Kollege Fred Maintz empfiehlt ein Interview mit Egon Krenz in der Leipziger Volkszeitung!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben erreicht uns eine neue Mitteilung des Kollegen Fred Maintz (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=fred+maintz).

Dieser hat uns ein hochinteressantes Interview mit Egon Krenz (https://de.wikipedia.org/wiki/Egon_Krenz) aus der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG (LVZ) zukommen lassen.

Dieses Interview ist betitelt mit:

„Russen wehren sich gegen Demütigung!“

Wir haben den Beitrag des Kollegen Maintz nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Fred Maintz teilt mit:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich habe in der LVZ ein sehr interessantes Interview mit Egon Krenz (http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/News/Egon-Krenz-wird-80-Erwarte-keine-Loblieder-Wahrheit-aber-schon) entdeckt, das ich euch in keiner eise vorenthalten möchte.

Den kompletten Beitag habe ich nachstehend für euch per Link zum Original und textlich lesegerecht aufbereitet.

http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/News/Egon-Krenz-im-Interview-Russen-wehren-sich-gegen-Demuetigung

Mit kollegialen Grüßen

Fred Maintz

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http://www.thue-ba-in.de/blog/wp-content/uploads/2014/05/LVZ.jpg

Kritik an deutscher Politik

Egon Krenz im Interview: „Russen wehren sich gegen Demütigung“

Das Verhältnis von Russland zu den Ländern im Westen ist seit dem Konflikt
um die Ost-Ukraine und der Besetzung der Krim extrem angespannt. Der letzte
DDR-Staatschef Egon Krenz sieht die Ursachen dafür in der Politik des
Westens und warnt vor den Folgen.

| Artikel veröffentlicht: 13. März 2017 11:16 Uhr
[image: Krenz warnt vor einer Provokation Russlands.]

Krenz warnt vor einer Provokation Russlands.

http://www.lvz.de/var/storage/images/lvz/mitteldeutschland/news/egon-krenz-im-interview-russen-wehren-sich-gegen-demuetigung/554766838-2-ger-DE/Egon-Krenz-im-Interview-Russen-wehren-sich-gegen-Demuetigung_pdaBigTeaser.jpg
Quelle: dpa-Zentralbild

*Ribnitz-Damgarten – *. Der vorletzte Staatsratsvorsitzende der DDR, Egon
Krenz, hat eine enge Beziehung zu Russland. Als führendes Mitglied der SED
war er stets nahe am Kreml und verfolgte die Geschichte zunächst der
Sowjetunion und später von Russland. Er kritisiert in einem Interview die
aktuelle deutsche Politik gegenüber dem östlichen Nachbarn.

*Frage: Die Nato hat mit ihren Truppen, darunter auch der Bundeswehr, ihre
Präsenz im Baltikum ausgeweitet. Wie beurteilen Sie das?*

Antwort: Das ist eine provokative Machtdemonstration. Sie verschärft die
ohnehin zugespitzte Situation auf unserem Kontinent und darüber hinaus.
Bekanntlich wurde die Sowjetunion am 22. Juni 1941 von Hitler-Deutschland
überfallen. Dieses Datum ist für die meisten Russen mit dem damals
geleisteten Schwur verbunden, der bis heute gilt: „Nie wieder sollen fremde
Truppen unserer Grenze so nahestehen wie an jenem 22. Juni 1941.“ Der Krieg
kostete 27 Millionen Sowjetbürgern das Leben. Dieses Trauma ist bis heute
in fast jeder russischen Familie präsent. Aber just zum 75. Jahrestag des
Überfalls deutscher Truppen auf die Sowjetunion wurden 2016 an Russlands
Grenzen Manöver der NATO abgehalten. Das nenne ich geschichtslos. Im
Verhältnis zu Russland kann das verhängnisvoll werden.

*Frage: Manche osteuropäischen Länder haben seit dem Konflikt um die
Ost-Ukraine und der Annexion der Krim Angst vor Russland und fürchten um
ihre Souveränität? Ist da das Verhalten der Nato nicht verständlich, die
eigenen Nato-Partner zu unterstützen?*

Antwort: Die Ereignisse in der Ost-Ukraine und auf der Krim sind unter
anderem Folgeerscheinungen der Politik des Westens, der sich nicht an die
internationalen Abmachungen hält, die im Zusammenhang mit der Herstellung
der deutschen Einheit getroffen wurden. Die sowjetischen Soldaten sind in
den neunziger Jahren aus Deutschland abgezogen, ohne dass auch nur ein
Schuss fiel. Sie hätten dies bestimmt nicht getan, wenn sie gewusst hätten,
dass ihnen NATO-Streitkräfte, darunter deutsche, bis an ihre Staatsgrenze
nachrücken. Die Auflösung des Warschauer Vertrages hätte ein Signal zur
Schaffung einer gesamteuropäischen Friedensordnung sein müssen. Stattdessen
wurde es der Auftakt zur Demütigung Russlands, wogegen die Russen sich zu
Recht wehren.

*Frage: Viele Menschen in Europa fragen sich, welche Intentionen der
russische Präsident Wladimir Putin hat. Was denken Sie?*

Antwort: Das hat Putin vor fast 15 Jahren in einer Rede vor dem Deutschen
Bundestag in einwandfreiem Deutsch dargelegt. Keiner der Abgeordneten kann
sagen, er habe es nicht verstanden. Er hat begründet: Ohne eine moderne,
dauerhafte und standfeste internationale Sicherheitsarchitektur schaffen
wir auf diesem Kontinent nie ein Vertrauensklima und ohne dieses
Vertrauensklima ist kein einheitliches Europa möglich. Leider haben die
Herrschenden in Deutschland diese Rede und berechtigte russische Interessen
nicht ernst genommen. Das rächt sich jetzt.

*Frage: Wie beurteilen sie die momentane Verbindung zwischen Deutschland
und Russland?*

Antwort: Leider hat Bundespräsident Gauck in seiner Amtszeit etwas für
Deutschland Wesentliches unterlassen: Er ist seit Jahrzehnten der einzige
Bundespräsident, der während seiner Amtszeit Moskau keinen Besuch
abstattete. Ich erinnere mich, als 1988 die Beziehungen der Bundesrepublik
zur Sowjetunion auf einem Tiefpunkt waren, weil Kanzler Kohl Gorbatschow
mit Goebbels verglichen hatte, fuhr Bundespräsident Richard von Weizsäcker
nach Moskau und brachte alles wieder ins Lot. Schade, dass Herr Gauck zu
einer solchen Geste nicht fähig war. Für Deutschland war das nicht gut.
Seit Otto von Bismarck wissen Realpolitiker, dass Frieden in Europa nur mit
und nicht gegen Russland möglich ist.

*Von Interview: Joachim Mangler*

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