Kollege Udo Buchholz berichtet für 8 Umweltorganisationen über den Uranmülltransport aus Gronau und der sich daran anschließenden Polizei-Aktion gegen russische Greenpeace-Experten!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
soeben haben wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) über Kollegen Udo Buchholz, dem Pressesprecher und Vorstandsmitglied des BBU (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=udo+buchholz+bbu) eine gemeinsame Presserklärung von 8 Umweltorganisationen erhalten.
 
Darin berichten die Organisationen über den Uranmülltransport aus Gronau und der sich daran anschließenden Polizei-Aktion gegen russische Greenpeace-Experten.
 
Wir haben die komplette Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/) archiviert.
 
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
 

******************************************************** Gemeinsame Pressemitteilung von 8 Umweltorganisationen:

 
 
 
Foto der aaa-West zeigt Rashid Alimov bei einer Kundgebung vor der Gronauer
Urananreicherungsanlage, 17.11.2019
 
+++++++++++++++++++++++++++++++++
 
Gemeinsame Pressemitteilung:
 
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
IPPNW – Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in
sozialer Verantwortung
 
Gronau/Münster/Berlin, 18. Dezember 2019
 
Uranmülltransport aus Gronau führt zu Protesten in St. Petersburg:
Polizei-Aktion gegen russischen Greenpeace-Experten
Atomkraftgegner fordern diplomatische Note von Bundes- und Landesregierung
 
Die für jetzt Freitag (20.12.) in St. Petersburg erwartete Ankunft des
Frachtschiffes Mikhail Dudin mit 600 t abgereichertem Uranmüll aus
Gronau/Westfalen hat gestern (17.12.) im Stadtzentrum von St. Petersburg
zu neuen Protesten mit gelben Anti-Atom-Tonnen geführt. Danach kam eszu
einer Polizei-Aktion gegen den renommierten Energieexperten von
Greenpeace Russland, Rashid Alimov. Alimov wurde in den Abendstunden vor
seiner Wohnung von Polizisten abgeführt und zu einer Polizeistation
gebracht. Dort wurde ihm in Zusammenhang mit der Protestaktion
„Landbesetzung“ vorgeworfen, was in Russland mit einer hohen Geldstrafe
geahndet werden kann. Danach durfte Alimov wieder nach Hause gehen.
Bereits vor drei Wochen hatte die Polizei in der geschlossenen Atomstadt
Novouralsk bei Ekaterinburg mehrere Umweltschützer vorgeladen, weil sie
gegen die Ankunft des deutschen Uranmülls protestiert hatten. Der
Gronauer Uranmüll soll an der Uranfabrik von Novouralsk auf unbestimmte
Zeit unter freiem Himmel dauergelagert werden.
 
„Die Uranmülltransporte von Gronau nach Russland führen auch dort zu
Protesten und zu staatlichen Einschüchterungsmaßnahmen. Verantwortlich
für diesen Atommüllexport sind der Urananreicherungskozern Urenco und
die deutschen Anteilseigner RWE und EON. Diese Firmen tragen aus unserer
Sicht auch die Verantwortung für die Konsequenzen, die jetzt auf die
Menschen in Russland zukommen, die nur ihre demokratischen Grundrechte
auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit wahrnehmen wollen. Wir erwarten
von der Bundesregierung und der NRW-Landesregierung, dass sie bei der
russischen Regierung auf diplomatischem Wege Protest gegen das Vorgehen
der Polizei einlegen. Notwendig und konsequent wäre ein sofortiger
Exportstopp für die Gronauer Uranabfälle, damit sich die Situation nicht
noch weiter zuspitzt. Wir erklären uns solidarisch mit den Betroffenen
in Russland,“ erklärte Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz.
 
Dr. Alex Rosen, Co-Vorsitzender der deutschen IPPNW ergänzt: „Es ist
unser deutscher Atommüll, der jetzt in Russland zu berechtigten Sorgen
um Umwelt und öffentliche Gesundheit führt. Es wäre unsere
Verantwortung, eine nach aktuellstem wissenschaftlichen Standard
vertretbare und möglichst sichere Versorgung dieses strahlenden Abfalls
zu gewährleisten. Stattdessen ‚entsorgt‘ ihn Urenco kostensparend nach
Russland. Wieder einmal wird klar und deutlich, dass es ein Fehler war,
die Urananreicherung in Gronau und die Brennelemenefertigung in Lingen
vom Atomausstieg auszuklammern. Wir müssen beide Anlagen schließen und
aus dem Geschäft mit der Atomenergie aussteigen, wenn wir unserer
Verantwortung für die Sicherheit der Umwelt und der öffentlichen
Gesundheit nachkommen wollen.“
 
In Russland haben inzwischen mehr als 57 000 Menschen eine
Online-Petition von Greenpeace Russland gegen die Uranmüllexporte
unterschrieben. Bereits vergangene Woche hat jedoch der Chef von Urenco
Deutschland, Joachim Ohnemus, im WDR angekündigt, die Uranmüllexporte
von Gronau aus im nächsten Jahr trotz der vielfältigen Proteste einfach
fortzusetzen. Anti-Atomkraft-Initiativen haben dagegen bereits neue
Proteste angekündigt. Erste Aktion im neuen Jahr wird der
Sonntagsspaziergang am 5. Januar um 14 Uhr vor der
Urananreicherungsanlage Gronau sein.
 
Kontakt:
Udo Buchholz, AKU Gronau/BBU, Tel. 02562-23125, 0178-9050717
Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen,Tel.
0176-64699023
Peter Bastian, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel.
0157-86269233
Kerstin Rudek, BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Tel. 01590-2154831
 
Weitere Infos:
 
 
 
 
Share
Dieser Beitrag wurde unter Atompolitik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert