Ein Insider nimmt Stellung zur jüngsten Entwicklung beim Schwertbad in Aachen!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Kollege Joe San hat uns einen Kommentar zum Beitrag „SCHWERTBAD AACHEN: Auch nach der Inoges-Erklärung zur Übernahme müssen die Kolleg/Innen wachsam und kampfbereit bleiben!“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/2015/10/10/schwertbad-aachen-auch-nach-der-inoges-erklaerung-zur-uebernahme-muessen-die-kolleginnen-wachsam-und-kampfbereit-bleiben/) zukommen lassen, den wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme in seiner Gänze direkt auf unsere Homepage und in die Kategorie „AACHEN“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/aachen/) gepostet haben.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

Kommentar des Joe San:
„Vorab gesagt, gab es bislang lediglich einen Betreiberwechsel ohne einen Betriebsübergang nach 613a.
Der Marienhaus Konzern hat vor dem Verkauf ja noch die Rheumaklinik und einige Immobilien des Schwertbades zu Geld gemacht, um so die selbstverschuldeten Miesen einigermaßen auszugleichen. Nach außen hin stellen Sie sich natürlich als die großen Retter dar, die Millionen in den schlecht laufenden Betrieb gesteckt und ihn nun gerettet haben.
Die Inoges hat vieles versprochen, von dem sich zeigen wird, was am Ende übrig bleibt. Denn bisher sollen die Mitarbeiter weiterhin nur abgeben. Arbeitsverdichtung und Vertragsänderungen sind da die ersten Schritte und es bleibt abzuwarten, ob bei diesen Arbeitsbedingungen das Abwandern der Fachkräfte nicht weiter geht.
Die Verhandlungen mit Verdi möchte das innovative Unternehmen ja nicht fortführen und das Spiel mit der Angst bei den Mitarbeitern wird wohl noch eine gewisse Zeit fortgeführt. Die Mitarbeiter sollten wachsam bleiben. Und da sich an Ihrer Vertragssituation durch den Betreiberwechsel erst einmal nichts ändert, gibt es auch keinen wirklichen Grund, angedachte Vertragsänderungen mit Verzicht auf den Tarifvertrag zu unterschreiben. Nach der jahrelangen Odyssee, die die Angestellten mitmachen mussten, wäre der neue Eigentümer gut beraten, mit Sinn, Verstand und vor allem gemeinsam mit den Mitarbeitern das Unternehmen auf den Weg zu bringen.
Allerdings macht es bislang eher den Eindruck, dass man durch das Abschaffen von Tarifverträgen und Aufstellen von neuen abstrusen Regelungen wie Arbeitszeiterhöhungen, Arbeitszeitkonten und das Zusammenstreichen von Zuschlagsregelungen etc. noch mehr aus denen, die die Arbeit verrichten, herauszupressen. Es ist beschämend, dass die Inoges allein durch die Mitarbeiter hier überhaupt den Fuß in die Tür bekommen hat und diese am Ende wieder die Dummen sein könnten. Der Beitrag der Marienhaus Stiftung war hier nur der Akt der Abwicklung und die Freude, die ungeliebte Reha, von der man keinen Plan hatte, wieder los zu sein.
Für den Fall, dass die Stadt sich in irgendeiner Weise für den Erhalt der ältesten noch in Betrieb befindlichen Rehaklinik einsetzt und dem neuen Eigentümer den Weg ebnet, einen Neubau hinzustellen, sei gesagt, wir sind dankbar für alles, was die Politiker für uns tun. Aber eine Bitte an diese: gebt nichts bedingungslos an die Betreiber. Ein Minimum an Bedingungen sollte die Garantie für den Erhalt von Arbeitsplätzen sein und warum sollte man Unternehmern diese eine Bedingung nicht stellen, wenn man politisch Wege ebnet.
Und an die Adresse der Gewerkschaft sei die Frage erlaubt, warum wird mit dem neuen Eigentümer nicht verhandelt? Der alte hatte einen fertigen Tarifvertrag mit Ver.di und der Zustimmung der Mitarbeiter ausgehandelt und nicht mehr abgeschlossen. Warum nicht den „Neuen“ an den Tisch holen und zu Verhandlungen auffordern, nach anständigen Regeln mit den Mitarbeitern in eine gute Zeit zu starten. Das wäre ein starkes Signal und echte Wertschätzung für die Leistung derer die in der schweren Zeit das Schwertbad aus Überzeugung erhalten haben.

Joe San“

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