„Die Beziehungskiste“ von Dinarin Aleksandar Nikolic. – Schwarz, tiefgründig, hintersinnig und doch humorvoll!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wieder hat uns unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Mitglied, der Schriftsteller Dinarin Aleksandar Nikolic (http://ak-gewerkschafter.com/?s=dinarin+aleksandar+nikolic), eine Erzählung zukommen lassen, die einige von uns als schwarzhumoristisch bezeichnen werden. Der Song der ROLLING STONES (http://www.stones-club-aachen.de/) mit dem Titel „PAINT IT BLACK“ könnte diese, sicherlich tolle Erzählung musikalisch unterlegen.

https://www.youtube.com/watch?v=9snY79WeunQ

Wir haben nachstehend den Teil 1 dieser Erzählung, die den Titel „DIE BEZIEHUNGSKISTE“ trägt, zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme gepostet. Teil 2 dieser Erzählung wird in den kommenden Tagen folgen.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

http://www.bestattungen-kempe.de/wp-content/uploads/2012/06/009_kiefer_schwarzer_klavierlack-150x150.jpg

„Die Beziehungskiste“ eine Erzählung von Dinarin Aleksandar Nikolic in 2 Teilen:

1.Teil

Prolog:

Gerade jetzt, in der Gegenwart, verehrte Leserinnen und Leser, mögen viele erkennen und verstehen was wirklich geschieht und warum es geschieht.

Es ist ein Irrtum zu glauben, Umstände, Situationen, Verhältnisse u.s.w. durch eine Oben-aufsicht erkennen zu können. Ebenso ist es ein Irrtum, Informationen aus den Medien zu nutzen, um tatsächliche Zustände zu erkennen. Es ist den meisten bekannt – die Medien lügen.

Allerdings gibt es eine Möglichkeit zu erkennen, was wirklich geschieht und tatsächliche Geschehnisse zu erfahren. Dann erklären erkannte Tatsachen auch den globalen Zustand und wohin die tatsächliche Entwicklung führt.

Diese Methode ist, die eigene allernächste Umgebung zu beobachten. Die Erkenntnisse werden dann bestätigt durch das Betrachten der Ereignisse in einer erweiterten Umgebung.

Um mich nicht in soziologische Betrachtungen zu verlieren – nur noch folgendes:

Die Menschliche Gemeinschaft – hier die Gemeinschaft der Bundesbürger – ist ein Organismus. Der sogenannte Staat ist eine juristische Person mit eigenen Organen (Staatsorgane). Die kleinste Einheit ist die Zelle. Jede Person in dieser Gemeinschaft ist eine Zelle. Der kleinste Zellverbund ist die Familie.

Um eine Diagnose zur juristischen Person Deutschland zu erstellen, genügt es, genau hinzusehen und hinzuhören. Die Gewohnheiten und das Verhalten und die Regeln und nicht zuletzt die Zustände innerhalb einer Familie lassen auf den großen Verbund, den Staat, schließen, der aus diesen Zellen und Zellverbänden gebildet wird.

Die Beziehungskiste

Eine Erzählung von Niemand erzählt und Niemand spricht die Wahrheit.

Ich bin ein in der Wildnis des dinarischen Hochlandes geborener Mann. In diesem Spiel, das genau hier in Mitteleuropa stattfindet, spiele ich mit Sicherheit keine Rolle. Ich bin Beobachter und ab und an Berichterstatter der einen oder anderen Beobachtung.

Seit einer geraumen Reihe von Jahren ist mir der Begriff Beziehungskiste bekannt und ich denke in eben diesem Kulturkreis, mit dem ich absolut nichts zu schaffen habe, ist dieser Begriff sehr vielen bekannt. Würde ich aufgefordert, diesen Begriff zu erklären, würde ich sagen: Es ist ein Konstrukt, das mühsam, in langwierigen und teils sehr quälenden Gesprächen, Verhandlungen und Auseinandersetzungen aufgebaut werden muss. Natürlich voller Kompromisse, Zugeständnisse und Verzichte. Sozusagen ein sich ständig wandelnder Ehevertrag, wobei eine Ehe nicht zwingend geschlossen werden muss. Es wäre wesentlich leichter, wenn

dieses Konstrukt, einmal aufgestellt, fortwährend seine Gültigkeit behalten würde. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Diese Beziehungskiste bedarf der fortwährenden, umständlichen, nervenden Pflege, Anpassung, Neudefinition bis eine beiderseitige Akzeptanz, die selbstverständlich voller Kompromisse ist, erzielt wird.

Immer und immer wieder.

So vergehen die Jahre abwechselnd in größerer oder kleinerer Unzufriedenheit, aber dafür total am Glück vorbei, bis die Beziehungskiste dann weggeworfen, verbrannt und zertreten wird, um es mit einer neuen zu versuchen.

So würde ich diese vermaledeite Kiste erklären, bin mir aber vollständig im Klaren darüber, dass fast alle Anderen diese Kiste als natürlich, notwendig und unumgänglich ansehen.

Ich halte sie für komplett unnötig, nutzlos und unsinnig.

Ich will mich jetzt nicht in weitere Erklärungen vertiefen, ich könnte es, aber es ist sicher nicht von Bedarf. Eher beschreibe ich nachfolgend eine Szene einer Beziehungskistendiskussion.

