Europa steuert in die nächste (Automobil-)Krise

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

der Kapitalismus ist nicht zu „Zügeln“. Wer an ungebremstes Wachstum und Wohlstand für alle durch Kapitalismus glaubt, der hat immer noch nicht begriffen, dass Kapitalismus den Reichtum der Reichen und Superreichen mehrt, auf Kosten der Massen! Banken, Politik und Spekulanten haben die weltweite Krise des Kapitalismus ausgelöst, was aber selbigem innewohnt.

Nunmehr prognostiziert eine Studie des Zentrums für Automotive Research (CAR) an der Uni Duisburg-Essen, dass Europas Autobauer in eine erneute Krise steuern, weil sie trotz hoher Rabatte auf ihren Autos sitzen bleiben. Das Jahr 2012 soll das seit 18 Jahren größte Krisenjahr in der Automobilbranche werden. In den ersten zwei Monaten des Jahres 2012 seien 164.000 Autos weniger verkauft worden als im Vorjahreszeitraum, wobei alleine im Monat Februar das Minus bei 9 Prozent gelegen haben soll. Aber auch die Lieferzeiten bei individuellen Kundenwünschen seien zu hoch. Die Studie verweist darauf, dass ein VW-Käufer im Durchschnitt 22 Wochen auf sein Fahrzeug warten müsste.

Also ist aus meiner Sicht die erneute Diskussion um den Erhalt der Opelstandorte in Deutschland ein reines Geplänkel, dass als sogenanntes Symptom für die heraufziehende Krise der gesamten Branche – und das europaweit – bezeichnet werden kann. Eine erneute Krise in der Automobilindustrie, das auch die Zulieferindustrie betreffen wird, bedeutet für meine Begriffe eine schwere Kapitalismuskrise, die auf Kosten der Arbeitsplätze in der Automobil- und in deren Zulieferindustrie ausgetragen werden wird.

Wichtig für uns alle ist, dass wir und unsere Gewerkschaften uns auf diese kommende Situation rechtzeitig einstellen, und bereit sein werden, den Kampf um den Erhalt unserer Arbeitsplätze aufzunehmen; denn sonst drohen uns weitere Massenarbeitsplatzverluste, die weder durch „Transfer-Gesellschaften“, noch durch die Schaffung weiterer prekärer Arbeitsverhältnisse aufgefangen werden können.

Die entsprechende Publikation über die Studie, die in keiner Weise aus der Feder von Karl-Marx-Jüngern stammt, haben wir Euch zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme als Link zum Anklicken mit auf unsere Homepage gepostet: http://www.uni-due.de/%7Ehk0378/publikationen/2012/20120323_Spiegel_Online.pdf

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und verbleibe mit kollegialen Grüßen für den AK

Manni Engelhardt –Koordinator-

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