WeMove.EU fordert, dass die Unternehmen, die fossile Brennstoffe machen, aus dem Wiederaufbauprogramm der EU ausgeschlossen werden müssen!

Hallo Manni Engelhardt,

wussten Sie, dass gerade jetzt überall in Europa eine Revolution stattfindet? Das Fahrrad erfährt in der Pandemie einen beispiellosen Aufschwung ^[1]. Und wussten Sie, dass die erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung in der EU zum ersten Mal Kohle, Öl und Gas überholt haben? ^[2]

Die großen, umweltverschmutzenden Konzerne wissen das. Und sie kämpfen hartnäckig dafür, ein altes System künstlich am Leben zu erhalten, das nur dazu dient, ihre Taschen zu füllen und dabei unseren Planeten zerstört.

Nächste Woche kommen die Staats- und Regierungschefs der EU zusammen, um über den Plan der Europäischen Union zu verhandeln, der Hunderte Milliarden Euro zur Bewältigung der Corona-Krise vorsieht.

Bundeskanzlerin Merkel, Finanzminister Scholz und Wirtschaftsminister Altmaier stehen unter besonderem Druck. Während Merkel im Europäischen Rat mitentscheidet, treffen die beiden Minister später auf ihre europäischen Kollegen im Ministerrat der EU.

Lobbyist*innen der Industrie für fossile Brennstoffe versuchen sie jetzt zu beeinflussen, um in beiden Räten ihren Willen zu kriegen. Mit hoch bezahlten Lobbyist*innen und Verhandlungsexpert*innen setzen sie alles daran, ihr veraltetes Wirtschaftsmodell zu verteidigen, das unseren Planeten ausbeutet und zerstört.

Politiker*innen geben in solchen Fällen oft “im Namen der Wirtschaft” nach.

Hier kommen Sie, Manni Engelhardt, und wir alle ins Spiel. Denn die Bundeskanzlerin und ihre Minister vertreten UNS. Wenn wir ihnen mitteilen, dass es mit uns keinen Weg zurück gibt und wir keine weitere Subventionierung fossiler Brennstoffe wollen, dann haben wir die Chance, diese Krise gemeinsam zu einem Wendepunkt im Kampf für ein nachhaltiges Europa zu machen.

Machen Sie Merkel, Scholz & Altmaier per E-Mail und Twitter deutlich, dass Unternehmen, die Geld mit fossilen Brennstoffen machen, aus dem Wiederaufbauprogramm ausgeschlossen werden müssen.

Wir können aus dieser Krise gestärkt hervorgehen, manni engelhardt, wir können unsere Lebensweisen jetzt nachhaltig für Planet und Umwelt gestalten. Überall in Europa keimt gerade neue Hoffnung.

Auch die Lobbyist*innen der Unternehmen für fossile Brennstoffe sehen das. Und sie haben Angst. Sie wollen ihre Gewinne verteidigen und dass das meiste Geld aus dem europäischen Konjunkturprogramm in die Finanzierung ihrer Geschäfte geht. ^[3] Damit blieben wir bei dem System, das für die aktuelle Klimakrise verantwortlich ist.

Mehrere EU-Staats- und Regierungschefs wie aus den Niederlanden (Österreich, Schweden und Dänemark) widerstehen noch diesem Druck und drängen ihrerseits darauf, das Geld vernünftig auszugeben. Es soll in ökologische Pläne in ganz Europa fließen. Aber andere wie Bundeskanzlerin Merkel könnten sich auf die Seite der fossilen Brennstoffindustrien stellen und rückwärtsgewandt in ihrem Sinn entscheiden.

Wir haben zu hart gearbeitet, um dies geschehen zu lassen. Es sind unsere Vertreter*innen, und sie brauchen jetzt ein deutliches Signal von ihren Wähler*innen. Fordern wir gemeinsam von Merkel und ihren Ministern, sich dafür einzusetzen, fossile Brennstoffe aus dem Rettungsplan auszuschließen – für eine saubere und gesunde Zukunft für uns alle.

Wir wissen: Wenn wir gemeinsam handeln, können wir die Staats- und Regierungschefs der EU davon überzeugen, für eine bessere Zukunft einzustehen. Letzten November überzeugten wir das EU-Parlament, einen Klima-Notstand auszurufen, und erst kürzlich drängten wir die EU-Staats- und Regierungschefs, einen historischen Deal über mehrere hundert Milliarden Euro zu vereinbaren. All das hilft, gemeinsam wieder zu Kräften zu kommen und eine bessere Zukunft aufzubauen.Die Staats- und Regierungschefs haben jetzt alle Schlüssel in der Hand, um eine grüne Revolution in Europa in Gang zu setzen.

Fordern auch Sie Merkel, Scholz und Altmaier dazu auf, das Richtige zu tun und einen grünen Rettungsplan zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Alexandre Naulot (Marseille)
für das gesamte WeMove Europe Team

Referenzen:
[1] https://www.weforum.org/agenda/2020/10/covid-19-cycling-investment-europe/
[2] https://www.climatechangenews.com/2020/07/22/renewables-overtake-fossil-fuels-eu-electricity-generation/
[3] Der von den Regierungen unterstützte europäische Wiederaufbauplan enthält ein 30%iges Klimaausgabenziel, aber es fehlen verbindliche Regeln. So könnte ein Teil der Haushalts- und Sanierungsmittel am Ende in umweltverschmutzende Industrien wie in fossile Brennstoffe oder die industrielle Landwirtschaft gehen. Das bedeutet, dass 70% der Mittel alte und kohlenstoffintensive Sektoren finanzieren könnten.

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