BBU u. a. informieren: 1400 demonstrierten Samstag in Ahaus! / Weitere Aktionen am 8. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe, dem 11. März 2019!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben erhalten wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) über den Pressesprecher und Vorstandsmitglied des BBU, dem Kollegen Udo Buchholz (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/), die nachstehende BBU-Pressemitteilung.

Diese informiert zu folgenden Themen:

„1400 demonstrierten Samstag in Ahaus!“ und  „Weitere Aktionen am 8. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe, dem 11. März 2019!“

Wir haben die komplette Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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BBU-Pressemitteilung vom 10.03.2019

+ Pressemitteilung Trägerkreis der Ahaus-Demonstration
+ Rede von Udo Buchholz in Ahaus

Weitere Aktionen am 8. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe, dem 11. März 2019!

Mehr Fotos über die Demonstration in Ahaus vom 9.3.2019 unter
https://atommuell-protest.de

1400 demonstrierten Samstag in Ahaus / Weitere Aktionen am 8. Jahrestag
der Fukushima-Katastrophe (11. März 2019)

(Bonn / Ahaus, 10.03.2018) Mit einer eindrucksvollen Demonstration haben
am Samstag (9. März 2019) rund 1400 Menschen in Ahaus an die
Fukushima-Katastrophe vor 8 Jahren in Ahaus erinnert. Gleichzeitig
demonstrierten sie gegen jegliche Nutzung der Atomenergie und gegen
weitere Castor-Atommüll-Transporte nach Ahaus. An der Demonstration
beteiligten sich auch Landwirte aus Ahaus und Umgebung mit rund 80
Traktoren. Bei der Abschlusskundgebung bedankte sich Udo Buchholz vom
Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz bei der
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, die schon seit
Jahrzehnten gegen die Atommüll-Lagerung in Ahaus kämpft und immer wieder
vor den Gefahren der Atomenergienutzung warnt. Zudem ging Buchholz in
seiner Rede darauf ein, dass der Weiterbetrieb von Atomkraftwerken
unverantwortlich ist und dass auch die Uranfabriken in Gronau und Lingen
gestoppt werden müssen.

Anlässlich des 8. Jahrestages des Beginns der Atomkatastrophe in
Fukushima (Japan, 11. März 2011) fordert der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) den sofortigen Atomausstieg in der
Bundesrepublik und auch international. Weiterhin ruft der Verband zur
Teilnahme an einer der zahlreichen Protest- und Gedenkveranstaltung auf,
die am Montag, also direkt am Jahrestag der Fukushimakatastrophe,
vielerorts stattfinden. Der BBU betont, dass die wachsenden
Atommüllberge unterstreichen, dass der Betrieb aller AKW und
Uranfabriken unverzüglich gestoppt werden muss.

Für den BBU, in dem auch viele Anti-Atomkraft-Initiativen organisiert
sind, ist es wichtig, dass die Katastrophe in Japan und ihre anhaltenden
Folgen nicht in Vergessenheit geraten. Das innige Mitgefühl des BBU gilt
den betroffenen Menschen in und um Fukushima und in ganz Japan.

Der BBU weist darauf hin, dass besonders Initiativen im Bereich von
Atomanlagen und von Atommüll-Lagern mit vielfältigen Aktionen und
Veranstaltungen an die Fukushima-Katastrophe erinnern und einen
umfassenden Atomausstieg einfordern. Der BBU hält den Weiterbetrieb von
AKW bis z. T. Ende 2022 für unverantwortlich und auch die sonstigen
Atomanlagen wie die Uranfabriken in Gronau und Lingen müssen sofort
stillgelegt werden.

Schwerpunktaktionen an Atomstandorten gab es ebenso wie am Samstag in
Ahaus auch am Sonntag (10. März 2019) gegen den Weiterbetrieb des AKW in
Neckarwestheim. Am Montag (11.3.) finden u. a. am Atomstandort Lingen
und in Gronau (Standort Urananreicherungsanlage) sowie in Mosbach in der
Nähe des AKW Obrigheim Mahnwachen statt.

Weitere Termininformationen (unvollständig) unter
https://www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm

Engagement unterstützen

Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um
Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse
Bonn, IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter
http://www.bbu-online.de und telefonisch unter 0228-214032. Die
Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72
 Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str.
55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat
seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und
engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die
themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken.
Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche
Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen
die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für
umweltfreundliche Energiequelle.

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Pressemitteilung des Trägerkreises der Demonstration in Ahaus vom 9.
März 2019

1.400 Menschen demonstrieren in Ahaus: Atommüll-Zwischenlager dürfen
keine Endloslager werden!

Mit einem Demo-Zug durch die Ahauser Innenstadt und der Aufstellung von
gelben X-en und schwarzen Fahnen am Zwischenlager Ahaus protestierten
1400 Menschen gegen die Zwischenlager-Politik der Bundesregierung und
für einen sofortigen Atomausstieg.

