Kollege Udo Buchholz teilt für 8 Umweltorganisationen mit: Kritik am Uranmülltransport Gronau-Russland nimmt zu /// Nachtrag: Protest trotz CORONA auch in Gronau angemeldet!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir über den Kollegen Udo Buchholz, dem Pressesprecher des BBU und dessen Vorstandsmitglied, einen Nachtrag zur Pressemitteilung über die trotz CORONA-HYSTERIE (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=corona ) stattfindende Mahnwache für MONTAG, DEN 06. APRIL 2020, zukommen lassen. 
 
Wir haben die komplette Mitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/) archiviert.
 
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
 

********************************************************* Pressemitteilung von 8 Umweltorganisationen:

Kritik am Uranmülltransport Gronau-Russland nimmt zu /// Nachtrag: Protest auch in Gronau angemeldet
 
(Das Foto zeigt einen ungeschützter Uranmüllzug am 28.10.2020 kurz vor seiner Abfahrt von der Gronauer Urananreicherungsanlage nach Amsterdam / Russand.)

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Nachtrag zur Pressemitteilung von gestern Nachmittag (Atomkraftgegner klagen gegen Versammlungsverbot) teilen wir Ihnen ergänzend mit, dass für Montag (6. April 2020)  bei der Polizei im Kreis Borken sowie beim Ordnungsamt der Stadt Gronau auf der Brücke vor der Urananreicherungsanlage in Gronau eine Mahnwache angemeldet wurde. In der Anmeldung heisst es:

"Trotz, bzw. gerade wegen  „Corona“ sehen wir unter Abwägung der
Verhältnismäßigkeiten eine dringende Notwendigkeit an dieser Stelle 
eine Mahnwache abzuhalten. Unser Protest richtet sich hier in 
besonderer Weise gegen die behördliche Entscheidung, diesen Atommüll-
transporte in z.Z. bestehenden gesundheitlichen hohen Gefahrenlage zu
genehmigen. Es ist selbstverständlich, dass wir die behördlichen be-
kannten Anweisungen zum persönlichen Schutz vor Infektionen in unse- 
rer Aktion einhalten werden."
Die Mahnwache (Max-Panck-Straße) wurde für ca. 8 - 12 Uhr angemeldet

Mit freundlichen Grüßen
Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied

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Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

Gronau/Münster/Bonn, 3. April 2020

Kritik am Uranmülltransport Gronau-Russland nimmt zu:
– Atomkraftgegner klagen gegen Versammlungsverbot
– Stadt Münster fordert von Urenco Transport-Aussetzung

Die Kritik an dem für Montag geplanten Uranmülltransport von der
westfälischen Urananreicherungsanlage Gronau zur russischen Atomfabrik
Novouralsk nimmt zu: Bereits gestern hatte die Stadt Münster schriftlich
beim Gronauer Urananreicherer Urenco eine Aussetzung des Urantransports
während der Corona-Pandemie gefordert. In Gronau wurde Bürgermeister
Rainer Doetkotte in einem Brief aufgefordert, sich ebenfalls für eine
Aussetzung der Urantransporte einzusetzen.

In Münster reichen AtomkraftgegnerInnen nunmehr beim Verwaltungsgericht
Münster einen Eil-Antrag gegen das pauschale Versammlungsverbot ein, um
für Montag eine Corona-kompatible Mahnwache am Güterbahnhof auf dem
Alfred-Krupp-Weg in Münster durchzusetzen. Die Klage wird von dem
Münsteraner Fachanwalt Wilhelm Achelpöhler vertreten.

„Die öffentliche Kritik zeigt, dass Urenco mit seinem Transportvorhaben
in Corona-Zeiten zunehmend isoliert ist. Alle Menschen und Betriebe
müssen derzeit erheblich umdisponieren, nur Urenco möchte weiter in
einer Parallelwelt leben. Das ist absolut unverantwortlich.
Uranmülltransporte sind eine reine Luxus-Aktivität. Und es kann auch
nicht sein, dass wir versammlungsrechtlich inzwischen auf dem noch vor
kurzem allseits heftig lamentierten Niveau Russlands herabgesunken
sind,“ erklärte Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger
Atomausstieg) Münster.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen und Verbände rufen nochmals eindringlich
Urenco sowie die NRW-Landesregierung und das Bundesinnenministerium auf,
in den schwierigen Corona-Zeiten auf diese zusätzliche und vollkommen
vermeidbare Belastung der Öffentlichkeit und Notfalldienste zu verzichten.

Hintergründe:

Urenco exportierte bereits von 1995 bis 2009 sämtliche „Reststoffe“ aus
der Urananreicherung als Atommüll zur Endlagerung nach Russland, um in
Deutschland die wesentlich teurere Entsorgung des Uranmülls zu umgehen.
Aufgrund internationaler Proteste gab es dann eine zehnjährige Pause,
bis im Frühjahr 2019 die Exporte wieder aufgenommen wurden. Seither
verließen insgesamt 11 Uranmüllzüge Gronau mit insgesamt 6600 t
Uranhexafluorid.

Die Uranmüllzüge fuhren dabei immer von Gronau über Steinfurt durch
Münster und dann weiter via Drensteinfurt, Hamm, den Kreis Unna, das
Ruhrgebiet, Duisburg, Viersen, Mönchengladbach, Venlo und viele
niederländische Orte bis zum Hafen Amsterdam. Dort erfolgte die
Verladung nach St. Petersburg. Zielort ist die Geschlossene Stadt
Novouralsk, die von Außenstehenden nur mit Sondererlaubnis besucht
werden darf.

Bei den letzten Uranmülltransporten hatten AtomkraftgegnerInnen Ende
2019 zwei Uranmüllzüge zwischen Gronau und Münster mit Abseilaktionen
für mehrere Stunden blockiert. Die Proteste richten sich auch gegen die
häufigen Urantransporte mit LKW, die mit dem Betrieb der Gronauer
Uranfabrik verbunden sind. Auch in Russland kam es in St. Petersburg,
Moskau und sogar am Zielort in der abgeschotteten Atomstadt Novouralsk
zu Protesten gegen die Uranmüllexporte. Zudem haben 70 000 Menschen in
Russland eine Protest-Petition gegen die Uranmüllexporte aus Deutschland
unterschrieben.

Mitte März hatte das Bundesinnenministerium einen für Anfang April
geplanten Atommüll-Transport vom britischen Sellafield zum stillgelegten
AKW Biblis in Hessen aufgrund der Corona-Gefahrensituation abgesagt.

Gegen den Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage Gronau richtet sich
aktuell auch ein Ostermarsch-Appell, für den derzeit rund 20 Initiativen
und Verbände mittels einer Online-Petition Unterschriften sammeln. Die
Petition findet sich unter

www.openpetition.de/!cfbxn

Kontakt:

Udo Buchholz, AKU Gronau/BBU, Tel. 02562-23125, 0178-9050717

Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel.
0176-64699023

Weitere Infos:

www.bbu-online.de,

www.sofa-ms.de,

www.urantransport.de,

www.ippnw.de

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