Gegen das „Belgium-Bashing“ nach den Anschlägen von Paris!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Mitglied Christa Lenz (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=christa+lenz) hat uns wieder einen Artikel aus der ostbelgischen Tageszeitung „GRENZECHO“ (www.grenzecho.net) zukommen lassen, den wir für sehr wichtig erachten.

Unter dem Titel „Nicht nur Belgien, ganz Europa hat versagt“ wird das sogenannte „Belgium-Bashing“ angegriffen, das nunmehr im Zusammenhang mit den terroristischen und menschenverachtenden Anschläge von Paris (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=anschl%C3%A4ge+von+paris) medialen Einzug gehalten hat.

Dieser recht interessante Artikel ist es uns wert, zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage geostet zu werden, was nachstehend geschehen ist.

http://ecx.images-amazon.com/images/I/31N6u0S2WdL._SY355_.jpg

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

Aus der Zeitung „GRENZECHO“:

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Nicht nur Belgien, ganz Europa habe versagt
The Economist: „Stoppt das ‚Belgium-bashing'“
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‚Belgium-bashing‘ – Das heißt so viel wie ‚Belgien schlecht machen‘ und ist ein Phänomen, das vor allem nach den Terroranschlägen von Paris in zahlreichen Medien wieder Einzug gefunden hat. Nachdem bekannt geworden war, dass die Paris-Anschläge in direkter Verbindung zur Brüsseler Gemeinde Molenbeek standen, zeigten zahlreiche Länder mit dem Finger auf Belgien. Nun hat das britische Finanzmagazin „The Economist“ dazu aufgerufen, mit der harschen Belgien-Kritik aufzuhören. Schließlich hätten die Paris-Anschläge gezeigt, dass ganz Europa gescheitert sei.

In einer Analyse unter dem Titel „Ein Kontinent wie Belgien“ setzt sich die Zeitung „The Economist“ mit der Belgien-Kritik auseinander und stellt fest: „Belgien ist politisch zersplittert und gefährdet durch Terrorismus. So wie ganz Europa auch.“

Belgien sei in der Vergangenheit immer wieder die Zielscheibe europäischer Witze gewesen. Unter anderem aufgrund seiner nicht funktionierenden Politik. Jeder Belgier dürfte sich erinnern: Das Land stand ganze 589 Tage ohne Regierung da. Die Anschläge von Paris hätten nun erneut „Belgiens dunkle Seite enthüllt“, so „The Ecomonist“ weiter. Die Rede ist von unkoordinierter Geheimdienst-Arbeit und vernachlässigten Gegenden wie Molenbeek, in der mehrere Terroristen der Paris-Anschläge gelebt haben sollen.

„Nach den Paris-Anschlägen griffen französische Amtsinhaber ihre belgischen Kollegen an, nachdem sie erfahren hatten, dass mehrere Täter ihre mörderischen Pläne in der Region Brüssel ausgeheckt haben sollen. Zwei Terroristen wurden Anfang des Jahres von der belgischen Polizei verhört. Einer davon, Salah Abdeslam, floh nach den Anschlägen nach Brüssel, nachdem er drei Attentäter von Paris zu ihrem Anschlagsziel gefahren hatte“, schreibt „The Economist“ weiter. Es sei unbestreitbar, dass Belgien Fehler gemacht habe. Dennoch solle man aufhören, die Kritik einzig auf das kleine Land abzuzielen. Im Moment seien alle Europäer Belgier.

Denn „kein europäisches Land mit großer muslimischer Minderheit hat das Integrations-Problem gelöst.“ Frankreich und Großbritannien würden zwar verschiedene Integrationspolitik betreiben. Doch beide Länder hätten in der Vergangenheit Terrorismus erleben müssen, der im eigenen Land entstanden war. In Schweden, das jahrelang als Vorbild der Asyl-Politik galt, gebe es Städte wie Göteborg, die teilweise gespalten seien. „Diese Woche hat die schwedische Regierung zudem eine 180-Grad-Wende in ihrer Asylpolitik gemacht“. Gemeint sind die verschärften Asylgesetzte. „Selbst Deutschland hat lange gebraucht, von einem Gast-Arbeiter-Land zu einem Immigrationsland zu werden“, schreibt „The Economist“ weiter. „In all diesen Ländern gewinnen Anti-Immigrationsparteien an Macht; In machen besitzen sie die Mehrheit der Stimmen“, zieht „The Economist“ Bilanz.

Die momentane Bedrohung Europas durch den IS sei noch „viel chaotischer“ als in der Vergangenheit. „Dies konfrontiert die europäischen Verantwortlichen mit drängenden Fragen, die weit über den Austausch von Informationen hinausgehen. Es ist Zeit, mit der Belgien-Schelte aufzuhören. Große Teile Europas sitzen im selben Boot.“

Belgium is politically splintered and vulnerable to terrorism. So is Europe https://t.co/HBeoi2R7QZ pic.twitter.com/MGkDzmkRlx
— The Economist (@TheEconomist) 27. November 2015
Den Artikel finden Sie online unter:
http://www.grenzecho.net/a?36ef5a09-5dfe-4ae0-972c-877c93dbed42

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