Die Organisatoren der Demonstration fordern, geplante Castor-Transporte
aus Garching und Jülich nach Ahaus zu stoppen und die Errichtung
möglichst sicherer Zwischenlager an den beiden Standorten. Mit der
Demonstration erinnerten sie außerdem an die Katastrophe von Fukushima,
die vor 8 Jahren einmal mehr verdeutlich hat, dass die mit der Nutzung
der Atomenergie verbundenen Risiken nicht beherrschbar sind. Neben
solidarischen Grüßen an japanische Atomkraftgegner/Innen, drückten die
Demonstrant/Innen auch ihre Solidarität mit der russischen
Umwelt-Organisation Ecodefense aus, deren Aktivist Vladimier Sliviak auf
der Demo über jüngste russische Repressionen berichtete.

An der Demo beteiligten sich auch 80 Landwirte aus Ahaus und Umgebung
mit ihren Traktoren.

„Aus Jülich sollen 152 Castoren mit Müll aus dem Versuchsreaktor AVR
nach Ahaus kommen. Niemand weiß genau, was da drin ist, weil die
Dokumentation Lücken aufweist“, erklärt Marita Boslar vom Aktionsbündnis
‚Stop Westcastor‘. „Statt Transporten nach Ahaus oder in die USA fordern
wir die Lagerung und die langfristig nötige Umverpackung vor Ort in
Jülich. Genau das wird aber vom Forschungszentrum Jülich und den
zuständigen Ministerien torpediert, indem kürzlich die Zusage für das
Baugrundstück nach sechs Jahren zurückgezogen wurde“, so Boslar weiter.

„Der Forschungsreaktor Garching produziert seit 2004 waffenfähigen
Atommüll mit hoher Anreicherung. Jetzt ist das Abklingecken fast voll“
erklärt Dr. Hauke Doerk vom Umweltinstitut München. „Anstelle von
riskanten Transporten nach Ahaus wäre es besser, den Müll direkt in
Garching zu entschärfen. Die Technische Universität München muss als
Betreiberin jetzt ein Verfahren zur Uran-Verdünnung entwickeln und ein
sicheres Zwischenlager in Garching bauen.“, so Doerk weiter.

„Wir lehnen weitere Atomtransporte nach Ahaus ab. Für eine
Endlos-Zwischenlagerung sind weder die Gebäude noch die eingelagerten
Behälter geeignet. Die Gebäude entsprechen schon jetzt nicht mehr dem
Stand von Wissenschaft und Technik.“ erklärt Hartmut Liebermann von der
Bürgerinitiative ‘Kein Atommülll in Ahaus e.V.‘. „Trotzdem wollen die
Bundesregierung und die zuständigen Ämter einfach so weitermachen: Als
Türöffner wurde nun für Ahaus die Verlängerung der Zwischenlagerung von
schwach- und mittelradioaktivem Müll bis zum Jahr 2057 beantragt. Wir
brauchen stattdessen ein neues und sicheres Konzept für die
Langzeit-Zwischenlagerung“ so Liebermann weiter.

Kontakt für Rückfragen:

Jülich
Marita Boslar, Aktionsbündnis „Stop Westcastor“, mobil: 0176-52270865

Jens Dütting, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, mobil:
0176-38368325

Garching
Umweltinstitut München, Dr. Hauke Doerk, mobil: 0151-40320892

Ahaus
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ e.V., Hartmut Liebermann,
mobil: 0163-6008383

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Liebe Freundinnen und Freunde,

ich möchte mich zunächst bei all den Menschen bedanken, die diese
Demonstration mit organisiert haben. Und mein besonderer Dank gilt der
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, die sich schon seit vielen
Jahrzehnten gegen das Atommülllager und gegen jegliche Nutzung der
Atomenergie zur Wehr setzt.

Ende 2022 sollen inder Bundesrepublik die letzten Atomkraftwerke
stillgelegt werden, darunter auch das AKW Emsland in Lingen. Es ist
erfreulich, dass es für die AKW ein konkretes Stilllegungsdatum gibt.
Doch täglich kann es in einem der noch laufenden AKW zu einem schweren
Störfall kommen. Darum ist der Weiterbetrieb bis Ende 22 nicht
hinnehmbar. Alle AKW müssen zum Schutz der Bevölkerung sofort
stillgelegt werden! Doch mit der Stilllegung der AKW ist der bundesweite
Atomausstieg noch nicht am Ziel. Nördlich von Ahaus sind die
Uranfabriken in Gronau und Lingen, die nuklearen Brennstoff für
Atomkraftwerke in aller Welt produzieren. Und für beide Anlagen gibt es
bisher keinerlei Laufzeitbegrenzung. Es ist unglaublich: Trotz
beschlossenem Atomausstieg soll weiterhin in Gronau Uran angereichert
werden und sollen in der Brennelementefabrik in Lingen Brennstäbe, u. a.
für die belgischen AKW, hergestellt werden. Das ist unverantwortlich und
muss unterbunden werden.

