Kollege Fred Maintz informiert: Die ANTI-HARTZ-AKTIVISTIN Inge Hannemann ist aus der Partei DIE LINKE ausgetreten!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben erhalten wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) eine Mitteilung des Kollegen Fred Maintz (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=fred+maintz).

Darin teilt Fred mit, dass ANTI-HARTZ-IV-AKTIVISTIN Inge Hannemann (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=inge+hannemann) aus der Partei DIE LINKE (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=die+linke) ausgetreten ist.

Wir haben die komplette Mitteilung des Kollegen Maintz nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

*********************************************************

Kollege Fred Maintz informiert:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,,
 
Partei „Die LINKE“ in sozialpolitischem trouble:
 
Bundes-Parteiprogramm zwar (sehr) gut, aber alltägliches Engagement und vor
allem (persönliche) Wertschätzung vor Ort (vergleichsweise) sch…..e!
 
Den Austritt der bundesweit bekannten Anti-Hartz-IV-Bloggerin und Aktivistin Inge
Hannemann aus der Partei „Die LINKE“ bringe ich Euch hiermit zur Kenntnis.
 
Mit kollegialen Grüßen
 
Fred Maintz

+++++++++++++++++++++++++++++++++++

„Ich stelle fest, dass die Empathie gegenüber Menschen, die aus derGesellschaft „draußen“ sind auch bei den Linken zunehmend verlorengeht……Ich habe keine Antworten mehr, wenn mich auf der Straße, wenn mich bundesweite Emails, Anrufe oder Nachrichten via Soziale Netzwerke erreichen, die nach dem verlorenen gegangen Engagement der Linken gegenüber Erwerbslosen, prekär Beschäftigten, Menschen mit Behinderung, Sozialleistungsberechtigten oder Erwerbsunfähigen suchen und fragen.“

 
Erklärung zum Austritt aus der Partei DIE LINKE:
 
8. Sep 2020 | Aktuelles
 
 
Themen
 
 
Bild privat
 
Lüneburg, 6. September 2020
 
Inge Hannemann
 
Parteiaustritt aus DIE LINKE.
 
Liebe Genoss*innen
 
Mit diesem Schreiben möchte ich ein wenig meinen Austritt aus der Partei
DIE LINKE. begründen. Es umfasst, schon aus Lesefreudigkeit, nicht alle
politischen Themen, sondern Einzelpunkte aus Sicht kaum mehr
berücksichtigten Gruppen durch DIE LINKE. und die Position der LINKEn. Das
Schreiben hat auch nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Analyse,
sondern stellt vielmehr ein persönliches Empfinden und für mich einen fast
aussichtslosen politischen Kampf „für etwas“ durch meine Person dar.
 
*„Gib mir was, was ich wählen kann – Demokratie ohne Langzeitarbeitslose?“*
 
titelt ein Buch der „*Denkfabrik – Forum für Menschen am Rande
Sozialunternehmen – Neue Arbeit gGmbH Stuttgart*“. Es ist nichts neues,
wenn ich schreibe, dass sich die soziale Ungleichheit auch im Wahlverhalten
zeigt. Das Wahlverhalten
 
 
schrumpfte unter dem Status „arbeitslos“ innerhalb der LINKE um über die Hälfte
innerhalb der letzten 11 Jahre. Wählten mit der Zweitstimme bei den
Bundestagswahlen 2009 noch 31 Prozent der „Arbeitslosen“ die LINKE., waren
es 2013 zehn Prozent weniger (21 Prozent) und bei der letzten
Bundestagswahl 2017 nur noch 15 Prozent. Das sind Zahlen, die uns als
Partei DIE LINKE. eigentlich erschrecken sollte und gleichzeitig dazu
motivieren müsste diese Gruppe primär erneut in den Blick zu nehmen. Das
sehe ich kaum noch. Die Debatten, die ungleich ebenso wichtig sind, um
Rassismus, Wohnen, Gender, Abtreibung oder das Sichern von Arbeitsplätzen
nahmen in den letzten Jahren eine zunehmende Rolle bei den LINKEn ein.
Dabei wird scheinbar nicht bemerkt, wer primär für die Sicherung von
Arbeitsplätzen plädiert oder die Beratung auf Augenhöhe in den Jobcentern
fordert, dass man selbst im System der Selbstausbeutung des prekären
Arbeitsmarktes feststeckt. Und damit gleichzeitig den (Selbst)-Wert eines
Menschen davon abhängig macht. Damit verschwindet die Frage nach der
sozialen Gerechtigkeit immer mehr im Hintergrund. Es ist in meinen Augen
nicht ausreichend, wenn 1x jährlich zwar ein Treffen der Aktivist*innen der
Erwerbslosenszene und Verbände im Bundestag ausgerichtet wird, jedoch
gleichzeitig der Fetischismus einer sozialen Teilhabe zwangsverbunden mit
einer abhängigen Beschäftigung proklamiert wird. Eine linke Politik muss
die Klassenfrage aller in den Vordergrund stellen – unabhängig des Status,
der Bildung, der Religion, der Herkunft oder der Art einer Beschäftigung,
bzw. Nicht-abhängige-Beschäftigung. Linke Politik strebt eine
Gleichwertigkeit und Gleichheit aller Menschen an (bzw. sie geht davon aus)
und möchte, dass alle Menschen gleiche Lebenschancen, Rechte und Freiheit
haben. Sie muss sozial-ökonomisch kritisch sein und gleichzeitig das
Kapital und den Kapitalismus kritisch betrachten. Weiterhin ist es die
Aufgabe sich in Bündnissen fest zu verankern, um den in Teilen
intransparente Kokon des Bundestags aufzubrechen. Es ist nicht ausreichend
politische Verantwortung auf Bündnisse oder Sozialverbände abzugeben, um
den eigentlichen Markenkern „Soziales“ selbst zu verringern. Linke Politik
organisiert und mobilisiert. Es ist zu einfach den Eindruck zu erwecken,
dass die Basis, je nach Aufstellung und Stärke der Kreis-, und
Landesverbände, diese Arbeit übernimmt und mit Sitzen auf kommunaler Ebene
vertritt. Es ist auch zu einfach zu sagen, dass sich ja jede/r politisch
engagieren kann, um seine Punkte auf der politischen Ebene zu vertreten.
Wenn es so wäre, dann würden die Parteien vor lauter Engagement aus allen
Nähten platzen.
 
Ich stelle fest, dass die Empathie gegenüber Menschen, die aus der
Gesellschaft „draußen“ sind auch bei den Linken zunehmend verloren geht.
Ja, sie sind nicht immer einfach (aber wer ist das schon). Es sind für mich
inakzeptable Verhaltensweisen und Haltungen, wenn Forderungen in einem
Klassismus enden: *„Kinder, Frauen und Familien drohen die Verlierer der
Corona-Krise zu werden“
 
Share
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Kollege Fred Maintz informiert: Die ANTI-HARTZ-AKTIVISTIN Inge Hannemann ist aus der Partei DIE LINKE ausgetreten!

  1. Heinz Richrath sagt:

    Das nenne ich mal eine Haltung. Die Beliebigkeit in der Politik ist mittlerweile grenzenlos. Man kann für soziale Gerechtigkeit sein und in der SPD. Man kann für Frieden sein und bei den Olivgrünen und als Christ sogar in der CDU. Auch Teile der Linken haben diese Beliebigkeit erreicht. Jeder kann mit jedem. Heraus kommt dann ein Kompromiss, der in der Regel ein fauler ist. Überzeugungen werden über Bord geworfen und der Anstand direkt hinterher. Alle Achtung Frau Hannemann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert