Liebe Kolleginnen und Kollegen,
jüngst hatten wir einen Artikel über die gar „erschröcklichen“ Zustände im Studentenwerk Heidelberg auf unsere Homepage gepostet, der auf einen Bericht in der Zeitung „RUPRECHT“ basiert. Diesen Artikel könnt Ihr durch einen Klick auf den nachstehenden Link direkt aufrufen: http://ak-gewerkschafter.com/2012/12/20/studentenwerk-heidelberg-das-ausbeutungswerk/
Nunmehr ist in der „RNZ“ ein entsprechender Artikel zu diesem „RUPRECHT-Artikel“ unter dem Titel
„DOCH KEIN AUSBEUTUNGSWERK ?“ erschienen, den wir Euch nicht vorenthalten möchten. Aus diesem Grunde haben wir den nachstehenden Link mit gepostet, der Euch nach dem Anklicken direkt auf den Artikel führt: http://www.rnz.de/_/HPHeadtitles_Heidelberg/00_20121228074026_103170244_Doch_kein_Ausbeutungswerk_.php
Dieser Artikel hat mich als Koordinator unseres Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreises (AK) und als Ehrenmitglied der ARGE/NW im Landesbezirk der Ver.di NRW dazu veranlasst, der Redaktion der „RNZ“ den nachstehend für Euch komplett mit geposteten Leserbrief zu schreiben.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und verbleibe für den AK mit kollegialen Grüßen Euer Manni Engelhardt –Koordinator-
Von: Manfred Engelhardt [mailto:Manni@ManfredEngelhardt.de]
Gesendet: Samstag, 29. Dezember 2012 11:44
An: ‚leserbriefe@rnz.de‘
Betreff: ARTIKEL IN IHRER ZEITUNG „DOCH KEIN AUSBEUTUNGSWERK“
Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund der mir bekannten Fakten aus dem Studentenwerk Heidelberg, die auch in der besagten Zeitung „RUPRECHT“ zu lesen stehen und Ihrem Artikel unter dem Titel „DOCH KEIN AUSBEUTUNGSWERK ?“ bitte ich um die Veröffentlichung nachstehender Zeilen in Ihrer Zeitung.
Als ehemalig dienstältester Personalratsvorsitzender Deutschlands, der 33 Jahre ununterbrochen im Studentenwerk Aachen zum Personalratsvorsitzenden gewählt worden ist und der ununterbrochen 33 Jahre der Arbeitsgemeinschaft der Studentenwerkspersonalräte von NRW (ARGE/NW) vorstand, dessen Ehrenmitglied ich heute bin, kann und will ich es mir nicht verkneifen, einige Zeilen zum Artikel unter dem Titel „Doch kein Ausbeutungswerk ?“ zu schreiben.
Die erste Frage, vor die sich der unvoreingenommenste Leser stellen muss, ist die danach, weshalb GmbH ´s bei vielen Studentenwerken in Deutschland, die als Anstalten des öffentlichen Rechts Leistungen für die Studierenden hinsichtlich der Verpflegung, des Wohnens, der Kinderbetreuung, des BAFÖG u.v.a.m. erbringen, gegründet werden, oder bereits gegründet worden sind?
Alle die Leistungen für die Studierenden wurden vormals alleine durch die Anstalten des öffentlichen Rechts erbracht. Mit diesen sozialen Leistungen, die man auch als familiäre Ersatzleistungen auf dem Campus bezeichnen kann, waren die Studierenden stets zufrieden. Wenn nun Teile dieser Leistungen durch eine GmbH-Gründung ausgegliedert werden, geschieht dies einzig und alleine unter Kostengesichtspunkten. Und hier sind die Personalkosten im Focus der Überlegung. Stundenlöhne , wie sie beim Studentenwerk Heidelberg in Höhe von 8, — € oder Urlaubsanspruchsvergütungen in Höhe von 46 Cent pro Stunde bezahlt werden, sind der mir bis dato eine der bekanntesten niedrigsten Sätze und als wirklich ausbeuterisch zu bezeichnen. Das hat z. B. in NRW dazu geführt, dass die NRW-Landesregierung für den Bereich der Gastronomie einen Mindestlohn rückwirkend ab 1. September 2012 in Höhe von 8, 17 € eingeführt hat, der nunmehr auch für alle Studentenwerks-GmbH´s in NRW gilt. Auch das ist ein noch beschämend niedriger Satz, der aber immerhin für die Zukunft auf Besserung hoffen lässt.
Die Geschäftsführerin des Studentenwerks Heidelberg wäre gut beraten, nicht sauer auf ihren Personalrat und der Redaktion „RUPRECHT“ zu sein, sondern den beschriebenen Zuständen, die in ihrem Hause vorliegen, ein Ende zu bereiten.
Für die Veröffentlichung dieses Leserbriefes sage ich Ihnen meinen Dank im Voraus.
Manfred Engelhardt
Freunder Landstr. 100
52078 Aachen
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