Immerhin ist der Druck der Anti-Atomkraft-Bewegung so groß geworden,
dass diese beiden Uranfabriken auf höchster politischer Ebene in Berlin
immer wieder auf der Tagesordnung stehen. Wir lassen jetzt nicht locker,
bis es auch für diese beiden Anlagen einen Stilllegungsfahrplan gibt.
Und weil ein Stilllegungsfahrplan noch nicht vor Störfällen schützt,
müssen diese beiden Uranfabriken sofort stillgelegt werden. Um dieser
Forderung Nachdruck zu verleihen, findet Karfreitag wieder ein
Ostermarsch zur Gronauer Urananreicherungsanlage statt. Der beginnt um
13 Uhr am Gronauer Bahnhof. Und schon am Montag, am Jahrestag der
Fukushima-Katastrophe, findet in der Gronauer Innenstadt eine Mahnwache
statt. Sie beginnt um 17 Uhr in der Neustraße.

Auch in Lingen wird am Montag mit einer Mahnwache an Fukushima und an
die Gefahren der Atomenergie erinnert. Sie beginnt um 18 Uhr am Alten
Rathaus. Gerade nach dem Brand in der Lingener Brennelementefabrik im
Dezember ist es wichtig, dass auch in Lingen immer wieder die sofortige
Stilllegung des AKW Emsland und der Lingener Brennelementefabrik
eingefordert wird. Und passend zum Thema Atommüll, mit dem wir uns heute
vorwiegend beschäftigen, muss darauf hingewiesen werden, dass es in
Lingen auch ein sogenanntes Castor-Atommüll-Zwischenlager gibt, in dem
die abgebrannten Brennelemente aus dem AKW Emsland gelagert werden. Auch
das Zwischenlager in Lingen droht zu einem Dauerlager zu werden.

Und es gibt noch mehr nukleare Konfliktpunkte im Dreiländereck NRW,
Niedersachsen und Niederlande. In Lingen wird das erste AKW, das schon
Jahre stillgelegt ist, abgebaut. Völlig unklar ist, wo die nuklearen
Reste verbleiben sollen. Ein Stück hinter der Grenze ist in Almelo die
niederländische Urananreicherungsanlage. Gemeinsam mit der
niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung setzen wir uns auch für deren
Stilllegung ein. Zwischen den Atomstandorten fahren zahllose
Atomtransporte mit LKW und Sonderzügen hin und her und gefährden die
Bevölkerung zusätzlich. Und über der ganzen Region schwebt die Gefahr,
dass in einem der vorhandenen Salzstöcke Atommüll eingelagert werden könnte.

Für die Anti-Atomkraft-Bewegung gibt es in den nächsten Jahren und
Jahrzehnten noch viel Arbeit. Wir müssen uns weiterhin in
Bürgerinitiativen und in Umweltverbänden organisieren und müssen immer
wieder der Bevölkerung verdeutlichen, dass unsere inhaltliche
Auseinandersetzung mit der Atomindustrie und ständige Proteste auf der
Straße extrem wichtig sind. Und dabei bleiben auch immer wieder
Bündnisse mit anderen Bewegungen wichtig: Mit den Gewerkschaften, mit
den Energiewendegruppen, mit der Anti-Kohle-Bewegung und auch mit der
Friedensbewegung. Denn gerade bei der Urananreicherung wird deutlich,
dass es streng genommen keine Trennung zwischen der militärischen und
der sogenannten zivilen Nutzung der Atomenergie gibt.

Zum Schluss noch ein Terminhinweis hier aus Ahaus: Am 17. März
veranstaltet die kfd wieder eine Gedenkveranstaltung am Mahner, und zwar
um 13.30 Uhr.

Auch die kfd hier in Ahaus ist eine wichtige Gruppe im Widerstand gegen
die Atomindustrie, ebenso wie auch die Bauern, die den heutigen Protest
mit ihren Traktoren unterstützen. Mit ihnen und mit uns allen wird es
gelingen, den nuklearen Wahnsinn zu stoppen. In Ahaus, in Gronau, in
Lingen, in Almelo und anderswo. Es darf kein weiterer Atommüll
produziert werden – jegliche Atommüllproduktion muss gestoppt werden.
Sofort und weltweit!

(Udo Buchholz (AKU Gronau, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
und BBU-Vorstandsmitglied) bei der Abschlusskundgebung am 9.3.2019 in Ahaus)

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