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Kollege Wolfgang Erbe informiert:
IG Metall sieht jeden fünften Job durch Elektroautos – 800.000 Jobs am Automotive-Bereich in Gefahr – Daimler und IG Metall warnen – 234.000 Stellen in Produktion und Entwicklung von Technik für Verbrennungsmotoren überflüssig
Auch Ratten können Auto fahren:
Scientists have trained rats to drive tiny cars to collect food
INTERNATIONALE AUTOMOBILARBEITERKONFERENZ
Elektromobilität kostet bis 2030 fast 125.000 Jobs
Daimler und IG Metall warnen
Stellenstreichungen, Kurzarbeit, Werksschließungen
Shift to Electric Cars Will Cost Germany at Least 75,000 Jobs, Study Finds
The IG Metall union, which commissioned the study along with BMW, Volkswagen, Daimler and a string of car parts makers, said the pivot towards cleaner engines posed a „major challenge“ to Germany’s biggest industry, which employs more than 800,000 people.
https://www.thelocal.de/20180605/switch-to-e-cars-will-cost-germany-75000-jobs-study
Der erfolgsverwöhnten Branche stehen schwere Zeiten bevor. Nicht nur kleinere Zulieferer sind gefährdet – auch Daimler warnt vor falscher Gelassenheit in Zeiten des Umbruchs.
Quelle: imago
Die IG Metall sorgt sich um eine Vielzahl kleiner und mittlerer Zulieferbetriebe in der Autoindustrie. Es gebe eine Gruppe von Unternehmen, die 75 Prozent und mehr Umsatz mit Komponenten des Verbrennermotors machten, sagte Gewerkschafts-Chef Jörg Hofmann. Den Betrieben mit zusammen knapp 300.000 Arbeitsplätzen fehlten häufig zukunftsweisende Geschäftsideen und zudem der Zugang zu Kapital.
1. Staat soll Erstrisiken für Kredite übernehmen
„Diese Betriebe brauchen andere Rahmenbedingungen“, erklärte Hofmann. Deshalb schlägt die IG Metall – wie bereits in der Finanzkrise 2008 – einen milliardenschweren Zukunftsfonds vor, mit dem der Staat Erstrisiken für Kredite übernehmen solle.
2. Erfahrene Manager sollen schwachen Betrieben helfen
Die Gewerkschaft wirbt auch um die Beteiligung der Branche an einer Management-Agentur, die schwachen Betrieben mit Know-how und erfahrenen Managern helfen könnte. „Manchen Unternehmen fehlt es auch schlicht an Ideen, was man sonst noch herstellen könnte“, sagte Hofmann.
Branche leidet unter politischer Situation
Schon jetzt werde die Krise der Automobilindustrie greifbar: „Wir befinden uns derzeit in einer Rezession“, sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger. Zwischen Januar und Oktober des laufenden Jahres sei die Produktion in der Branche um rund fünf Prozent im Vorjahresvergleich zurückgegangen. „Die Auftragseingänge liegen sogar um 5,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Und es sieht nicht nach Erholung aus.“ Unsicherheiten wie der Brexit und der Handelsstreit zwischen den USA und China belasteten die exportstarke Industrie schwer.
Dennoch warnt die IG Metall vor Panikmache: Die konjunkturelle Lage ihrer Branchen sei trotz der weltweit abgeschwächten Autonachfrage nicht dramatisch. Zwar bauten die Betriebe in großem Umfang Leiharbeit ab und insbesondere bei den Autozulieferern steige die Zahl der Kurzarbeitsanmeldungen. Vieles spreche aber auch dafür, dass sich die Konjunktur bereits im zweiten Halbjahr 2020 wiederbelebe, prognostiziert Gewerkschafts-Chef Hofmann.
Daimler: „Nicht auf Automobilindustrie verlassen“
Die Warnungen kommen nicht nur vonseiten der Gewerkschaften. Auch Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth sieht im Umbruch der Autoindustrie Herausforderungen für Hersteller und Zulieferer. Die Transformation vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität birgt also Chance und Risiko zugleich.
Klar ist, dass Baden-Württemberg sicher gut beraten wäre, sich nicht die nächsten 100 Jahre nur auf die Automobilindustrie zu verlassen, was Wohlstand und industrielle Wertschöpfung angeht“, sagte Porth. Im Südwesten hängen bis zu 800.000 Jobs am Automotive-Bereich – der neben den Fahrzeugherstellern auch die Fahrzeugzulieferer umfasst.
Zunehmende Sorgen bei Daimler, Bosch und Co.
Gute Wirtschaftslage bald passé? – Daimler-Vorstand warnt den Südwesten
Angesichts des Umbruchs in der Autoindustrie mit Auswirkungen auch auf Hersteller und Zulieferer im Südwesten empfiehlt Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth, Baden-Württemberg solle sich nicht nur auf diesen Industriezweig verlassen. „Klar ist, dass Baden-Württemberg sicher gut beraten wäre, sich nicht die nächsten 100 Jahre nur auf die Automobilindustrie zu verlassen, was Wohlstand und industrielle Wertschöpfung angeht“, sagte Porth der Deutschen Presse-Agentur.
Im Südwesten hängen bis zu 800.000 Jobs an der Automobilindustrie, die seit Jahrzehnten als Wirtschaftstreiber fungiert. Doch die Transformation vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität stellt nicht nur Hersteller wie Daimler und Porsche, sondern vor allem auch viele Zulieferer vor Herausforderungen.