Ein sogenanntes Liebespaar, das eigentlich keins ist, denn Beziehungskiste und Liebe schließen einander aus, sitzt an einem herrlichen, lauen Sommerabend auf der Terrasse seines Häuschens im Grünen.

Die Frau hatte umständlich in einem zweistündigen Marathon ein hervorragendes Abendessen gezaubert, das nach einer Viertelstunde vorbei war. Den Gartentisch, das Paar hatte sich ausnahmsweise ein Essen im Freien gegönnt, hat sie selbstverständlich abgeräumt.

Bei einem Gläschen guten Weins wünschte sie sich einen gefühlvollen Ausklang, bei optimalen äußeren Voraussetzungen.

Der Partner sah versonnen zum Haus und beobachtete ausgiebig das Fenster und sagte leise und sanft:

„Die schwarzen Gardinen, fügen sich sehr gefällig in den Fensterrahmen.“

Sie sah etwas verwundert und überrascht in die gleiche Richtung und entgegnete etwas verwirrt:

„Aber Schatz, die Gardinen sind doch weiß.“

Der Partner ließ sich in seiner gewohnten Souveränität durch diesen Widerspruch nicht stören und sagte weiterhin sanft:

„Ja Frauchen, es ist wie immer.“

„Was meinst Du?“

„Ich erkläre es Dir. Es gibt Dinge, die nur dann richtig erkannt werden können, wenn ein notwendiger Background vorhanden ist.“

„Was für ein Background?“

„Ich meine bildungsmäßig. Zum Beispiel wissenschaftliche Erfahrung. Das Begreifen der Zusammenhänge durch den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus.

Aber auch die Bereitschaft fortwährend dazuzulernen.

Mit anderen Worten gesagt: Die Welt ändert sich augenblicklich. Anpassung und Verlassen der ausgetretenen Wege um neue Erkenntnisse und Ansichten zu bekommen.“

„Was willst Du eigentlich sagen?“

In solchen Augenblicken, in denen es darauf ankommt eine eindeutige Erklärung abzugeben versuchen alle ihre Theorien mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu untermauern, so unsinnig diese auch sein mögen.

„Sieh mal, bei Versuchen mit Licht, das sich aus enorm vielen Spektralfarben zu diesem sogenannten weißen Licht zusammensetzt, ist festgestellt worden, dass vor allem Frauen eine veränderte Farbwahrnehmung unter bestimmten Umständen, gemeint sind emotionale Störungen, haben.

In ihr stieg Wut darüber auf, dass er eine leise Liebesregung als emotionale Störung ansah. Das war ihr aber von ihm bekannt, trotzdem hat sie ihn genommen und sagte daher nichts dazu, sondern fragte:

„Also Moment mal, willst Du mir etwa sagen unsere weißen Gardinen wären schwarz?

„Nein, das will ich nicht nur sagen, es ist so, sie sind schwarz.“

Nun, in vielen Fällen ist die Beziehungskiste dadurch wieder gefestigt, das die Frau aus verschiedenen Anlässen schweigt, aufsteht und zu Bett geht.

Für andere Frauen geht es hier erst richtig los.

„Jetzt sage ich Dir mal was. Es ist immer dasselbe, Du willst mir Weiß für Schwarz vormachen. So geht das nicht. Du hast vergessen, wir haben eine Partnerschaft und immer wieder versuchst Du eine dominante Rolle einzunehmen. So geht das nicht. Das war das letzte Mal.“ Hin und wieder steht eine Frau dann auf, wenn sie

klug ist, packt die Koffer, zertrampelt die Beziehungskiste und geht auf Nimmerwiedersehen.

Andere Frauen wiederum, vor allem die intellektuell verbildeten, lassen sich aus Überzeugung, die Gleichberechtigung sei die Grundlage einer verständnisvollen, glücklichen Beziehung, auf eine Diskussion ein, mit dem Ziel,

diese vermaledeite Beziehungskiste wieder einmal, wie so oft, umzukrempeln bis es wieder einigermaßen passt. Gekonnt setzen sie Mittel ein, die sie durch eine kommunikationswissenschaftliche Bildung erworben haben.

Okay, ich akzeptiere deine Meinung. Du, wir haben jetzt tatsächlich zwei entgegen gesetzte Meinungen zu bearbeiten. Ich freue mich, dass diese Kontroverse aufgekommen ist. Ich sehe das als eine Chance, daran zu wachsen, dabei dazuzulernen und gemeinsam neue Ansichten auszuprobieren. Das wird unsere Beziehung auf jeden Fall bereichern. Der Partner, der auf dieses Kompromissangebot, ebenfalls sofortige Kompromissbereitschaft signalisiert,

prescht geradezu gönnerhaft, sich selbst übertreffend nach vorne.

„Dafür liebe ich dich so. Immer den Kopf einschaltend, jede Situation intellektuell beherrschend.“

Nun ohne dieses Gespräch in seiner Vollständigkeit wiederzugeben, da der Fortlauf auch so klar ist, kann ich sagen, dass diese beiden, wiederum, wie so oft, einen Kompromiss gefunden hatten. —-Die Gardinen sind rosa!!!!!—-

Dinarin Alexandar Nikolic

Fortsetzung folgt“

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