Wider den Gerüchten über eine finanzielle Notlage bei den Zusatzversorgungskassen nimmt Dr. Fischer fundiert Stellung!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) befassen wir uns beständig mit dem Thema „Zusatzversorgung für den öffentlichen Dienst“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/zusatzversorgung/), was besonders aktuell in der derzeitigen Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst (Bereich: Länder) geworden ist.

Herr Dr. Friedmar Fischer (http://ak-gewerkschafter.com/?s=friedmar+fischer) hat hierzu mehrmals dezidiert und fundiert Stellung bezogen. Mit seinem heutigen Artikel unter dem Titel „Aktueller Standpunkt: Zahlen, Daten und Fakten zur Zusatzversorgung“ tut er dies wieder in qualifizierter Weise.

Nachstehend haben wir seine erneute Stellungnahme in ihrer Gänze zu Eurer gefälligen Information auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

Dr. Friedmar Fischer teilt mit:

*Aktueller Standpunkt:*

*Zahlen, Daten und Fakten zur Zusatzversorgung *

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Gerücht über eine finanzielle Notlage bei der VBL sowie den
kommunalen und kirchlichen Zusatzversorgungskassen wird von den
Vertretern der öffentlichen Arbeitgeber (BMI, TdL und VKA) nur allzu
gern gestreut, um Einschnitte in die Zusatzversorgung des öffentlichen
Dienstes oder sogar eine neuerliche Systemumstellung zu fordern.

Wer aber beispielsweise die Geschäftsberichte 2013 der sechs größten
Zusatzversorgungskassenaufmerksam liest, kommt zu völlig anderen Schlüssen.

In der aktuellen Diskussion um die betriebliche Altersversorgung der
rund 800.000 Angestellten in den Ländern (ohne Hessen) bleibt zudem
unerwähnt, dass von einem grundlegenden Systemwechsel in der
Zusatzversorgung (Beitrags- statt Leistungszusage, Senkung der
VBL-Umlage von 6,45 auf 4 %, Senkung des Leistungsniveaus um rund 20 %)
insgesamt *5,3 Millionen aktiv pflichtversicherte Angestellte in Bund,
Ländern, Kommunen und Kirchen *betroffen wären.

Wohlgemerkt handelt es sich hierbei nur um die */aktiv/*
Pflichtversicherten, die Leistungseinschnitte erleiden müssten. Nicht
mitgezählt wurden die 6,2 Millionen */beitragsfrei/*Versicherten, die
aus dem öffentlichen oder kirchlichen Dienst ausgeschieden sind, sowie
die 2,5 Millionen */Zusatzrentner/*.

Die Zahlen über aktiv Pflichtversicherte, beitragsfrei Versicherte und
Zusatzrentner geben den Stand von Ende 2013 wieder und stammen aus dem
Geschäftsbericht 2013 der *VBL (Versorgungsanstalt des Bundes und der
Länder) *sowie von der Homepage der *AKA (Arbeitsgemeinschaft kommunale
und kirchliche Altersversorgung)*. In der AKA haben sich insgesamt 22
kommunale und kirchliche Zusatzversorgungskassen zusammengeschlossen.

Es ist an der Zeit, in der Öffentlichkeit die richtige Anzahl der von
einer evtl. Kürzung der Zusatzrente betroffenen pflichtversicherten
Angestellten zu kommunizieren. Der Beweis, dass eine Kürzung
wahrscheinlich sogar 5,3 Millionen treffen würde, wird im aktuellen
Standpunkt ausschließlich anhand offizieller Quellen geführt.

Es geht also nicht um vage Schätzungen, sondern um jederzeit
nachprüfbare Zahlen, Daten und Fakten. Die Anzahl der 2,7 Millionen
Arbeitnehmer, die bei öffentlichen Arbeitgebern beschäftigt sind,
enthält nicht die bei kirchlichen und sonstigen Arbeitgebern
Pflichtversicherten mit Zusatzversorgung. Die Anzahl der
Pflichtversicherten mit aktiven Rentenanwartschaften in der
Zusatzversorgung des öffentlichen, des kirchlichen und – so müsste man
eigentlich noch hinzufügen – des „sonstigen“ Dienstes liegt also fast
doppelt so hoch.

Die Ausarbeitung ist auch im Internet veröffentlicht unter

*http://www.startgutschriften-arge.de/3/SP_ZDF_Zusatzversorgungskassen.pdf*

Unter www.startgutschriften-arge.de finden Sie weitere aktuelle
Informationen zur Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Friedmar Fischer

18. März 2015

Dr. Friedmar Fischer
Clara-Schumann-Str. 23
75446 Wiernsheim
Tel.: (07044) 90.98.94
E-Mail: friedmar.fischer@t-online.de

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