbe sagt:

    Hi Manni,

    da hilft nur Widerstand – alle Methoden der Agitation und Propaganda gegen das System und die Handlanger – mag sein das wir heute ihre Schläge erleiden – morgen stehen die mit dem Rücken an der Wand

    die Rote Hilfe schrieb in den 1920er Jahren:

    morgen ihr Gelichter – Rote Richter!

    In dem Sinne:

    Rot Front!
    Wolfgang

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