Lieber Kollege Christian Lindner,
Dein offener Brief gegen verkaufsoffene Sonntage in unserer Stadt Aachen an den Oberbürgermeister und den Rat der Stadt Aachen, und die darauf erfolgten Reaktionen durch Einzelhandel und Politik haben wir zur Kenntnis genommen (www.az.de und www.an.de) . Der offene Brief, den Du vertreten für unseren VER.DI-Bezirk verfasst und unterzeichnet hast, wird, und dies betone ich als AK-Koordinator unseres GEWERKSCHAFTER/INNEN-AK ausdrücklich, sehr begrüßt, war eine derartige unzweideutige Stellungnahme doch schon lange überfällig.
Der Widerspruch des Oberbürgermeisters unserer Stadt wird unsererseits als ein „prinzipieller Widerspruch“ angesehen, geht er doch inhaltlich an keiner Stelle auf Dein substantiiertes Vorbringen ein, sondern lehnt mit wenigen Sätzen grundsätzlich den Dialog mit der Gewerkschaft VER.DI über die inhaltlichen Bedenken unserer Gewerkschaft ab.
Besonders die Argumentation, dass 44 Prozent der befragten Arbeitnehmer unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden, hätte hier einmal intensiver durch alle Beteiligten belichtet werden müssen, scheint mir die Zahl von 44 Prozent eher zu niedrig; denn die Dunkelziffern sind nicht immer gleich erkenn- und erfassbar.
Verkaufsoffene Sonntage retten prinzipiell den Einzelhandel in Aachen nicht, sondern sind eher als Werbe-Sonntage für den Einzelhandel zu sehen; denn jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden, unabhängig davon, ob dies an einem Werktag oder an verkaufsoffenen Sonntagen geschieht! Wohl aber stellen verkaufsoffene Sonntage einen Verstoß gegen den Sinn und den Zweck der Sonn- und Feiertage dar und belasten einzig und alleine die arbeitenden Menschen, die diese verkaufsoffene Sonn- und Feiertage mit ihrer Arbeitskraft zusätzlich auszufüllen haben.
Insoweit stehen wir hier uneingeschränkt zur Gewerkschaft VER.DI und deren berechtigter Forderung!
Für den AK
Manni Engelhardt – AK-Koordinator –
Den Brief kann man im Original hier lesen: http://www.michaelservos.de/?p=3648