Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir uns über Jahre hinweg mit dem Thema „FRACKING“ beschäftigt, wie Ihr es durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen könntn.
> http://ak-gewerkschafter.com/?s=fracking !
Scheinbar werden alle Umweltbedenken zu Fracking im Lichte der UKRAINE-KRISE (http://ak-gewerkschafter.com/?s=ukraine), die bis dato nicht dazu geführt hat, das Russland die Gas- und Öllieferungen an Deutschland geschmälert oder gar gestoppt hat, von den politischen Handlanger/Innen der Energie-Industrie beiseite geschoben.
Energiesicherheit
Hilft Gasförderung in Deutschland?
20.04.2022
Deutschland will sich aus der Abhängigkeit vom russischen Gas befreien. Wie viel Potenzial steckt in der heimischen Erdgasförderung – und welche Rolle könnte das umstrittene Fracking spielen?
Von Anne-Catherine Beck, tagesschau.de
Die Gasförderung in Deutschland ist seit Jahren stark rückläufig. Nach Angaben des Bundesverbands für Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) wurden im Jahr 2021 5,2 Milliarden Kubikmeter in Deutschland gefördert. Das meiste kommt aus Onshore-Förderungen in Niedersachsen. 2001 stammten nach Angaben des BVEG noch 21 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus Eigenproduktion.
„Förderung seit Jahren im Sinkflug“
Der kontinuierliche Rückgang der Förderung hat verschiedene Gründe. Verantwortlich sind laut Eike Bruns, Pressesprecher des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), vor allem die gesellschaftspolitischen Debatten sowie verschärfte Genehmigungsverfahren. „Die Erdgasförderung in Deutschland befindet sich seit Jahren im Sinkflug“, so Bruns gegenüber tagesschau.de.
Das Ausbau-Potenzial der Erdgasförderung in Deutschland schätzt BVEG daher eher gering ein. „Ziel wird dabei sein, die Produktion auf dem aktuellen Niveau zu halten, vielleicht leicht zu erhöhen. Schon das ist ein ganz wichtiger Schritt für die Versorgungssicherheit.“ Es sei realistisch, den Anteil der Eigenproduktion am Erdgasverbrauch von derzeit fünf auf sechs Prozent und damit auf rund sechs Milliarden Kubikmeter zu erhöhen.
Nennenswerte Mengen nur mit Fracking möglich?
Wirklich relevante Erhöhungen der Gasmengen – etwa eine Verdoppelung – würde Schiefergasproduktion voraussetzen, also den Einsatz der Fracking-Technologie. „Das wird gesellschaftlich und politisch nicht unterstützt. Das hat die Industrie verstanden, und das respektiert sie“, so Miriam Ahrens, Pressesprecherin des BVEG gegenüber tagesschau.de.
Trotzdem fordert Michael Hüther, Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft, eine ernsthafte Prüfung der umstrittenen Technologie. „Grundsätzlich muss für einen schnellen Ausstieg aus russischem Gas jede Option geprüft und ernsthaft erwogen werden“, sagte er der „Rheinischen Post“. Das gelte „selbstverständlich“ auch für das Fracking und die Gasförderung in Deutschland. Auch der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart sprach sich, ebenso wie zuvor Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, für eine ergebnisoffene Prüfung des Gas-Frackings aus.
Die Ausweitung der heimischen Fördermengen könne laut LBEG-Sprecher Bruns nur funktionieren, wenn neue Lagerstätten gefunden und erschlossen würden. „Das setzt allerdings Zeit, hohe Investitionen und Fachpersonal voraus, das in den letzten Jahren wegen mangelnder Förderung abgewandert ist.“ Das gesamte Verfahren, von Probebohrungen bis zum Erschließen eines Förderfeldes, dürfte laut Bruns mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen.
Unerschlossene Vorkommen in der Nordsee
Insgesamt liegt der deutsche Bedarf an Erdgas derzeit bei rund 90 Milliarden Kubikmetern im Jahr. Einige Politiker der Bundesregierung hoffen auf unerschlossene Vorräte, die vor der deutsch-niederländischen Küste lagern. Das niederländische Unternehmen One-Dyas plant, Erdgas aus einem 2017 entdeckten Feld im Wattenmeer zwischen der niederländischen Insel Schmiermonnikoog und Borkum zu fördern. Rund zwei Milliarden Kubikmeter Gas soll die Plattform, die im Winter 2024 in Betrieb genommen werden soll, jährlich fördern können.
Während die niederländischen Behörden dem Erdgas-Förderprojekt zugestimmt haben, ist sich die Bundesregierung uneins. Der Sprecher für Energiepolitik der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, forderte kürzlich eine Ausweitung der Erdgasförderung in Deutschland. Angesichts des vorläufigen Stopps der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 sei die Erdgasförderung in der Nordsee „ein wichtiges Element für mehr Unabhängigkeit bei der Gasversorgung“.