Liebe Kolleginnen und Kollegen,
viele von uns glauben, dass Andrea Nahles (Bundesarbeitsministerin/SPD) mit der Rentenreform 2014 der sogenannte „Große Wurf“ gelungen sei. Dies müssen wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) mit Verlaub als „Ammenmärchen“ zurückweisen. Ab Juli 2014 tritt diese Rentenreform, die vor einigen Tagen den Bundestag passiert hat, in Kraft. Im Zeitraum 2000 bis 2006 sank in der Tat das Renteneinkommen, so das Handlungsbedarf in der Tat geboten war. Was aber jetzt bei dieser „Reform“ herausgekommen ist, wird für noch mehr Altersarmut sorgen. Die heutigen Arbeitnehmer/Innen werden bei Erreichung ihres 63. Lebensjahres noch weniger Geld in ihrer Tasche haben, als das heute der Fall ist. Selbst diejenigen, die bis 67 arbeiten wollen und bis dahin relativ viel verdienen, bekommen dann weniger als die Hälfte ihres bisherigen Nettolohnes. Wegen der Rente mit 63 wird sich diese Lücke eher noch vergrößern.
Der Verband der Ruhestandsplaner (http://www.bdrd.de/) hat speziell für die Zeitschrift „FUNK UHR“ errechnet, dass ein Mann (heute 40, verheiratet, 2 Kinder, Facharbeiter, seit dem 16. Lebensjahr ununterbrochen beschäftigt) bei einem heutigen Brutto-Einkommen von 3.700, — Euro (= heutiges Nettogehalt 2.580, 02 Euro) mit 63 Jahren und der dann in Anspruch genommenen Rente mit 63 eine Brutto-Rente von 1.598, 48 Euro = 1419, 23 Euro erhalten würde. Ginge er mit 67 in Rente, würde dies Brutto 1745, 16 Euro = 1.538, 89 Euro Netto-Rente ausmachen! Bei Frauen sieht das noch schlechter aus. Im Übrigen trifft dies ja auch uneingeschränkt nur für die Jahrgänge 1951 und 1952 zu. Für alle anderen steigt die Altersgrenze jedes Jahr ohnehin leicht an. Da wird dann am Ende manch eine/r ganz dumm aus der Wäsche gucken, wwenn es dann seitens des Rentenversicherungsträgers heisst: „Sie müssen noch 9 Monate dranhängen; denn Sie sind weit nach 1952 geboren!“
Nachstehend haben wir Euch einen Link mit gepostet, der Euch nach dem Anklicken direkt die entsprechende Pressemitteilung des Verbandes der Ruhestandsplaner aufblättert:
Aber auch die Zeitung „Die Junge Welt“ sieht dieser Rentenreform sehr skeptisch gegenüber. Sie titelte unlängst: „WIR ERLEBEN DIE GRÖSSTE RENTENSENKUNG ALLER ZEITEN“. Wir haben hier einen Link zu dem entsprechenden Online-Artikel mit gepostet, den es anzuklicken lohnt:
http://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2014/02-10/066.php !
Andrea Nahles sagt zur Einführung der sogenannten „Mütterrente“, die integraler Bestandteil dieser Rentenreform 2014 ist: „Die Mütterrente ist eine Anerkennung für erbrachte Leistungen. Frauen, aber auch Männer, die Kinder vor 1992 großgezogen haben, hatten nicht die heutigen Betreuungsmöglichkeiten. Viele haben deshalb die Arbeit unterbrochen oder ganz aufgegeben. Durch die Mütterente wird ihre Erziehungsleistung stärker gewürdigt.“
Wer das glaubt, der wird mit Sicherheit selig! Heutige Mütter erhalten nämlich schon einmal drei Rentenpunkte, also einen Rentenpunkt mehr als die Mütter, die vor 1992 Kinder geboren haben. Die heutigen Mütter sind dabei insoweit noch im Vorteil, dass die Kinderbetreuungsangebote (Kitas, Horte, Krippen) größer als vor 1992 geworden sind.
Hier darf mit Fug und Recht behauptet werden, dass an dieser Stelle die „Reform“ eine „Missgeburt“ in der Realität darstellt.
Die Linken-Chefin Kipping bezeichnet Andrea Nahles in Sachen „Rentenreform“ auch ganz unzweifelhaft als „TRICKBETRÜGERIN“. Nachzulesen im Online-Magazin „Plenum“, zu dem wir Euch den nachstehenden Link ebenfalls zur gefälligen Kenntnisnahme und Bedienung mit gepostet haben:
Das vorläufige Fazit unseres AK: „Rentenreform führt die künftige Alterssicherung in den freien Fall!“
Für den AK Manni Engelhardt
NB.: Schreibt uns Eure sachliche Meinung zum Thema. Wir werden alle sachlich vorgetragenen Meinungen dazu veröffentlichen.