Das sozialkritische Infopotpourri des Kollegen Fred Maintz zum Jahresanfang 2016!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

gleich zu Jahresanfang haben wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) ein umfangreiches Informationspotpourri des Kollegen Fred Maintz (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=fred+maintz) erhalten. Die einzelnen Infoabteile sind darin betitelt mit „Begrenzung von privatem Superreichtum“; „NZZ (Neue Züricher Zeitung): Zukunft der Arbeit“ und „Soziologe Wallenstein: Kapitalismus (weltweit) implodiert innerhalb der nächsten 30 Jahre“.

http://ciml.250x.com/gallery/m/marx_engels.jpg

(Bild aus: http://ciml.250x.com/archive/marx_engels.html)

Dieses wichtige Infopotpourri haben wir zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme nachstehend auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

Fred Maintz und sein Infopotpourri zum Jahresanfang:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ganze 80 Familien besitzen so viel wie 3,5 Milliarden Menschen.

Bei der Forderung nach einer Begrenzung dieser Einnahmen geht es
bekanntlich nicht (nur) um „Sozialneid“, sondern vor allem um die
Einschränkung von damit verbundener politischer Macht und über die
Existenzen und den Alltag vieler anderer Menschen. Zur Forderung eines
Existenzminimums gehört also logischerweise auch die Forderung eines
Existenzmaximums:

https://le-bohemien.net/2016/01/02/existenzmaximum-begrenzung-superreichtum/

Vor gut 2 Jahren gab es zu diesem Thema in der Schweiz die 1:12-Initiative
(also für die Spitzenverdiener das maximal 12 fache der untersten
Lohngruppe), die in einer Volksabstimmung leider knapp abgelehnt wurde:

http://www.wsws.org/de/articles/2013/11/07/schw-n07.html

Des Weiteren:
NZZ (Neue Züricher Zeitung) zur Zukunft der Arbeit:

ein interessanter Artikel in der bürgerlichen NZZ (Neue Züricher Zeitung)
über die Zukunft der Arbeitswelt: „Jeder zweite Job droht ersetzt zu werden
……… wenn der Roboter einmal weiß, was er zu tun hat, ist er mit
Abstand der produktivste Mitarbeiter“.

http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/uns-braucht-es-bald-nurnoch-als-konsumenten-1.18671111

Was ist eigentlich schlimm daran, wenn wir mehr Zeit für uns haben und die
produktive Arbeit auch von Robotern erledigt wird? Eigentlich gar nicht so
blöd oder wollen wir zurück zu Schaufeln und „Arbeitshäusern“ mit
entsprechend aufgelegten Blockwarten? Ich ganz sicher nicht !!!

Schlimm daran sind „nur“:

1.) die private kapitalistische Aneignung (und damit die Ausgrenzung der
Masse der Menschen) der Umsatzerlöse daraus, weil sich die produktiven
Industrie-Betriebe in der Regel im Privateigentum befinden: entweder als
juristische Personen (AG, GmbH) oder direkt (Einzelunternehmen, OHG, KG);
die Schlüssel zu Änderungen befinden sich im BGB (Bürgerliches Gesetzbuch)
und HGB (Handelsgesetzbuch)

2.) die Koppelung des Sozialsystems an die Erwerbsarbeit. Da hilft nur eine
flächendeckende sanktionsfreie Mindestsicherung finanziert durch höhere
Steuern auf hohe Einkommen und Vermögen

Des Weiteren:

Soziologe Wallenstein meint, Kapitalismus implodiert (weltweit) innerhalb der nächsten 30 Jahre:

nein kein Verschwörungs-Häckmäck oder „Spaß“ an (religiösen)
Untergangsszenarien, sondern die trockene Vorhersage des Soziologen
Immanuel Wallenstein, der auch schon die Implosion des damaligen
sozialistischen Blocks prognostizierte: der Kapitalismus wird unabhängig
von den politischen Kräfteverhältnissen an seinen eigenen Widersprüchen und
den natürlichen Wachstumsgrenzen der Ressourcen innerhalb der nächsten 30
Jahre (weltweit) in sich zusammenbrechen. Was danach kommt, ist noch völlig
offen:

http://www.heise.de/tp/artikel/29/29687/1.html

Ich bin übrigens über diese Entwicklung keineswegs schadenfroh, denn wem
macht das mangels bereits vorliegender humaner Alternativen nicht auch
Angst? Aber viele von uns wissen ja schon zur Genüge, zu welchem Häckmäck
schon lange täglich gegriffen wird, wenn der tatsächliche wirtschaftliche
Spielraum durch die krasse ungleiche Verteilung kaum noch was
hergibt: ständige „Optimierung“, „Profeiling“, „Motivation“, „Coaching“,
„Betreuung“, persönliche „Fehleranalyse“ (alles natürlich auch abhängig vom
sozialen und finanziellen Status) und im schlimmsten Fall sogar die Suche
nach persönlich Schuldigen und Sündenböcken, egal auf welcher Seite von
Schreibtischen oder weiß der Kuckuck wo. Wir wissen also um die
(sektiererische) „Verrücktheit“ dieser Mühle.

Der alltägliche Kampf um soziale Verbesserungen geht natürlich weiter: eine
sanktionsfreie Mindestsicherung (finanziert durch höhere Steuern auf hohe
Einkommen und Vermögen) wäre ein erster wichtiger Schritt.

Lasst uns im Jahre 2016 wieder und noch verstärkter solidarisch zusammenstehen!

Fred Maintz

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