Gewerkschaften und das Verbot der Sonntagsarbeit sind notwendig! Eine Kritik an Frank Wienand, der die Gewerkschaften für obsolet hält!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir die Diskussion hier in Aachen und anderswo um die verkaufsoffenen Sonntage zur Kenntnis genommen.

  http://intern.ekhn.de/fileadmin/_processed_/csm_SonntagsAufkleber_66bd794cdc.jpg

(Bilder von links nach rechts aus: http://www.job-konzept-berlin.de/verbot-der-sonntagsarbeit-in-callcentern/ und http://intern.ekhn.de/facettnet/detail/news/sonntagsarbeit-immer-wieder-und-immer-mehr.html)

Beispielhaft verweisen wir auf einen Artikel aus der Aachener Zeitung vom 16.02.17, den Ihr durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen könnt:

http://www.aachener-zeitung.de/mobile/lokales/nordkreis/verkaufsoffene-sonntage-der-disput-geht-weiter-1.1558046 !

Ein gewisser Herr Frank Wienand kritisiert heute die Gewerkschaft Ver.di in der Aachener Zeitung per Leserbrief, weil diese die verkaufsoffenen Sonntage in Aachen per Gerichtsbeschluss kippen will.

Aus dem Bereich AMAZON gibt es bereits ein ensprechendes Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf gegen Sonntagsarbeit. Dazu hatten wir bereits imJahre 2015 einen Beitrag verfasst, den Ihr durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen könnt:

http://www.ak-gewerkschafter.de/2015/12/18/amazon-verwaltungsgericht-duesseldorf-untersagt-sonntagsarbeit/ !

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Herr Frank Wienand stand sodann am heutigen 21. März 2017 mit folgendem Leserbrief in der Lokalausgabe Aachen der AACHENER ZEITUNG:

„Gewerkschaften vernichten Jobs

Unser Leser Frank Wienand kritisiert Ver.di, weil die Gewerkschaft verkaufsoffene Sonntage in Aachen per Gerichtsentscheid kippen will. Die Entscheidung fällt morgen im Stadtrat:

Erwiesenermaßen lachen sich Geschäftsleute in Maastricht und Heerlen tot, wenn sie die Debatte über deutsche Geschäftszeiten und den Streit um verkaufsoffene Sonntage verfolgen. Trotzdem kann man die Gewerkschaft Ver.di natürlich nicht als Mörder bezeichnen, das wäre wohl übertrieben.

Sehr wahrscheinlich scheint aber, dass die Gewerkschaft Ver.di tatsächlich für Zalando und Co. arbeitet, weil sie im Internet ja 365 Tage rund um die Uhr geöffnet haben. Falls nicht: Dann müsste das verrückte rückständige und veraltete Verhalten von Ver.di sicherlich nur als Daseinsberechtigungsnachweis gewertet werden können.

Gewerkschaften sind uralt und haben in heutiger Zeit meines Erachtens tatsächlich keine echte Berechtigung mehr. Auf jeden Fall sind sie im Moment dabei, in Deutschland Arbeitsplätze zu vernichten – anstatt sie zu schützen. Sie töten also zumindest Jobs!“

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Diesen unverfrorenen Leserbrief wollen wir so nicht stehen lassen. Aus diesem Grunde haben wir heute die nachstehende Stellungnahme dazu an die Aachener Zeitung mit der Bitte um Veröffentlichung gesandt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

höflich bitte ich um Veröffentlichung der nachstehenden Zeilen zum o.g. Leserbrief des Herrn Wienand:

Ob sich Geschäftsleute in Maastricht und Heerlen totlachen, wenn sie die Debatte über die verkaufsoffenen Sonntage hier in Aachen verfolgen, mag dahingestellt bleiben und tut recht wenig zur Sache.

Fakt ist, dass verkaufsoffene Sonntage auf Kosten des Personals im Einzelhandel gehen. Menschen, die im Einzelhandel arbeiten, unterliegen meistenteils die Arbeitswoche über ungünstigen Arbeitszeiten bei einer 38-Stundenwoche und einem Bruttolohn von 1.890, — Euro!

Desweiteren sei darauf verwiesen, dass nicht nur Zalando & Co. ihre Produkte online anbieten. Fast alle Einzelhandelsketten, die analog an ihren Standorten (auch in Aachen) verkaufen, tätigen ihre Geschäfte auch online!

Da hat die Gewerkschaft überhaupt keinen Einfluß darauf, sondern die Unternehmen und ihre Anteilseigner nutzen auch das Internet dazu, ihre Umsätze zu steigern.

Herr Wienand mag sich eine Welt ohne Gewerkschaften vorstellen, die nach seiner Auffassung keine Daseinsberechtigung mehr hätten.

Die arbeitenden Menschen jedoch wären ohne Gewerkschaften dem freien Spiel des Kapitals ausgeliefert. Niemand würde ihre Interessen bündeln und niemand würde gezielt und geschlossen für ihre Lohnanteile streiten.

Vor der Gründung der ersten Gewerkschaften waren die Arbeitnehmerschaft und deren Kinder gezwungen, für Hungerlöhne bis zum Umfallen zu arbeiten. Dazu zählte auch die SONNTAGSARBEIT!

Ein Glück, dass dies durch die Gründung von Gewerkschaften geändert worden ist. Wir wollen dies nie mehr missen, auch wenn Herr Wienand die Gewerkschaften als „Jobkiller“ bezeichnet und sie eliminiert sehen möchte.

Für den Abdruck meiner Zeilen sage ich Ihnen meinen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Engelhardt, Freunder Landstr. 100, 52078 Aachen, Tel.: 01719161493

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Wir dürfen darauf gespannt sein, ob und wann diese Stellungnahme veröffentlicht wird?

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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