Wir kritisieren Helmut Hammerschlags wenig sagende Bilanz zu den 127000 Verfahren der Staatsanwaltschaft Aachen in 2014!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir den Artikel in der Aachener Zeitung unter dem Titel „Sexting beschäftigt die Staatsanwaltschaft“ vom 19. August 2015 zur Kenntnis nehmen müssen.

Der Inhalt des Artikels passt sehr gut in die Rubrik „Justiz“ auf unserer Homepage (http://ak-gewerkschafter.com/?s=justiz )!

Zu diesem Artikel haben wir dann auch die Aachener Zeitung um Veröffentlichung unseres nachstehenden Leserbriefes vom 20. August 2015 gebeten:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zum Artikel in Ihrer Zeitungsausgabe vom 19.08.2015 unter dem Titel „Sexting beschäftigt Staatsanwaltschaft“ möchte ich nachstehenden Leserbrief veröffentlicht wissen:

Herr Helmut Hammerschlag, der als Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Aachen ein Experte auf dem Gebiet des sogenannten „Sextings“ zu sein scheint, verbindet in seinem öffentlichen Auftritt vom 19.08.2015 in der Aachener Zeitung zum Thema einen Appell an Eltern und Lehrer mit einer Bilanz seines Hauses zu über 127000 Verfahren.

Das ist aus meiner Sicht Effekthascherei, denn das Thema „Sexting“ für sich betrachtet ist zwar ein nicht zu unterschätzendes Straftatbestandsthema im Internetzeitalter, das aber nicht als Aufmacher für eine Bilanzierung der Staatsanwaltschaft in Aachen herhalten soll.

Es wäre korrekter gewesen, wenn Herr Hammerschlag bei seiner Bilanzierung auch einmal differenziert hätte, wie viele Ermittlungsverfahren zur Einstellung geführt haben. Wie viele Ermittlungsverfahren geführt worden sind, die eigentlich in den Bereich der Ziviljustiz gehört hätten, wie z. B. Nachbarschaftsstreitigkeiten, Beleidigungen etc.?

Es würde die Bürgerschaft auch einmal interessieren, wie viele Verfahren durch Freisprüche geendet sind, bei denen die Staatsanwaltschaft Aachen sozusagen sich „blaue Augen“ geholt hat?

Die einfache Feststellung, dass die Zahl der Verfahren von 2013 auf 2014 gestiegen sind, ist zu simpel und bringt für die Öffentlichkeit keine Aufschlüsse,

Für die Veröffentlichung meines Leserbriefes sage ich Ihnen meinen Dank vorab.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Engelhardt

Freunder Landstr. 100

52078 Aachen

Den Artikel selbst könnt Ihr als sogenannten „Bezahlartikel“ durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen:

http://www.aachener-zeitung.de/lokales/region/sexting-nacktfotos-beschaeftigen-die-staatsanwaltschaft-1.1159882 !

Die im Artikel enthaltene Bilanz unter dem Titel „2014 insgesamt 127000 Verfahren“ haben wir, da unser Leserbrief darauf den eigentlichen Bezug nimmt, zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme hier gepostet:

„Die Zahl der Verfahren, mit denen sich die Staatsanwaltschaft Aachen insgesamt beschäftigt hat, ist im Vergleich der Jahre 2013 und 2014 gewachsen. Das teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Hammerschlag gestern mit. Vor allem die Zahlen im Bereich der Verfahren mit bekannten Tätern sei von 66000 auf 71900 im Jahr 2014 ´merkbar´ um neun Prozent gestiegen. Verfahren gegen Unbekannt gab es 2014 mit knapp 55000 nur 1500 mehr im Vergleich zum Vorjahr. Der langfristige Trend bei der Jugendkriminalität setze sich mit 14000 Verfahren und einem Plus von nur drei Prozent gegenüber dem Vorjahr fort.“

Wir stellen dazu fest: Hammerschlag auf Hammerschlag eine nicht Konkretes für die Bevölkerung aussagende Bilanz.

Wir dürfen gespannt darauf sein, ob unser Leserbrief veröffentlicht wird.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

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